Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sey herbst 1865 vermählte sie sich mit demGrafen August Seyßel d'Aix, öster- reich. Hauptmann u. Militärschrift- steller, der ihr den ersten Jmpuls gab, sich schriftstellerisch zu versuchen. Schon im Jahre 1872 wurde S. Witwe, und da ihr Gatte sie nicht in allzu glänzenden Verhältnissen zu- rückgelassen, so verwertete sie auch in der Folge ihr poetisches Talent zum Besten ihres Knaben, dessen Ge- sundheit sie auch nötigte, für längere Zeit ein milderes Klima am Genfer- see aufzusuchen. Seit 1877 lebte sie in Graz, von wo sie nach Jahrzehnten nach Wien und in neuester Zeit nach Baden bei Wien verzog. S: Aus Seyth, Adyr, Pseud. für Jda Seyther, Wilhelm, pseud. Kuno S: Aus der Shomtade, Emil, Pseudon. für *Siber, Julius, geb. am 30. Oktbr. Sick auch im Verein mit den bedeutendstenMusikern große Konzerte. S: Novel- *Sichart von Sichartshoff,
S: Gedichte, 1896. - Kröte und *Sickenberger, Hermann, pseud. *
Sey herbſt 1865 vermählte ſie ſich mit demGrafen Auguſt Seyßel d’Aix, öſter- reich. Hauptmann u. Militärſchrift- ſteller, der ihr den erſten Jmpuls gab, ſich ſchriftſtelleriſch zu verſuchen. Schon im Jahre 1872 wurde S. Witwe, und da ihr Gatte ſie nicht in allzu glänzenden Verhältniſſen zu- rückgelaſſen, ſo verwertete ſie auch in der Folge ihr poetiſches Talent zum Beſten ihres Knaben, deſſen Ge- ſundheit ſie auch nötigte, für längere Zeit ein milderes Klima am Genfer- ſee aufzuſuchen. Seit 1877 lebte ſie in Graz, von wo ſie nach Jahrzehnten nach Wien und in neueſter Zeit nach Baden bei Wien verzog. S: Aus Seyth, Adyr, Pſeud. für Jda Seyther, Wilhelm, pſeud. Kuno S: Aus der Shomtade, Emil, Pſeudon. für *Siber, Julius, geb. am 30. Oktbr. Sick auch im Verein mit den bedeutendſtenMuſikern große Konzerte. S: Novel- *Sichart von Sichartshoff,
S: Gedichte, 1896. – Kröte und *Sickenberger, Hermann, pſeud. *
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Sey
Sick
herbſt 1865 vermählte ſie ſich mit dem
Grafen Auguſt Seyßel d’Aix, öſter-
reich. Hauptmann u. Militärſchrift-
ſteller, der ihr den erſten Jmpuls
gab, ſich ſchriftſtelleriſch zu verſuchen.
Schon im Jahre 1872 wurde S.
Witwe, und da ihr Gatte ſie nicht in
allzu glänzenden Verhältniſſen zu-
rückgelaſſen, ſo verwertete ſie auch
in der Folge ihr poetiſches Talent
zum Beſten ihres Knaben, deſſen Ge-
ſundheit ſie auch nötigte, für längere
Zeit ein milderes Klima am Genfer-
ſee aufzuſuchen. Seit 1877 lebte ſie
in Graz, von wo ſie nach Jahrzehnten
nach Wien und in neueſter Zeit nach
Baden bei Wien verzog.
S: Aus
dem High-life (R.); II, 1868. – Sechs
Wochen Strohwitwer (Epiſode a. d.
Leben), 1869. – Von Wien nach Paris
(Reiſeſkizze), 1870. – Die Kunſtreite-
rin (R.); III, 1873. – Schein und
Wahrheit (Krim.-N.), 1896.
Seyth, Adyr, Pſeud. für Jda
Thieß; ſ. d.!
Seyther, Wilhelm, pſeud. Kuno
Rübezahl, geb. am 5. Mai 1862 in
Waiblingen, lebt als Buchhändler
(1903) in Stuttgart.
S: Aus der
„Ferienkolonie“ (Milit. Hum. u. Sk.),
1903. – Der beſte Wunſch (Dramat.
Märchenſpiel), 1905. – Das Weinfaß
(Komödie), 1905. – Aſſeſſor Schnei-
digs Abenteuer (Schw.), 1909. – Jm
Kampf ums Daſein (Schſp.), 1909.
Shomtade, Emil, Pſeudon. für
Richard von Wilpert; ſ. d.!
*Siber, Julius, geb. am 30. Oktbr.
1872 in Dettelbach (Unterfranken),
abſolvierte das Gymnaſium in Würz-
burg und ſtudierte darauf Rechtswiſ-
ſenſchaften. Nachdem er ſich den Dok-
torgrad erworben, wandte er ſich aus
innerem Drange der Muſik zu, ſtu-
dierte Harmonielehre und Kontra-
punkt bei Cyrill Kiſtler und Max
Reger und Violinſpiel bei Profeſſor
Felix Berber in München und lebt
nun in dieſer Stadt als Komponiſt
und Violinvirtuoſe, gibt als ſolcher
auch im Verein mit den bedeutendſten
Muſikern große Konzerte.
S: Novel-
len, die ein Spielmann ſchrieb, 1904.
*Sichart von Sichartshoff,
Sophie von, geb. am 7. Juli 1832 zu
Hannover, iſt die Tochter des ver-
ſtorbenen Generalleutnants Heinrich
Louis S., der ſich in militäriſchen
Kreiſen als Mathematiker und Hi-
ſtoriker, nebenher auch als Verfaſſer
humoriſtiſcher Gedichte bekannt ge-
macht hat. Auch die Mutter dichtete
manche fromme, liebliche Weiſe, und
ſo ſcheint die poetiſche Ader der Toch-
ter ein elterliches Erbteil zu ſein.
Jn der Familie herrſchte überhaupt
ein reger Sinn für die ſchönen Künſte,
und Muſik u. Malerei wurden eifrig
betrieben. Erſt in den ſiebziger
Jahren veröffentlichte Sophie ihre
ſchriftſtelleriſchen Arbeiten in ver-
ſchiedenen Frauenblättern, während
ihre Gedichte erſt im reifen Alter
erſchienen. Sophie S. wurde 1885
zur Konventualin des adligen Da-
menkloſters Wennigſen bei Hannover
ernannt, lebte aber ſeit dem Tode
ihrer Eltern bei einer Schweſter zu
Kirch-Polkritz in der Altmark, ſeit
1899 in Hameln, ſeit 1900 in Wennig-
ſen u. ſtarb hier am 6. Februar 1902.
S: Gedichte, 1896. – Kröte und
Schmetterling (M. u. Sg. a. d. Alt-
mark), 1896. – Mondveilchen (Lu-
naria. Ge.), 1897. – Paſſionsblumen
(Ge.), 1899.
*Sickenberger, Hermann, pſeud.
Karl Groß, entſtammt einem alt-
bayeriſchen Geſchlechte, das im 16.
Jahrhundert die alten landſtändi-
ſchen Rechte verlor. Sein Vater hatte
das Bergfach ſtudiert und war könig-
lich bayeriſcher Hüttenmeiſter von
Weiherhammer (Oberpfalz), wo ihm
am 11. Mai 1851 der Sohn geboren
ward. Dieſer kam danach mit den
Eltern nach Berchtesgaden, ſpäter
nach München, beſuchte hier das Gym-
naſium und die Univerſität, an der
er Germaniſtik, Geſchichte und Geo-
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