Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wach Arzt, heiratete, der dort längere Zeitauch als Armenarzt fungierte, tra- ten ihr die mannigfachsten Lebens- efahrungen teils in dem Berufe ihres Gatten, teils bei der Leitung eines Frauenvereins an der Oberlin- Station entgegen; doch lag ihr die Berwertung derselben für die Kunst gänzlich fern. Erst während einer längeren Krankheit, die sie durch viele Monate zur Untätigkeit verdammte, kam ihr der Gedanke, das Schicksal einer verschmähten Missionsbraut zu einem Roman zu gestalten. Seit die- ser Zeit teilte sie ihre geringe Muße, welche ihr als pflichttreue Gattin u. Mutter vergönnt war, zwischen der Schriftstellerei u. Malerei. Jm Jahre 1896 war sie Mitbegründerin des "Deutschen Schriftstellerinnen-Bun- des" und gehörte diesem zwei Jahre als stellvertret. und sechs Jahre als erste Vorsitzende an. Nach dem Tode ihres Gatten siedelte sie 1904 zu ihrem Sohne, dem bekannten Psychiater Dr. Hans W., nach Frankfurt a. M. über u. war während ihres dortigen Aufenthaltes Schriftführerin des deutschen Schriftsteller-Verbandes. Als dann ihr Sohn 1910 die Direk- tion der Landes-Heil- und Pflege- anstalt in Eichberg im Rheingau über- nahm, folgte ihm auch die Mutter dorthin. S: Die Missionsbraut (R.), Wacht, Gustav, Psd. für Fried- *Wächter, Friedrich Guido, ge- Wack als Prediger an der Jrrenanstalt inThonberg bei Leipzig gewirkt hatte, wurde er 1881 Diakonus in Walden- burg in Sachsen und 1888 Diakonus in Annaberg in Sachsen, wo er noch jetzt als Pastor im Amte steht. Außer einigen Schriften über die soziale Frage veröffentlichte er S: Himmels- Wachtler, A., Psd. für Günther *Wackerhagen, Emma, geboren S: Auf Wäckerle, Hyazinth, Pseud. für *Wackernagel, Jlse, bekannt auch *
Wach Arzt, heiratete, der dort längere Zeitauch als Armenarzt fungierte, tra- ten ihr die mannigfachſten Lebens- efahrungen teils in dem Berufe ihres Gatten, teils bei der Leitung eines Frauenvereins an der Oberlin- Station entgegen; doch lag ihr die Berwertung derſelben für die Kunſt gänzlich fern. Erſt während einer längeren Krankheit, die ſie durch viele Monate zur Untätigkeit verdammte, kam ihr der Gedanke, das Schickſal einer verſchmähten Miſſionsbraut zu einem Roman zu geſtalten. Seit die- ſer Zeit teilte ſie ihre geringe Muße, welche ihr als pflichttreue Gattin u. Mutter vergönnt war, zwiſchen der Schriftſtellerei u. Malerei. Jm Jahre 1896 war ſie Mitbegründerin des „Deutſchen Schriftſtellerinnen-Bun- des“ und gehörte dieſem zwei Jahre als ſtellvertret. und ſechs Jahre als erſte Vorſitzende an. Nach dem Tode ihres Gatten ſiedelte ſie 1904 zu ihrem Sohne, dem bekannten Pſychiater Dr. Hans W., nach Frankfurt a. M. über u. war während ihres dortigen Aufenthaltes Schriftführerin des deutſchen Schriftſteller-Verbandes. Als dann ihr Sohn 1910 die Direk- tion der Landes-Heil- und Pflege- anſtalt in Eichberg im Rheingau über- nahm, folgte ihm auch die Mutter dorthin. S: Die Miſſionsbraut (R.), Wacht, Guſtav, Pſd. für Fried- *Wächter, Friedrich Guido, ge- Wack als Prediger an der Jrrenanſtalt inThonberg bei Leipzig gewirkt hatte, wurde er 1881 Diakonus in Walden- burg in Sachſen und 1888 Diakonus in Annaberg in Sachſen, wo er noch jetzt als Paſtor im Amte ſteht. Außer einigen Schriften über die ſoziale Frage veröffentlichte er S: Himmels- Wachtler, A., Pſd. für Günther *Wackerhagen, Emma, geboren S: Auf Wäckerle, Hyazinth, Pſeud. für *Wackernagel, Jlſe, bekannt auch *
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Wach
Wack
Arzt, heiratete, der dort längere Zeit
auch als Armenarzt fungierte, tra-
ten ihr die mannigfachſten Lebens-
efahrungen teils in dem Berufe
ihres Gatten, teils bei der Leitung
eines Frauenvereins an der Oberlin-
Station entgegen; doch lag ihr die
Berwertung derſelben für die Kunſt
gänzlich fern. Erſt während einer
längeren Krankheit, die ſie durch viele
Monate zur Untätigkeit verdammte,
kam ihr der Gedanke, das Schickſal
einer verſchmähten Miſſionsbraut zu
einem Roman zu geſtalten. Seit die-
ſer Zeit teilte ſie ihre geringe Muße,
welche ihr als pflichttreue Gattin u.
Mutter vergönnt war, zwiſchen der
Schriftſtellerei u. Malerei. Jm Jahre
1896 war ſie Mitbegründerin des
„Deutſchen Schriftſtellerinnen-Bun-
des“ und gehörte dieſem zwei Jahre
als ſtellvertret. und ſechs Jahre als
erſte Vorſitzende an. Nach dem Tode
ihres Gatten ſiedelte ſie 1904 zu ihrem
Sohne, dem bekannten Pſychiater
Dr. Hans W., nach Frankfurt a. M.
über u. war während ihres dortigen
Aufenthaltes Schriftführerin des
deutſchen Schriftſteller-Verbandes.
Als dann ihr Sohn 1910 die Direk-
tion der Landes-Heil- und Pflege-
anſtalt in Eichberg im Rheingau über-
nahm, folgte ihm auch die Mutter
dorthin.
S: Die Miſſionsbraut (R.),
1891. – Fatum Poloniae (Roman-
zyklus); III, 1909–12 (Jnh.: I. Theo-
phile Sobieska. – II. Johann So-
biesky, der Kronfeldherr. – III. Zwei
Königskinder).
Wacht, Guſtav, Pſd. für Fried-
rich Algardi; ſ. d.!
*Wächter, Friedrich Guido, ge-
boren am 3. Februar 1855 in Paſch-
kowitz bei Mügeln (Königr. Sachſen),
beſuchte 1860–65 die Volksſchule zu
Sornzig, 1865–69 ein Privatinſtitut
zu Mügeln, 1869–75 das Gymnaſium
zu Freiberg und ſtudierte dann bis
1879 in Leipzig Theologie. Nachdem
er zwei Jahre als Hauslehrer und
als Prediger an der Jrrenanſtalt in
Thonberg bei Leipzig gewirkt hatte,
wurde er 1881 Diakonus in Walden-
burg in Sachſen und 1888 Diakonus
in Annaberg in Sachſen, wo er noch
jetzt als Paſtor im Amte ſteht. Außer
einigen Schriften über die ſoziale
Frage veröffentlichte er
S: Himmels-
ſchlüſſel (Geiſtliche Lieder), 1890. –
Ernſt von Schönburg (Reform.-Feſt-
ſpiel), 1893. – Bonifazius (Schſp.),
1894. – Paulus in Epheſus (Bibl.
Dr.), 1898. – Elis Söhne (Schſp.),
1899. – Hinauf und hinaus (Ge.),
1901. – Aus dem Erzgebirge (Ge.),
1903.
Wachtler, A., Pſd. für Günther
Neuſe; ſ. d.!
*Wackerhagen, Emma, geboren
1823, verlebte ihre glückliche Kindheit
und Jugend auf dem Lande, in der
Nähe Hannovers, unter der Pflege
edler und feingebildeter Eltern, in
einer ſtillen Häuslichkeit, der es jedoch
nicht an mannigfaltiger geiſtiger An-
regung fehlte. Das reichſte Herzens-
glück erblühte ihr durch die Verlobung
mit einem an Geiſt und Charakter
gleich ausgezeichneten jungen Ge-
lehrten. Jndes ſtand die Erlangung
eines eigenen Herdes erſt nach einer
Reihe von Jahren in Ausſicht, und
eben als die Erfüllung nahe ſchien,
ſank dieſe Hoffnung mit dem Bräu-
tigam ins Grab. Jn den nächſtfol-
genden Jahren ſtarben Emmas El-
tern, und ſeitdem lebt ſie mit zwei
Schweſtern in Hannover.
S: Auf
den Wellen (E.), 1868. – Verſchiedene
Novellen im „Volksblatt für Stadt
und Land“.
Wäckerle, Hyazinth, Pſeud. für
Joſeph Fiſcher; ſ. d.!
*Wackernagel, Jlſe, bekannt auch
unter ihrem Mädchennamen Jlſe
Stach von Goltzheim, wurde am
17. Febr. 1879 auf Haus Pröbſting
bei Borken (Weſtfalen) als Tochter
des Rittergutsbeſitzers Baron Georg
St. geboren u. beſchäftigte ſich ſchon
*
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