Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Schw fen teilnahm. Bei einem Versuch,sich zum General Cabrera über Tou- louse nach Catalonien und Arragon zu begeben, wurde er auf französi- schem Boden interniert und auf sein Ehrenwort, nicht nach Spanien zu- rückkehren zu wollen, in die Heimat entlassen. Er ließ sich nun auf seinem Gute Mariental bei Preßburg nieder. Beim Ausbruch der Unruhen in Ga- lizien (1846) stellte er sich dem dor- tigen General-Gouverneur zur Ver- fügung, beteiligte sich 1847 an dem Sonderbundskriege in der Schweiz, machte 1848 die Feldzüge in Tirol und Jtalien und 1849 in Ungarn mit und schied endlich 1851 als Ge- neralmajor aus dem aktiven Dienst. Er lebte hinfort während des Win- ters meist in Wien und starb daselbst am 6. März 1870. S: Rückblicke auf Schwarzkopf, Gustav, geb. am 7. S: Die Bilanz der Ehe (Novellistische Schw C. Karlweis), 1891. - Schlimme Ge-schichten (Freilichtbilder a. d. Bühnen- leben), 1894. - Rezepte (Sat.), 1896. - Der Magier und andere Satiren und Skizzen, 1907. *Schwarzowna, Michalina, geb. S: "Abschied" (Schsp.), Schwarzschild, Heinrich, geb. am S: Kö- *Schwätzer, Jsidor, geb. am 11. *
Schw fen teilnahm. Bei einem Verſuch,ſich zum General Cabrera über Tou- louſe nach Catalonien und Arragon zu begeben, wurde er auf franzöſi- ſchem Boden interniert und auf ſein Ehrenwort, nicht nach Spanien zu- rückkehren zu wollen, in die Heimat entlaſſen. Er ließ ſich nun auf ſeinem Gute Mariental bei Preßburg nieder. Beim Ausbruch der Unruhen in Ga- lizien (1846) ſtellte er ſich dem dor- tigen General-Gouverneur zur Ver- fügung, beteiligte ſich 1847 an dem Sonderbundskriege in der Schweiz, machte 1848 die Feldzüge in Tirol und Jtalien und 1849 in Ungarn mit und ſchied endlich 1851 als Ge- neralmajor aus dem aktiven Dienſt. Er lebte hinfort während des Win- ters meiſt in Wien und ſtarb daſelbſt am 6. März 1870. S: Rückblicke auf Schwarzkopf, Guſtav, geb. am 7. S: Die Bilanz der Ehe (Novelliſtiſche Schw C. Karlweis), 1891. – Schlimme Ge-ſchichten (Freilichtbilder a. d. Bühnen- leben), 1894. – Rezepte (Sat.), 1896. – Der Magier und andere Satiren und Skizzen, 1907. *Schwarzówna, Michalina, geb. S: „Abſchied“ (Schſp.), Schwarzſchild, Heinrich, geb. am S: Kö- *Schwätzer, Jſidor, geb. am 11. *
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Schw
Schw
fen teilnahm. Bei einem Verſuch,
ſich zum General Cabrera über Tou-
louſe nach Catalonien und Arragon
zu begeben, wurde er auf franzöſi-
ſchem Boden interniert und auf ſein
Ehrenwort, nicht nach Spanien zu-
rückkehren zu wollen, in die Heimat
entlaſſen. Er ließ ſich nun auf ſeinem
Gute Mariental bei Preßburg nieder.
Beim Ausbruch der Unruhen in Ga-
lizien (1846) ſtellte er ſich dem dor-
tigen General-Gouverneur zur Ver-
fügung, beteiligte ſich 1847 an dem
Sonderbundskriege in der Schweiz,
machte 1848 die Feldzüge in Tirol
und Jtalien und 1849 in Ungarn
mit und ſchied endlich 1851 als Ge-
neralmajor aus dem aktiven Dienſt.
Er lebte hinfort während des Win-
ters meiſt in Wien und ſtarb daſelbſt
am 6. März 1870.
S: Rückblicke auf
Algier und deſſen Eroberung ... im
Jahre 1830; 1831. – Fragmente aus
dem Tagebuch meiner Reiſe in die
Levante; II., 1837. – Aus dem Wan-
derbuche eines verabſchiedeten Lanz-
knechtes; V., 1844–48. – Antedilu-
vianiſche Fidibusſchnitzel von 1842
bis 1847; 6 Fascikel, 1850. – Poſt-
diluvianiſche Fidibusſchnitzel, 1849
bis 1860; 2 Fascikel, 1862.
Schwarzkopf, Guſtav, geb. am 7.
Novbr. 1853 in Wien, widmete ſich
frühzeitig dem Berufe des Schau-
ſpielers und war an mehreren her-
vorragenden Bühnen Deutſchlands,
u. a. auch in Berlin künſtleriſch tä-
tig. Jm Jahre 1884 wandte er ſich
der Schriftſtellerei zu, und wirkt er
noch jetzt auf dieſem Gebiete in
Wien. Daneben iſt er ſeit Jahren
auch in der Advokaturskanzlei ſeines
Bruders und als Translator tätig.
S: Die Bilanz der Ehe (Novelliſtiſche
Studien); II, 1885–86 (Jnhalt: I.
Paſſiva. – II. Dubioſa). – Durch
ſcharfe Gläſer (Sat.), 1887. – Lebens-
künſtler (Sittenbild), 1888. – Mo-
derne Typen (Novelliſtiſche Studien),
1890. – Eine Geldheirat (Schſp. mit
C. Karlweis), 1891. – Schlimme Ge-
ſchichten (Freilichtbilder a. d. Bühnen-
leben), 1894. – Rezepte (Sat.), 1896.
– Der Magier und andere Satiren
und Skizzen, 1907.
*Schwarzówna, Michalina, geb.
1883 in Tarnow (Weſtgalizien), lebt
ſeit früheſter Kindheit mit ihren El-
tern in Tarnopol, wo ihr Vater als
Rechtsanwalt tätig iſt. Bereits in
jugendlichem Alter ſchrieb ſie in pol-
niſcher Sprache Novellen u. Dramen,
erlangte ſogar mit dem Drama „Die
Stieftochter“ 1899 einen erſten und
mit dem Drama „Dr. Bentlow“ einen
zweiten Preis. Jn deutſcher Sprache
ſchrieb ſie
S: „Abſchied“ (Schſp.),
1905.
Schwarzſchild, Heinrich, geb. am
28. Febr. 1803 in Frankfurt a. M.,
entſtammte einer jüdiſchen Familie
und ſtudierte nach Abſolvierung des
Gymnaſiums in ſeiner Vaterſtadt zu
Heidelberg und Würzburg Medizin.
Er promovierte 1825 in Heidelberg
u. ließ ſich dann als praktiſcher Arzt
in ſeiner Vaterſtadt nieder, die er
nur verließ, um Erholungsreiſen zu
machen. 1875 zum Sanitätsrat er-
nannt, ſtarb er am 7. April 1878.
Als Arzt wandte er ſich beſonders
der Gynäkologie zu, war auch als
ſolcher ſchriftſtelleriſch tätig.
S: Kö-
nig Rübezahl und ſeine Gnomen
(G.); II, 1842. – Frühlingslieder
eines Ärgerlichen, 1851. – Poetiſche
Tiſchreden für Ärzte und deren
Freunde, 1859. – Die Odyſſee in
Form moderner Stanzen überſ., 1876.
– Während des Krieges (Poetiſche
Klänge), 1870.
*Schwätzer, Jſidor, geb. am 11.
März 1882 in Wien, entſtammt einer
Kaufmannsfamilie, in welcher Kunſt
und Literatur eifrige Pflege fanden,
beſuchte das Gymnaſium im 2. Wie-
ner Gemeindebezirk und wurde hier
durch ſeinen Lehrer Dr. Kukula, jetzt
Univerſitätsprofeſſor in Graz, zur
Begeiſterung für die klaſſiſche Lite-
*
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