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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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dem er im Juli d. J. in Graz die
Priesterweihe empfangen, bis 1839
als Lehrer theologischer Disziplinen
wirkte und seit 1836 auch die Stel-
lungen eines Rektors des Studien-
hauses und eines Präfekten der Stu-
denten versah. Jm Jahre 1839 wurde
S. zum Konsultor des Generalvikars
seines Ordens gewählt und bald
darauf in Angelegenheiten der Kon-
gregation nach Rom gesandt, wo er
bis zum August 1841 weilte. Er legte
darauf seine Stelle als Konsultor nie-
der und zog sich nun in Wien in ein
Stilleben zurück, das für seinen Ge-
sundheitszustand täglich mehr zur
Notwendigkeit geworden war. Wäh-
rend der Revolutionszeit 1848-49
weilte er teils in Altötting in Bayern,
teils bei seinem Bruder in Hajan.
Am 1. Juli 1850 wurde er vom Papst
Pius IX. zum Generalvikar der Kon-
gregation ernannt und er nahm nun
seinen Wohnsitz in Koblenz, von wo
aus er größere Reisen nach Frank-
reich, Belgien, Bayern, Österreich,
Holland und England unternahm,
um die Niederlassungen seines Or-
dens kennen zu lernen. Seit 1853
weilte S. wieder in Rom, wo er
1855 sein Amt als Generalvikar aus
Gesundheitsrücksichten niederlegte u.
bis 1857 verblieb. Dann siedelte er
nach Altötting, 1862 nach Gars am
Jnn über, wohin die Residenz des
Provinzials verlegt worden war. Er
starb am 2. September 1871.

S:


Gott und -- wir (Ge., eingeleitet von
P. Alois Pichler), 1904.

Smetazko, Moritz,

siehe Moritz
Smets!

*Smets, Moritz,

eigentlich Sme-
tazko
geheißen, wurde geboren am
16. Dez. 1828 zu Wien als der Sohn
eines Bürgers u. Glashändlers, be-
suchte das Lyzeum der Benediktiner
zu Kremsmünster und bezog dann die
Universität Wien. Die Bewegung
des Jahres 1848 riß ihn aus der ge-
planten Studienlaufbahn. Als Mit-
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Smo
glied der akademischen Legion betei-
ligte er sich in Wort, Schrift u. Tat
an der Revolution, mußte nach deren
Niederwerfung flüchten und erhielt
erst nach einem Jahre die Erlaubnis,
nach Wien zurückzukehren. Er wandte
sich nun der Handelswissenschaft und
der Erlernung der neueren Sprachen
zu, worauf er Buchhalter und Korre-
spondent in drei Wiener Handels-
häusern wurde. Jm Jahre 1864
übernahm er eine Leihbibliothek,
mußte sie aber wegen gefährlicher
Zunahme eines Nervenleidens nach
zwei Jahren aufgeben und seinen
Aufenthalt in Gebirgsluft nehmen.
Er lebte seitdem meist in Gloggnitz
(Oberösterreich) u. starb in Währing
bei Wien am 22. April 1890.

S:

Les-
sing (Hist. Dr.), 1878. - Eine Hol-
stin (Hist. Dr.), 1881. - Verschiedene
historische Schriften.

Smital, Anton,

geb. am 9. Febr.
1863 in dem mährischen Dorfe Pol-
lein als der Sohn eines Landwirts,
besuchte erst eine Privatschule, dann
das Gymnasium, mußte aber seiner
geschwächten Gesundheit wegen seine
Studien unterbrechen und lebte mit
kurzen Unterbrechungen vier Jahre
auf dem Lande, wo er sich mit dem
Feldbau beschäftigte, nebenher aber
privatim Philologie und Geschichte
studierte. Besonderes Vergnügen ge-
währten ihm die ornithologischen
Studien. Als ihn seine Verhältnisse
zwangen, für seinen Unterhalt selbst
zu sorgen, ging er nach Prag und
war hier schriftstellerisch tätig, bis
er 1891 nach Wien übersiedelte und
hier in die Redaktion des "Neuen
Wiener Tageblatts" eintrat.

S:

Die
Familie Kobinsan (Galizisches Sit-
tenbild), 1888. - Von Herzen -- mit
Schmerzen (R.), 1894.

*Smolla, Rudolf,

geb. am 28. Juli
1872 in Gellendorf (Bez. Breslau)
als Sohn eines Lehrers, widmete sich
dem Berufe seines Vaters u. besuchte
1889-92 das Seminar in Steinau

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Sme
dem er im Juli d. J. in Graz die
Prieſterweihe empfangen, bis 1839
als Lehrer theologiſcher Disziplinen
wirkte und ſeit 1836 auch die Stel-
lungen eines Rektors des Studien-
hauſes und eines Präfekten der Stu-
denten verſah. Jm Jahre 1839 wurde
S. zum Konſultor des Generalvikars
ſeines Ordens gewählt und bald
darauf in Angelegenheiten der Kon-
gregation nach Rom geſandt, wo er
bis zum Auguſt 1841 weilte. Er legte
darauf ſeine Stelle als Konſultor nie-
der und zog ſich nun in Wien in ein
Stilleben zurück, das für ſeinen Ge-
ſundheitszuſtand täglich mehr zur
Notwendigkeit geworden war. Wäh-
rend der Revolutionszeit 1848–49
weilte er teils in Altötting in Bayern,
teils bei ſeinem Bruder in Hajan.
Am 1. Juli 1850 wurde er vom Papſt
Pius IX. zum Generalvikar der Kon-
gregation ernannt und er nahm nun
ſeinen Wohnſitz in Koblenz, von wo
aus er größere Reiſen nach Frank-
reich, Belgien, Bayern, Öſterreich,
Holland und England unternahm,
um die Niederlaſſungen ſeines Or-
dens kennen zu lernen. Seit 1853
weilte S. wieder in Rom, wo er
1855 ſein Amt als Generalvikar aus
Geſundheitsrückſichten niederlegte u.
bis 1857 verblieb. Dann ſiedelte er
nach Altötting, 1862 nach Gars am
Jnn über, wohin die Reſidenz des
Provinzials verlegt worden war. Er
ſtarb am 2. September 1871.

S:


Gott und — wir (Ge., eingeleitet von
P. Alois Pichler), 1904.

Smetazko, Moritz,

ſiehe Moritz
Smets!

*Smets, Moritz,

eigentlich Sme-
tazko
geheißen, wurde geboren am
16. Dez. 1828 zu Wien als der Sohn
eines Bürgers u. Glashändlers, be-
ſuchte das Lyzeum der Benediktiner
zu Kremsmünſter und bezog dann die
Univerſität Wien. Die Bewegung
des Jahres 1848 riß ihn aus der ge-
planten Studienlaufbahn. Als Mit-
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Smo
glied der akademiſchen Legion betei-
ligte er ſich in Wort, Schrift u. Tat
an der Revolution, mußte nach deren
Niederwerfung flüchten und erhielt
erſt nach einem Jahre die Erlaubnis,
nach Wien zurückzukehren. Er wandte
ſich nun der Handelswiſſenſchaft und
der Erlernung der neueren Sprachen
zu, worauf er Buchhalter und Korre-
ſpondent in drei Wiener Handels-
häuſern wurde. Jm Jahre 1864
übernahm er eine Leihbibliothek,
mußte ſie aber wegen gefährlicher
Zunahme eines Nervenleidens nach
zwei Jahren aufgeben und ſeinen
Aufenthalt in Gebirgsluft nehmen.
Er lebte ſeitdem meiſt in Gloggnitz
(Oberöſterreich) u. ſtarb in Währing
bei Wien am 22. April 1890.

S:

Leſ-
ſing (Hiſt. Dr.), 1878. – Eine Hol-
ſtin (Hiſt. Dr.), 1881. – Verſchiedene
hiſtoriſche Schriften.

Smital, Anton,

geb. am 9. Febr.
1863 in dem mähriſchen Dorfe Pol-
lein als der Sohn eines Landwirts,
beſuchte erſt eine Privatſchule, dann
das Gymnaſium, mußte aber ſeiner
geſchwächten Geſundheit wegen ſeine
Studien unterbrechen und lebte mit
kurzen Unterbrechungen vier Jahre
auf dem Lande, wo er ſich mit dem
Feldbau beſchäftigte, nebenher aber
privatim Philologie und Geſchichte
ſtudierte. Beſonderes Vergnügen ge-
währten ihm die ornithologiſchen
Studien. Als ihn ſeine Verhältniſſe
zwangen, für ſeinen Unterhalt ſelbſt
zu ſorgen, ging er nach Prag und
war hier ſchriftſtelleriſch tätig, bis
er 1891 nach Wien überſiedelte und
hier in die Redaktion des „Neuen
Wiener Tageblatts“ eintrat.

S:

Die
Familie Kobinſan (Galiziſches Sit-
tenbild), 1888. – Von Herzen — mit
Schmerzen (R.), 1894.

*Smolla, Rudolf,

geb. am 28. Juli
1872 in Gellendorf (Bez. Breslau)
als Sohn eines Lehrers, widmete ſich
dem Berufe ſeines Vaters u. beſuchte
1889–92 das Seminar in Steinau

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[450/0454] Sme Smo dem er im Juli d. J. in Graz die Prieſterweihe empfangen, bis 1839 als Lehrer theologiſcher Disziplinen wirkte und ſeit 1836 auch die Stel- lungen eines Rektors des Studien- hauſes und eines Präfekten der Stu- denten verſah. Jm Jahre 1839 wurde S. zum Konſultor des Generalvikars ſeines Ordens gewählt und bald darauf in Angelegenheiten der Kon- gregation nach Rom geſandt, wo er bis zum Auguſt 1841 weilte. Er legte darauf ſeine Stelle als Konſultor nie- der und zog ſich nun in Wien in ein Stilleben zurück, das für ſeinen Ge- ſundheitszuſtand täglich mehr zur Notwendigkeit geworden war. Wäh- rend der Revolutionszeit 1848–49 weilte er teils in Altötting in Bayern, teils bei ſeinem Bruder in Hajan. Am 1. Juli 1850 wurde er vom Papſt Pius IX. zum Generalvikar der Kon- gregation ernannt und er nahm nun ſeinen Wohnſitz in Koblenz, von wo aus er größere Reiſen nach Frank- reich, Belgien, Bayern, Öſterreich, Holland und England unternahm, um die Niederlaſſungen ſeines Or- dens kennen zu lernen. Seit 1853 weilte S. wieder in Rom, wo er 1855 ſein Amt als Generalvikar aus Geſundheitsrückſichten niederlegte u. bis 1857 verblieb. Dann ſiedelte er nach Altötting, 1862 nach Gars am Jnn über, wohin die Reſidenz des Provinzials verlegt worden war. Er ſtarb am 2. September 1871. S: Gott und — wir (Ge., eingeleitet von P. Alois Pichler), 1904. Smetazko, Moritz, ſiehe Moritz Smets! *Smets, Moritz, eigentlich Sme- tazko geheißen, wurde geboren am 16. Dez. 1828 zu Wien als der Sohn eines Bürgers u. Glashändlers, be- ſuchte das Lyzeum der Benediktiner zu Kremsmünſter und bezog dann die Univerſität Wien. Die Bewegung des Jahres 1848 riß ihn aus der ge- planten Studienlaufbahn. Als Mit- glied der akademiſchen Legion betei- ligte er ſich in Wort, Schrift u. Tat an der Revolution, mußte nach deren Niederwerfung flüchten und erhielt erſt nach einem Jahre die Erlaubnis, nach Wien zurückzukehren. Er wandte ſich nun der Handelswiſſenſchaft und der Erlernung der neueren Sprachen zu, worauf er Buchhalter und Korre- ſpondent in drei Wiener Handels- häuſern wurde. Jm Jahre 1864 übernahm er eine Leihbibliothek, mußte ſie aber wegen gefährlicher Zunahme eines Nervenleidens nach zwei Jahren aufgeben und ſeinen Aufenthalt in Gebirgsluft nehmen. Er lebte ſeitdem meiſt in Gloggnitz (Oberöſterreich) u. ſtarb in Währing bei Wien am 22. April 1890. S: Leſ- ſing (Hiſt. Dr.), 1878. – Eine Hol- ſtin (Hiſt. Dr.), 1881. – Verſchiedene hiſtoriſche Schriften. Smital, Anton, geb. am 9. Febr. 1863 in dem mähriſchen Dorfe Pol- lein als der Sohn eines Landwirts, beſuchte erſt eine Privatſchule, dann das Gymnaſium, mußte aber ſeiner geſchwächten Geſundheit wegen ſeine Studien unterbrechen und lebte mit kurzen Unterbrechungen vier Jahre auf dem Lande, wo er ſich mit dem Feldbau beſchäftigte, nebenher aber privatim Philologie und Geſchichte ſtudierte. Beſonderes Vergnügen ge- währten ihm die ornithologiſchen Studien. Als ihn ſeine Verhältniſſe zwangen, für ſeinen Unterhalt ſelbſt zu ſorgen, ging er nach Prag und war hier ſchriftſtelleriſch tätig, bis er 1891 nach Wien überſiedelte und hier in die Redaktion des „Neuen Wiener Tageblatts“ eintrat. S: Die Familie Kobinſan (Galiziſches Sit- tenbild), 1888. – Von Herzen — mit Schmerzen (R.), 1894. *Smolla, Rudolf, geb. am 28. Juli 1872 in Gellendorf (Bez. Breslau) als Sohn eines Lehrers, widmete ſich dem Berufe ſeines Vaters u. beſuchte 1889–92 das Seminar in Steinau *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/454>, abgerufen am 21.11.2024.