Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Weh lische Göttin (E.), 1901. - Die hei-lige Ottilia (Jhre Legende und ihre Verehrung), 1902. Wehrmut, Jocosus, Pseud. für Weibert, Ferdinand, psd. Rhein- S:
*Weichardt, H., pseudon. Ellen Wei stes Talent, und man übersah die vielbedeutenderen Fähigkeiten für Lite- ratur, die aber schon mit ihrem 14. Lebensjahre in die Erscheinung tra- ten. Mit ihrem 17. Jahre erlitt dieser Trieb eine Unterbrechung durch die Versetzung des Vaters zur deutschen Gesandtschaft in Bern. Doch sam- melte sie in diesen neuen, so reichen Verhältnissen, sowohl in der Gesell- schaft als in der Natur ihre Stoffe für spätere Arbeiten. Nach dem Tode des Vaters verließ Ellen L. mit ihrer Mutter 1872 die Schweiz, lebte zwei Jahre in Berlin im Hause ihres Oheims, des Hofmalers Karl Arnold, und zog dann mit der Mutter nach Eisenach. Hier lernte sie den Archi- tekten Karl Weichardt aus Leipzig kennen, mit dem sie sich am 1. Novbr. 1879 vermählte. Allein schon nach einem halben Jahre, am 16. Mai 1880, schnitt der Tod ihren Lebensfaden durch. S: Der Erbe von Bedford *Weichberger, Konrad, geboren S: Das Jnkognito (ein Puppenspiel *
Weh liſche Göttin (E.), 1901. – Die hei-lige Ottilia (Jhre Legende und ihre Verehrung), 1902. Wehrmut, Jocoſus, Pſeud. für Weibert, Ferdinand, pſd. Rhein- S:
*Weichardt, H., pſeudon. Ellen Wei ſtes Talent, und man überſah die vielbedeutenderen Fähigkeiten für Lite- ratur, die aber ſchon mit ihrem 14. Lebensjahre in die Erſcheinung tra- ten. Mit ihrem 17. Jahre erlitt dieſer Trieb eine Unterbrechung durch die Verſetzung des Vaters zur deutſchen Geſandtſchaft in Bern. Doch ſam- melte ſie in dieſen neuen, ſo reichen Verhältniſſen, ſowohl in der Geſell- ſchaft als in der Natur ihre Stoffe für ſpätere Arbeiten. Nach dem Tode des Vaters verließ Ellen L. mit ihrer Mutter 1872 die Schweiz, lebte zwei Jahre in Berlin im Hauſe ihres Oheims, des Hofmalers Karl Arnold, und zog dann mit der Mutter nach Eiſenach. Hier lernte ſie den Archi- tekten Karl Weichardt aus Leipzig kennen, mit dem ſie ſich am 1. Novbr. 1879 vermählte. Allein ſchon nach einem halben Jahre, am 16. Mai 1880, ſchnitt der Tod ihren Lebensfaden durch. S: Der Erbe von Bedford *Weichberger, Konrad, geboren S: Das Jnkognito (ein Puppenſpiel *
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Der Knabe erhielt eine tüchtige<lb/> Realſchulbildung u. trat 1855 in die<lb/> Buchhandlung der weltberühmten<lb/> Firma J. G. Cotta zu Stuttgart als<lb/> Lehrling ein. Er erwarb ſich durch<lb/> ſeinen Eifer um das Geſchäft, wie<lb/> auch durch ſein ernſtes Streben nach<lb/> wiſſenſchaftl. Fortbildung das ganz<lb/> beſondere Vertrauen ſeines Chefs, des<lb/> Freiherrn Georg von Cotta, der den<lb/> ſtrebſamen Jüngling bei ſich behielt,<lb/> bis ſich dieſer nach ſeiner Vermäh-<lb/> lung ein eigenes Geſchäft gründen<lb/> wollte. Am 1. November 1868 über-<lb/> nahm W. den G. J. Göſchenſchen Ver-<lb/> lag (bisher Eigentum von Cotta),<lb/> den er unter Mitwirkung von Louis<lb/> Roth zu hoher Blüte brachte. Gleich-<lb/> wohl verkaufte er am 1. 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Weh
Wei
liſche Göttin (E.), 1901. – Die hei-
lige Ottilia (Jhre Legende und ihre
Verehrung), 1902.
Wehrmut, Jocoſus, Pſeud. für
Emil Schatzmeyer; ſ. d.!
Weibert, Ferdinand, pſd. Rhein-
fels und Wilhelm Stein, wurde
am 6. Januar 1841 zu Fachſenfeld,
Oberamtsbezirk Aalen (Württem-
berg), geboren, wo ſein Vater als
Verwalter der freiherrlich v. König-
Warthauſenſchen Schlöſſer angeſtellt
war. Der Knabe erhielt eine tüchtige
Realſchulbildung u. trat 1855 in die
Buchhandlung der weltberühmten
Firma J. G. Cotta zu Stuttgart als
Lehrling ein. Er erwarb ſich durch
ſeinen Eifer um das Geſchäft, wie
auch durch ſein ernſtes Streben nach
wiſſenſchaftl. Fortbildung das ganz
beſondere Vertrauen ſeines Chefs, des
Freiherrn Georg von Cotta, der den
ſtrebſamen Jüngling bei ſich behielt,
bis ſich dieſer nach ſeiner Vermäh-
lung ein eigenes Geſchäft gründen
wollte. Am 1. November 1868 über-
nahm W. den G. J. Göſchenſchen Ver-
lag (bisher Eigentum von Cotta),
den er unter Mitwirkung von Louis
Roth zu hoher Blüte brachte. Gleich-
wohl verkaufte er am 1. Febr. 1889
ſein Geſchäft u. wanderte nach Bra-
ſilien aus, wo er mit ſeiner Familie
in der Nähe von Triumpho bei Porto
Allegre ein Gut bewirtſchaftet.
S:
Gedichte, 1866. – Us’m Neckerdhal
(Ge. in ſchwäbiſcher Mdt.), 1868. 2. A.
1869. – Gedichte, 1869.
*Weichardt, H., pſeudon. Ellen
Lenneck, eine Tochter der Schrift-
ſtellerin Fr. Henkel (ſ. d.!), wurde
am 5. Februar 1851 zu Kaſſel als die
Tochter des damaligen Miniſterial-
ſekretärs W. Henkel geboren, der
früher Erzieher der drei Söhne des
Kurfürſten von Heſſen geweſen war.
Unter ſeiner Leitung gediehen die
geiſtigen Fähigkeiten der Tochter in
glänzender Weiſe. Anfangs ſchien es,
als ſei die Muſik ihr hervorſtechend-
ſtes Talent, und man überſah die viel
bedeutenderen Fähigkeiten für Lite-
ratur, die aber ſchon mit ihrem 14.
Lebensjahre in die Erſcheinung tra-
ten. Mit ihrem 17. Jahre erlitt dieſer
Trieb eine Unterbrechung durch die
Verſetzung des Vaters zur deutſchen
Geſandtſchaft in Bern. Doch ſam-
melte ſie in dieſen neuen, ſo reichen
Verhältniſſen, ſowohl in der Geſell-
ſchaft als in der Natur ihre Stoffe
für ſpätere Arbeiten. Nach dem Tode
des Vaters verließ Ellen L. mit ihrer
Mutter 1872 die Schweiz, lebte zwei
Jahre in Berlin im Hauſe ihres
Oheims, des Hofmalers Karl Arnold,
und zog dann mit der Mutter nach
Eiſenach. Hier lernte ſie den Archi-
tekten Karl Weichardt aus Leipzig
kennen, mit dem ſie ſich am 1. Novbr.
1879 vermählte. Allein ſchon nach
einem halben Jahre, am 16. Mai 1880,
ſchnitt der Tod ihren Lebensfaden
durch.
S: Der Erbe von Bedford
(R.); IV, 1875. – Das Fräulein von
Eppingheim (R.); III, 1878. – Ver-
ſchiedene Novellen in Zeitſchriften.
*Weichberger, Konrad, geboren
am 10. Februar 1877 in Weimar als
Sohn des bekannten Landſchafts-
malers Prof. E. Weichberger, verlebte
dort unter vielſeitigen künſtleriſchen
Anregungen ſeine Jugend u. ſtudierte
nach Abſolvierung des dortigen Gym-
naſiums 1896–1900 in Jena Litera-
tur u. Kunſtwiſſenſchaft. Jm Jahre
1898 weilte er einige Monate in Pa-
ris. Nachdem er 1900 zum Dr. phil.
promoviert worden war, ging er als
Lehrer an die Realſchule in Weida,
legte 1901 in Jena ſein Oberlehrer-
examen ab, unterrichtete anderthalb
Jahre am Gymnaſium daſelbſt und
in Weimar und wurde 1903 Oberleh-
rer in Bremen, wo er jetzt noch wirkt.
Jm Jahre 1905 bereiſte er zu Stu-
dienzwecken Spanien und Portugal.
S: Das Jnkognito (ein Puppenſpiel
von Joſeph Frhrn. von Eichendorff,
nach der alten Handſchrift hersg.),
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