Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sus und Philosophie. Nachdem er dieWürde eines Dr. jur. erlangt hatte, war er 1885-89 in Hamburg als Rechtsanwalt tätig, siedelte dann nach Berlin über, wo er 1889-92 Syndikus der Dresdener Bank war, und ließ sich nach ausgedehnten Rei- sen nach England, Frankreich, Bel- gien, Jtalien und Ungarn 1892 wie- der in Hamburg als Rechtsanwalt nieder. S: Gedichte, 1881. - Verse, Susman, Margarete, geboren Sut und Ohr, und so bildete sie sich zueiner individuell gefärbten Persön- lichkeit aus. Sie lebt jetzt als die Gattin eines Herrn von Bende- mann in Berlin. S: Mein Land Süß, Fanny, geb. am 13. April S: Röslein im Tal (Gedichte), *Süß, Georg, geb. am 4. Mai 1866 S: Theodor Körner (Schulfestsp. mit *Sutermeister, Eugen, wurde am *
Sus und Philoſophie. Nachdem er dieWürde eines Dr. jur. erlangt hatte, war er 1885–89 in Hamburg als Rechtsanwalt tätig, ſiedelte dann nach Berlin über, wo er 1889–92 Syndikus der Dresdener Bank war, und ließ ſich nach ausgedehnten Rei- ſen nach England, Frankreich, Bel- gien, Jtalien und Ungarn 1892 wie- der in Hamburg als Rechtsanwalt nieder. S: Gedichte, 1881. – Verſe, Susman, Margarete, geboren Sut und Ohr, und ſo bildete ſie ſich zueiner individuell gefärbten Perſön- lichkeit aus. Sie lebt jetzt als die Gattin eines Herrn von Bende- mann in Berlin. S: Mein Land Süß, Fanny, geb. am 13. April S: Röslein im Tal (Gedichte), *Süß, Georg, geb. am 4. Mai 1866 S: Theodor Körner (Schulfeſtſp. mit *Sutermeiſter, Eugen, wurde am *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0145" n="141"/><lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Sus</hi></fw><lb/> und Philoſophie. Nachdem er die<lb/> Würde eines <hi rendition="#aq">Dr. jur.</hi> erlangt hatte,<lb/> war er 1885–89 in Hamburg als<lb/> Rechtsanwalt tätig, ſiedelte dann<lb/> nach Berlin über, wo er 1889–92<lb/> Syndikus der Dresdener Bank war,<lb/> und ließ ſich nach ausgedehnten Rei-<lb/> ſen nach England, Frankreich, Bel-<lb/> gien, Jtalien und Ungarn 1892 wie-<lb/> der in Hamburg als Rechtsanwalt<lb/> nieder. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gedichte, 1881. – Verſe,<lb/> 1891. – Neue Verſe, 1893. – Gärten<lb/> der Träume (Jn Memoriam und<lb/> und andere Verſe), 1900. – Merlin<lb/> (Liebeslieder), 1901. – Salome. Des<lb/> Narren Traum (2 Liederkreiſe), 1901.<lb/> – Pygmalion. Lieder a. d. Roſenhag<lb/> (Symphonien in Roſen u. Marmor),<lb/> 1904. – Stimmen des Schweigens.<lb/> Aus ſtillen Landen (V.), 1909.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Susman,</hi> Margarete,</persName> </head> <p> geboren<lb/> am 14. Oktober 1874 in Hamburg,<lb/> entſtammt einer guten Kaufmanns-<lb/> familie, in der ſeit Generationen die<lb/> auf hoher geiſtiger Stufe ſtehenden<lb/> Frauen vom Schickſal zur bewußten<lb/> Selbſtändigkeit und Verantwortlich-<lb/> keit als Mütter und Erzieherinnen<lb/> früh verwaiſter Kinder herangezogen<lb/> wurden. Nachdem auch bei unſerer<lb/> Dichterin die latenten Kräfte geweckt<lb/> und die ſchlummernden Fähigkeiten<lb/> zur Betätigung gedrängt worden,<lb/> ſchien ihr der Schriftſtellerberuf der<lb/> geeignetſte Beruf, um ſich mit den ſie<lb/> umgebenden Verhältniſſen abſinden<lb/> zu können. Einige Skizzen, die wäh-<lb/> rend einer langwierigen, ſchweren<lb/> Krankheit ihres Töchterchens entſtan-<lb/> den, und die ſie einem Hamburger<lb/> Kritiker zur Begutachtung übergab,<lb/> trugen ihr, wenn auch unter Hinweis<lb/> auf kritiſche Selbſtzucht, Ermutigung<lb/> zum ſchriftſtelleriſchen Beruf ein, und<lb/> ſo trat ſie dem Journalismus näher,<lb/> deſſen hohe kulturelle Bedeutung ſie<lb/> durch den Verkehr mit vollwertigen<lb/> Vertretern desſelben ſchätzen und<lb/> richtig beurteilen lernte. Reiſen in<lb/> aller Herren Länder ſchärften Auge<lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Sut</hi></fw><lb/> und Ohr, und ſo bildete ſie ſich zu<lb/> einer individuell gefärbten Perſön-<lb/> lichkeit aus. Sie lebt jetzt als die<lb/> Gattin eines Herrn <hi rendition="#g">von Bende-<lb/> mann</hi> in Berlin. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Mein Land<lb/> (Ge.), 1901. – Neue Gedichte, 1907. –<lb/> Das Weſen der modern. deutſch. Lyrik,<lb/> 1910. – Vom Sinne der Liebe, 1912.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Süß,</hi> Fanny,</persName> </head> <p> geb. am 13. April<lb/> 1878 in Glauchau (Sachſen), verlor<lb/> ihren Vater bereits im folgenden<lb/> Jahre u. lebt nun, vereint mit ihrer<lb/> Mutter, deren einziges Kind ſie iſt,<lb/> als Schriftſtellerin in ihrer Vater-<lb/> ſtadt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Röslein im Tal (Gedichte),<lb/> 1. Bd., 1905.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Süß,</hi> Georg,</persName> </head> <p> geb. am 4. Mai 1866<lb/> in Ernolsheim (Kr. Zabern, Unter-<lb/> Elſaß), widmete ſich dem Beruf eines<lb/> Lehrers, wirkte als ſolcher an einigen<lb/> ländlichen Schulen, ſeit 1890 in Biſch-<lb/> weiler, wo er auch das Amt eines<lb/> Organiſten verſah, und iſt ſeit 1897<lb/> als Reallehrer an der Oberrealſchule<lb/> bei St. Johann in Straßburg i. E.<lb/> tätig. Seit 1902 gibt er die „Erwi-<lb/> nia. Elſäſſiſche Blätter für deutſche<lb/> Literatur“ heraus, die ſeit 1910 als<lb/> „Das literariſche Elſaß“ erſcheint.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Theodor Körner (Schulfeſtſp. mit<lb/> verbindender D.), 1906.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Sutermeiſter,</hi> Eugen,</persName> </head> <p> wurde am<lb/> 26. November 1862 in Küßnacht<lb/> (Schweiz) geboren, wo ſein Vater,<lb/> der bekannte Profeſſor Otto S. (ſ. d.<lb/> Folgenden!) damals Lehrer am Se-<lb/> minar war. Der Knabe hatte das<lb/> Unglück, im 5. Lebensjahre völlig<lb/> taub zu werden, und ſo verlor ſich<lb/> nach und nach auch die Sprache. Er<lb/> beſuchte zehn Jahre lang die Taub-<lb/> ſtummenanſtalt in Riehen bei Baſel<lb/> — an der zuerſt die gebärdenloſe<lb/> Lautſprache konſequent durchgeführt<lb/> ward — mit vorzüglichem Erfolge<lb/> u. widmete ſich dann in der Schweiz<lb/> u. in Deutſchland dem Kunſtgewerbe<lb/> in verſchiedenen Zweigen (als Gra-<lb/> veur, Lithograph, Photograph, Zinko-<lb/> graph). Jm Jahre 1894 fand er An-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [141/0145]
Sus
Sut
und Philoſophie. Nachdem er die
Würde eines Dr. jur. erlangt hatte,
war er 1885–89 in Hamburg als
Rechtsanwalt tätig, ſiedelte dann
nach Berlin über, wo er 1889–92
Syndikus der Dresdener Bank war,
und ließ ſich nach ausgedehnten Rei-
ſen nach England, Frankreich, Bel-
gien, Jtalien und Ungarn 1892 wie-
der in Hamburg als Rechtsanwalt
nieder.
S: Gedichte, 1881. – Verſe,
1891. – Neue Verſe, 1893. – Gärten
der Träume (Jn Memoriam und
und andere Verſe), 1900. – Merlin
(Liebeslieder), 1901. – Salome. Des
Narren Traum (2 Liederkreiſe), 1901.
– Pygmalion. Lieder a. d. Roſenhag
(Symphonien in Roſen u. Marmor),
1904. – Stimmen des Schweigens.
Aus ſtillen Landen (V.), 1909.
Susman, Margarete, geboren
am 14. Oktober 1874 in Hamburg,
entſtammt einer guten Kaufmanns-
familie, in der ſeit Generationen die
auf hoher geiſtiger Stufe ſtehenden
Frauen vom Schickſal zur bewußten
Selbſtändigkeit und Verantwortlich-
keit als Mütter und Erzieherinnen
früh verwaiſter Kinder herangezogen
wurden. Nachdem auch bei unſerer
Dichterin die latenten Kräfte geweckt
und die ſchlummernden Fähigkeiten
zur Betätigung gedrängt worden,
ſchien ihr der Schriftſtellerberuf der
geeignetſte Beruf, um ſich mit den ſie
umgebenden Verhältniſſen abſinden
zu können. Einige Skizzen, die wäh-
rend einer langwierigen, ſchweren
Krankheit ihres Töchterchens entſtan-
den, und die ſie einem Hamburger
Kritiker zur Begutachtung übergab,
trugen ihr, wenn auch unter Hinweis
auf kritiſche Selbſtzucht, Ermutigung
zum ſchriftſtelleriſchen Beruf ein, und
ſo trat ſie dem Journalismus näher,
deſſen hohe kulturelle Bedeutung ſie
durch den Verkehr mit vollwertigen
Vertretern desſelben ſchätzen und
richtig beurteilen lernte. Reiſen in
aller Herren Länder ſchärften Auge
und Ohr, und ſo bildete ſie ſich zu
einer individuell gefärbten Perſön-
lichkeit aus. Sie lebt jetzt als die
Gattin eines Herrn von Bende-
mann in Berlin.
S: Mein Land
(Ge.), 1901. – Neue Gedichte, 1907. –
Das Weſen der modern. deutſch. Lyrik,
1910. – Vom Sinne der Liebe, 1912.
Süß, Fanny, geb. am 13. April
1878 in Glauchau (Sachſen), verlor
ihren Vater bereits im folgenden
Jahre u. lebt nun, vereint mit ihrer
Mutter, deren einziges Kind ſie iſt,
als Schriftſtellerin in ihrer Vater-
ſtadt.
S: Röslein im Tal (Gedichte),
1. Bd., 1905.
*Süß, Georg, geb. am 4. Mai 1866
in Ernolsheim (Kr. Zabern, Unter-
Elſaß), widmete ſich dem Beruf eines
Lehrers, wirkte als ſolcher an einigen
ländlichen Schulen, ſeit 1890 in Biſch-
weiler, wo er auch das Amt eines
Organiſten verſah, und iſt ſeit 1897
als Reallehrer an der Oberrealſchule
bei St. Johann in Straßburg i. E.
tätig. Seit 1902 gibt er die „Erwi-
nia. Elſäſſiſche Blätter für deutſche
Literatur“ heraus, die ſeit 1910 als
„Das literariſche Elſaß“ erſcheint.
S: Theodor Körner (Schulfeſtſp. mit
verbindender D.), 1906.
*Sutermeiſter, Eugen, wurde am
26. November 1862 in Küßnacht
(Schweiz) geboren, wo ſein Vater,
der bekannte Profeſſor Otto S. (ſ. d.
Folgenden!) damals Lehrer am Se-
minar war. Der Knabe hatte das
Unglück, im 5. Lebensjahre völlig
taub zu werden, und ſo verlor ſich
nach und nach auch die Sprache. Er
beſuchte zehn Jahre lang die Taub-
ſtummenanſtalt in Riehen bei Baſel
— an der zuerſt die gebärdenloſe
Lautſprache konſequent durchgeführt
ward — mit vorzüglichem Erfolge
u. widmete ſich dann in der Schweiz
u. in Deutſchland dem Kunſtgewerbe
in verſchiedenen Zweigen (als Gra-
veur, Lithograph, Photograph, Zinko-
graph). Jm Jahre 1894 fand er An-
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |