Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wack seit frühester Jugend mit poetischen,insbesondere dramatischen Arbeiten, so daß sie bereits mit 19 Jahren eine Sammlung ihrer ersten Gedichte her- ausgeben konnte. Seit 1905 weilte sie drei Jahre in Rom, und hier fand ihre Hinneigung zur katholisch. Welt- anschauung, die sich schon in ihren dramatischen und novellistischen Ar- beiten dokumentiert hatte, durch ihre Konversion den Abschluß (1908). Jn Rom lernte sie auch ihren Gatten ken- nen, Dr. Martin W., der damals am königlich preuß. historischen Jnstitut daselbst beschäftigt war und sich dann in Leipzig als Privatdozent habili- tierte. S: Wer kann dafür, daß sei- Wackernagel, Rudolf, ein Sohn S: Das Berg- Wack wirtshaus (E.), 1898. - Klein-BaslerGedenkfeier 1392-1892 (Festspiel) 1892. - Sankt Jakob (Schausp.) 1894. Wackernagel, Karl Heinrich Wil- helm, wurde am 23. April 1806 zu S: Gedichte eines fahrenden *
Wack ſeit früheſter Jugend mit poetiſchen,insbeſondere dramatiſchen Arbeiten, ſo daß ſie bereits mit 19 Jahren eine Sammlung ihrer erſten Gedichte her- ausgeben konnte. Seit 1905 weilte ſie drei Jahre in Rom, und hier fand ihre Hinneigung zur katholiſch. Welt- anſchauung, die ſich ſchon in ihren dramatiſchen und novelliſtiſchen Ar- beiten dokumentiert hatte, durch ihre Konverſion den Abſchluß (1908). Jn Rom lernte ſie auch ihren Gatten ken- nen, Dr. Martin W., der damals am königlich preuß. hiſtoriſchen Jnſtitut daſelbſt beſchäftigt war und ſich dann in Leipzig als Privatdozent habili- tierte. S: Wer kann dafür, daß ſei- Wackernagel, Rudolf, ein Sohn S: Das Berg- Wack wirtshaus (E.), 1898. – Klein-BaslerGedenkfeier 1392–1892 (Feſtſpiel) 1892. – Sankt Jakob (Schauſp.) 1894. Wackernagel, Karl Heinrich Wil- helm, wurde am 23. April 1806 zu S: Gedichte eines fahrenden *
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0300" n="296"/><lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wack</hi></fw><lb/> ſeit früheſter Jugend mit poetiſchen,<lb/> insbeſondere dramatiſchen Arbeiten,<lb/> ſo daß ſie bereits mit 19 Jahren eine<lb/> Sammlung ihrer erſten Gedichte her-<lb/> ausgeben konnte. Seit 1905 weilte<lb/> ſie drei Jahre in Rom, und hier fand<lb/> ihre Hinneigung zur katholiſch. Welt-<lb/> anſchauung, die ſich ſchon in ihren<lb/> dramatiſchen und novelliſtiſchen Ar-<lb/> beiten dokumentiert hatte, durch ihre<lb/> Konverſion den Abſchluß (1908). Jn<lb/> Rom lernte ſie auch ihren Gatten ken-<lb/> nen, <hi rendition="#aq">Dr.</hi> Martin W., der damals am<lb/> königlich preuß. hiſtoriſchen Jnſtitut<lb/> daſelbſt beſchäftigt war und ſich dann<lb/> in Leipzig als Privatdozent habili-<lb/> tierte. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Wer kann dafür, daß ſei-<lb/> nes Frühlings Lüfte wehn! (Ge.),<lb/> 1898. – Das Chriſt-Elflein (Weih-<lb/> nachts-M.; Muſik v. Hans Pfitzner),<lb/> 1906. – Der heilige Nepomuk (Dr. D.),<lb/> 1909. – Die Sendlinge von Voghera<lb/> (Hiſtoriſcher R. a. dem 16. Jahrh.),<lb/> 1910.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Wackernagel,</hi> Rudolf,</persName> </head> <p> ein Sohn<lb/> des bekannten Profeſſors, Dichters<lb/> und Literaturhiſtorikers Wilhelm W.<lb/> (ſ. d. Folgenden!), wurde am 7. Juni<lb/> 1855 in Baſel geboren, beſuchte das<lb/> Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte dann<lb/> in Baſel und Leipzig die Rechte und<lb/> nebenher Geſchichte und Philoſophie.<lb/> Jm Oktober 1877 wurde er bereits<lb/> Staatsarchivar in Baſel, erwarb ſich<lb/> im Dezember d. J. die Würde eines<lb/><hi rendition="#aq">Dr. jur.</hi> und wirkte nebenher 1882<lb/> bis 1899 als Sekretär des Regie-<lb/> rungsrates von Baſel und 1882–84<lb/> als erſter Sekretär des Großen Rates<lb/> daſelbſt. Während mehrerer Jahre<lb/> war er auch Präſident der Kommiſ-<lb/> ſion des hiſtoriſchen Muſeums in<lb/> Baſel, leitete 1894 die Reorganiſation<lb/> dieſer Anſtalt, ſowie die Reſtauration<lb/> der Barfüßerkirche als Muſeums-<lb/> gebäude. Für dieſe Tätigkeit ſowie<lb/> als Anerkennung für ſeine Schriften<lb/> zur Geſchichte Baſels verlieh ihm die<lb/> dortige Univerſität 1894 die Ehren-<lb/> würde eines <hi rendition="#aq">Dr. phil.</hi> </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Das Berg-<lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wack</hi></fw><lb/> wirtshaus (E.), 1898. – Klein-Basler<lb/> Gedenkfeier 1392–1892 (Feſtſpiel)<lb/> 1892. – Sankt Jakob (Schauſp.)<lb/> 1894.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Wackernagel,</hi> Karl Heinrich <hi rendition="#g">Wil-<lb/> helm</hi>,</persName> </head> <p> wurde am 23. April 1806 zu<lb/> Berlin als der Sohn eines Buch-<lb/> druckers geboren. Früh verwaiſt u.<lb/> faſt nur von ſeinen Geſchwiſtern unter-<lb/> ſtützt, vollendete er ſeine Studien zu<lb/> Berlin am Friedrichs-Werderſchen<lb/> Gymnaſium (1820–24) und an der<lb/> Univerſität (1824–28) unter den man-<lb/> nigfachſten Entbehrungen. Den we-<lb/> ſentlichſten Einfluß während der Stu-<lb/> dienzeit übte auf ihn der Philolog<lb/> Karl Lachmann aus. Durch tüchtige<lb/> Arbeiten auf dem Gehiete der deut-<lb/> ſchen Philologie erwarb er ſich früh-<lb/> zeitig den Ruf gründlicher Gelehr-<lb/> ſamkeit, und nachdem er eine Zeit-<lb/> lang in Breslau privatiſiert (1828<lb/> bis 1830) und, nach Berlin zurück-<lb/> gekehrt, vergebens auf eine Anſtellung<lb/> in Preußen gewartet hatte, folgte er<lb/> im Frühjahr 1833 einem Rufe als<lb/> Profeſſor der deutſchen Sprache und<lb/> Literatur am Pädagogium in Baſel,<lb/> woſelbſt ihm 1835 die betreffende<lb/> ordentliche Profeſſur an der Univer-<lb/> ſität übertragen wurde. Man ver-<lb/> ſtand in Baſel ſeine Verdienſte zu<lb/> würdigen, denn die Stadt ſchenkte<lb/> ihm das Ehrenbürgerrecht (1837), u.<lb/> zu wiederholten Malen ward er in<lb/> den Stadtrat und 1856, wie auch<lb/> 1868 in den Großen Rat gewählt.<lb/> Krankheiten ſuchten den raſtlos Tä-<lb/> tigen oft heim, ſeine letzte befiel ihn<lb/> im Herbſte 1869, die auch ſeinem Le-<lb/> ben am 21. Dezember d. J. ein Ende<lb/> machte. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gedichte eines fahrenden<lb/> Schülers, 1828. – Proben (13 Ge.),<lb/> 1829. – Neue Gedichte, 1842. – Zeit-<lb/> gedichte (mit Balthaſar Reber), 1843.<lb/> – Weinbüchlein (Ge.), 1845. – Ge-<lb/> dichte (Auswahl, beſorgt von S. Vöge-<lb/> lin). 1873. – Das Weſſobrunner Ge-<lb/> bet und die Weſſobrunner Gloſſen,<lb/> 1827. – Geſchichte des deutſchen Hexa-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [296/0300]
Wack
Wack
ſeit früheſter Jugend mit poetiſchen,
insbeſondere dramatiſchen Arbeiten,
ſo daß ſie bereits mit 19 Jahren eine
Sammlung ihrer erſten Gedichte her-
ausgeben konnte. Seit 1905 weilte
ſie drei Jahre in Rom, und hier fand
ihre Hinneigung zur katholiſch. Welt-
anſchauung, die ſich ſchon in ihren
dramatiſchen und novelliſtiſchen Ar-
beiten dokumentiert hatte, durch ihre
Konverſion den Abſchluß (1908). Jn
Rom lernte ſie auch ihren Gatten ken-
nen, Dr. Martin W., der damals am
königlich preuß. hiſtoriſchen Jnſtitut
daſelbſt beſchäftigt war und ſich dann
in Leipzig als Privatdozent habili-
tierte.
S: Wer kann dafür, daß ſei-
nes Frühlings Lüfte wehn! (Ge.),
1898. – Das Chriſt-Elflein (Weih-
nachts-M.; Muſik v. Hans Pfitzner),
1906. – Der heilige Nepomuk (Dr. D.),
1909. – Die Sendlinge von Voghera
(Hiſtoriſcher R. a. dem 16. Jahrh.),
1910.
Wackernagel, Rudolf, ein Sohn
des bekannten Profeſſors, Dichters
und Literaturhiſtorikers Wilhelm W.
(ſ. d. Folgenden!), wurde am 7. Juni
1855 in Baſel geboren, beſuchte das
Gymnaſium daſelbſt u. ſtudierte dann
in Baſel und Leipzig die Rechte und
nebenher Geſchichte und Philoſophie.
Jm Oktober 1877 wurde er bereits
Staatsarchivar in Baſel, erwarb ſich
im Dezember d. J. die Würde eines
Dr. jur. und wirkte nebenher 1882
bis 1899 als Sekretär des Regie-
rungsrates von Baſel und 1882–84
als erſter Sekretär des Großen Rates
daſelbſt. Während mehrerer Jahre
war er auch Präſident der Kommiſ-
ſion des hiſtoriſchen Muſeums in
Baſel, leitete 1894 die Reorganiſation
dieſer Anſtalt, ſowie die Reſtauration
der Barfüßerkirche als Muſeums-
gebäude. Für dieſe Tätigkeit ſowie
als Anerkennung für ſeine Schriften
zur Geſchichte Baſels verlieh ihm die
dortige Univerſität 1894 die Ehren-
würde eines Dr. phil.
S: Das Berg-
wirtshaus (E.), 1898. – Klein-Basler
Gedenkfeier 1392–1892 (Feſtſpiel)
1892. – Sankt Jakob (Schauſp.)
1894.
Wackernagel, Karl Heinrich Wil-
helm, wurde am 23. April 1806 zu
Berlin als der Sohn eines Buch-
druckers geboren. Früh verwaiſt u.
faſt nur von ſeinen Geſchwiſtern unter-
ſtützt, vollendete er ſeine Studien zu
Berlin am Friedrichs-Werderſchen
Gymnaſium (1820–24) und an der
Univerſität (1824–28) unter den man-
nigfachſten Entbehrungen. Den we-
ſentlichſten Einfluß während der Stu-
dienzeit übte auf ihn der Philolog
Karl Lachmann aus. Durch tüchtige
Arbeiten auf dem Gehiete der deut-
ſchen Philologie erwarb er ſich früh-
zeitig den Ruf gründlicher Gelehr-
ſamkeit, und nachdem er eine Zeit-
lang in Breslau privatiſiert (1828
bis 1830) und, nach Berlin zurück-
gekehrt, vergebens auf eine Anſtellung
in Preußen gewartet hatte, folgte er
im Frühjahr 1833 einem Rufe als
Profeſſor der deutſchen Sprache und
Literatur am Pädagogium in Baſel,
woſelbſt ihm 1835 die betreffende
ordentliche Profeſſur an der Univer-
ſität übertragen wurde. Man ver-
ſtand in Baſel ſeine Verdienſte zu
würdigen, denn die Stadt ſchenkte
ihm das Ehrenbürgerrecht (1837), u.
zu wiederholten Malen ward er in
den Stadtrat und 1856, wie auch
1868 in den Großen Rat gewählt.
Krankheiten ſuchten den raſtlos Tä-
tigen oft heim, ſeine letzte befiel ihn
im Herbſte 1869, die auch ſeinem Le-
ben am 21. Dezember d. J. ein Ende
machte.
S: Gedichte eines fahrenden
Schülers, 1828. – Proben (13 Ge.),
1829. – Neue Gedichte, 1842. – Zeit-
gedichte (mit Balthaſar Reber), 1843.
– Weinbüchlein (Ge.), 1845. – Ge-
dichte (Auswahl, beſorgt von S. Vöge-
lin). 1873. – Das Weſſobrunner Ge-
bet und die Weſſobrunner Gloſſen,
1827. – Geſchichte des deutſchen Hexa-
*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |