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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Weber, Karl Ludwig Otto,

geb.
am 16. August 1808 zu Bautzen in der
Lausitz als der Sohn eines Tambours,
wuchs in ärmlichen Verhältnissen
auf, besuchte seit 1820 das Gymna-
sium seiner Vaterstadt und studierte
unter vielen Entbehrungen in Leipzig
die Rechte. Er ließ sich dann als Ad-
vokat in Bautzen nieder, als welcher
er eine sehr geachtete Stellung ein-
nahm. Er war Mitglied des Staats-
gerichtshofes, als vorzüglicher Ken-
ner der klassischen Sprachen auch Mit-
glied der Gymnasialkommission und
wurde vom Großherzog von Weimar
zum Hofrat ernannt. Er starb als
Besitzer des Rittergutes Schmochtitz
am 11. Dezbr. 1880.

S:

Gedichte;
a. u. d. T.: Lieder eines Deutschen an
Österreich, 1833. - Gedichte, 2. Bd.,
1846. - Blätter vom Stamm Napo-
leons (Ge.), 1853.

*Weber, Robert,

wurde am 5. Aug.
1824 zu Rapperswyl am Züricher
See geboren, besuchte die dortigen
niederen u. höheren Schulen, kam im
Herbst 1840 auf das obere Gymna-
sium in Zürich u. ging im Frühjahr
1843 an die dortige Hochschule über,
an welcher er vier Jahre lang Phi-
lologie, Geschichte, Philosophie und
Theologie studierte. Nach empfange-
ner Ordination bezog er im Frühjahr
1847, unterstützt durch ein Staats-
stipendium, die Universität Tübin-
gen, wo er seine philosophischen und
theologischen Studien bei Reif, Baur
u. a. erweiterte, vor allem aber die
Vorlesungen Vischers über Ästhetik,
Literatur- und Kunstgeschichte hörte.
Jm Jahre 1848 kehrte W. in seine
Heimat zurück, wirkte zwölf Jahre
lang im zürcherischen Kirchendienst,
seit 1850 als Pfarrer von Rifferswyl
u. später bei einer äußeren Gemeinde
der Stadt Zürich, legte aber 1860
sein Amt freiwillig nieder u. siedelte
nach Bern über, wo er von 1860-64
die Redaktion der "Berner Zeitung"
führte. Nach seinem Rücktritt von
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diesem Journal beschäftigte er sich
als Privatgelehrter hauptsächlich mit
der Abfassung seines großen literar-
historischen Werkes "Die poetische Na-
tionalliteratur der deutschen Schweiz
von Haller bis auf die Gegenwart.
Mit biographischen u. kritischen Ein-
leitungen" (III, 1866-67), folgte nach
Vollendung desselben 1867 einem
Rufe als Rektor der Bezirksschule
nach Seon, Kt. Aargau, wo er sechs
Jahre wirkte, verbrachte die nächste
Zeit in Aarau als Redakteur des
"Aargauer Anzeigers" und als Mit-
arbeiter des "Sonntagsblattes" zum
"Bund" und siedelte 1875 nach Basel
über, wo er erst das Feuilleton
der "Basler Nachrichten", dann die
Chefredaktion des Basler "Volks-
freundes" leitete und 1877 die "Hel-
vetia" gründete, eine Monatsschrift
für Literatur, Kunst und Leben, die
sich seitdem zur bedeutendsten schwei-
zerischen Zeitschrift erhoben hat und
noch heute fortbesteht. W. starb in
Basel am 7. Dezember 1896. Außer
einigen theologischen Schriften ver-
öffentlichte er

S:

Gedichte, 1848. -
Neue Gedichte, 1860. - Erzählungen
u. Gedichte; II, 1864. - Wolken (Letzte
Lieder), 1871. - Johanna d'Arc (Hist.
Dr. n. d. Franz.), 1871. - Sämtliche
Schriften; XII, 1881 ff. - Die Schweiz
im Spiegel der Dichtung, 1882. -
Nationalbibliothek. Schweizerische
Dichter und Redner des 18. und 19.
Jahrhdts. in sorgfältiger Auswahl;
hrsg., 1884 ff.

Weber, Vincenz,

geb. am 11. Jan.
1809 zu Trautenau in Böhmen, be-
suchte das Gymnasium zu Königgrätz,
wo er unter der Aufsicht eines Oheims,
der Professor am theolog. Seminar
daselbst war, seinen Studien oblag,
ging dann nach Brünn, wo er Philo-
sophie hörte, und von da nach Wien,
um Medizin zu studieren. Daneben
beschäftigte er sich fortgesetzt mit lite-
rarischen Arbeiten, schrieb Gedichte
und Romane, die er aber wenige

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Weber, Karl Ludwig Otto,

geb.
am 16. Auguſt 1808 zu Bautzen in der
Lauſitz als der Sohn eines Tambours,
wuchs in ärmlichen Verhältniſſen
auf, beſuchte ſeit 1820 das Gymna-
ſium ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte
unter vielen Entbehrungen in Leipzig
die Rechte. Er ließ ſich dann als Ad-
vokat in Bautzen nieder, als welcher
er eine ſehr geachtete Stellung ein-
nahm. Er war Mitglied des Staats-
gerichtshofes, als vorzüglicher Ken-
ner der klaſſiſchen Sprachen auch Mit-
glied der Gymnaſialkommiſſion und
wurde vom Großherzog von Weimar
zum Hofrat ernannt. Er ſtarb als
Beſitzer des Rittergutes Schmochtitz
am 11. Dezbr. 1880.

S:

Gedichte;
a. u. d. T.: Lieder eines Deutſchen an
Öſterreich, 1833. – Gedichte, 2. Bd.,
1846. – Blätter vom Stamm Napo-
leons (Ge.), 1853.

*Weber, Robert,

wurde am 5. Aug.
1824 zu Rapperswyl am Züricher
See geboren, beſuchte die dortigen
niederen u. höheren Schulen, kam im
Herbſt 1840 auf das obere Gymna-
ſium in Zürich u. ging im Frühjahr
1843 an die dortige Hochſchule über,
an welcher er vier Jahre lang Phi-
lologie, Geſchichte, Philoſophie und
Theologie ſtudierte. Nach empfange-
ner Ordination bezog er im Frühjahr
1847, unterſtützt durch ein Staats-
ſtipendium, die Univerſität Tübin-
gen, wo er ſeine philoſophiſchen und
theologiſchen Studien bei Reif, Baur
u. a. erweiterte, vor allem aber die
Vorleſungen Viſchers über Äſthetik,
Literatur- und Kunſtgeſchichte hörte.
Jm Jahre 1848 kehrte W. in ſeine
Heimat zurück, wirkte zwölf Jahre
lang im zürcheriſchen Kirchendienſt,
ſeit 1850 als Pfarrer von Rifferswyl
u. ſpäter bei einer äußeren Gemeinde
der Stadt Zürich, legte aber 1860
ſein Amt freiwillig nieder u. ſiedelte
nach Bern über, wo er von 1860–64
die Redaktion der „Berner Zeitung“
führte. Nach ſeinem Rücktritt von
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dieſem Journal beſchäftigte er ſich
als Privatgelehrter hauptſächlich mit
der Abfaſſung ſeines großen literar-
hiſtoriſchen Werkes „Die poetiſche Na-
tionalliteratur der deutſchen Schweiz
von Haller bis auf die Gegenwart.
Mit biographiſchen u. kritiſchen Ein-
leitungen“ (III, 1866–67), folgte nach
Vollendung desſelben 1867 einem
Rufe als Rektor der Bezirksſchule
nach Seon, Kt. Aargau, wo er ſechs
Jahre wirkte, verbrachte die nächſte
Zeit in Aarau als Redakteur des
„Aargauer Anzeigers“ und als Mit-
arbeiter des „Sonntagsblattes“ zum
„Bund“ und ſiedelte 1875 nach Baſel
über, wo er erſt das Feuilleton
der „Basler Nachrichten“, dann die
Chefredaktion des Basler „Volks-
freundes“ leitete und 1877 die „Hel-
vetia“ gründete, eine Monatsſchrift
für Literatur, Kunſt und Leben, die
ſich ſeitdem zur bedeutendſten ſchwei-
zeriſchen Zeitſchrift erhoben hat und
noch heute fortbeſteht. W. ſtarb in
Baſel am 7. Dezember 1896. Außer
einigen theologiſchen Schriften ver-
öffentlichte er

S:

Gedichte, 1848. –
Neue Gedichte, 1860. – Erzählungen
u. Gedichte; II, 1864. – Wolken (Letzte
Lieder), 1871. – Johanna d’Arc (Hiſt.
Dr. n. d. Franz.), 1871. – Sämtliche
Schriften; XII, 1881 ff. – Die Schweiz
im Spiegel der Dichtung, 1882. –
Nationalbibliothek. Schweizeriſche
Dichter und Redner des 18. und 19.
Jahrhdts. in ſorgfältiger Auswahl;
hrsg., 1884 ff.

Weber, Vincenz,

geb. am 11. Jan.
1809 zu Trautenau in Böhmen, be-
ſuchte das Gymnaſium zu Königgrätz,
wo er unter der Aufſicht eines Oheims,
der Profeſſor am theolog. Seminar
daſelbſt war, ſeinen Studien oblag,
ging dann nach Brünn, wo er Philo-
ſophie hörte, und von da nach Wien,
um Medizin zu ſtudieren. Daneben
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rariſchen Arbeiten, ſchrieb Gedichte
und Romane, die er aber wenige

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/347>, abgerufen am 22.11.2024.