Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.[Spaltenumbruch] Web Weber, Karl Ludwig Otto, geb. S: Gedichte; *Weber, Robert, wurde am 5. Aug. Web diesem Journal beschäftigte er sichals Privatgelehrter hauptsächlich mit der Abfassung seines großen literar- historischen Werkes "Die poetische Na- tionalliteratur der deutschen Schweiz von Haller bis auf die Gegenwart. Mit biographischen u. kritischen Ein- leitungen" (III, 1866-67), folgte nach Vollendung desselben 1867 einem Rufe als Rektor der Bezirksschule nach Seon, Kt. Aargau, wo er sechs Jahre wirkte, verbrachte die nächste Zeit in Aarau als Redakteur des "Aargauer Anzeigers" und als Mit- arbeiter des "Sonntagsblattes" zum "Bund" und siedelte 1875 nach Basel über, wo er erst das Feuilleton der "Basler Nachrichten", dann die Chefredaktion des Basler "Volks- freundes" leitete und 1877 die "Hel- vetia" gründete, eine Monatsschrift für Literatur, Kunst und Leben, die sich seitdem zur bedeutendsten schwei- zerischen Zeitschrift erhoben hat und noch heute fortbesteht. W. starb in Basel am 7. Dezember 1896. Außer einigen theologischen Schriften ver- öffentlichte er S: Gedichte, 1848. - Weber, Vincenz, geb. am 11. Jan. *
[Spaltenumbruch] Web Weber, Karl Ludwig Otto, geb. S: Gedichte; *Weber, Robert, wurde am 5. Aug. Web dieſem Journal beſchäftigte er ſichals Privatgelehrter hauptſächlich mit der Abfaſſung ſeines großen literar- hiſtoriſchen Werkes „Die poetiſche Na- tionalliteratur der deutſchen Schweiz von Haller bis auf die Gegenwart. Mit biographiſchen u. kritiſchen Ein- leitungen“ (III, 1866–67), folgte nach Vollendung desſelben 1867 einem Rufe als Rektor der Bezirksſchule nach Seon, Kt. Aargau, wo er ſechs Jahre wirkte, verbrachte die nächſte Zeit in Aarau als Redakteur des „Aargauer Anzeigers“ und als Mit- arbeiter des „Sonntagsblattes“ zum „Bund“ und ſiedelte 1875 nach Baſel über, wo er erſt das Feuilleton der „Basler Nachrichten“, dann die Chefredaktion des Basler „Volks- freundes“ leitete und 1877 die „Hel- vetia“ gründete, eine Monatsſchrift für Literatur, Kunſt und Leben, die ſich ſeitdem zur bedeutendſten ſchwei- zeriſchen Zeitſchrift erhoben hat und noch heute fortbeſteht. W. ſtarb in Baſel am 7. Dezember 1896. Außer einigen theologiſchen Schriften ver- öffentlichte er S: Gedichte, 1848. – Weber, Vincenz, geb. am 11. Jan. *
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Weber, Karl Ludwig Otto, geb.
am 16. Auguſt 1808 zu Bautzen in der
Lauſitz als der Sohn eines Tambours,
wuchs in ärmlichen Verhältniſſen
auf, beſuchte ſeit 1820 das Gymna-
ſium ſeiner Vaterſtadt und ſtudierte
unter vielen Entbehrungen in Leipzig
die Rechte. Er ließ ſich dann als Ad-
vokat in Bautzen nieder, als welcher
er eine ſehr geachtete Stellung ein-
nahm. Er war Mitglied des Staats-
gerichtshofes, als vorzüglicher Ken-
ner der klaſſiſchen Sprachen auch Mit-
glied der Gymnaſialkommiſſion und
wurde vom Großherzog von Weimar
zum Hofrat ernannt. Er ſtarb als
Beſitzer des Rittergutes Schmochtitz
am 11. Dezbr. 1880.
S: Gedichte;
a. u. d. T.: Lieder eines Deutſchen an
Öſterreich, 1833. – Gedichte, 2. Bd.,
1846. – Blätter vom Stamm Napo-
leons (Ge.), 1853.
*Weber, Robert, wurde am 5. Aug.
1824 zu Rapperswyl am Züricher
See geboren, beſuchte die dortigen
niederen u. höheren Schulen, kam im
Herbſt 1840 auf das obere Gymna-
ſium in Zürich u. ging im Frühjahr
1843 an die dortige Hochſchule über,
an welcher er vier Jahre lang Phi-
lologie, Geſchichte, Philoſophie und
Theologie ſtudierte. Nach empfange-
ner Ordination bezog er im Frühjahr
1847, unterſtützt durch ein Staats-
ſtipendium, die Univerſität Tübin-
gen, wo er ſeine philoſophiſchen und
theologiſchen Studien bei Reif, Baur
u. a. erweiterte, vor allem aber die
Vorleſungen Viſchers über Äſthetik,
Literatur- und Kunſtgeſchichte hörte.
Jm Jahre 1848 kehrte W. in ſeine
Heimat zurück, wirkte zwölf Jahre
lang im zürcheriſchen Kirchendienſt,
ſeit 1850 als Pfarrer von Rifferswyl
u. ſpäter bei einer äußeren Gemeinde
der Stadt Zürich, legte aber 1860
ſein Amt freiwillig nieder u. ſiedelte
nach Bern über, wo er von 1860–64
die Redaktion der „Berner Zeitung“
führte. Nach ſeinem Rücktritt von
dieſem Journal beſchäftigte er ſich
als Privatgelehrter hauptſächlich mit
der Abfaſſung ſeines großen literar-
hiſtoriſchen Werkes „Die poetiſche Na-
tionalliteratur der deutſchen Schweiz
von Haller bis auf die Gegenwart.
Mit biographiſchen u. kritiſchen Ein-
leitungen“ (III, 1866–67), folgte nach
Vollendung desſelben 1867 einem
Rufe als Rektor der Bezirksſchule
nach Seon, Kt. Aargau, wo er ſechs
Jahre wirkte, verbrachte die nächſte
Zeit in Aarau als Redakteur des
„Aargauer Anzeigers“ und als Mit-
arbeiter des „Sonntagsblattes“ zum
„Bund“ und ſiedelte 1875 nach Baſel
über, wo er erſt das Feuilleton
der „Basler Nachrichten“, dann die
Chefredaktion des Basler „Volks-
freundes“ leitete und 1877 die „Hel-
vetia“ gründete, eine Monatsſchrift
für Literatur, Kunſt und Leben, die
ſich ſeitdem zur bedeutendſten ſchwei-
zeriſchen Zeitſchrift erhoben hat und
noch heute fortbeſteht. W. ſtarb in
Baſel am 7. Dezember 1896. Außer
einigen theologiſchen Schriften ver-
öffentlichte er
S: Gedichte, 1848. –
Neue Gedichte, 1860. – Erzählungen
u. Gedichte; II, 1864. – Wolken (Letzte
Lieder), 1871. – Johanna d’Arc (Hiſt.
Dr. n. d. Franz.), 1871. – Sämtliche
Schriften; XII, 1881 ff. – Die Schweiz
im Spiegel der Dichtung, 1882. –
Nationalbibliothek. Schweizeriſche
Dichter und Redner des 18. und 19.
Jahrhdts. in ſorgfältiger Auswahl;
hrsg., 1884 ff.
Weber, Vincenz, geb. am 11. Jan.
1809 zu Trautenau in Böhmen, be-
ſuchte das Gymnaſium zu Königgrätz,
wo er unter der Aufſicht eines Oheims,
der Profeſſor am theolog. Seminar
daſelbſt war, ſeinen Studien oblag,
ging dann nach Brünn, wo er Philo-
ſophie hörte, und von da nach Wien,
um Medizin zu ſtudieren. Daneben
beſchäftigte er ſich fortgeſetzt mit lite-
rariſchen Arbeiten, ſchrieb Gedichte
und Romane, die er aber wenige
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