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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Köln zurück (1897), wo er schriftstel-
lerisch tätig war, ging aber 1898 als
Dramaturg an das Stadttheater in
Göttingen und blieb dort bis zum
Frühjahr 1900. Seitdem leitete er
in Berlin ein dramaturgisches Bu-
reau, verließ aber schon 1901 diese
Stadt und ging nach vorübergehen-
dem Aufenthalt in Brühl 1902 wie-
der zur Bühne und war als Schau-
spieler in Bromberg, Hagen in W.,
Stuttgart und am Stadttheater in
Hamburg (1906) tätig. Von hier aus
leitete er auch einige Jahre das Som-
mertheater in Flensburg und folgte
1912 einem Rufe als Direktor der
vereinigten subventionierten Stadt-
theater Schaffhausen-Solothurn.

S:


Unter der Esche (Ge.), 1897. - Vor
Sonnenaufgang (Neue Ge.), 1898.
- George Morin (Biogr.), 1898. -
Brautfahrt (Lyr. Drama), 1898. -
Dezemberstürme (Drama), 1898. -
Cousin Fritz (Lustsp.), 1899. - Frau
Eva (Lustsp., mit Martin Behrend),
1901. - Draußen im Leben (Schau-
spiel), 1904. - Doktor Mayer (P.),
1904. - Der Löwe des Tages (Schw.),
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1907. - Der Glücksschmied (Volksst.),
1909. - Gold-Elschens Reise ins
Glück (Märchensp.), 1909. - Jm wun-
derschönen Monat Mai (Lsp.), 1911.

Spättgen, Doris Freiin von,


siehe Doris von Scheliha!

Spätzlein, Dr.,

Pseud. f. Rudolf
Sperling;
s. d.!

Spavento, Don,

Pseud. für A.
Mels; s. d.!

Spazier, Richard Otto,

ein Sohn
des Philologen und Schriftstellers
Joh. Gottl. Karl S. u. der berühm-
ten schöngeistigen Joh. Karol. Wil-
helmine Uthe-Spazier, wurde 1803
in Leipzig geboren u. erhielt nach dem
frühen Tode seines Vaters (+ 1805)
seine Erziehung in Dresden. Jn den
Jahren 1825-26 lebte er bei seinem
Oheim Jean Paul in Baireuth und
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Spe
ging dann nach Nürnberg, wo er
1830-31 die "Nürnberger Blätter
für öffentliches Leben, Literatur und
Kunst" herausgab. 1831 aus Bayern
ausgewiesen, ging er nach Leipzig,
wo er sein Jnteresse für die Polen
in Wort und Schrift kundgab (Ge-
schichte des Aufstandes des polnischen
Volkes in den J. 1830 u. 1831; III,
1832 - Geschichte des polnischen Vol-
kes, 1831). Jm Jahre 1833 begab
sich S. nach Paris u. kehrte von dort
erst kurz vor seinem Tode (1854) nach
Leipzig zurück.

S:

Jean Paul Fried-
rich Richter in seinen letzten Tagen
und im Tode, 1826. - Altenglische
Sagen und Märchen, übers., 1830. -
Scherz und Ernst über Ernst Scherz-
liebs (d. i. Wilhelm von Lüdemanns)
Dresden, wie es ist, 1830. - Die Uz-
kokin (N.), 1831. - J. P. Fr. Richter.
Ein biograph. Kommentar zu dessen
Werken; V, 1833. - Gesammelte Blät-
ter (Nn., Aufsätze u. Ge.); II, 1833.

*Specht, Karl August,

geb. am 2.
Juli 1845 zu Schweina in Sachsen-
Meiningen, mußte, da seine Eltern
frühzeitig starben, die Kunsttischlerei
erlernen, studierte aber, nachdem er
sich durch Privatunterricht die nötige
Vorbildung erworben, in Jena Ge-
schichte, Philosophie u. Naturwissen-
schaften, bereiste darauf die Schweiz,
Jtalien u. Frankreich und hielt, nach
Deutschland zurückgekehrt, in mehr
als 200 Städten stark besuchte Vor-
träge über Philosophie, Astronomie
und Darwinismus. Jm Jahre 1871
ließ er sich in Gotha nieder, wo er
zuerst die "Thüringer Presse" redi-
gierte, seit 1872 das weitverbreitete
"Sonntagsblatt für Freidenker", so-
wie den "Freidenker-Almanach" und
seit 1876 auch noch die "Freien
Glocken" (Leipzig) und das "Men-
schentum" redigierte. Jm Jahre 1881
gründete er mit Dr. Ludw. Büchner
den "Deutschen Freidenkerbund". Er
starb am 23. Juni 1909. Außer
einer Anzahl philosophischer u. frei-

*


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Spä
Köln zurück (1897), wo er ſchriftſtel-
leriſch tätig war, ging aber 1898 als
Dramaturg an das Stadttheater in
Göttingen und blieb dort bis zum
Frühjahr 1900. Seitdem leitete er
in Berlin ein dramaturgiſches Bu-
reau, verließ aber ſchon 1901 dieſe
Stadt und ging nach vorübergehen-
dem Aufenthalt in Brühl 1902 wie-
der zur Bühne und war als Schau-
ſpieler in Bromberg, Hagen in W.,
Stuttgart und am Stadttheater in
Hamburg (1906) tätig. Von hier aus
leitete er auch einige Jahre das Som-
mertheater in Flensburg und folgte
1912 einem Rufe als Direktor der
vereinigten ſubventionierten Stadt-
theater Schaffhauſen-Solothurn.

S:


Unter der Eſche (Ge.), 1897. – Vor
Sonnenaufgang (Neue Ge.), 1898.
– George Morin (Biogr.), 1898. –
Brautfahrt (Lyr. Drama), 1898. –
Dezemberſtürme (Drama), 1898. –
Couſin Fritz (Luſtſp.), 1899. – Frau
Eva (Luſtſp., mit Martin Behrend),
1901. – Draußen im Leben (Schau-
ſpiel), 1904. – Doktor Mayer (P.),
1904. – Der Löwe des Tages (Schw.),
1904. – Das träumende Land (Schſp.),
1905. – Yambus Brautſchau (Schw.),
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1909. – Gold-Elschens Reiſe ins
Glück (Märchenſp.), 1909. – Jm wun-
derſchönen Monat Mai (Lſp.), 1911.

Spättgen, Doris Freiin von,


ſiehe Doris von Scheliha!

Spätzlein, Dr.,

Pſeud. f. Rudolf
Sperling;
ſ. d.!

Spavento, Don,

Pſeud. für A.
Mels; ſ. d.!

Spazier, Richard Otto,

ein Sohn
des Philologen und Schriftſtellers
Joh. Gottl. Karl S. u. der berühm-
ten ſchöngeiſtigen Joh. Karol. Wil-
helmine Uthe-Spazier, wurde 1803
in Leipzig geboren u. erhielt nach dem
frühen Tode ſeines Vaters († 1805)
ſeine Erziehung in Dresden. Jn den
Jahren 1825–26 lebte er bei ſeinem
Oheim Jean Paul in Baireuth und
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Spe
ging dann nach Nürnberg, wo er
1830–31 die „Nürnberger Blätter
für öffentliches Leben, Literatur und
Kunſt“ herausgab. 1831 aus Bayern
ausgewieſen, ging er nach Leipzig,
wo er ſein Jntereſſe für die Polen
in Wort und Schrift kundgab (Ge-
ſchichte des Aufſtandes des polniſchen
Volkes in den J. 1830 u. 1831; III,
1832 – Geſchichte des polniſchen Vol-
kes, 1831). Jm Jahre 1833 begab
ſich S. nach Paris u. kehrte von dort
erſt kurz vor ſeinem Tode (1854) nach
Leipzig zurück.

S:

Jean Paul Fried-
rich Richter in ſeinen letzten Tagen
und im Tode, 1826. – Altengliſche
Sagen und Märchen, überſ., 1830. –
Scherz und Ernſt über Ernſt Scherz-
liebs (d. i. Wilhelm von Lüdemanns)
Dresden, wie es iſt, 1830. – Die Uz-
kokin (N.), 1831. – J. P. Fr. Richter.
Ein biograph. Kommentar zu deſſen
Werken; V, 1833. – Geſammelte Blät-
ter (Nn., Aufſätze u. Ge.); II, 1833.

*Specht, Karl Auguſt,

geb. am 2.
Juli 1845 zu Schweina in Sachſen-
Meiningen, mußte, da ſeine Eltern
frühzeitig ſtarben, die Kunſttiſchlerei
erlernen, ſtudierte aber, nachdem er
ſich durch Privatunterricht die nötige
Vorbildung erworben, in Jena Ge-
ſchichte, Philoſophie u. Naturwiſſen-
ſchaften, bereiſte darauf die Schweiz,
Jtalien u. Frankreich und hielt, nach
Deutſchland zurückgekehrt, in mehr
als 200 Städten ſtark beſuchte Vor-
träge über Philoſophie, Aſtronomie
und Darwinismus. Jm Jahre 1871
ließ er ſich in Gotha nieder, wo er
zuerſt die „Thüringer Preſſe“ redi-
gierte, ſeit 1872 das weitverbreitete
„Sonntagsblatt für Freidenker“, ſo-
wie den „Freidenker-Almanach“ und
ſeit 1876 auch noch die „Freien
Glocken“ (Leipzig) und das „Men-
ſchentum“ redigierte. Jm Jahre 1881
gründete er mit Dr. Ludw. Büchner
den „Deutſchen Freidenkerbund“. Er
ſtarb am 23. Juni 1909. Außer
einer Anzahl philoſophiſcher u. frei-

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[471/0475] Spä Spe Köln zurück (1897), wo er ſchriftſtel- leriſch tätig war, ging aber 1898 als Dramaturg an das Stadttheater in Göttingen und blieb dort bis zum Frühjahr 1900. Seitdem leitete er in Berlin ein dramaturgiſches Bu- reau, verließ aber ſchon 1901 dieſe Stadt und ging nach vorübergehen- dem Aufenthalt in Brühl 1902 wie- der zur Bühne und war als Schau- ſpieler in Bromberg, Hagen in W., Stuttgart und am Stadttheater in Hamburg (1906) tätig. Von hier aus leitete er auch einige Jahre das Som- mertheater in Flensburg und folgte 1912 einem Rufe als Direktor der vereinigten ſubventionierten Stadt- theater Schaffhauſen-Solothurn. S: Unter der Eſche (Ge.), 1897. – Vor Sonnenaufgang (Neue Ge.), 1898. – George Morin (Biogr.), 1898. – Brautfahrt (Lyr. Drama), 1898. – Dezemberſtürme (Drama), 1898. – Couſin Fritz (Luſtſp.), 1899. – Frau Eva (Luſtſp., mit Martin Behrend), 1901. – Draußen im Leben (Schau- ſpiel), 1904. – Doktor Mayer (P.), 1904. – Der Löwe des Tages (Schw.), 1904. – Das träumende Land (Schſp.), 1905. – Yambus Brautſchau (Schw.), 1907. – Der Glücksſchmied (Volksſt.), 1909. – Gold-Elschens Reiſe ins Glück (Märchenſp.), 1909. – Jm wun- derſchönen Monat Mai (Lſp.), 1911. Spättgen, Doris Freiin von, ſiehe Doris von Scheliha! Spätzlein, Dr., Pſeud. f. Rudolf Sperling; ſ. d.! Spavento, Don, Pſeud. für A. Mels; ſ. d.! Spazier, Richard Otto, ein Sohn des Philologen und Schriftſtellers Joh. Gottl. Karl S. u. der berühm- ten ſchöngeiſtigen Joh. Karol. Wil- helmine Uthe-Spazier, wurde 1803 in Leipzig geboren u. erhielt nach dem frühen Tode ſeines Vaters († 1805) ſeine Erziehung in Dresden. Jn den Jahren 1825–26 lebte er bei ſeinem Oheim Jean Paul in Baireuth und ging dann nach Nürnberg, wo er 1830–31 die „Nürnberger Blätter für öffentliches Leben, Literatur und Kunſt“ herausgab. 1831 aus Bayern ausgewieſen, ging er nach Leipzig, wo er ſein Jntereſſe für die Polen in Wort und Schrift kundgab (Ge- ſchichte des Aufſtandes des polniſchen Volkes in den J. 1830 u. 1831; III, 1832 – Geſchichte des polniſchen Vol- kes, 1831). Jm Jahre 1833 begab ſich S. nach Paris u. kehrte von dort erſt kurz vor ſeinem Tode (1854) nach Leipzig zurück. S: Jean Paul Fried- rich Richter in ſeinen letzten Tagen und im Tode, 1826. – Altengliſche Sagen und Märchen, überſ., 1830. – Scherz und Ernſt über Ernſt Scherz- liebs (d. i. Wilhelm von Lüdemanns) Dresden, wie es iſt, 1830. – Die Uz- kokin (N.), 1831. – J. P. Fr. Richter. Ein biograph. Kommentar zu deſſen Werken; V, 1833. – Geſammelte Blät- ter (Nn., Aufſätze u. Ge.); II, 1833. *Specht, Karl Auguſt, geb. am 2. Juli 1845 zu Schweina in Sachſen- Meiningen, mußte, da ſeine Eltern frühzeitig ſtarben, die Kunſttiſchlerei erlernen, ſtudierte aber, nachdem er ſich durch Privatunterricht die nötige Vorbildung erworben, in Jena Ge- ſchichte, Philoſophie u. Naturwiſſen- ſchaften, bereiſte darauf die Schweiz, Jtalien u. Frankreich und hielt, nach Deutſchland zurückgekehrt, in mehr als 200 Städten ſtark beſuchte Vor- träge über Philoſophie, Aſtronomie und Darwinismus. Jm Jahre 1871 ließ er ſich in Gotha nieder, wo er zuerſt die „Thüringer Preſſe“ redi- gierte, ſeit 1872 das weitverbreitete „Sonntagsblatt für Freidenker“, ſo- wie den „Freidenker-Almanach“ und ſeit 1876 auch noch die „Freien Glocken“ (Leipzig) und das „Men- ſchentum“ redigierte. Jm Jahre 1881 gründete er mit Dr. Ludw. Büchner den „Deutſchen Freidenkerbund“. Er ſtarb am 23. Juni 1909. Außer einer Anzahl philoſophiſcher u. frei- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 6. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon06_1913/475>, abgerufen am 24.11.2024.