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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Tür
tung zu, die später in Lungenentzün-
dung ausartete und ihren Tod zur
Folge hatte, der sie im Hause ihrer
ältesten Tochter in Libau (Kurland)
am 25. Oktober 1900 dahinraffte.
Jhre sterbliche Hülle wurde unter der
großartigsten Beteiligung aller Be-
völkerungsklassen in Lübeck zur Ruhe
bestattet.

S:

Pfarrer Streccius (R.),
1893. 2. A. 1902. - Koljas Braut
(R.), 1893. - Unter dunklen Menschen
(R.), 1895. - Reine Liebe (Geschn. a.
dem fernen Osten), 1896. (Jnhalt:
Unter den Verschickten [sep. 1901]. -
Passio pura). - Josephinens Schick-
sale (R.), 1904.

*Türkheim, Adolf,

pseud. Tuis-
kon,
wurde am 25. April 1854 in
Hamburg geboren, widmete sich nach
beendeter Schulzeit dem Kaufmanns-
stande, dem er noch heute angehört.
Von 1877-78 diente er als Einjährig-
Freiwilliger; von 1883-90 lebte er
im Auslande, vorwiegend in Schott-
land, und 1894 machte er sich als
Kaufmann in Hamburg selbständig.

S:

Ernste Gedichte, 1906. - König
Piep (Ein Spottgedicht), 1906.

*Turner(-Lembcke), William,


eigentlich Wilhelm Lemcke ge-
heißen, wurde am 2. Juni 1863 zu
Stettin geboren, besuchte das städti-
sche Gymnasium daselbst und wurde
1879 Kaufmann. Nach drei Jahren,
als seine Lehrzeit beendet, ging er
zur Bühne u. gehörte derselben zehn
Jahre an. Jm Anfange seiner Lauf-
bahn hat er auch noch das Reise-
leben kleiner Wandertruppen durch-
gekostet; später war er am Zentral-
hallentheater in Hamburg und zuletzt
am Residenztheater in Hannover en-
gagiert. Seit 1892 lebt er als Büh-
nenschriftsteller in Berlin.

S:

Ritter
Fridolin und sein getreuer Peter
Pump (Schw.), 1885. - Am Früh-
stückstisch (Schw.), 1891. - Eiserne
Fesseln (Schsp.), 1893. - Sektonkel
(Schw.), 1893. - Überm Stand hin-
aus (Volksstück, mit Fritz O'demar),
[Spaltenumbruch]

Twa
1894. - Histerische Frauen, 1899. -
Mehrere Operntexte.

*Turszinsky, Walter,

geb. am
10. Januar 1874 in Danzig, absol-
vierte das königl. Gymnasium da-
selbst u. mußte sich dann gegen seine
Neigung dem Kaufmannsstande wid-
men. Er kam 1892 nach Berlin und
konnte hier vier Jahre später eine
insgeheim vielgeübte schriftstellerische
Neigung wenigstens so weit reali-
sieren, als er -- neben seiner Berufs-
arbeit -- die Berliner Korrespondenz
der "Neuen Hamburger Zeitung"
versehen durfte. Als dann auch an-
dere Zeitungen in Königsberg, Elber-
feld, Stettin u. Breslau ihm die Ber-
liner Vertretung übertrugen, wurde
es ihm möglich, seine doppelseitige
Tätigkeit zur einheitlich schriftstelle-
rischen umzubilden.

S:

Gelbstern
(Komödie, mit Jaques Burg), 1905.
- Der alte Löwinsohn (Nn.), 1906. -
Berliner Theater (Großstadt-Doku-
mente), 2. A. 1907. - Menschen im
Schatten (Nn.), 1907. - Adolf L'Ar-
ronge (Lebensbild), 1908. - Der Kai-
sertoast (Lsp., mit Frhr. v. Schlicht),
1908. - Man soll keine Briefe schrei-
ben (Kom., mit Konrad Stifter),
1909. - Katastrophen (Nn.), 1909. -
Platos Schüler (Kom., mit Hans
L'Arronge), 1910. - Die Reichstags-
wahl (Schw., mit Rich. Wurmfeld),
1910. - Tantchens Salon (Kom., mit
Jacques Burg), 1911. - Komtesse
Helene (desgl.), 1911.

*Twardowska, Emma Eva Hen-
riette von,

pseud. Eva Hartner,
wurde am 28. Juni 1845 zu Königs-
berg in Pr. geboren, wo ihr Vater
Major bei der Kavallerie war. Ver-
setzungen führten die Familie 1848
nach Posen und 1850 nach Frankfurt
a. Main, wo der Vater als preußi-
scher Bevollmächtigter beim Deutschen
Bunde zehn Jahre verblieb u. wäh-
rend dieser Zeit zum General avan-
cierte. Durch fortdauernde Kränk-
lichkeit, der sich ein ernstes Augen-

*


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Tür
tung zu, die ſpäter in Lungenentzün-
dung ausartete und ihren Tod zur
Folge hatte, der ſie im Hauſe ihrer
älteſten Tochter in Libau (Kurland)
am 25. Oktober 1900 dahinraffte.
Jhre ſterbliche Hülle wurde unter der
großartigſten Beteiligung aller Be-
völkerungsklaſſen in Lübeck zur Ruhe
beſtattet.

S:

Pfarrer Streccius (R.),
1893. 2. A. 1902. – Koljas Braut
(R.), 1893. – Unter dunklen Menſchen
(R.), 1895. – Reine Liebe (Geſchn. a.
dem fernen Oſten), 1896. (Jnhalt:
Unter den Verſchickten [ſep. 1901]. –
Passio pura). – Joſephinens Schick-
ſale (R.), 1904.

*Türkheim, Adolf,

pſeud. Tuis-
kon,
wurde am 25. April 1854 in
Hamburg geboren, widmete ſich nach
beendeter Schulzeit dem Kaufmanns-
ſtande, dem er noch heute angehört.
Von 1877–78 diente er als Einjährig-
Freiwilliger; von 1883–90 lebte er
im Auslande, vorwiegend in Schott-
land, und 1894 machte er ſich als
Kaufmann in Hamburg ſelbſtändig.

S:

Ernſte Gedichte, 1906. – König
Piep (Ein Spottgedicht), 1906.

*Turner(-Lembcke), William,


eigentlich Wilhelm Lemcke ge-
heißen, wurde am 2. Juni 1863 zu
Stettin geboren, beſuchte das ſtädti-
ſche Gymnaſium daſelbſt und wurde
1879 Kaufmann. Nach drei Jahren,
als ſeine Lehrzeit beendet, ging er
zur Bühne u. gehörte derſelben zehn
Jahre an. Jm Anfange ſeiner Lauf-
bahn hat er auch noch das Reiſe-
leben kleiner Wandertruppen durch-
gekoſtet; ſpäter war er am Zentral-
hallentheater in Hamburg und zuletzt
am Reſidenztheater in Hannover en-
gagiert. Seit 1892 lebt er als Büh-
nenſchriftſteller in Berlin.

S:

Ritter
Fridolin und ſein getreuer Peter
Pump (Schw.), 1885. – Am Früh-
ſtückstiſch (Schw.), 1891. – Eiſerne
Feſſeln (Schſp.), 1893. – Sektonkel
(Schw.), 1893. – Überm Stand hin-
aus (Volksſtück, mit Fritz O’demar),
[Spaltenumbruch]

Twa
1894. – Hiſteriſche Frauen, 1899. –
Mehrere Operntexte.

*Turszinsky, Walter,

geb. am
10. Januar 1874 in Danzig, abſol-
vierte das königl. Gymnaſium da-
ſelbſt u. mußte ſich dann gegen ſeine
Neigung dem Kaufmannsſtande wid-
men. Er kam 1892 nach Berlin und
konnte hier vier Jahre ſpäter eine
insgeheim vielgeübte ſchriftſtelleriſche
Neigung wenigſtens ſo weit reali-
ſieren, als er — neben ſeiner Berufs-
arbeit — die Berliner Korreſpondenz
der „Neuen Hamburger Zeitung“
verſehen durfte. Als dann auch an-
dere Zeitungen in Königsberg, Elber-
feld, Stettin u. Breslau ihm die Ber-
liner Vertretung übertrugen, wurde
es ihm möglich, ſeine doppelſeitige
Tätigkeit zur einheitlich ſchriftſtelle-
riſchen umzubilden.

S:

Gelbſtern
(Komödie, mit Jaques Burg), 1905.
– Der alte Löwinſohn (Nn.), 1906. –
Berliner Theater (Großſtadt-Doku-
mente), 2. A. 1907. – Menſchen im
Schatten (Nn.), 1907. – Adolf L’Ar-
ronge (Lebensbild), 1908. – Der Kai-
ſertoaſt (Lſp., mit Frhr. v. Schlicht),
1908. – Man ſoll keine Briefe ſchrei-
ben (Kom., mit Konrad Stifter),
1909. – Kataſtrophen (Nn.), 1909. –
Platos Schüler (Kom., mit Hans
L’Arronge), 1910. – Die Reichstags-
wahl (Schw., mit Rich. Wurmfeld),
1910. – Tantchens Salon (Kom., mit
Jacques Burg), 1911. – Komteſſe
Helene (desgl.), 1911.

*Twardowska, Emma Eva Hen-
riette von,

pſeud. Eva Hartner,
wurde am 28. Juni 1845 zu Königs-
berg in Pr. geboren, wo ihr Vater
Major bei der Kavallerie war. Ver-
ſetzungen führten die Familie 1848
nach Poſen und 1850 nach Frankfurt
a. Main, wo der Vater als preußi-
ſcher Bevollmächtigter beim Deutſchen
Bunde zehn Jahre verblieb u. wäh-
rend dieſer Zeit zum General avan-
cierte. Durch fortdauernde Kränk-
lichkeit, der ſich ein ernſtes Augen-

*
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[231/0235] Tür Twa tung zu, die ſpäter in Lungenentzün- dung ausartete und ihren Tod zur Folge hatte, der ſie im Hauſe ihrer älteſten Tochter in Libau (Kurland) am 25. Oktober 1900 dahinraffte. Jhre ſterbliche Hülle wurde unter der großartigſten Beteiligung aller Be- völkerungsklaſſen in Lübeck zur Ruhe beſtattet. S: Pfarrer Streccius (R.), 1893. 2. A. 1902. – Koljas Braut (R.), 1893. – Unter dunklen Menſchen (R.), 1895. – Reine Liebe (Geſchn. a. dem fernen Oſten), 1896. (Jnhalt: Unter den Verſchickten [ſep. 1901]. – Passio pura). – Joſephinens Schick- ſale (R.), 1904. *Türkheim, Adolf, pſeud. Tuis- kon, wurde am 25. April 1854 in Hamburg geboren, widmete ſich nach beendeter Schulzeit dem Kaufmanns- ſtande, dem er noch heute angehört. Von 1877–78 diente er als Einjährig- Freiwilliger; von 1883–90 lebte er im Auslande, vorwiegend in Schott- land, und 1894 machte er ſich als Kaufmann in Hamburg ſelbſtändig. S: Ernſte Gedichte, 1906. – König Piep (Ein Spottgedicht), 1906. *Turner(-Lembcke), William, eigentlich Wilhelm Lemcke ge- heißen, wurde am 2. Juni 1863 zu Stettin geboren, beſuchte das ſtädti- ſche Gymnaſium daſelbſt und wurde 1879 Kaufmann. Nach drei Jahren, als ſeine Lehrzeit beendet, ging er zur Bühne u. gehörte derſelben zehn Jahre an. Jm Anfange ſeiner Lauf- bahn hat er auch noch das Reiſe- leben kleiner Wandertruppen durch- gekoſtet; ſpäter war er am Zentral- hallentheater in Hamburg und zuletzt am Reſidenztheater in Hannover en- gagiert. Seit 1892 lebt er als Büh- nenſchriftſteller in Berlin. S: Ritter Fridolin und ſein getreuer Peter Pump (Schw.), 1885. – Am Früh- ſtückstiſch (Schw.), 1891. – Eiſerne Feſſeln (Schſp.), 1893. – Sektonkel (Schw.), 1893. – Überm Stand hin- aus (Volksſtück, mit Fritz O’demar), 1894. – Hiſteriſche Frauen, 1899. – Mehrere Operntexte. *Turszinsky, Walter, geb. am 10. Januar 1874 in Danzig, abſol- vierte das königl. Gymnaſium da- ſelbſt u. mußte ſich dann gegen ſeine Neigung dem Kaufmannsſtande wid- men. Er kam 1892 nach Berlin und konnte hier vier Jahre ſpäter eine insgeheim vielgeübte ſchriftſtelleriſche Neigung wenigſtens ſo weit reali- ſieren, als er — neben ſeiner Berufs- arbeit — die Berliner Korreſpondenz der „Neuen Hamburger Zeitung“ verſehen durfte. Als dann auch an- dere Zeitungen in Königsberg, Elber- feld, Stettin u. Breslau ihm die Ber- liner Vertretung übertrugen, wurde es ihm möglich, ſeine doppelſeitige Tätigkeit zur einheitlich ſchriftſtelle- riſchen umzubilden. S: Gelbſtern (Komödie, mit Jaques Burg), 1905. – Der alte Löwinſohn (Nn.), 1906. – Berliner Theater (Großſtadt-Doku- mente), 2. A. 1907. – Menſchen im Schatten (Nn.), 1907. – Adolf L’Ar- ronge (Lebensbild), 1908. – Der Kai- ſertoaſt (Lſp., mit Frhr. v. Schlicht), 1908. – Man ſoll keine Briefe ſchrei- ben (Kom., mit Konrad Stifter), 1909. – Kataſtrophen (Nn.), 1909. – Platos Schüler (Kom., mit Hans L’Arronge), 1910. – Die Reichstags- wahl (Schw., mit Rich. Wurmfeld), 1910. – Tantchens Salon (Kom., mit Jacques Burg), 1911. – Komteſſe Helene (desgl.), 1911. *Twardowska, Emma Eva Hen- riette von, pſeud. Eva Hartner, wurde am 28. Juni 1845 zu Königs- berg in Pr. geboren, wo ihr Vater Major bei der Kavallerie war. Ver- ſetzungen führten die Familie 1848 nach Poſen und 1850 nach Frankfurt a. Main, wo der Vater als preußi- ſcher Bevollmächtigter beim Deutſchen Bunde zehn Jahre verblieb u. wäh- rend dieſer Zeit zum General avan- cierte. Durch fortdauernde Kränk- lichkeit, der ſich ein ernſtes Augen- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/235>, abgerufen am 21.11.2024.