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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Tra
gestalten), 1884. - Hell und dunkel
(Poesien aus allen Stimmungen),
1885. - Aus dem Burgfrieden (Alt-
Münchener Gesch.), 1886. - Eine hei-
tere Nürnberger Geschichte und Erin-
nerungen, 1887. - Das Münchener
Stadtbüchlein (Auswahl daraus f. d.
Jugend), 1904.

Trauttwein, Eugen von,

Pseud.
für Eugen Trauttwein von Belle;
s. d.!

*Travers, Jakob,

wurde am 28.
Mai 1844 zu Wiesbaden geboren, wo
sein Vater Eisenbahnkassierer war.
Jm Jahre 1848 vaterlos geworden
und 1858 ganz verwaist, kam er, nach-
dem er seit 1855 das Gymnasium in
Wiesbaden besucht hatte, 1858 in das
Konvikt zu Speier, um Theologie zu
studieren, verließ jedoch dasselbe 1863
und kehrte nach Wiesbaden zurück,
wo er seine Gymnasialstudien been-
dete. Er studierte dann in Heidel-
berg und Tübingen die Rechte, war
nach bestandener Staatsprüfung als
Referendar in Wiesbaden tätig und
machte 1870 den Krieg freiwillig als
höherer Militärbeamter mit. Nach
dem Frieden trat er 1871 in die Zi-
vilverwaltung im Elsaß über, war
zwölf Jahre lang, zuletzt als Vor-
stand der Kriminalabteilung d. kaiser-
lichen Polizeipräsidiums in Straß-
burg tätig und wurde 1883 zum Poli-
zeirat und Vorstand des Stadtpoli-
zeiamts in Mainz ernannt, mo er
18 Jahre amtierte. Nach seinem
Übertritt in den Ruhestand (1901)
lebte er erst in Wiesbaden u. siedelte
1905 nach Luzern in der Schweiz über.

S:

Gedichte, 1866.

*Trebitsch, Siegfried,

wurde am
21. Dez. 1868 in Wien als der Sohn
eines Kaufmanns geboren. Als er
drei Jahre alt war, starb der Vater,
u. da dieser testamentarisch bestimmt
hatte, daß Siegfried in sein u. seiner
Brüder Kontor eintreten solle, so
mußte er nach Absolvierung der Mit-
telschule u. des Abiturientenexamens
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Tre
dieser Bestimmung Folge leisten, ob-
wohl ihn seine Neigung mehr zu künst-
lerischen Jnteressen hinzog. Mit 20
Jahren genügte er seiner Militär-
pflicht u. gab gleichzeitig einen Band
Gedichte heraus, dem dann bald eine
Bearbeitung des Dramas "Savitri"
folgte. Bis zum Jahre 1903 blieb
T. im väterlichen Geschäfte und be-
nutzte diese Jahre zu Studien und
großen Reisen, die ihn durch fast ganz
Europa, nach Nordafrika und 1893
durch ganz Nordamerika führten. Jn-
zwischen hatte er durch Übersetzun-
gen die Deutschen mit den Werken
des einzigartigen Franzosen Georges
Courteline und des irischen Dichters
Bernard Schaw bekannt gemacht u. sich
nach unsäglichen Mühen doch sicht-
bare Erfolge errungen, die es ihm
dann ermöglichten, seit 1903 ganz der
Kunst zu leben. Er hat seinen Wohn-
sitz in Wien und verheiratete sich im
Herbst 1907 in Ungarn mit einer
Fürstin Engalitscheff.

S:

Gedichte,
1889. - Savitri (Dr. von Angelo de
Gubernatis, bearb. in Versen), 1890.
- Genesung (R.), 1902. - Weltunter-
gang (Nn.), 1903. - Das verkaufte
Lächeln (Nn.), 1905. - Das Haus am
Abhang (R.), 1906. - Ein letzter Wille
(Schsp.), 1907. - Tagwandler (Nn.),
1909. - Des Feldherrn erster Traum
(N.), 1910. - Ein Muttersohn (Schau-
spiel), 1911.

Trebitz, Karl,

geb. am 28. Febr.
1818 zu Jena, studierte daselbst von
1836-40 Theologie u. trat dann als
Lehrer in den Dienst der innern Mis-
sion. Nachdem er 14 Jahre lang teils
als Lehrer im Rauhen Hause zu Horn
bei Hamburg, teils als Jnspektor des
Knabenrettungshauses und Brüder-
seminars zu Neinstedt bei Quedlin-
burg, teils in gleicher Stellung zu
Puckenhof bei Erlangen gewirkt hatte,
wurde er 1854 Pfarrer zu Wohlmuth-
hausen im Eisenachschen Oberlande
und 1860 Pfarrer zu Beutnitz bei
Jena. Nach seiner Pensionierung sie-

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Tra
geſtalten), 1884. – Hell und dunkel
(Poeſien aus allen Stimmungen),
1885. – Aus dem Burgfrieden (Alt-
Münchener Geſch.), 1886. – Eine hei-
tere Nürnberger Geſchichte und Erin-
nerungen, 1887. – Das Münchener
Stadtbüchlein (Auswahl daraus f. d.
Jugend), 1904.

Trauttwein, Eugen von,

Pſeud.
für Eugen Trauttwein von Belle;
ſ. d.!

*Travers, Jakob,

wurde am 28.
Mai 1844 zu Wiesbaden geboren, wo
ſein Vater Eiſenbahnkaſſierer war.
Jm Jahre 1848 vaterlos geworden
und 1858 ganz verwaiſt, kam er, nach-
dem er ſeit 1855 das Gymnaſium in
Wiesbaden beſucht hatte, 1858 in das
Konvikt zu Speier, um Theologie zu
ſtudieren, verließ jedoch dasſelbe 1863
und kehrte nach Wiesbaden zurück,
wo er ſeine Gymnaſialſtudien been-
dete. Er ſtudierte dann in Heidel-
berg und Tübingen die Rechte, war
nach beſtandener Staatsprüfung als
Referendar in Wiesbaden tätig und
machte 1870 den Krieg freiwillig als
höherer Militärbeamter mit. Nach
dem Frieden trat er 1871 in die Zi-
vilverwaltung im Elſaß über, war
zwölf Jahre lang, zuletzt als Vor-
ſtand der Kriminalabteilung d. kaiſer-
lichen Polizeipräſidiums in Straß-
burg tätig und wurde 1883 zum Poli-
zeirat und Vorſtand des Stadtpoli-
zeiamts in Mainz ernannt, mo er
18 Jahre amtierte. Nach ſeinem
Übertritt in den Ruheſtand (1901)
lebte er erſt in Wiesbaden u. ſiedelte
1905 nach Luzern in der Schweiz über.

S:

Gedichte, 1866.

*Trebitſch, Siegfried,

wurde am
21. Dez. 1868 in Wien als der Sohn
eines Kaufmanns geboren. Als er
drei Jahre alt war, ſtarb der Vater,
u. da dieſer teſtamentariſch beſtimmt
hatte, daß Siegfried in ſein u. ſeiner
Brüder Kontor eintreten ſolle, ſo
mußte er nach Abſolvierung der Mit-
telſchule u. des Abiturientenexamens
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Tre
dieſer Beſtimmung Folge leiſten, ob-
wohl ihn ſeine Neigung mehr zu künſt-
leriſchen Jntereſſen hinzog. Mit 20
Jahren genügte er ſeiner Militär-
pflicht u. gab gleichzeitig einen Band
Gedichte heraus, dem dann bald eine
Bearbeitung des Dramas „Savitri“
folgte. Bis zum Jahre 1903 blieb
T. im väterlichen Geſchäfte und be-
nutzte dieſe Jahre zu Studien und
großen Reiſen, die ihn durch faſt ganz
Europa, nach Nordafrika und 1893
durch ganz Nordamerika führten. Jn-
zwiſchen hatte er durch Überſetzun-
gen die Deutſchen mit den Werken
des einzigartigen Franzoſen Georges
Courteline und des iriſchen Dichters
Bernard Schaw bekannt gemacht u. ſich
nach unſäglichen Mühen doch ſicht-
bare Erfolge errungen, die es ihm
dann ermöglichten, ſeit 1903 ganz der
Kunſt zu leben. Er hat ſeinen Wohn-
ſitz in Wien und verheiratete ſich im
Herbſt 1907 in Ungarn mit einer
Fürſtin Engalitſcheff.

S:

Gedichte,
1889. – Savitri (Dr. von Angelo de
Gubernatis, bearb. in Verſen), 1890.
– Geneſung (R.), 1902. – Weltunter-
gang (Nn.), 1903. – Das verkaufte
Lächeln (Nn.), 1905. – Das Haus am
Abhang (R.), 1906. – Ein letzter Wille
(Schſp.), 1907. – Tagwandler (Nn.),
1909. – Des Feldherrn erſter Traum
(N.), 1910. – Ein Mutterſohn (Schau-
ſpiel), 1911.

Trebitz, Karl,

geb. am 28. Febr.
1818 zu Jena, ſtudierte daſelbſt von
1836–40 Theologie u. trat dann als
Lehrer in den Dienſt der innern Miſ-
ſion. Nachdem er 14 Jahre lang teils
als Lehrer im Rauhen Hauſe zu Horn
bei Hamburg, teils als Jnſpektor des
Knabenrettungshauſes und Brüder-
ſeminars zu Neinſtedt bei Quedlin-
burg, teils in gleicher Stellung zu
Puckenhof bei Erlangen gewirkt hatte,
wurde er 1854 Pfarrer zu Wohlmuth-
hauſen im Eiſenachſchen Oberlande
und 1860 Pfarrer zu Beutnitz bei
Jena. Nach ſeiner Penſionierung ſie-

*
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[210/0214] Tra Tre geſtalten), 1884. – Hell und dunkel (Poeſien aus allen Stimmungen), 1885. – Aus dem Burgfrieden (Alt- Münchener Geſch.), 1886. – Eine hei- tere Nürnberger Geſchichte und Erin- nerungen, 1887. – Das Münchener Stadtbüchlein (Auswahl daraus f. d. Jugend), 1904. Trauttwein, Eugen von, Pſeud. für Eugen Trauttwein von Belle; ſ. d.! *Travers, Jakob, wurde am 28. Mai 1844 zu Wiesbaden geboren, wo ſein Vater Eiſenbahnkaſſierer war. Jm Jahre 1848 vaterlos geworden und 1858 ganz verwaiſt, kam er, nach- dem er ſeit 1855 das Gymnaſium in Wiesbaden beſucht hatte, 1858 in das Konvikt zu Speier, um Theologie zu ſtudieren, verließ jedoch dasſelbe 1863 und kehrte nach Wiesbaden zurück, wo er ſeine Gymnaſialſtudien been- dete. Er ſtudierte dann in Heidel- berg und Tübingen die Rechte, war nach beſtandener Staatsprüfung als Referendar in Wiesbaden tätig und machte 1870 den Krieg freiwillig als höherer Militärbeamter mit. Nach dem Frieden trat er 1871 in die Zi- vilverwaltung im Elſaß über, war zwölf Jahre lang, zuletzt als Vor- ſtand der Kriminalabteilung d. kaiſer- lichen Polizeipräſidiums in Straß- burg tätig und wurde 1883 zum Poli- zeirat und Vorſtand des Stadtpoli- zeiamts in Mainz ernannt, mo er 18 Jahre amtierte. Nach ſeinem Übertritt in den Ruheſtand (1901) lebte er erſt in Wiesbaden u. ſiedelte 1905 nach Luzern in der Schweiz über. S: Gedichte, 1866. *Trebitſch, Siegfried, wurde am 21. Dez. 1868 in Wien als der Sohn eines Kaufmanns geboren. Als er drei Jahre alt war, ſtarb der Vater, u. da dieſer teſtamentariſch beſtimmt hatte, daß Siegfried in ſein u. ſeiner Brüder Kontor eintreten ſolle, ſo mußte er nach Abſolvierung der Mit- telſchule u. des Abiturientenexamens dieſer Beſtimmung Folge leiſten, ob- wohl ihn ſeine Neigung mehr zu künſt- leriſchen Jntereſſen hinzog. Mit 20 Jahren genügte er ſeiner Militär- pflicht u. gab gleichzeitig einen Band Gedichte heraus, dem dann bald eine Bearbeitung des Dramas „Savitri“ folgte. Bis zum Jahre 1903 blieb T. im väterlichen Geſchäfte und be- nutzte dieſe Jahre zu Studien und großen Reiſen, die ihn durch faſt ganz Europa, nach Nordafrika und 1893 durch ganz Nordamerika führten. Jn- zwiſchen hatte er durch Überſetzun- gen die Deutſchen mit den Werken des einzigartigen Franzoſen Georges Courteline und des iriſchen Dichters Bernard Schaw bekannt gemacht u. ſich nach unſäglichen Mühen doch ſicht- bare Erfolge errungen, die es ihm dann ermöglichten, ſeit 1903 ganz der Kunſt zu leben. Er hat ſeinen Wohn- ſitz in Wien und verheiratete ſich im Herbſt 1907 in Ungarn mit einer Fürſtin Engalitſcheff. S: Gedichte, 1889. – Savitri (Dr. von Angelo de Gubernatis, bearb. in Verſen), 1890. – Geneſung (R.), 1902. – Weltunter- gang (Nn.), 1903. – Das verkaufte Lächeln (Nn.), 1905. – Das Haus am Abhang (R.), 1906. – Ein letzter Wille (Schſp.), 1907. – Tagwandler (Nn.), 1909. – Des Feldherrn erſter Traum (N.), 1910. – Ein Mutterſohn (Schau- ſpiel), 1911. Trebitz, Karl, geb. am 28. Febr. 1818 zu Jena, ſtudierte daſelbſt von 1836–40 Theologie u. trat dann als Lehrer in den Dienſt der innern Miſ- ſion. Nachdem er 14 Jahre lang teils als Lehrer im Rauhen Hauſe zu Horn bei Hamburg, teils als Jnſpektor des Knabenrettungshauſes und Brüder- ſeminars zu Neinſtedt bei Quedlin- burg, teils in gleicher Stellung zu Puckenhof bei Erlangen gewirkt hatte, wurde er 1854 Pfarrer zu Wohlmuth- hauſen im Eiſenachſchen Oberlande und 1860 Pfarrer zu Beutnitz bei Jena. Nach ſeiner Penſionierung ſie- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/214>, abgerufen am 21.11.2024.