Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Vor Erziehung im Hause des JustizratsSilberschlag und auf dem Alumnate des Klosters U. L. Frauen in Magde- burg. Nachdem er 1857 die Reife- prüfung bestanden, studierte er in Halle und Berlin Theologie, wurde 1862 Erzieher am Kadettenhause in Potsdam, 1864 Hilfsprediger an der Stadtvogtei in Berlin und nach dem Feldzuge von 1866, an dem er sich freiwillig beteiligte, Divisionspfarrer der 20. Division in Hannover, die er auch in den Krieg 1870-71 begleitete. Nach der Heimkehr wurde er 1871 Pastor an St. Bartholomäus in Ber- lin, an der er 14 Jahre wirkte. Seit 1885 war er Superintendent, Kreis- schulinspektor u. Pfarrer zu Schöne- berg bei Berlin, legte aber 1897 die Superintendentur u. 1899 die Schul- inspektion nieder. Er starb am 18. Dezember 1900. Zu der Familie Bismarcks stand er in nahen Be- ziehungen. Außer Predigten, theo- logischen und historischen Werken u. Aufsätzen veröffentlichte er S: Heim- Vorbrodt, Ferdinand August, geb. Vor Hause des Barons von Veltheim inKlein-Santersleben wurde. Hier hatte er Gelegenheit, das Leben in den hocharistokratischen Kreisen ken- nen zu lernen und sich namentlich mit der französischen Sprache und Lite- ratur vertraut zu machen. Später trat er in ein öffentliches Lehramt ein und war viele Jahre Lehrer an der Bürgerschule in Schönebeck bei Magdeburg. Dort starb er am 17. Oktober 1888. S: Gedichte, 1866. - *Vormeng, Karl, * am 16. Sept. S: Auch dabei! *
Vor Erziehung im Hauſe des JuſtizratsSilberſchlag und auf dem Alumnate des Kloſters U. L. Frauen in Magde- burg. Nachdem er 1857 die Reife- prüfung beſtanden, ſtudierte er in Halle und Berlin Theologie, wurde 1862 Erzieher am Kadettenhauſe in Potsdam, 1864 Hilfsprediger an der Stadtvogtei in Berlin und nach dem Feldzuge von 1866, an dem er ſich freiwillig beteiligte, Diviſionspfarrer der 20. Diviſion in Hannover, die er auch in den Krieg 1870–71 begleitete. Nach der Heimkehr wurde er 1871 Paſtor an St. Bartholomäus in Ber- lin, an der er 14 Jahre wirkte. Seit 1885 war er Superintendent, Kreis- ſchulinſpektor u. Pfarrer zu Schöne- berg bei Berlin, legte aber 1897 die Superintendentur u. 1899 die Schul- inſpektion nieder. Er ſtarb am 18. Dezember 1900. Zu der Familie Bismarcks ſtand er in nahen Be- ziehungen. Außer Predigten, theo- logiſchen und hiſtoriſchen Werken u. Aufſätzen veröffentlichte er S: Heim- Vorbrodt, Ferdinand Auguſt, geb. Vor Hauſe des Barons von Veltheim inKlein-Santersleben wurde. Hier hatte er Gelegenheit, das Leben in den hochariſtokratiſchen Kreiſen ken- nen zu lernen und ſich namentlich mit der franzöſiſchen Sprache und Lite- ratur vertraut zu machen. Später trat er in ein öffentliches Lehramt ein und war viele Jahre Lehrer an der Bürgerſchule in Schönebeck bei Magdeburg. Dort ſtarb er am 17. Oktober 1888. S: Gedichte, 1866. – *Vormeng, Karl, * am 16. Sept. S: Auch dabei! *
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Vor
Vor
Erziehung im Hauſe des Juſtizrats
Silberſchlag und auf dem Alumnate
des Kloſters U. L. Frauen in Magde-
burg. Nachdem er 1857 die Reife-
prüfung beſtanden, ſtudierte er in
Halle und Berlin Theologie, wurde
1862 Erzieher am Kadettenhauſe in
Potsdam, 1864 Hilfsprediger an der
Stadtvogtei in Berlin und nach dem
Feldzuge von 1866, an dem er ſich
freiwillig beteiligte, Diviſionspfarrer
der 20. Diviſion in Hannover, die er
auch in den Krieg 1870–71 begleitete.
Nach der Heimkehr wurde er 1871
Paſtor an St. Bartholomäus in Ber-
lin, an der er 14 Jahre wirkte. Seit
1885 war er Superintendent, Kreis-
ſchulinſpektor u. Pfarrer zu Schöne-
berg bei Berlin, legte aber 1897 die
Superintendentur u. 1899 die Schul-
inſpektion nieder. Er ſtarb am 18.
Dezember 1900. Zu der Familie
Bismarcks ſtand er in nahen Be-
ziehungen. Außer Predigten, theo-
logiſchen und hiſtoriſchen Werken u.
Aufſätzen veröffentlichte er
S: Heim-
wärts! (Geſch. aus unſern Tagen),
1866. 1887. – Jrrgangs Heimfahrt
(Geſch. in 24 Abenteuern), 1868.
1886. – Der Lutherhof von Gaſtein
(Hiſt. R.), 1884. – Bis Weihnachten!
(Blätter aus dem Leben zweier
Schweſtern), 1885. – Ein Streifzug
durch die moderne Belletriſtik, 1890.
– Die Reformation und die deutſche
klaſſiſche Literatur, 1892. – Geſchich-
ten aus alter und neuer Zeit, 1902.
Zweite Folge, 1903. – Er gab heraus
ſeit 1898 das Jahrbuch „Neue Chri-
ſtoterpe“ (von Kögel, Frommel u. a.
begründet) und bearbeitete die 10. A.
von „Karl Barthels Deutſche Natio-
nalliteratur der Neuzeit“ (1898).
Vorbrodt, Ferdinand Auguſt, geb.
1844 zu Schackensleben unweit Mag-
deburg, widmete ſeine Jugendzeit
der Muſik und den Gymnaſialwiſſen-
ſchaften und trat 1862 in das Semi-
nar zu Halberſtadt ein, nach deſſen
Abſolvierung er 1865 Erzieher im
Hauſe des Barons von Veltheim in
Klein-Santersleben wurde. Hier
hatte er Gelegenheit, das Leben in
den hochariſtokratiſchen Kreiſen ken-
nen zu lernen und ſich namentlich mit
der franzöſiſchen Sprache und Lite-
ratur vertraut zu machen. Später
trat er in ein öffentliches Lehramt
ein und war viele Jahre Lehrer an
der Bürgerſchule in Schönebeck bei
Magdeburg. Dort ſtarb er am 17.
Oktober 1888.
S: Gedichte, 1866. –
Achtundzwanzig neue Lieder für ...
Schulen; 2 Hefte; Kaſſel o. J. – Ob-
berſwemmt! En zwartes Blatt, oder:
En par Bilder ut ne ſwere Tid, 1876.
– En Bettchen wat Spaßiges ut de
Watertid, 1876.
*Vormeng, Karl, * am 16. Sept.
1843 zu Bütow in Pommern, kam
mit ſechs Jahren nach Berlin u. be-
ſuchte hier das Friedrich-Wilhelms-
Gymnaſium. Jm Jahre 1863 ward
er Zögling der mediziniſch-chirurgi-
ſchen Akademie für das Militär, er-
warb 1867 den Doktorgrad und be-
ſtand die mediziniſchen Staatsprü-
fungen, worauf er 1868 als Aſſi-
ſtenz-Arzt in Poſen in das Militär
eintrat. Als ſolcher machte er den
Feldzug nach Frankreich mit u. ver-
blieb dort auch während der ganzen
Okkupationszeit. Jm Jahre 1874
wurde er als Stabsarzt in das medi-
ziniſch-chirurg. Friedrich-Wilhelms-
Jnſtitut in Berlin verſetzt, kam 1877
als Bataillonsarzt nach Kolberg und
nahm 1878 ſeinen Abſchied. Seitdem
lebte er als praktiſcher Arzt in Berlin
und wurde 1895 zum Sanitätsrat u.
1907 zum Geh. Sanitätsrat ernannt.
Er † am 7. Juni 1909.
S: Auch dabei!
(Lr. aus der Kriegs- u. Okkupations-
zeit), 1892. 2. A. 1895. – Erlebniſſe
eines Arztes aus der franzöſiſchen
Kriegs- und Okkupationszeit, 1892.
– Ernſte und heitere Bilder aus der
franzöſiſchen Okkupationszeit, 1893.
– Wie Fritz Mediziner ward (Ge-
denkblätter), 1895. – Lehr- und Wan-
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