Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ste darnieder. Auf dem Krankenlagerverlobte er sich mit einer wohlgebil- deten Dame, und ihr zuliebe gab er seinen Beruf auf und bereitete sich auf das Lehramt an preußischen Volksschulen vor, wozu er sich im Au- gust 1880 die Qualifikation erwarb. Seine erste Anstellung fand er in einem armen Dorfe der Eifel, und im folgenden Jahre gründete er sei- nen Hausstand. Als Dirigent eines Gesangvereins mußte St. auch mehr- mals im Jahre die Theaterauffüh- rungen leiten; da aber die Auswahl der Stücke schwierig war, so kam er auf den Gedanken, selbst passende Theaterstücke zu schreiben, die mit Erfolg aufgeführt wurden. Später schrieb er dann eine Reihe von Er- zählungen, die in katholischen Zeit- schriften zum Abdruck gelangten. Seit einer Reihe von Jahren ist St. Leh- rer in Urfeld im Kreise Bonn. S:
Steffens, Feodor, Pseudon. für *Stegemann, Hermann, pseud. Ste am Jnternationalen Jnstitut daselbstund 1894 auch Dramaturg des Zü- richer Theaters. Daneben war er Chefredakteur des Züricher "Kunst- und Theaterblatts" und seit März 1895 Redakteur der schweizerischen literarischen Zeitschrift "Die Rhein- quellen". Noch im Jahre 1895 ver- ließ er Zürich, um in Basel in die Redaktion ber "Baseler Nachrichten" einzutreten, der er bis 1902 ange- hörte. Dann folgte er einem Rufe nach Berlin, wo er dem Redaktions- verbande der "Gartenlaube" ange- hörte, kehrte aber schon nach einem Jahre nach Basel zurück u. übernahm 1905 in Badenweiler im Schwarz- wald die Stelle eines Kurkommis- sars, die er im Sommer verwaltete, während er im Winter seinen Wohn- sitz in Basel hatte. Von 1908-10 war er Verleger und Chefredakteur der "Konstanzer Abendzeitung" in Kon- stanz. S: Antike Novellen, 1887. - *
Ste darnieder. Auf dem Krankenlagerverlobte er ſich mit einer wohlgebil- deten Dame, und ihr zuliebe gab er ſeinen Beruf auf und bereitete ſich auf das Lehramt an preußiſchen Volksſchulen vor, wozu er ſich im Au- guſt 1880 die Qualifikation erwarb. Seine erſte Anſtellung fand er in einem armen Dorfe der Eifel, und im folgenden Jahre gründete er ſei- nen Hausſtand. Als Dirigent eines Geſangvereins mußte St. auch mehr- mals im Jahre die Theaterauffüh- rungen leiten; da aber die Auswahl der Stücke ſchwierig war, ſo kam er auf den Gedanken, ſelbſt paſſende Theaterſtücke zu ſchreiben, die mit Erfolg aufgeführt wurden. Später ſchrieb er dann eine Reihe von Er- zählungen, die in katholiſchen Zeit- ſchriften zum Abdruck gelangten. Seit einer Reihe von Jahren iſt St. Leh- rer in Urfeld im Kreiſe Bonn. S:
Steffens, Feodor, Pſeudon. für *Stegemann, Hermann, pſeud. Ste am Jnternationalen Jnſtitut daſelbſtund 1894 auch Dramaturg des Zü- richer Theaters. Daneben war er Chefredakteur des Züricher „Kunſt- und Theaterblatts“ und ſeit März 1895 Redakteur der ſchweizeriſchen literariſchen Zeitſchrift „Die Rhein- quellen“. Noch im Jahre 1895 ver- ließ er Zürich, um in Baſel in die Redaktion ber „Baſeler Nachrichten“ einzutreten, der er bis 1902 ange- hörte. Dann folgte er einem Rufe nach Berlin, wo er dem Redaktions- verbande der „Gartenlaube“ ange- hörte, kehrte aber ſchon nach einem Jahre nach Baſel zurück u. übernahm 1905 in Badenweiler im Schwarz- wald die Stelle eines Kurkommiſ- ſars, die er im Sommer verwaltete, während er im Winter ſeinen Wohn- ſitz in Baſel hatte. Von 1908–10 war er Verleger und Chefredakteur der „Konſtanzer Abendzeitung“ in Kon- ſtanz. S: Antike Novellen, 1887. – *
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Ste
Ste
darnieder. Auf dem Krankenlager
verlobte er ſich mit einer wohlgebil-
deten Dame, und ihr zuliebe gab er
ſeinen Beruf auf und bereitete ſich
auf das Lehramt an preußiſchen
Volksſchulen vor, wozu er ſich im Au-
guſt 1880 die Qualifikation erwarb.
Seine erſte Anſtellung fand er in
einem armen Dorfe der Eifel, und
im folgenden Jahre gründete er ſei-
nen Hausſtand. Als Dirigent eines
Geſangvereins mußte St. auch mehr-
mals im Jahre die Theaterauffüh-
rungen leiten; da aber die Auswahl
der Stücke ſchwierig war, ſo kam er
auf den Gedanken, ſelbſt paſſende
Theaterſtücke zu ſchreiben, die mit
Erfolg aufgeführt wurden. Später
ſchrieb er dann eine Reihe von Er-
zählungen, die in katholiſchen Zeit-
ſchriften zum Abdruck gelangten. Seit
einer Reihe von Jahren iſt St. Leh-
rer in Urfeld im Kreiſe Bonn.
S:
Die Waiſe (Schſp.), 1898. – Die Nich-
ten aus der Stadt, oder: Beſuch auf
dem Lande (Lſp.), 1898. – Die beiden
Dämel (Milit. Lſp.), 1899. – Glück-
liche Menſchen, oder: Chriſtkindchen
in der Dachſtube (Schſp.), 1899. –
Verheiratet ohne Frau (Milit. Lſp.),
1899. – Die heilige Nacht (Weih-
nachtsſp.), 1904. Neue A. 1912. –
Der mutige Jäger (Luſtſp.), 1904. –
Ein heiterer Weihnachtsabend (Milit.
Lſp.), 1904. 4. A. 1909. – Die Waiſe,
oder: St. Joſephs Schutz (Schauſp.),
1907.
Steffens, Feodor, Pſeudon. für
Karl Helmuth Dammas; ſ. d.!
*Stegemann, Hermann, pſeud.
Hermann Sentier, wurde am
30. Mai 1870 in Koblenz geboren u.
iſt der Sohn des jetzigen Rechnungs-
rates W. Stegemann in Kolmar. Er
beſuchte die Gymnaſien zu Kolmar u.
Altkirch u. ſtudierte darauf in Mün-
chen und ſeit 1899 in Zürich Philo-
ſophie und Literatur. Jn der letzten
Stadt ließ er ſich nach ſeiner Verhei-
ratung nieder. Er wurde Profeſſor
am Jnternationalen Jnſtitut daſelbſt
und 1894 auch Dramaturg des Zü-
richer Theaters. Daneben war er
Chefredakteur des Züricher „Kunſt-
und Theaterblatts“ und ſeit März
1895 Redakteur der ſchweizeriſchen
literariſchen Zeitſchrift „Die Rhein-
quellen“. Noch im Jahre 1895 ver-
ließ er Zürich, um in Baſel in die
Redaktion ber „Baſeler Nachrichten“
einzutreten, der er bis 1902 ange-
hörte. Dann folgte er einem Rufe
nach Berlin, wo er dem Redaktions-
verbande der „Gartenlaube“ ange-
hörte, kehrte aber ſchon nach einem
Jahre nach Baſel zurück u. übernahm
1905 in Badenweiler im Schwarz-
wald die Stelle eines Kurkommiſ-
ſars, die er im Sommer verwaltete,
während er im Winter ſeinen Wohn-
ſitz in Baſel hatte. Von 1908–10 war
er Verleger und Chefredakteur der
„Konſtanzer Abendzeitung“ in Kon-
ſtanz.
S: Antike Novellen, 1887. –
Strakonike (Tr.), 1888. – Weihe-
frühling (Ge.), 1888. – Gertrud
(Dr.), 1890. 2. Aufl. 1891. – Mein
Elſaß (Novellenbuch), 1891. 2. A.
1896. – Mechthildis (Ep.), 1891. –
Der Abgott (Modernes Dr.), 1891. –
Dorfdämmerung (R. aus dem Elſaß),
1892. 2. A. 1900. – Lieder zweier
Freunde (mit Viktor Hardung), 1892.
– Des Horatius ſchönſte Lieder (Nach-
dichtungen), 1893. – Erntenovellen,
1894. – Herzog Bernhard (Tr.), 1894.
2. A. 1895. – Heimliche Liebe (3 Nn.),
1895. – Das Feſt der Jugend (Dra-
mat. Jdyll), 1895. 3. A. 1896. –
Südſturm (Dr.), 1895. – Heinrich
Peſtalozzi (Schſp.), 1896. – Daphnis
(D.), 1899. – Stille Waſſer (R.),
1899. – Nikolaus von der Flüe
(Schweiz. Schſp.), 1901. 2 A. 1902.
– Söhne des Reichslandes (R.), 1903.
– Der Gebieter (R.), 1903. – Daniel
Junt (R.), 1. und 2. A. 1905. – Die
Befreiten (R.), 1906. – Die als Opfer
fallen (R.), 1906. 2. A. 1907. – Vita
somnium breve (Ge.), 1907. – Die
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