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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Sey
herbst 1865 vermählte sie sich mit dem
Grafen August Seyßel d'Aix, öster-
reich. Hauptmann u. Militärschrift-
steller, der ihr den ersten Jmpuls
gab, sich schriftstellerisch zu versuchen.
Schon im Jahre 1872 wurde S.
Witwe, und da ihr Gatte sie nicht in
allzu glänzenden Verhältnissen zu-
rückgelassen, so verwertete sie auch
in der Folge ihr poetisches Talent
zum Besten ihres Knaben, dessen Ge-
sundheit sie auch nötigte, für längere
Zeit ein milderes Klima am Genfer-
see aufzusuchen. Seit 1877 lebte sie
in Graz, von wo sie nach Jahrzehnten
nach Wien und in neuester Zeit nach
Baden bei Wien verzog.

S:

Aus
dem High-life (R.); II, 1868. - Sechs
Wochen Strohwitwer (Episode a. d.
Leben), 1869. - Von Wien nach Paris
(Reiseskizze), 1870. - Die Kunstreite-
rin (R.); III, 1873. - Schein und
Wahrheit (Krim.-N.), 1896.

Seyth, Adyr,

Pseud. für Jda
Thieß;
s. d.!

Seyther, Wilhelm,

pseud. Kuno
Rübezahl,
geb. am 5. Mai 1862 in
Waiblingen, lebt als Buchhändler
(1903) in Stuttgart.

S:

Aus der
"Ferienkolonie" (Milit. Hum. u. Sk.),
1903. - Der beste Wunsch (Dramat.
Märchenspiel), 1905. - Das Weinfaß
(Komödie), 1905. - Assessor Schnei-
digs Abenteuer (Schw.), 1909. - Jm
Kampf ums Dasein (Schsp.), 1909.

Shomtade, Emil,

Pseudon. für
Richard von Wilpert; s. d.!

*Siber, Julius,

geb. am 30. Oktbr.
1872 in Dettelbach (Unterfranken),
absolvierte das Gymnasium in Würz-
burg und studierte darauf Rechtswis-
senschaften. Nachdem er sich den Dok-
torgrad erworben, wandte er sich aus
innerem Drange der Musik zu, stu-
dierte Harmonielehre und Kontra-
punkt bei Cyrill Kistler und Max
Reger und Violinspiel bei Professor
Felix Berber in München und lebt
nun in dieser Stadt als Komponist
und Violinvirtuose, gibt als solcher
[Spaltenumbruch]

Sick
auch im Verein mit den bedeutendsten
Musikern große Konzerte.

S:

Novel-
len, die ein Spielmann schrieb, 1904.

*Sichart von Sichartshoff,


Sophie von, geb. am 7. Juli 1832 zu
Hannover, ist die Tochter des ver-
storbenen Generalleutnants Heinrich
Louis S., der sich in militärischen
Kreisen als Mathematiker und Hi-
storiker, nebenher auch als Verfasser
humoristischer Gedichte bekannt ge-
macht hat. Auch die Mutter dichtete
manche fromme, liebliche Weise, und
so scheint die poetische Ader der Toch-
ter ein elterliches Erbteil zu sein.
Jn der Familie herrschte überhaupt
ein reger Sinn für die schönen Künste,
und Musik u. Malerei wurden eifrig
betrieben. Erst in den siebziger
Jahren veröffentlichte Sophie ihre
schriftstellerischen Arbeiten in ver-
schiedenen Frauenblättern, während
ihre Gedichte erst im reifen Alter
erschienen. Sophie S. wurde 1885
zur Konventualin des adligen Da-
menklosters Wennigsen bei Hannover
ernannt, lebte aber seit dem Tode
ihrer Eltern bei einer Schwester zu
Kirch-Polkritz in der Altmark, seit
1899 in Hameln, seit 1900 in Wennig-
sen u. starb hier am 6. Februar 1902.

S:

Gedichte, 1896. - Kröte und
Schmetterling (M. u. Sg. a. d. Alt-
mark), 1896. - Mondveilchen (Lu-
naria. Ge.), 1897. - Passionsblumen
(Ge.), 1899.

*Sickenberger, Hermann,

pseud.
Karl Groß, entstammt einem alt-
bayerischen Geschlechte, das im 16.
Jahrhundert die alten landständi-
schen Rechte verlor. Sein Vater hatte
das Bergfach studiert und war könig-
lich bayerischer Hüttenmeister von
Weiherhammer (Oberpfalz), wo ihm
am 11. Mai 1851 der Sohn geboren
ward. Dieser kam danach mit den
Eltern nach Berchtesgaden, später
nach München, besuchte hier das Gym-
nasium und die Universität, an der
er Germanistik, Geschichte und Geo-

*


[Spaltenumbruch]

Sey
herbſt 1865 vermählte ſie ſich mit dem
Grafen Auguſt Seyßel d’Aix, öſter-
reich. Hauptmann u. Militärſchrift-
ſteller, der ihr den erſten Jmpuls
gab, ſich ſchriftſtelleriſch zu verſuchen.
Schon im Jahre 1872 wurde S.
Witwe, und da ihr Gatte ſie nicht in
allzu glänzenden Verhältniſſen zu-
rückgelaſſen, ſo verwertete ſie auch
in der Folge ihr poetiſches Talent
zum Beſten ihres Knaben, deſſen Ge-
ſundheit ſie auch nötigte, für längere
Zeit ein milderes Klima am Genfer-
ſee aufzuſuchen. Seit 1877 lebte ſie
in Graz, von wo ſie nach Jahrzehnten
nach Wien und in neueſter Zeit nach
Baden bei Wien verzog.

S:

Aus
dem High-life (R.); II, 1868. – Sechs
Wochen Strohwitwer (Epiſode a. d.
Leben), 1869. – Von Wien nach Paris
(Reiſeſkizze), 1870. – Die Kunſtreite-
rin (R.); III, 1873. – Schein und
Wahrheit (Krim.-N.), 1896.

Seyth, Adyr,

Pſeud. für Jda
Thieß;
ſ. d.!

Seyther, Wilhelm,

pſeud. Kuno
Rübezahl,
geb. am 5. Mai 1862 in
Waiblingen, lebt als Buchhändler
(1903) in Stuttgart.

S:

Aus der
„Ferienkolonie“ (Milit. Hum. u. Sk.),
1903. – Der beſte Wunſch (Dramat.
Märchenſpiel), 1905. – Das Weinfaß
(Komödie), 1905. – Aſſeſſor Schnei-
digs Abenteuer (Schw.), 1909. – Jm
Kampf ums Daſein (Schſp.), 1909.

Shomtade, Emil,

Pſeudon. für
Richard von Wilpert; ſ. d.!

*Siber, Julius,

geb. am 30. Oktbr.
1872 in Dettelbach (Unterfranken),
abſolvierte das Gymnaſium in Würz-
burg und ſtudierte darauf Rechtswiſ-
ſenſchaften. Nachdem er ſich den Dok-
torgrad erworben, wandte er ſich aus
innerem Drange der Muſik zu, ſtu-
dierte Harmonielehre und Kontra-
punkt bei Cyrill Kiſtler und Max
Reger und Violinſpiel bei Profeſſor
Felix Berber in München und lebt
nun in dieſer Stadt als Komponiſt
und Violinvirtuoſe, gibt als ſolcher
[Spaltenumbruch]

Sick
auch im Verein mit den bedeutendſten
Muſikern große Konzerte.

S:

Novel-
len, die ein Spielmann ſchrieb, 1904.

*Sichart von Sichartshoff,


Sophie von, geb. am 7. Juli 1832 zu
Hannover, iſt die Tochter des ver-
ſtorbenen Generalleutnants Heinrich
Louis S., der ſich in militäriſchen
Kreiſen als Mathematiker und Hi-
ſtoriker, nebenher auch als Verfaſſer
humoriſtiſcher Gedichte bekannt ge-
macht hat. Auch die Mutter dichtete
manche fromme, liebliche Weiſe, und
ſo ſcheint die poetiſche Ader der Toch-
ter ein elterliches Erbteil zu ſein.
Jn der Familie herrſchte überhaupt
ein reger Sinn für die ſchönen Künſte,
und Muſik u. Malerei wurden eifrig
betrieben. Erſt in den ſiebziger
Jahren veröffentlichte Sophie ihre
ſchriftſtelleriſchen Arbeiten in ver-
ſchiedenen Frauenblättern, während
ihre Gedichte erſt im reifen Alter
erſchienen. Sophie S. wurde 1885
zur Konventualin des adligen Da-
menkloſters Wennigſen bei Hannover
ernannt, lebte aber ſeit dem Tode
ihrer Eltern bei einer Schweſter zu
Kirch-Polkritz in der Altmark, ſeit
1899 in Hameln, ſeit 1900 in Wennig-
ſen u. ſtarb hier am 6. Februar 1902.

S:

Gedichte, 1896. – Kröte und
Schmetterling (M. u. Sg. a. d. Alt-
mark), 1896. – Mondveilchen (Lu-
naria. Ge.), 1897. – Paſſionsblumen
(Ge.), 1899.

*Sickenberger, Hermann,

pſeud.
Karl Groß, entſtammt einem alt-
bayeriſchen Geſchlechte, das im 16.
Jahrhundert die alten landſtändi-
ſchen Rechte verlor. Sein Vater hatte
das Bergfach ſtudiert und war könig-
lich bayeriſcher Hüttenmeiſter von
Weiherhammer (Oberpfalz), wo ihm
am 11. Mai 1851 der Sohn geboren
ward. Dieſer kam danach mit den
Eltern nach Berchtesgaden, ſpäter
nach München, beſuchte hier das Gym-
naſium und die Univerſität, an der
er Germaniſtik, Geſchichte und Geo-

*
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[421/0425] Sey Sick herbſt 1865 vermählte ſie ſich mit dem Grafen Auguſt Seyßel d’Aix, öſter- reich. Hauptmann u. Militärſchrift- ſteller, der ihr den erſten Jmpuls gab, ſich ſchriftſtelleriſch zu verſuchen. Schon im Jahre 1872 wurde S. Witwe, und da ihr Gatte ſie nicht in allzu glänzenden Verhältniſſen zu- rückgelaſſen, ſo verwertete ſie auch in der Folge ihr poetiſches Talent zum Beſten ihres Knaben, deſſen Ge- ſundheit ſie auch nötigte, für längere Zeit ein milderes Klima am Genfer- ſee aufzuſuchen. Seit 1877 lebte ſie in Graz, von wo ſie nach Jahrzehnten nach Wien und in neueſter Zeit nach Baden bei Wien verzog. S: Aus dem High-life (R.); II, 1868. – Sechs Wochen Strohwitwer (Epiſode a. d. Leben), 1869. – Von Wien nach Paris (Reiſeſkizze), 1870. – Die Kunſtreite- rin (R.); III, 1873. – Schein und Wahrheit (Krim.-N.), 1896. Seyth, Adyr, Pſeud. für Jda Thieß; ſ. d.! Seyther, Wilhelm, pſeud. Kuno Rübezahl, geb. am 5. Mai 1862 in Waiblingen, lebt als Buchhändler (1903) in Stuttgart. S: Aus der „Ferienkolonie“ (Milit. Hum. u. Sk.), 1903. – Der beſte Wunſch (Dramat. Märchenſpiel), 1905. – Das Weinfaß (Komödie), 1905. – Aſſeſſor Schnei- digs Abenteuer (Schw.), 1909. – Jm Kampf ums Daſein (Schſp.), 1909. Shomtade, Emil, Pſeudon. für Richard von Wilpert; ſ. d.! *Siber, Julius, geb. am 30. Oktbr. 1872 in Dettelbach (Unterfranken), abſolvierte das Gymnaſium in Würz- burg und ſtudierte darauf Rechtswiſ- ſenſchaften. Nachdem er ſich den Dok- torgrad erworben, wandte er ſich aus innerem Drange der Muſik zu, ſtu- dierte Harmonielehre und Kontra- punkt bei Cyrill Kiſtler und Max Reger und Violinſpiel bei Profeſſor Felix Berber in München und lebt nun in dieſer Stadt als Komponiſt und Violinvirtuoſe, gibt als ſolcher auch im Verein mit den bedeutendſten Muſikern große Konzerte. S: Novel- len, die ein Spielmann ſchrieb, 1904. *Sichart von Sichartshoff, Sophie von, geb. am 7. Juli 1832 zu Hannover, iſt die Tochter des ver- ſtorbenen Generalleutnants Heinrich Louis S., der ſich in militäriſchen Kreiſen als Mathematiker und Hi- ſtoriker, nebenher auch als Verfaſſer humoriſtiſcher Gedichte bekannt ge- macht hat. Auch die Mutter dichtete manche fromme, liebliche Weiſe, und ſo ſcheint die poetiſche Ader der Toch- ter ein elterliches Erbteil zu ſein. Jn der Familie herrſchte überhaupt ein reger Sinn für die ſchönen Künſte, und Muſik u. Malerei wurden eifrig betrieben. Erſt in den ſiebziger Jahren veröffentlichte Sophie ihre ſchriftſtelleriſchen Arbeiten in ver- ſchiedenen Frauenblättern, während ihre Gedichte erſt im reifen Alter erſchienen. Sophie S. wurde 1885 zur Konventualin des adligen Da- menkloſters Wennigſen bei Hannover ernannt, lebte aber ſeit dem Tode ihrer Eltern bei einer Schweſter zu Kirch-Polkritz in der Altmark, ſeit 1899 in Hameln, ſeit 1900 in Wennig- ſen u. ſtarb hier am 6. Februar 1902. S: Gedichte, 1896. – Kröte und Schmetterling (M. u. Sg. a. d. Alt- mark), 1896. – Mondveilchen (Lu- naria. Ge.), 1897. – Paſſionsblumen (Ge.), 1899. *Sickenberger, Hermann, pſeud. Karl Groß, entſtammt einem alt- bayeriſchen Geſchlechte, das im 16. Jahrhundert die alten landſtändi- ſchen Rechte verlor. Sein Vater hatte das Bergfach ſtudiert und war könig- lich bayeriſcher Hüttenmeiſter von Weiherhammer (Oberpfalz), wo ihm am 11. Mai 1851 der Sohn geboren ward. Dieſer kam danach mit den Eltern nach Berchtesgaden, ſpäter nach München, beſuchte hier das Gym- naſium und die Univerſität, an der er Germaniſtik, Geſchichte und Geo- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/425>, abgerufen am 22.11.2024.