Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sie graphie studierte und unterzog sich1873 dem Staatsexamen. Er war dann Oberlehrer in Scheftlarn, Assi- stent in Dinkelsbühl, Reallehrer in Freising und wurde dann Professor an der kgl. Luitpold-Kreisoberreal- schule in München. Von 1899-1902 gehörte er auch dem Gemeindekolle- gium daselbst und dem bayerischen Landtage an. S: Werner der Schire Siebe, Josephine, geb. am 10. Nov. S:
Siebel, Karl, pseud. Emil Thil- Sie ges und geschätztes Mitglied dem"Sonntagskränzchen" im Roeber- schen Hause an. Schon 1854 erschie- nen seine ersten dichterischen Versuche im "Album aus dem Wuppertale", hrsg. von Richard Seel. Von 1856 ab brachte er drei Jahre auf Reisen zu und hielt sich namentlich längere Zeit in Berlin und England auf, sich den Studien und literarischer Tätig- keit widmend. Jm Jahre 1860 kehrte er in die Heimat zurück. Später von einem Brustleiden befallen, suchte er zweimal (1866 und 1867) auf der Jnsel Madeira Heilung, aber kaum von der letzten Reise heimgekehrt, starb er zu Elberfeld am 9. (nicht 10.) Mai 1868. S: Tannhäuser (D.), 1854; Siebenlist, Ottilie, geb. am 14. S: Gespenster der Er- Siebenrock, Joseph, der Sohn *
Sie graphie ſtudierte und unterzog ſich1873 dem Staatsexamen. Er war dann Oberlehrer in Scheftlarn, Aſſi- ſtent in Dinkelsbühl, Reallehrer in Freiſing und wurde dann Profeſſor an der kgl. Luitpold-Kreisoberreal- ſchule in München. Von 1899–1902 gehörte er auch dem Gemeindekolle- gium daſelbſt und dem bayeriſchen Landtage an. S: Werner der Schire Siebe, Joſephine, geb. am 10. Nov. S:
Siebel, Karl, pſeud. Emil Thil- Sie ges und geſchätztes Mitglied dem„Sonntagskränzchen“ im Roeber- ſchen Hauſe an. Schon 1854 erſchie- nen ſeine erſten dichteriſchen Verſuche im „Album aus dem Wuppertale“, hrsg. von Richard Seel. Von 1856 ab brachte er drei Jahre auf Reiſen zu und hielt ſich namentlich längere Zeit in Berlin und England auf, ſich den Studien und literariſcher Tätig- keit widmend. Jm Jahre 1860 kehrte er in die Heimat zurück. Später von einem Bruſtleiden befallen, ſuchte er zweimal (1866 und 1867) auf der Jnſel Madeira Heilung, aber kaum von der letzten Reiſe heimgekehrt, ſtarb er zu Elberfeld am 9. (nicht 10.) Mai 1868. S: Tannhäuſer (D.), 1854; Siebenliſt, Ottilie, geb. am 14. S: Geſpenſter der Er- Siebenrock, Joſeph, der Sohn *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0426" n="422"/><lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sie</hi></fw><lb/> graphie ſtudierte und unterzog ſich<lb/> 1873 dem Staatsexamen. Er war<lb/> dann Oberlehrer in Scheftlarn, Aſſi-<lb/> ſtent in Dinkelsbühl, Reallehrer in<lb/> Freiſing und wurde dann Profeſſor<lb/> an der kgl. Luitpold-Kreisoberreal-<lb/> ſchule in München. Von 1899–1902<lb/> gehörte er auch dem Gemeindekolle-<lb/> gium daſelbſt und dem bayeriſchen<lb/> Landtage an. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Werner der Schire<lb/> (Vaterl. Schſp.), 1910. – Barbaroſſa<lb/> (Dram. G.), 1910.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Siebe,</hi> Joſephine,</persName> </head> <p> geb. am 10. Nov.<lb/> 1870 in Leipzig, lebt daſelbſt, ſchrieb<lb/> außer mehreren Jugendſchriften </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p><lb/> Stille Kämpfer (R.), 1901. – Durch-<lb/> gerungen (R. a. d. Leipziger Muſik-<lb/> leben), 1. u. 2. A. 1907. – Oberheu-<lb/> dorfer Buben- und Mädelgeſchichten<lb/> (16 En.), 1908. 3. A. 1911. – Luſtige<lb/> Fahrten ins Blaue hinein (10 heitere<lb/> En. f. d. Jugd.), 1910. – Kleinſtadt-<lb/> kinder (Buben- und Mädelgeſchn.),<lb/> 1910. – Jm Paradiesgärtlein (Ein<lb/> Buch für Kinderfreunde), 1910. –<lb/> Deutſche Jugend in ſchwerer Zeit (E.<lb/> für die reifere Jugd.), 2. A. 1910. –<lb/> Heimatſucher (Aus der Geſch. einer<lb/> Familie), 1911.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Siebel,</hi> Karl,</persName> </head> <p> pſeud. <hi rendition="#g">Emil Thil-<lb/> va,</hi> wurde als der Sohn eines Kauf-<lb/> manns am 13. Jan. 1836 zu Bar-<lb/> men geboren. Seine Schulbildung<lb/> erhielt er erſt durch Privatlehrer im<lb/> väterlichen Hauſe, dann auf der<lb/> Realſchule ſeiner Vaterſtadt u. end-<lb/> lich auf der höheren Lehranſtalt zu<lb/> Rheydt. Nach dem Willen ſeines<lb/> Vaters trat er 1850 in deſſen Ge-<lb/> ſchäft als Lehrling ein. Seine Ab-<lb/> neigung gegen dieſen Beruf ſuchte er<lb/> durch Beſchäftigung mit der Poeſie<lb/> zu bemeiſtern, wozu ihn der freund-<lb/> ſchaftliche Verkehr mit Emil Ritter-<lb/> haus (ſ. d.) und Hugo Oelbermann<lb/> (ſ. d.) je länger je mehr hindrängte.<lb/> Hatten dieſe drei doch ſchon in der<lb/> Schülerzeit einen „Wupperbund“ zu<lb/> jugendlich poetiſchem Treiben geſtif-<lb/> tet. Später gehörte S. auch als täti-<lb/><cb/><lb/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Sie</hi></fw><lb/> ges und geſchätztes Mitglied dem<lb/> „Sonntagskränzchen“ im Roeber-<lb/> ſchen Hauſe an. Schon 1854 erſchie-<lb/> nen ſeine erſten dichteriſchen Verſuche<lb/> im „Album aus dem Wuppertale“,<lb/> hrsg. von Richard Seel. Von 1856<lb/> ab brachte er drei Jahre auf Reiſen<lb/> zu und hielt ſich namentlich längere<lb/> Zeit in Berlin und England auf, ſich<lb/> den Studien und literariſcher Tätig-<lb/> keit widmend. Jm Jahre 1860 kehrte<lb/> er in die Heimat zurück. Später von<lb/> einem Bruſtleiden befallen, ſuchte er<lb/> zweimal (1866 und 1867) auf der<lb/> Jnſel Madeira Heilung, aber kaum<lb/> von der letzten Reiſe heimgekehrt,<lb/> ſtarb er zu Elberfeld am 9. (nicht 10.)<lb/> Mai 1868. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Tannhäuſer (D.), 1854;<lb/> 2. Aufl., verm. um: Ein Sohn der<lb/> Zeit (Aphorismen), 1858. – Jeſus v.<lb/> Nazareth (G.), 1856. – Gedichte, 1856.<lb/> – Religion und Liebe (R.), 1860. –<lb/> Arabesken (Ge.), 1861. – Dichtungen<lb/> zur Shakeſpeare-Feier, 1864. – Ly-<lb/> rik, 1866. – Gruß aus Rheinland<lb/> (Anthologie), 2. Aufl., 1866. – Dich-<lb/> tungen; hrsg. von Emil Ritterhaus,<lb/> 1877.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Siebenliſt,</hi> Ottilie,</persName> </head> <p> geb. am 14.<lb/> Okt. 1859 zu Preßburg in Ungarn,<lb/> lebt in Wien. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p>Geſpenſter der Er-<lb/> innerung, 1897.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Siebenrock,</hi> Joſeph,</persName> </head> <p> der Sohn<lb/> eines <supplied>a</supplied>us Fulgenſtadt (Württemberg)<lb/> 1811 in die Schweiz eingewanderten<lb/> und hier naturaliſierten Bäckers,<lb/> wurde am 8. Septbr. 1821 zu Lau-<lb/> fenburg geboren, beſuchte die dortige<lb/> Bezirksſchule mit beſtem Erfolge u.<lb/> bildete ſich auch in der Muſik, na-<lb/> mentlich im Klavier- und Orgelſpiel<lb/> aus. Seine ökonomiſchen Verhält-<lb/> niſſe erlaubten ihm die Fortſetzung<lb/> ſeiner Studien nicht, und ſo trat er,<lb/> nachdem ſeine Eltern 1838 nach Ba-<lb/> den übergeſiedelt waren, bei einem<lb/> Buchbinder in Zürich 1839 in die<lb/> Lehre, die 1842 beendet war. Nach<lb/> kurzer Wanderſchaft bezog er 1843<lb/> das Lehrerſeminar zu Lenzburg,<lb/> <fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [422/0426]
Sie
Sie
graphie ſtudierte und unterzog ſich
1873 dem Staatsexamen. Er war
dann Oberlehrer in Scheftlarn, Aſſi-
ſtent in Dinkelsbühl, Reallehrer in
Freiſing und wurde dann Profeſſor
an der kgl. Luitpold-Kreisoberreal-
ſchule in München. Von 1899–1902
gehörte er auch dem Gemeindekolle-
gium daſelbſt und dem bayeriſchen
Landtage an.
S: Werner der Schire
(Vaterl. Schſp.), 1910. – Barbaroſſa
(Dram. G.), 1910.
Siebe, Joſephine, geb. am 10. Nov.
1870 in Leipzig, lebt daſelbſt, ſchrieb
außer mehreren Jugendſchriften
S:
Stille Kämpfer (R.), 1901. – Durch-
gerungen (R. a. d. Leipziger Muſik-
leben), 1. u. 2. A. 1907. – Oberheu-
dorfer Buben- und Mädelgeſchichten
(16 En.), 1908. 3. A. 1911. – Luſtige
Fahrten ins Blaue hinein (10 heitere
En. f. d. Jugd.), 1910. – Kleinſtadt-
kinder (Buben- und Mädelgeſchn.),
1910. – Jm Paradiesgärtlein (Ein
Buch für Kinderfreunde), 1910. –
Deutſche Jugend in ſchwerer Zeit (E.
für die reifere Jugd.), 2. A. 1910. –
Heimatſucher (Aus der Geſch. einer
Familie), 1911.
Siebel, Karl, pſeud. Emil Thil-
va, wurde als der Sohn eines Kauf-
manns am 13. Jan. 1836 zu Bar-
men geboren. Seine Schulbildung
erhielt er erſt durch Privatlehrer im
väterlichen Hauſe, dann auf der
Realſchule ſeiner Vaterſtadt u. end-
lich auf der höheren Lehranſtalt zu
Rheydt. Nach dem Willen ſeines
Vaters trat er 1850 in deſſen Ge-
ſchäft als Lehrling ein. Seine Ab-
neigung gegen dieſen Beruf ſuchte er
durch Beſchäftigung mit der Poeſie
zu bemeiſtern, wozu ihn der freund-
ſchaftliche Verkehr mit Emil Ritter-
haus (ſ. d.) und Hugo Oelbermann
(ſ. d.) je länger je mehr hindrängte.
Hatten dieſe drei doch ſchon in der
Schülerzeit einen „Wupperbund“ zu
jugendlich poetiſchem Treiben geſtif-
tet. Später gehörte S. auch als täti-
ges und geſchätztes Mitglied dem
„Sonntagskränzchen“ im Roeber-
ſchen Hauſe an. Schon 1854 erſchie-
nen ſeine erſten dichteriſchen Verſuche
im „Album aus dem Wuppertale“,
hrsg. von Richard Seel. Von 1856
ab brachte er drei Jahre auf Reiſen
zu und hielt ſich namentlich längere
Zeit in Berlin und England auf, ſich
den Studien und literariſcher Tätig-
keit widmend. Jm Jahre 1860 kehrte
er in die Heimat zurück. Später von
einem Bruſtleiden befallen, ſuchte er
zweimal (1866 und 1867) auf der
Jnſel Madeira Heilung, aber kaum
von der letzten Reiſe heimgekehrt,
ſtarb er zu Elberfeld am 9. (nicht 10.)
Mai 1868.
S: Tannhäuſer (D.), 1854;
2. Aufl., verm. um: Ein Sohn der
Zeit (Aphorismen), 1858. – Jeſus v.
Nazareth (G.), 1856. – Gedichte, 1856.
– Religion und Liebe (R.), 1860. –
Arabesken (Ge.), 1861. – Dichtungen
zur Shakeſpeare-Feier, 1864. – Ly-
rik, 1866. – Gruß aus Rheinland
(Anthologie), 2. Aufl., 1866. – Dich-
tungen; hrsg. von Emil Ritterhaus,
1877.
Siebenliſt, Ottilie, geb. am 14.
Okt. 1859 zu Preßburg in Ungarn,
lebt in Wien.
S: Geſpenſter der Er-
innerung, 1897.
Siebenrock, Joſeph, der Sohn
eines aus Fulgenſtadt (Württemberg)
1811 in die Schweiz eingewanderten
und hier naturaliſierten Bäckers,
wurde am 8. Septbr. 1821 zu Lau-
fenburg geboren, beſuchte die dortige
Bezirksſchule mit beſtem Erfolge u.
bildete ſich auch in der Muſik, na-
mentlich im Klavier- und Orgelſpiel
aus. Seine ökonomiſchen Verhält-
niſſe erlaubten ihm die Fortſetzung
ſeiner Studien nicht, und ſo trat er,
nachdem ſeine Eltern 1838 nach Ba-
den übergeſiedelt waren, bei einem
Buchbinder in Zürich 1839 in die
Lehre, die 1842 beendet war. Nach
kurzer Wanderſchaft bezog er 1843
das Lehrerſeminar zu Lenzburg,
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |