Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ste den, die mit dem Amte eines evan-gelischen Seelsorgers nicht verträg- lich seien; die Behörde hielt es daher für angemessen, S. einen anderen Wirkungskreis anzuweisen, und so wurde er 1870 auf die einträgliche Pfarre in Raben bei Belzig versetzt. Jm Jahre 1875 trat er in den Ruhe- stand u. siedelte nach Tübingen über. S: Leokadie (Bilder aus der Ge- Steffen, Albert, geb. am 10. De- S: Ott, Alois und *Steffen, Elly, geb. am 8. Juli Ste Hochschulkursen für Lehrerinnen durchernste Studien ihre Selbständigkeit im gewählten Berufe auf wissen- schaftliche Basis zu stellen. Deshalb verlegte die Mutter Ostern 1896 bis dahin 1898 ihren Wohnsitz nach Göt- tingen, wo Elly nun vorzugsweise deutsche Philologie und Geschichte studierte. Nach Schwerin zurückge- kehrt, verlegte sie ihre Tätigkeit auf das Gebiet der Schriftstellerei, auf dem sie noch jetzt tätig ist. Außer Beiträgen zu germanistischen Zeitge- schäften schrieb sie zunächst "Friedrich Nietzsches Weltanschauung und Le- bensmaximen nach seinen Werken" (Sieben Essays, 1903) und dann die Erzählungen und Übersetzungen aus der mittelhochdeutschen Literatur "Aus deutscher Vorzeit" (Gudrun, Otto m. d. Barte, Flore und Blan- scheflur, der gute Gerhard, der arme Heinrich, 1907). Außerdem S: Die *Steffen, Johann Friedrich Wil- helm, geb. am 13. September 1856 *
Ste den, die mit dem Amte eines evan-geliſchen Seelſorgers nicht verträg- lich ſeien; die Behörde hielt es daher für angemeſſen, S. einen anderen Wirkungskreis anzuweiſen, und ſo wurde er 1870 auf die einträgliche Pfarre in Raben bei Belzig verſetzt. Jm Jahre 1875 trat er in den Ruhe- ſtand u. ſiedelte nach Tübingen über. S: Leokadie (Bilder aus der Ge- Steffen, Albert, geb. am 10. De- S: Ott, Alois und *Steffen, Elly, geb. am 8. Juli Ste Hochſchulkurſen für Lehrerinnen durchernſte Studien ihre Selbſtändigkeit im gewählten Berufe auf wiſſen- ſchaftliche Baſis zu ſtellen. Deshalb verlegte die Mutter Oſtern 1896 bis dahin 1898 ihren Wohnſitz nach Göt- tingen, wo Elly nun vorzugsweiſe deutſche Philologie und Geſchichte ſtudierte. Nach Schwerin zurückge- kehrt, verlegte ſie ihre Tätigkeit auf das Gebiet der Schriftſtellerei, auf dem ſie noch jetzt tätig iſt. Außer Beiträgen zu germaniſtiſchen Zeitge- ſchäften ſchrieb ſie zunächſt „Friedrich Nietzſches Weltanſchauung und Le- bensmaximen nach ſeinen Werken“ (Sieben Eſſays, 1903) und dann die Erzählungen und Überſetzungen aus der mittelhochdeutſchen Literatur „Aus deutſcher Vorzeit“ (Gudrun, Otto m. d. Barte, Flore und Blan- ſcheflur, der gute Gerhard, der arme Heinrich, 1907). Außerdem S: Die *Steffen, Johann Friedrich Wil- helm, geb. am 13. September 1856 *
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Ste
Ste
den, die mit dem Amte eines evan-
geliſchen Seelſorgers nicht verträg-
lich ſeien; die Behörde hielt es daher
für angemeſſen, S. einen anderen
Wirkungskreis anzuweiſen, und ſo
wurde er 1870 auf die einträgliche
Pfarre in Raben bei Belzig verſetzt.
Jm Jahre 1875 trat er in den Ruhe-
ſtand u. ſiedelte nach Tübingen über.
S: Leokadie (Bilder aus der Ge-
ſellſchaft), 1868. – Die Freigemeind-
ler (N.), 1871. – Elsbeth (E.), 1875.
– Eine Blüte aus dem Völkerfrüh-
ling 1848 (E.), 1878. – Aus der Grün-
derzeit (E.), 1880. – Paſtor Treue
(E.), 1877. – Aus einem Pfarrer-
leben (E.), 1885.
Steffen, Albert, geb. am 10. De-
zember 1884 in Murgenthal (Schweiz),
lebt daſelbſt.
S: Ott, Alois und
Werelſche (R.), 1907. – Die Beſtim-
mung der Roheit (R.), 1912.
*Steffen, Elly, geb. am 8. Juli
1868 in Ludwigsluſt (Mecklenburg)
als Tochter eines Gerichtsrats, be-
ſuchte hier eine kleine Privatſchule
und ſeit 1879 in Schwerin, wo der
Vater ſich als Rechtsanwalt nieder-
gelaſſen hatte, die höhere Töchter-
ſchule. Eine kurze Penſionszeit ver-
brachte ſie von Michaelis 1882 bis
Weihnachten 1883 in Leipzig und
Weimar und beſuchte in letzterer
Stadt die ſtädtiſche höhere Mädchen-
ſchule und das großherzogl. Sophien-
ſtift. Heimgekehrt, vervollſtändigte
Privatunterricht bis Oſtern 1885 u.
des längeren ein gediegener Klavier-
unterricht ihren vorläufig nun abge-
ſchloſſenen Bildungsgang. Der Tod
ihres Vaters (1891) reifte in ihr das
Gefühl der Selbſtverantwortung und
Lebenspflicht. Nach Beſuch eines
Seminars in Schwerin erwarb ſie
ſich im Mai 1893 die Befähigung als
Lehrerin an höheren Mädchenſchulen
und wirkte als ſolche an demſelben
Seminar von Michaelis 1893 bis
dahin 1895. Nun entſchloß ſie ſich,
als Teilnehmerin an den Göttinger
Hochſchulkurſen für Lehrerinnen durch
ernſte Studien ihre Selbſtändigkeit
im gewählten Berufe auf wiſſen-
ſchaftliche Baſis zu ſtellen. Deshalb
verlegte die Mutter Oſtern 1896 bis
dahin 1898 ihren Wohnſitz nach Göt-
tingen, wo Elly nun vorzugsweiſe
deutſche Philologie und Geſchichte
ſtudierte. Nach Schwerin zurückge-
kehrt, verlegte ſie ihre Tätigkeit auf
das Gebiet der Schriftſtellerei, auf
dem ſie noch jetzt tätig iſt. Außer
Beiträgen zu germaniſtiſchen Zeitge-
ſchäften ſchrieb ſie zunächſt „Friedrich
Nietzſches Weltanſchauung und Le-
bensmaximen nach ſeinen Werken“
(Sieben Eſſays, 1903) und dann die
Erzählungen und Überſetzungen aus
der mittelhochdeutſchen Literatur
„Aus deutſcher Vorzeit“ (Gudrun,
Otto m. d. Barte, Flore und Blan-
ſcheflur, der gute Gerhard, der arme
Heinrich, 1907). Außerdem
S: Die
alten deutſchen Könige (Hiſt. Ge.),
1904. – Sternſchnuppen (100 Bilder,
Sk. und Gedanken), 1906.
*Steffen, Johann Friedrich Wil-
helm, geb. am 13. September 1856
in Bochum (Weſtfalen) als der Sohn
eines Handwerkers, gewann ſchon
in früher Jugend im Elternhauſe
Eindrücke, die dem gut beanlagten
Knaben dauernd verblieben. Die
Kriegsjahre 1864 und 1866 brachten
dem Vater geſchäftliche Verluſte, die
durch die in Bochum ausgebrochenen
Epidemien, Blattern und Cholera,
noch vermehrt wurden und zum ge-
ſchäftlichen Ruin des Vaters führten.
Die Eltern zogen von Bochum nach
dem damaligen Dorfe Herne. Am
1. Mai 1870 wurde St. aus der
Schule entlaſſen und trat ſofort auf
einer Grube als Arbeiter ein. Der
jugendliche Körper war den Anſtren-
gungen des Bergmannsberufes und
namentlich der ſteten Arbeit im trie-
fenden Waſſer nicht gewachſen. Ende
1877 erkrankte St. am Gelenkrheu-
matismus und lag faſt 6 Monate
*
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