Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Vie die Jnventarisierung schweizerischerHandschriften für die Preußische Aka- demie. Von 1891 bis 1896 gab er die "Schweizerische Rundschau" heraus. Eine 1902 im Germanischen Museum in Nürnberg gehaltene deutsch-natio- nale Rede trug ihm in Bern heftige Anfeindungen und Angriffe ein, die er aber in seiner Schrift "Die Schweiz -- eine deutsche Provinz?" (1902) kräftigst zurückwies. V. verlebt die Ferien meist in Stein am Rhein, wo er 1888 die Besitzung seiner Familie, das St. Georgenkloster, übernommen hatte, dessen Wiederherstellung er sein besonderes Jnteresse widmet. S:
Vietor, Natalis, Pseud. für Wil- Viebig, Klara, s. Klara Cohn! Viehoff, Heinrich, wurde am 28. Vie der er auch größere Reisen machte,wurde im Herbst 1833 Gymnasial- lehrer zu Emmerich a. Rhein, Ostern 1838 erster Lehrer an der Realschule in Düsseldorf, 1842 Oberlehrer da- selbst, 1848 Professor und im Herbst 1850 auf ausdrücklichen Wunsch des Kultusministers Direktor der ver- einigten höheren Bürger- und Pro- vinzialgewerbeschule in Trier, die später in eine Realschule 1. Ordnung umgewandelt ward. Nach 25jähriger Wirksamkeit in dieser Stellung trat er 1875 in den Ruhestand. Jm Jahre 1850 gehörte er als Abgeordneter für Düsseldorf dem Parlament zu Erfurt an. Mit Herrig begründete er 1843 das "Archiv zum Studium der neue- ren Sprachen". Er starb am 5. Aug. 1886. S: Goethes Gedichte, erläu- Viereck, Erna, s. Erna Schmidt *Viereck, Georg Sylvester, geb. *
Vie die Jnventariſierung ſchweizeriſcherHandſchriften für die Preußiſche Aka- demie. Von 1891 bis 1896 gab er die „Schweizeriſche Rundſchau“ heraus. Eine 1902 im Germaniſchen Muſeum in Nürnberg gehaltene deutſch-natio- nale Rede trug ihm in Bern heftige Anfeindungen und Angriffe ein, die er aber in ſeiner Schrift „Die Schweiz — eine deutſche Provinz?“ (1902) kräftigſt zurückwies. V. verlebt die Ferien meiſt in Stein am Rhein, wo er 1888 die Beſitzung ſeiner Familie, das St. Georgenkloſter, übernommen hatte, deſſen Wiederherſtellung er ſein beſonderes Jntereſſe widmet. S:
Vietor, Natalis, Pſeud. für Wil- Viebig, Klara, ſ. Klara Cohn! Viehoff, Heinrich, wurde am 28. Vie der er auch größere Reiſen machte,wurde im Herbſt 1833 Gymnaſial- lehrer zu Emmerich a. Rhein, Oſtern 1838 erſter Lehrer an der Realſchule in Düſſeldorf, 1842 Oberlehrer da- ſelbſt, 1848 Profeſſor und im Herbſt 1850 auf ausdrücklichen Wunſch des Kultusminiſters Direktor der ver- einigten höheren Bürger- und Pro- vinzialgewerbeſchule in Trier, die ſpäter in eine Realſchule 1. Ordnung umgewandelt ward. Nach 25jähriger Wirkſamkeit in dieſer Stellung trat er 1875 in den Ruheſtand. Jm Jahre 1850 gehörte er als Abgeordneter für Düſſeldorf dem Parlament zu Erfurt an. Mit Herrig begründete er 1843 das „Archiv zum Studium der neue- ren Sprachen“. Er ſtarb am 5. Aug. 1886. S: Goethes Gedichte, erläu- Viereck, Erna, ſ. Erna Schmidt *Viereck, Georg Sylveſter, geb. *
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Vie
Vie
die Jnventariſierung ſchweizeriſcher
Handſchriften für die Preußiſche Aka-
demie. Von 1891 bis 1896 gab er die
„Schweizeriſche Rundſchau“ heraus.
Eine 1902 im Germaniſchen Muſeum
in Nürnberg gehaltene deutſch-natio-
nale Rede trug ihm in Bern heftige
Anfeindungen und Angriffe ein, die
er aber in ſeiner Schrift „Die Schweiz
— eine deutſche Provinz?“ (1902)
kräftigſt zurückwies. V. verlebt die
Ferien meiſt in Stein am Rhein, wo
er 1888 die Beſitzung ſeiner Familie,
das St. Georgenkloſter, übernommen
hatte, deſſen Wiederherſtellung er ſein
beſonderes Jntereſſe widmet.
S:
Sang und Drang (Ge.), 1876. – Fünf
alte ſchöne Lieder von dem ſtrite zu
Murten, 1876. – Ferdinand Schmid
(Dranmor. Literar. Studie), 1897.
– Beiträge zur Erklärung und Ge-
ſchichte der Werke Jeremias Gott-
helfs, 1898–1902. – St. Gallus (Feſt-
ſpiel z. 100 jähr. Jubelfeier des Kant.
St. Gallen), 1902. – Schillers Flucht
aus Stuttgart (Schſp.), 1905. – Krieg
und Friede (Feſtſpiel), 1907. – Der
junge Haller (Nach ſ. Briefwechſel mit
Johs. Goßler a. d. J. 1728–38); 1909.
– Die Weltalter (3 Myſterien: 1. Bal-
der. – 2. Jeſus. – 3. Das Weltgericht),
1911. – Abt David (Schſp. a. d. Zeit
d. deutſchen Reformation), 1911.
Vietor, Natalis, Pſeud. für Wil-
helm Gwinner; ſ. d.!
Viebig, Klara, ſ. Klara Cohn!
Viehoff, Heinrich, wurde am 28.
April 1804 zu Büttgen bei Neuß als
der Sohn eines nicht unbemittelten
Hofbeſitzers geboren, beſuchte die
Gymnaſien zu Neuß und Düſſeldorf
und ſtudierte ſeit 1824 in Bonn Phi-
lologie, Mathematik u. Naturwiſſen-
ſchaften. Nachdem er vom Herbſte
1827 an ſein Probejahr am Gymna-
ſium zu Düſſeldorf abgehalten, war
er ein halbes Jahr Lehrer am Pro-
gymnaſium zu Ürdingen, wirkte dann
mehrere Jahre als Erzieher in der
Familie des Grafen Weſtphalen, mit
der er auch größere Reiſen machte,
wurde im Herbſt 1833 Gymnaſial-
lehrer zu Emmerich a. Rhein, Oſtern
1838 erſter Lehrer an der Realſchule
in Düſſeldorf, 1842 Oberlehrer da-
ſelbſt, 1848 Profeſſor und im Herbſt
1850 auf ausdrücklichen Wunſch des
Kultusminiſters Direktor der ver-
einigten höheren Bürger- und Pro-
vinzialgewerbeſchule in Trier, die
ſpäter in eine Realſchule 1. Ordnung
umgewandelt ward. Nach 25jähriger
Wirkſamkeit in dieſer Stellung trat
er 1875 in den Ruheſtand. Jm Jahre
1850 gehörte er als Abgeordneter für
Düſſeldorf dem Parlament zu Erfurt
an. Mit Herrig begründete er 1843
das „Archiv zum Studium der neue-
ren Sprachen“. Er ſtarb am 5. Aug.
1886.
S: Goethes Gedichte, erläu-
tert; III, 1854. – Goethes Leben; IV,
1847–54. 4. A. 1876. – Schillers Ge-
dichte, erläutert; V, 1839–40. 6. A.
1887. – Vorſchule der Dichtkunſt,
1859. – Handbuch der deutſchen Na-
tionalliteratur; III, 2. A. 1860. –
Goethes Odyſſeus und Nauſikaa, er-
gänzt, 1842. – Ausgewählte Stücke
deutſcher Dichter, erläutert, 1838. –
Racines Werke, vollſtändig, überſ.;
IV, 1869–70. – Zeitgedichte, 1870. –
Drei Bücher erzählender Gedichte
(Aus dem Nachlaß hrsg. von V. Kiy),
1888. – Die Poetik auf der Grundlage
der Erfahrungsſeelenlehre, 1888. –
Schillers Leben, Geiſtesentwicklung
u. Werke; III, 1875. Neue Ausg. 1888.
Viereck, Erna, ſ. Erna Schmidt
(-Viereck)!
*Viereck, Georg Sylveſter, geb.
am 31. Dezbr. 1884 in München als
der Sohn des Schriftſtellers u. frühe-
ren Reichstagsabgeordneten Louis
V., beſuchte bis zum 11. Jahre die
Volksſchule daſelbſt und kam dann
mit ſeinen Eltern nach Berlin und
hier auf das Dorotheenſtädtiſche Real-
gymnaſium. Jm Jahre 1897 zog die
Familie nach Neuyork, wo V. erſt die
öffentliche Schule beſuchte und dann
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