Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sel manstadt aufgelöst und durch ernannteOrgane der k. k. Statthalterei ersetzt wurden, trat S. im Januar 1855 als Konzeptsadjunkt ins k. k. Handels- ministerium in Wien ein, kehrte aber schon im Febr. 1856 als Konzipist bei der k. k. Grundentlastungs-Landes- kommission wieder in seine Vaterstadt zurück. Jm Jahre 1859 wurde er zum Kreiskommissär bei dem Kreisamte daselbst ernannt und 1861 abermals zum Magistratsrat gewählt, nachdem schon 1860 die Statthalterei die Wirksamkeit der "ernannten Kommu- nität" eingestellt hatte. Jn solcher Stellung hat S. in den folgenden Jahren namentlich in seiner Eigen- schaft als Zunftinspektor eine seinen wissenschaftlichen Neigungen entspre- chende Wirksamkeit geübt, bis er im August 1872 zum ständigen städtischen Archivar gewählt wurde, um fortan seine volle Kraft den Arbeiten dieser Stelle zu widmen. Ein Gehirnschlag machte in der Nacht vom 16. auf den 17. Januar 1875 seinem Leben plötz- lich eine Ende. S: Der Grafenhof Selbitz, Heinrich von, Pseud. für *Seliger, Paul, geb. am 29. August Sel nasium in Frankfurt a. O., am Real-gymnasium in Bromberg und dann abermals an der Universitätsbiblio- thek in Berlin. Seit 1893 lebt er als Schriftsteller u. Mitarbeiter an den größten Zeitungen und Zeitschriften in Leipzig. S: Francesca von Rimini Selinger, Engelbert Maximilian,
S:
Selke, Johann Karl Adolf, psd. *
Sel manſtadt aufgelöſt und durch ernannteOrgane der k. k. Statthalterei erſetzt wurden, trat S. im Januar 1855 als Konzeptsadjunkt ins k. k. Handels- miniſterium in Wien ein, kehrte aber ſchon im Febr. 1856 als Konzipiſt bei der k. k. Grundentlaſtungs-Landes- kommiſſion wieder in ſeine Vaterſtadt zurück. Jm Jahre 1859 wurde er zum Kreiskommiſſär bei dem Kreisamte daſelbſt ernannt und 1861 abermals zum Magiſtratsrat gewählt, nachdem ſchon 1860 die Statthalterei die Wirkſamkeit der „ernannten Kommu- nität“ eingeſtellt hatte. Jn ſolcher Stellung hat S. in den folgenden Jahren namentlich in ſeiner Eigen- ſchaft als Zunftinſpektor eine ſeinen wiſſenſchaftlichen Neigungen entſpre- chende Wirkſamkeit geübt, bis er im Auguſt 1872 zum ſtändigen ſtädtiſchen Archivar gewählt wurde, um fortan ſeine volle Kraft den Arbeiten dieſer Stelle zu widmen. Ein Gehirnſchlag machte in der Nacht vom 16. auf den 17. Januar 1875 ſeinem Leben plötz- lich eine Ende. S: Der Grafenhof Selbitz, Heinrich von, Pſeud. für *Seliger, Paul, geb. am 29. Auguſt Sel naſium in Frankfurt a. O., am Real-gymnaſium in Bromberg und dann abermals an der Univerſitätsbiblio- thek in Berlin. Seit 1893 lebt er als Schriftſteller u. Mitarbeiter an den größten Zeitungen und Zeitſchriften in Leipzig. S: Francesca von Rimini Selinger, Engelbert Maximilian,
S:
Selke, Johann Karl Adolf, pſd. *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0411" n="407"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sel</hi></fw><lb/> manſtadt aufgelöſt und durch ernannte<lb/> Organe der k. k. Statthalterei erſetzt<lb/> wurden, trat S. im Januar 1855 als<lb/> Konzeptsadjunkt ins k. k. Handels-<lb/> miniſterium in Wien ein, kehrte aber<lb/> ſchon im Febr. 1856 als Konzipiſt bei<lb/> der k. k. Grundentlaſtungs-Landes-<lb/> kommiſſion wieder in ſeine Vaterſtadt<lb/> zurück. Jm Jahre 1859 wurde er zum<lb/> Kreiskommiſſär bei dem Kreisamte<lb/> daſelbſt ernannt und 1861 abermals<lb/> zum Magiſtratsrat gewählt, nachdem<lb/> ſchon 1860 die Statthalterei die<lb/> Wirkſamkeit der „ernannten Kommu-<lb/> nität“ eingeſtellt hatte. Jn ſolcher<lb/> Stellung hat S. in den folgenden<lb/> Jahren namentlich in ſeiner Eigen-<lb/> ſchaft als Zunftinſpektor eine ſeinen<lb/> wiſſenſchaftlichen Neigungen entſpre-<lb/> chende Wirkſamkeit geübt, bis er im<lb/> Auguſt 1872 zum ſtändigen ſtädtiſchen<lb/> Archivar gewählt wurde, um fortan<lb/> ſeine volle Kraft den Arbeiten dieſer<lb/> Stelle zu widmen. Ein Gehirnſchlag<lb/> machte in der Nacht vom 16. auf den<lb/> 17. Januar 1875 ſeinem Leben plötz-<lb/> lich eine Ende. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Der Grafenhof<lb/> von Kelling (Kulturhiſt. N. a. d. 14.<lb/> Jahrh.), 1863. – Kulturhiſtoriſche<lb/> Novellen a. d. Siebenbürger Sach-<lb/> ſenlande; <hi rendition="#aq">III,</hi> 1866–67. (Jnhalt: <hi rendition="#aq">I.</hi><lb/> Pempflinger. – Der Kirchenſtuhl. –<lb/><hi rendition="#aq">II.</hi> Der Grafenhof von Kelling. –<lb/> Gaag von Salzburg. – Vor 641 Jah-<lb/> ren. – Hermannſtadt a. d. Vogelper-<lb/> ſpektive. – <hi rendition="#aq">III.</hi> Eine Bürgermeiſter-<lb/> wahl in d. J. 1581–82. – Der Kir-<lb/> chenſchatz von Heltau i. J. 1794. –<lb/> Selbſtbiographie eines alten Hauſes.)</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Selbitz,</hi> Heinrich von,</persName> </head> <p> Pſeud. für<lb/> Heinrich Karl Thdr. <hi rendition="#g">Barnickel;</hi><lb/> ſ. d.!</p><lb/> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Seliger,</hi> Paul,</persName> </head> <p> geb. am 29. Auguſt<lb/> 1853 zu Lauban, beſuchte das Gym-<lb/> naſium daſelbſt und ging 1874 nach<lb/> Berlin, um Philoſophie u. klaſſiſche<lb/> Philologie zu ſtudieren. Nach Be-<lb/> endigung ſeines Studiums fand er<lb/> Verwendung an der königl. Univer-<lb/> ſitätsbibliothek in Berlin, am Gym-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sel</hi></fw><lb/> naſium in Frankfurt a. O., am Real-<lb/> gymnaſium in Bromberg und dann<lb/> abermals an der Univerſitätsbiblio-<lb/> thek in Berlin. Seit 1893 lebt er als<lb/> Schriftſteller u. Mitarbeiter an den<lb/> größten Zeitungen und Zeitſchriften<lb/> in Leipzig. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Francesca von Rimini<lb/> (Tr.), 1892. – Der erſte Mai (Schſp.),<lb/> 1895.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Selinger,</hi> Engelbert Maximilian,</persName> </head> <p><lb/> pſeud. <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Wilhelm Marchland,</hi><lb/> geb. am 13. Oktbr. 1802 zu Stern-<lb/> berg in Mähren, beſuchte das Gym-<lb/> naſium in Kremſier, ſtudierte in Ol-<lb/> mütz und Wien Philoſophie und<lb/> Jurisprudenz, machte nach ſeiner<lb/> Promotion zum <hi rendition="#aq">Dr. jur.</hi> (1827) Rei-<lb/> ſen durch einen Teil der Schweiz,<lb/> durch Deutſchland und Jtalien und<lb/> ließ ſich dann in Olmütz als Advokat<lb/> nieder. Er ging aber bald nach Wien,<lb/> wo er 1829 proviſoriſcher Profeſſor<lb/> der juridiſch-politiſchen Wiſſenſchaf-<lb/> ten an der orientaliſchen Akademie<lb/> wurde, nebenher auch als Supplent<lb/> und Adjunkt an der Wiener Hoch-<lb/> ſchule wirkte. Seit 1836 wirklicher<lb/> Profeſſor und ſeit 1849 Direktor der<lb/> genannten Akademie, wurde er 1852<lb/> unerwartet von dieſem Poſten ent-<lb/> fernt und zum Sektionsrat im außer-<lb/> ordentlichen Dienſte des Miniſteriums<lb/> des Äußern befördert. Er ſtarb völ-<lb/> lig erblindet im Jahre 1854. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Nachtſtationen eines Reiſenden, 1825.<lb/> – Denkſteine deutſcher Geſchichte des<lb/> Jahres 1842, 1843. – Macht der<lb/> Treue (Schſp.), 1845. – Frauen-<lb/> Emanzipation (Lſp.), o. J.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Selke,</hi> Johann <hi rendition="#g">Karl</hi> Adolf,</persName> </head> <p> pſd.<lb/><hi rendition="#g">Karl Adolf,</hi> wurde am 13. Mai<lb/> 1836 in Mehlſack (Oſtpreußen) ge-<lb/> boren, beſuchte das Altſtädtiſche Gym-<lb/> naſium in Königsberg i. Pr. und<lb/> ſtudierte darauf an der dortigen Uni-<lb/> verſität die Rechte. Zu Anfang der<lb/> ſechziger Jahre wurde er Bürger-<lb/> meiſter in Luckenwalde, kam 1869<lb/> als erſter Bürgermeiſter nach Elbing<lb/> und, nachdem er inzwiſchen den Krieg<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [407/0411]
Sel
Sel
manſtadt aufgelöſt und durch ernannte
Organe der k. k. Statthalterei erſetzt
wurden, trat S. im Januar 1855 als
Konzeptsadjunkt ins k. k. Handels-
miniſterium in Wien ein, kehrte aber
ſchon im Febr. 1856 als Konzipiſt bei
der k. k. Grundentlaſtungs-Landes-
kommiſſion wieder in ſeine Vaterſtadt
zurück. Jm Jahre 1859 wurde er zum
Kreiskommiſſär bei dem Kreisamte
daſelbſt ernannt und 1861 abermals
zum Magiſtratsrat gewählt, nachdem
ſchon 1860 die Statthalterei die
Wirkſamkeit der „ernannten Kommu-
nität“ eingeſtellt hatte. Jn ſolcher
Stellung hat S. in den folgenden
Jahren namentlich in ſeiner Eigen-
ſchaft als Zunftinſpektor eine ſeinen
wiſſenſchaftlichen Neigungen entſpre-
chende Wirkſamkeit geübt, bis er im
Auguſt 1872 zum ſtändigen ſtädtiſchen
Archivar gewählt wurde, um fortan
ſeine volle Kraft den Arbeiten dieſer
Stelle zu widmen. Ein Gehirnſchlag
machte in der Nacht vom 16. auf den
17. Januar 1875 ſeinem Leben plötz-
lich eine Ende.
S: Der Grafenhof
von Kelling (Kulturhiſt. N. a. d. 14.
Jahrh.), 1863. – Kulturhiſtoriſche
Novellen a. d. Siebenbürger Sach-
ſenlande; III, 1866–67. (Jnhalt: I.
Pempflinger. – Der Kirchenſtuhl. –
II. Der Grafenhof von Kelling. –
Gaag von Salzburg. – Vor 641 Jah-
ren. – Hermannſtadt a. d. Vogelper-
ſpektive. – III. Eine Bürgermeiſter-
wahl in d. J. 1581–82. – Der Kir-
chenſchatz von Heltau i. J. 1794. –
Selbſtbiographie eines alten Hauſes.)
Selbitz, Heinrich von, Pſeud. für
Heinrich Karl Thdr. Barnickel;
ſ. d.!
*Seliger, Paul, geb. am 29. Auguſt
1853 zu Lauban, beſuchte das Gym-
naſium daſelbſt und ging 1874 nach
Berlin, um Philoſophie u. klaſſiſche
Philologie zu ſtudieren. Nach Be-
endigung ſeines Studiums fand er
Verwendung an der königl. Univer-
ſitätsbibliothek in Berlin, am Gym-
naſium in Frankfurt a. O., am Real-
gymnaſium in Bromberg und dann
abermals an der Univerſitätsbiblio-
thek in Berlin. Seit 1893 lebt er als
Schriftſteller u. Mitarbeiter an den
größten Zeitungen und Zeitſchriften
in Leipzig.
S: Francesca von Rimini
(Tr.), 1892. – Der erſte Mai (Schſp.),
1895.
Selinger, Engelbert Maximilian,
pſeud. Dr. Wilhelm Marchland,
geb. am 13. Oktbr. 1802 zu Stern-
berg in Mähren, beſuchte das Gym-
naſium in Kremſier, ſtudierte in Ol-
mütz und Wien Philoſophie und
Jurisprudenz, machte nach ſeiner
Promotion zum Dr. jur. (1827) Rei-
ſen durch einen Teil der Schweiz,
durch Deutſchland und Jtalien und
ließ ſich dann in Olmütz als Advokat
nieder. Er ging aber bald nach Wien,
wo er 1829 proviſoriſcher Profeſſor
der juridiſch-politiſchen Wiſſenſchaf-
ten an der orientaliſchen Akademie
wurde, nebenher auch als Supplent
und Adjunkt an der Wiener Hoch-
ſchule wirkte. Seit 1836 wirklicher
Profeſſor und ſeit 1849 Direktor der
genannten Akademie, wurde er 1852
unerwartet von dieſem Poſten ent-
fernt und zum Sektionsrat im außer-
ordentlichen Dienſte des Miniſteriums
des Äußern befördert. Er ſtarb völ-
lig erblindet im Jahre 1854.
S:
Nachtſtationen eines Reiſenden, 1825.
– Denkſteine deutſcher Geſchichte des
Jahres 1842, 1843. – Macht der
Treue (Schſp.), 1845. – Frauen-
Emanzipation (Lſp.), o. J.
Selke, Johann Karl Adolf, pſd.
Karl Adolf, wurde am 13. Mai
1836 in Mehlſack (Oſtpreußen) ge-
boren, beſuchte das Altſtädtiſche Gym-
naſium in Königsberg i. Pr. und
ſtudierte darauf an der dortigen Uni-
verſität die Rechte. Zu Anfang der
ſechziger Jahre wurde er Bürger-
meiſter in Luckenwalde, kam 1869
als erſter Bürgermeiſter nach Elbing
und, nachdem er inzwiſchen den Krieg
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |