Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Soh *Sohnrey, Heinrich, geb. am 19. Söh Vereins für ländliche Wohlfahrts-u. Heimatspflege". Jn Anerkennung seiner Verdienste ernannte ihn der deutsche Kaiser 1907 zum Professor. S: Deutscher Sagenschatz, f. d. Schule *Söhns, Franz Friedrich Chri- stian, geb. am 8. Febr. 1854 zu Ader- *
[Spaltenumbruch] Soh *Sohnrey, Heinrich, geb. am 19. Söh Vereins für ländliche Wohlfahrts-u. Heimatspflege“. Jn Anerkennung ſeiner Verdienſte ernannte ihn der deutſche Kaiſer 1907 zum Profeſſor. S: Deutſcher Sagenſchatz, f. d. Schule *Söhns, Franz Friedrich Chri- ſtian, geb. am 8. Febr. 1854 zu Ader- *
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Soh
Söh
*Sohnrey, Heinrich, geb. am 19.
Juni 1859 im Dorfe Jühnde, Kreis
Göttingen, wuchs in ſehr ärmlichen
Verhältniſſen auf und erhielt durch
den Paſtor Gieſeke daſelbſt die Mittel,
ſich zum Lehrer ausbilden zu können.
Er beſuchte 3½ Jahr die Präparan-
tenanſtalt zu Ahlden a. d. Aller, drei
Jahre das Seminar zu Hannover u.
wurde dann Lehrer in Nienhagen bei
Moringen. Während ſeines ſechs-
jährigen Aufenthalts daſelbſt gab er
ſich mit allem Eifer ſeiner Fortbil-
dung und der Erforſchung des länd-
lichen Volkstums in Sagen, Liedern,
Sitten, Gebräuchen ꝛc. hin. Dann
ging er nach Göttingen, um hier Vor-
leſungen zu hören und ſchriftſtelleriſch
tätig zu ſein. Jndeſſen behagte ihm
das dortige Leben nicht, und da er
einen Poſten als Redakteur, nach dem
ſein Trachten ging, nicht ſogleich er-
hielt, ſo nahm er (1886) wieder eine
Landſtelle in Möllenſen bei Hildes-
heim an, wo er zwei Jahre blieb.
Jm Jahre 1888 gab er den „Wart-
burg-Boten. Blätter für deutſches
Volkstum“ heraus, leitete kurze Zeit
in Hildesheim den „Hildesheimer
Sonntagsboten“ u. ging Ende 1888
nach Freiburg im Breisgau, wo er
als Chefredakteur die „Freiburger
Zeitung“, namentlich durch Pflege
des Volkstümlichen, mit außerordent-
lichem Erfolge leitete. Hier begrün-
dete er auch die Halbmonatsſchrift
„Das Land“, eine Zeitſchrift für die
ſozialen u. volkstümlichen Angelegen-
heiten des Landes u. Organ für die
geſamte ländliche Wohlfahrtspflege,
die er auch noch jetzt redigiert, nach-
dem er im Sommer 1894 ſeinen
Wohnſitz nach Berlin verlegt hat.
Daneben gibt er ſeit 1896 ein Jahr-
buch „Die Landjugend“, ſeit Novbr.
1897 das Wochenblatt „Kleine Dorf-
zeitung“ (jetzt „Deutſche Dorfzeitung“
u. „Deutſcher Dorfbote“) u. „Sohn-
reys Dorfkalender“ heraus. Auch iſt
S. Geſchäftsführer des „Deutſchen
Vereins für ländliche Wohlfahrts-
u. Heimatspflege“. Jn Anerkennung
ſeiner Verdienſte ernannte ihn der
deutſche Kaiſer 1907 zum Profeſſor.
S: Deutſcher Sagenſchatz, f. d. Schule
bearbeitet (mit F. Kaſſebeer), 1885. –
Die Leute aus der Lindenhütte (Nie-
derſächſ. Walddorfgeſch.), II, 1886
bis 1887 (Jnhalt: I. Friedeſinchens
Lebenslauf. 14. A. 1909. – II. Hütte
u. Schloß. 28. A. 1909). – Verſchwo-
ren — verloren (Volkserz.), 1894. –
Die hinter den Bergen (Dorfgeſtal-
ten), 1894. 7. A. 1909. – Wie die
Dreieichenleute um den Dreieichen-
hof kamen (E.), 1894. – Der Bruder-
hof (Eine bäuerl. Liebes- u. Leidens-
geſch.), 1897. 8. A. 1909. – Rosmarin
und Häckerling (desgl.), 1899. – Der
kleine Heinrich. Ein Waiſenknabe a.
d. Weſten und eine Anſiedlergeſtalt
a. d. deutſchen Oſtmark, 1901. – Die
Dorfmuſikanten (Volksſt. n. Heinrich
Schaumbergers En.), 1902. – Jm
grünen Klee, im weißen Schnee (Dorf-
geſchn. a. Hannover), 1903. 6. A. 1909.
– Die Jungfernauktion. Als die
Großmutter ſterben wollte (2 Dorf-
geſchn.), 1904. – Robinſon in der
Lindenhütte (Geſchn. a. d. Jugend-
zeit), 1908. – Düwels (Bauern-R.),
1909. 3. A. 1911. – Grete Lenz (Leben
u. Erlebniſſe eines Großſtadtkindes),
1909. 8. A. 1911. – Düwels (Dr. a.
d. Dorfleben), 1910. – Feſte u. Spiele
des deutſchen Landvolks; hrsg. mit
Dr. Ed. Kück. 2. A. 1911.
*Söhns, Franz Friedrich Chri-
ſtian, geb. am 8. Febr. 1854 zu Ader-
ſtedt bei Bernburg (Anhalt) als der
Sohn eines Landwirts, erhielt von
ſeinem über ſeine Verhältniſſe gebil-
deten Vater ſchon als Knabe mannig-
fache poetiſche Anregung, welche durch
die frühzeitig in dem Knaben wach
gerufene Liebe zur Natur Nahrung
und Förderung fand. Dieſe Liebe
zur Natur erzeugte ſpäter ſein poeſie-
umwobenes Werk „Unſere Pflanzen,
ihre Namenserklärung ſowie ihre
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