Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Schw *Schwartz, Rudolf, Sohn des S: Esther im deut- Schwartz, Wilhelm, wurde am 27. Schw Reise durch Rußland unternahm,wurde ihm Sch. als erklärender Be- gleiter beigegeben. Auf diese Weise lernte Sch. den größten Teil des russischen Reiches kennen; er kehrte im Novbr. 1843 zurück, verheiratete sich 1844 in Dorpat und wurde dann kaiserlicher Hofrat und Mitglied des Verwaltungsrats für die deutschen Kolonien in Saratow. Jm Jahre 1860 wurde er, nachdem er als Staats- rat den Staatsdienst quittiert hatte, Assessor der Kriminaldeputation des Rigaischen Rates und war seit 1865 Sekretär des Waisengerichts, als welcher er 1884 seinen Abschied nahm. S: Schneeglöckchen (Deutsche Lr. a. d. *Schwartzkopff, Heinrich Theo- dor August, pseud. A. Warso und S: Lyrisches und *
[Spaltenumbruch] Schw *Schwartz, Rudolf, Sohn des S: Eſther im deut- Schwartz, Wilhelm, wurde am 27. Schw Reiſe durch Rußland unternahm,wurde ihm Sch. als erklärender Be- gleiter beigegeben. Auf dieſe Weiſe lernte Sch. den größten Teil des ruſſiſchen Reiches kennen; er kehrte im Novbr. 1843 zurück, verheiratete ſich 1844 in Dorpat und wurde dann kaiſerlicher Hofrat und Mitglied des Verwaltungsrats für die deutſchen Kolonien in Saratow. Jm Jahre 1860 wurde er, nachdem er als Staats- rat den Staatsdienſt quittiert hatte, Aſſeſſor der Kriminaldeputation des Rigaiſchen Rates und war ſeit 1865 Sekretär des Waiſengerichts, als welcher er 1884 ſeinen Abſchied nahm. S: Schneeglöckchen (Deutſche Lr. a. d. *Schwartzkopff, Heinrich Theo- dor Auguſt, pſeud. A. Warſo und S: Lyriſches und *
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*Schwartz, Rudolf, Sohn des
vorhin genannten Auguſt Sch., wurde
am 5. Novbr. 1865 in Oldenburg ge-
boren, beſuchte das Gymnaſium da-
ſelbſt und widmete ſich ſeit Oſtern
1884 zunächſt dem Buchhandel. Von
Oſtern 1889 bis zum Herbſt 1891
ſtudierte er in Heidelberg u. Leipzig
deutſche Philologie, Geſchichte und
Archäologie und folgte dann einem
Rufe als verantwortlicher Redakteur
der „Deutſchen Rundſchau“ in Ber-
lin. Hier bereicherte u. verarbeitete
er teilweiſe das reiche wiſſenſchaft-
liche Material, das er während ſeiner
Studienzeit geſammelt hatte. Jm
Herbſt 1893 trat er als Teilhaber in
das Geſchäft ſeines Vaters (Schulze-
ſche Hofbuchhandlung) in Oldenburg
ein u. iſt ſeit des Vaters Tode (1904)
Beſitzer derſelben.
S: Eſther im deut-
ſchen und neulateiniſchen Drama
des Reformationszeitalters (Literar-
hiſtor. Unterſuchung), 1894. – Frauen-
geſtalten der alten und neuen Zeit.
Lebende Bilder (Ge.), 1893.
Schwartz, Wilhelm, wurde am 27.
Februar 1816 zu Riga geboren und
ſtammt aus einer alten dort anſäſſi-
gen Patrizierfamilie. Nach der erſten
Erziehung im elterlichen Hauſe trat
Sch. 1825 in das Rigaiſche Gym-
naſium, wo er bei ausgezeichneter
Schulbildung ſchon frühe Geſchmack
an der Poeſie empfing. Jm Jahre
1834 bezog er die Univerſität Dor-
pat u. blieb daſelbſt, nachdem er das
Studium der Philologie gegen das
der Rechte vertauſcht hatte, bis 1840.
Dann begab er ſich ins Ausland und
brachte längere Zeit in Paris zu,
wo er mehrfache Verbindungen mit
Landsleuten u. dort lebenden Deut-
ſchen anknüpfte. Jm Jahre 1842
kehrte er in die Heimat zurück und
trat beim Domänen-Miniſterio in
Petersburg in den kaiſerl. Staats-
dienſt. Als im folgenden Jahre der
preußiſche Geheimrat Freiherr von
Haxthauſen ſeine wiſſenſchaftliche
Reiſe durch Rußland unternahm,
wurde ihm Sch. als erklärender Be-
gleiter beigegeben. Auf dieſe Weiſe
lernte Sch. den größten Teil des
ruſſiſchen Reiches kennen; er kehrte
im Novbr. 1843 zurück, verheiratete
ſich 1844 in Dorpat und wurde dann
kaiſerlicher Hofrat und Mitglied des
Verwaltungsrats für die deutſchen
Kolonien in Saratow. Jm Jahre
1860 wurde er, nachdem er als Staats-
rat den Staatsdienſt quittiert hatte,
Aſſeſſor der Kriminaldeputation des
Rigaiſchen Rates und war ſeit 1865
Sekretär des Waiſengerichts, als
welcher er 1884 ſeinen Abſchied nahm.
S: Schneeglöckchen (Deutſche Lr. a. d.
Oſtſeeprovinzen; hrsg. von Arnold
Tideböhl u. W. Schwartz), 1838.
*Schwartzkopff, Heinrich Theo-
dor Auguſt, pſeud. A. Warſo und
Auguſt Schwartz, wurde am 14.
Juli 1818 zu Magdeburg geboren,
wo ſein Vater Gaſtwirt „Zum golde-
nen Schiff“ und Holzhändler war,
beſuchte das Domgymnaſium daſelbſt
und ſtudierte von 1837 ab in Halle
und Berlin Theologie. Jm Jahre
1846 wurde er Konrektor an der
Eliſabethſchule zu Stettin und Hilfs-
prediger des Paſtors Palmié daſelbſt,
trat zu Anfang des Jahres 1852 nach
Wernigerode über, wo er zuerſt Hof-
kaplan an der Schloßkirche und Jn-
ſpektor der Volksſchulen war, wurde
1855 Paſtor zu Jlſenburg und 1862
Paſtor an der Johanniskirche in der
Neuſtadt-Wernigerode, wo er am 10.
Juni 1886 ſtarb.
S: Lyriſches und
Epiſches von einem Menſchen (Ge.),
1845. – Rot Deutſchland (G.), 1847.
– Shakeſpeare in ſeiner Bedeutung
für die Kirche unſerer Tage, 1863. ‒
Vorträge über Fauſt, König Lear u.
Macbeth, 1868. – Gedichte, 1868. –
Kiſſinger Erinnerungen eines Bade-
gaſtes (Ge.), 1875. – Pſalmenklänge
(Ge.), 1883. – Gedichte; II, 1887–88
(1. Tl. u. d. T.: Von den ewigen
Höhen u. Gründen; 2. Tl. u. d. T.:
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