Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Von ihn mehr und mehr in Anspruchnahmen, so daß er im Jahre 1866 freiwillig aus dem Staatsdienst aus- trat, um ausschließlich der katholi- schen Publizistik, der Vereinstätig- keit u. der Poesie zu leben. Er grün- dete und redigierte die "Tiroler Stimmen" in Jnnsbruck, seit 1868 in Bregenz das "Vorarlberger Volks- blatt" und wurde hier auch Schöpfer des "katholisch-konstitutionellen Ka- sinos". Jm Frühjahr 1870 verließ er Tirol, wurde Erzieher beim Für- sten von Jsenburg-Birstein, lebte später, schriftstellerisch tätig, in Wien, von 1875-90 teils als Frühmesser, teils als Expositus und Defizient, in St. Gallenkirch, Bartholomäberg, Gargellen, Gortipohl, Jnnsbruck, Mieders und Deutsch-Matrei und ging 1890 nach Afrika, wo er zu Mariannhill in Natal als P. Atha- nasius in die Trappisten-Kongrega- tion eintrat. Schon im folgenden Jahre kehrte er nach Europa zurück, lebte längere Zeit in Klagenfurt und zuletzt als Hauspriester des Novi- ziats der Schulbrüder in Strebers- dorf bei Wien, wo er am 31. Januar 1894 starb. S: Alois Meßmer (Le- Vonbun, Franz Joseph, * am 28. Vor solcher in Schruns nieder, wo er am17. März 1870 starb. S: Volkssagen Voneisen, Franz, psd. für Zdenko Vonderwied, L., Pseudon. für *Vorberg, Karl August Wilhelm,
S: Lebens- und *Vorberg, Max Otto, geb. am *
Von ihn mehr und mehr in Anſpruchnahmen, ſo daß er im Jahre 1866 freiwillig aus dem Staatsdienſt aus- trat, um ausſchließlich der katholi- ſchen Publiziſtik, der Vereinstätig- keit u. der Poeſie zu leben. Er grün- dete und redigierte die „Tiroler Stimmen“ in Jnnsbruck, ſeit 1868 in Bregenz das „Vorarlberger Volks- blatt“ und wurde hier auch Schöpfer des „katholiſch-konſtitutionellen Ka- ſinos“. Jm Frühjahr 1870 verließ er Tirol, wurde Erzieher beim Für- ſten von Jſenburg-Birſtein, lebte ſpäter, ſchriftſtelleriſch tätig, in Wien, von 1875–90 teils als Frühmeſſer, teils als Expoſitus und Defizient, in St. Gallenkirch, Bartholomäberg, Gargellen, Gortipohl, Jnnsbruck, Mieders und Deutſch-Matrei und ging 1890 nach Afrika, wo er zu Mariannhill in Natal als P. Atha- naſius in die Trappiſten-Kongrega- tion eintrat. Schon im folgenden Jahre kehrte er nach Europa zurück, lebte längere Zeit in Klagenfurt und zuletzt als Hausprieſter des Novi- ziats der Schulbrüder in Strebers- dorf bei Wien, wo er am 31. Januar 1894 ſtarb. S: Alois Meßmer (Le- Vonbun, Franz Joſeph, * am 28. Vor ſolcher in Schruns nieder, wo er am17. März 1870 ſtarb. S: Volksſagen Voneiſen, Franz, pſd. für Zdenko Vonderwied, L., Pſeudon. für *Vorberg, Karl Auguſt Wilhelm,
S: Lebens- und *Vorberg, Max Otto, geb. am *
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Von
Vor
ihn mehr und mehr in Anſpruch
nahmen, ſo daß er im Jahre 1866
freiwillig aus dem Staatsdienſt aus-
trat, um ausſchließlich der katholi-
ſchen Publiziſtik, der Vereinstätig-
keit u. der Poeſie zu leben. Er grün-
dete und redigierte die „Tiroler
Stimmen“ in Jnnsbruck, ſeit 1868
in Bregenz das „Vorarlberger Volks-
blatt“ und wurde hier auch Schöpfer
des „katholiſch-konſtitutionellen Ka-
ſinos“. Jm Frühjahr 1870 verließ
er Tirol, wurde Erzieher beim Für-
ſten von Jſenburg-Birſtein, lebte
ſpäter, ſchriftſtelleriſch tätig, in Wien,
von 1875–90 teils als Frühmeſſer,
teils als Expoſitus und Defizient, in
St. Gallenkirch, Bartholomäberg,
Gargellen, Gortipohl, Jnnsbruck,
Mieders und Deutſch-Matrei und
ging 1890 nach Afrika, wo er zu
Mariannhill in Natal als P. Atha-
naſius in die Trappiſten-Kongrega-
tion eintrat. Schon im folgenden
Jahre kehrte er nach Europa zurück,
lebte längere Zeit in Klagenfurt und
zuletzt als Hausprieſter des Novi-
ziats der Schulbrüder in Strebers-
dorf bei Wien, wo er am 31. Januar
1894 ſtarb.
S: Alois Meßmer (Le-
bensbild); II, 1860–62. – Sonette,
1862. – Gedichte, 1869. 2. A. u. d. T.:
Durch Nacht zum Licht (Ge.), 1892. –
Von Jnnsbruck nach Mariannhill,
1891.
Vonbun, Franz Joſeph, * am 28.
Novbr. 1824 in Laz bei Nüziders in
Vorarlberg als der Sohn eines un-
bemittelten, mit Kindern geſegneten
Bauern, verlebte ſeine Kindheit bei
einem Oheim auf Raggal, beſuchte
1836–42 das Gymnaſium in Feld-
kirch, 1842–44 den philoſophiſchen
Kurſus in Jnnsbruck und ſtudierte
darauf bis 1848 in Wien u. noch ein
halbes Jahr in München Medizin.
Ende 1849 erlangte er in Wien die
mediziniſche Doktorwürde, war dann
einige Monate praktiſcher Arzt in
Feldkirch und ließ ſich darauf als
ſolcher in Schruns nieder, wo er am
17. März 1870 ſtarb.
S: Volksſagen
aus Vorarlberg, 1847. – Die Sagen
Vorarlbergs, 1858. 2. A. hrsg. von
Herm. Sander, 1889. – Alpenmärchen
(geſamm. von V., hochdeutſch nach-
erzählt v. E. Junghans), 1910.
Voneiſen, Franz, pſd. für Zdenko
Zelezny; ſ. d.!
Vonderwied, L., Pſeudon. für
Johanna Löwenherz; ſ. d.!
*Vorberg, Karl Auguſt Wilhelm,
wurde am 3. März 1819 zu Wolmir-
ſtädt bei Magdeburg geboren. Früh
verwaiſt, nahm ſich ſeiner ein Oheim,
der Prediger Vorberg in Magdeburg,
väterlich an und ſandte ihn 1829 auf
die Schulen der Franckeſchen Stif-
tungen in Halle a. d. Saale, die der
Knabe bis 1837 beſuchte. Jnfolge
einer kleinen Kugel-Affäre mußte
dieſer die lateiniſche Schule verlaſ-
ſen; er trat 1839 bei der Artillerie
in Erfurt ein, machte 1849 den Feld-
zug in Schleswig-Holſtein mit und
ſchied 1851 als Oberfeuerwerker aus
dem aktiven Dienſt, um eine Anſtel-
lung im Zivildienſt bei der Regie-
rung in Minden zu übernehmen.
Nachmals ward V. in Paderborn,
Münſter, Kreuznach beſchäftigt und
lebte dann viele Jahre als Beamter
der Eiſenbahn zu St. Johann-Saar-
brücken. Am 1. April 1885 trat er
in den Ruheſtand und ſiedelte dann
nach Deutz über.
S: Lebens- und
Kampagnebilder aus Schleswig-Hol-
ſtein, 1859. – Maria Glorioſa (Hiſt.
R.), 1860. – Die Emigranten (R.),
1862. – Preußens Ruhmestage (Ge.),
1866. – Wittekind (Ep. in 19 Geſ.),
1866. – Vermiſchte Gedichte, 1866. –
Preußens neues Heldenbuch (Sol-
datenlieder), 1868. – Das Heldentum
des Dampfes (R.), 1873. – Sonette
aus Rheinland und Weſtfalen, 1878.
*Vorberg, Max Otto, geb. am
11. Jan. 1838 zu Magdeburg, wo ſein
Vater Paſtor an St. Katharinen
war, verwaiſte frühe u. erhielt ſeine
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