Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Web *Webel, Franz Oskar, geb. am S: Verirrt (Ludwig Böhner). *Weber, Adelheid Marie Luise,
Web wo ihr Vater die Verwaltung vonmehr als 90 in der Tucheler Heide verstreuten Dörfern leiten mußte, u. erhielt in der dortigen Bürgerschule bis zum 13. Jahre ihren Unterricht. Dann besuchte sie die höhere Töchter- schule in Marienwerder u. nach ihrer Konfirmation das Lehrerinnensemi- nar zu Graudenz, nach dessen Absol- vierung sie in das Elternhaus zurück- kehrte, um hier ihre Schwester und einige andere Schülerinnen zu unter- richten. Jm Jahre 1874 ward ihr Vater nach Schlesien versetzt, und Adelheid nahm die Stelle einer ersten Lehrerin an einem Mädcheninstitut in Szegedin an, kehrte aber schon nach einem Jahre in die Heimat zurück und wirkte dann als Erzieherin in Oberschlesien. Während dieser Zeit war sie auch als Schriftstellerin für den "Bazar" u. das "Deutsche Mon- tagsblatt" tätig u. bediente sich als solche des Pseudon. A. Heiden. Jm September 1878 verheiratete sie sich mit dem Buchhändler Max Weber in Königsberg, und dort lebte sie bis zum Jahre 1893, worauf sie mit ihrer Familie nach Berlin übersiedelte. S:
*Weber, A(lexander) O(tto), wur- *
[Spaltenumbruch] Web *Webel, Franz Oskar, geb. am S: Verirrt (Ludwig Böhner). *Weber, Adelheid Marie Luiſe,
Web wo ihr Vater die Verwaltung vonmehr als 90 in der Tucheler Heide verſtreuten Dörfern leiten mußte, u. erhielt in der dortigen Bürgerſchule bis zum 13. Jahre ihren Unterricht. Dann beſuchte ſie die höhere Töchter- ſchule in Marienwerder u. nach ihrer Konfirmation das Lehrerinnenſemi- nar zu Graudenz, nach deſſen Abſol- vierung ſie in das Elternhaus zurück- kehrte, um hier ihre Schweſter und einige andere Schülerinnen zu unter- richten. Jm Jahre 1874 ward ihr Vater nach Schleſien verſetzt, und Adelheid nahm die Stelle einer erſten Lehrerin an einem Mädcheninſtitut in Szegedin an, kehrte aber ſchon nach einem Jahre in die Heimat zurück und wirkte dann als Erzieherin in Oberſchleſien. Während dieſer Zeit war ſie auch als Schriftſtellerin für den „Bazar“ u. das „Deutſche Mon- tagsblatt“ tätig u. bediente ſich als ſolche des Pſeudon. A. Heiden. Jm September 1878 verheiratete ſie ſich mit dem Buchhändler Max Weber in Königsberg, und dort lebte ſie bis zum Jahre 1893, worauf ſie mit ihrer Familie nach Berlin überſiedelte. S:
*Weber, A(lexander) O(tto), wur- *
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*Webel, Franz Oskar, geb. am
25. November 1864 in Dresden als
Sohn eines Kaufmanns, beſuchte das
Realgymnaſium in Dresden-Altſtadt
u. wurde infolge von Familienver-
hältniſſen, entgegen ſeiner Neigung,
gezwungen, den kaufmänniſchen Be-
ruf zu ergreifen. Er war in verſchie-
denen Drogenhandlungen und Apo-
theken tätig und benutzte ſeinen ſpä-
teren Aufenthalt in Leipzig, wo er
von 1884 bis 1908 lebte, um an der
Univerſität als Hoſpitant Vorleſun-
gen über Volkswirtſchaft, National-
ökonomie u. Kunſtgeſchichte zu hören.
Jm Jahre 1892 gab er ſeinen Beruf
auf und iſt ſeitdem als Schriftſteller
und Redakteur tätig. Von 1898 bis
1908 war er verantwortlicher Re-
dakteur des kunſtgewerblichen Fach-
blattes „Journal der Goldſchmiede-
kunſt“, und 1902 gründete er das
Korreſpondenzblatt „Der redaktio-
nelle Mitarbeiter“. Nach ſeiner Über-
ſiedelung nach Pforzheim in Baden
(1908) rief er die „Pforzheimer Bi-
jouterie-Zeitung“ ins Leben, deren
verantwortl. Redakteur und Mitin-
haber er noch heute iſt. Von ſeinen
zahlreichen Arbeiten auf den verſchie-
denſten Gebieten ſind hier zu erwäh-
nen
S: Verirrt (Ludwig Böhner).
Ein Künſtlerdrama, 1894. – Des
Turners Sieg u. andere dramatiſche
Kleinigkeiten, 1895. – Herr u. Frau
Hauptmann und andere dramatiſche
Kleinigkeiten, 1896. – Jm Kampf
um Ehre und Leben (R.), 1895. –
In memoriam (Feſtſp.), 1896. – Bie-
dermeiers Freiden und Leiden off der
ſäckſiſch-dhieringſchen Jnduſtrie- un
Gewerwe-Ausſchtellung, 1897. – Die
Lore vom Drachenfels (E.), 1902. –
Die Pflicht und andere Skizzen a. d.
Leben (En.), 1902. – Die Weihe des
Reiches (Feſtſp.), 1910.
*Weber, Adelheid Marie Luiſe,
geborne Brüß, wurde am 3. Mai
1851 zu Marienwerder in Weſtpreu-
ßen geboren, kam 1859 nach Tuchel,
wo ihr Vater die Verwaltung von
mehr als 90 in der Tucheler Heide
verſtreuten Dörfern leiten mußte, u.
erhielt in der dortigen Bürgerſchule
bis zum 13. Jahre ihren Unterricht.
Dann beſuchte ſie die höhere Töchter-
ſchule in Marienwerder u. nach ihrer
Konfirmation das Lehrerinnenſemi-
nar zu Graudenz, nach deſſen Abſol-
vierung ſie in das Elternhaus zurück-
kehrte, um hier ihre Schweſter und
einige andere Schülerinnen zu unter-
richten. Jm Jahre 1874 ward ihr
Vater nach Schleſien verſetzt, und
Adelheid nahm die Stelle einer erſten
Lehrerin an einem Mädcheninſtitut
in Szegedin an, kehrte aber ſchon
nach einem Jahre in die Heimat zurück
und wirkte dann als Erzieherin in
Oberſchleſien. Während dieſer Zeit
war ſie auch als Schriftſtellerin für
den „Bazar“ u. das „Deutſche Mon-
tagsblatt“ tätig u. bediente ſich als
ſolche des Pſeudon. A. Heiden. Jm
September 1878 verheiratete ſie ſich
mit dem Buchhändler Max Weber
in Königsberg, und dort lebte ſie bis
zum Jahre 1893, worauf ſie mit ihrer
Familie nach Berlin überſiedelte.
S:
Verfehlt (R.), 1880. – Eheglück (R.);
III, 1890. – Pan Cezar (Dr. n. ihrer
N. Cezar Grawinski), 1896. – Mutter-
rechte (Dr.), 1897. – Die goldene Lore
(R.), 1902. – Der große Überwinder
(E.), 1903. – Vorfrühling (R.), 1904.
– Sabine Bucher (R.), 1905. – Som-
mer (N.), 1909. – Durſt (R.), 1909.
*Weber, A(lexander) O(tto), wur-
de am 15. April 1868 in Dresden als
Sohn des bekannten ſächſiſchen Jn-
duſtriellen Otto E. Weber geboren u.
widmete ſich nach Abſolvierung des
Realgymnaſiums dem Berufe eines
Kaufmanns. Als ſolcher war er dann
mehrere Jahre im Jn- und Auslande
tätig, bis er die Direktion des väter-
lichen Unternehmens übernahm. Jm
Jahre 1894 heiratete er eine Ameri-
kanerin, ließ ſich 1896 von ihr ſchei-
den, heiratete ſie 1897 zum zweiten
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