Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wei Kindheit mit vielen und schwerenKrankheiten zu kämpfen, so daß er bis zum neunten Jahre keine öffent- liche Schule besuchen konnte, sondern durch Privatlehrer unterrichtet wer- den mußte. Dann war er zwei Jahre lang Schüler der I. Bürgerschule da- selbst u. bezog Ostern 1881 das dor- tige Gymnasium. Aber schon ein Jahr später brachte ihn der Schar- lach an den Rand des Grabes und wirkte so verheerend auf die inneren Organe des Knaben ein, daß in der Folge an einen regelmäßigen Unter- richt nicht zu denken war und W. schließlich zu Ostern 1894 das Gym- nasialstudium aufgeben mußte. Je mehr sein leidender Zustand ihn von der Außenwelt abschloß, um so mehr widmete er sich in der Einsamkeit sei- nen Lieblingsgebieten in der Geistes- welt, der Geschichte und Literatur, der Naturwissenschaft u. der Theorie der Kunst in den verschiedenen For- men. So entstanden denn 1895 sein Festspiel "Herzog Julius von Braun- schweig" und 1898 sein historisches Drama "Durch Nacht zum Licht", die beide im Lande Braunschweig viel- fach aufgeführt wurden, aber bisher noch nicht veröffentlicht sind. W. lebt noch jetzt, vereint mit seiner Mutter, im eigenen Heim seinen literarischen und künstlerischen Bestrebungen in Wolfenbüttel. S: Waldeinsamkeit Weigand, Wilhelm, geboren am S: Die Frankentaler Wei zwiefache Eros (En.), 1896. - Zweineue Lustspiele, 2. A. 1896 (Jnhalt: Der neue Adel [sep. 1893]. - Der Wahlkanditat [sep. 1893]). - Das Opfer (Schausp.), 1897. - Lorenzino (Tr.), 1897. - Die Renaissance. Ein Dramazyklus; IV, 1898-99 (Jnhalt: I. Tessa, 2. A. 1901. - II. Savona- rola. - III. Cäsar Borgia. - IV. Lo- renzino, 3. Aufl. 1901). - Moderne Dramen (2 Sammlgn., 1900 (Jnhalt: I. Der Wahlkandidat. - Agnes Korn [sep. 1895]. - Der neue Adel. - Der Vater [sep. 1894]. - II. Der Dämon. - Der Einzige. - Der Übermensch). - Jn der Frühe (Neue Ge. 1894-1901); 1901. - Florian Geyer (Deutsches Tr.), 1901. - Gedichte (Auswahl), 1904. - Lolo (Künstlerkomödie), 1904. - No- vellen, 1. Bd. (Michael Schönherrs Liebesfrühling u. andere Novellen), 1904. 2. Bd. (Der Messiaszüchter und andere Novellen), 1906. - Der Gür- tel der Venus (Trag.), 1908. - Der verschlossene Garten (Ge. a. d. Jahr. 1901-09), 1910. - Könige (Schsp.), 1912. Weigle, Gottlieb David Ludwig,
S: Gott ist mein *Weihe, Martin Philipp, ent- *
Wei Kindheit mit vielen und ſchwerenKrankheiten zu kämpfen, ſo daß er bis zum neunten Jahre keine öffent- liche Schule beſuchen konnte, ſondern durch Privatlehrer unterrichtet wer- den mußte. Dann war er zwei Jahre lang Schüler der I. Bürgerſchule da- ſelbſt u. bezog Oſtern 1881 das dor- tige Gymnaſium. Aber ſchon ein Jahr ſpäter brachte ihn der Schar- lach an den Rand des Grabes und wirkte ſo verheerend auf die inneren Organe des Knaben ein, daß in der Folge an einen regelmäßigen Unter- richt nicht zu denken war und W. ſchließlich zu Oſtern 1894 das Gym- naſialſtudium aufgeben mußte. Je mehr ſein leidender Zuſtand ihn von der Außenwelt abſchloß, um ſo mehr widmete er ſich in der Einſamkeit ſei- nen Lieblingsgebieten in der Geiſtes- welt, der Geſchichte und Literatur, der Naturwiſſenſchaft u. der Theorie der Kunſt in den verſchiedenen For- men. So entſtanden denn 1895 ſein Feſtſpiel „Herzog Julius von Braun- ſchweig“ und 1898 ſein hiſtoriſches Drama „Durch Nacht zum Licht“, die beide im Lande Braunſchweig viel- fach aufgeführt wurden, aber bisher noch nicht veröffentlicht ſind. W. lebt noch jetzt, vereint mit ſeiner Mutter, im eigenen Heim ſeinen literariſchen und künſtleriſchen Beſtrebungen in Wolfenbüttel. S: Waldeinſamkeit Weigand, Wilhelm, geboren am S: Die Frankentaler Wei zwiefache Eros (En.), 1896. – Zweineue Luſtſpiele, 2. A. 1896 (Jnhalt: Der neue Adel [ſep. 1893]. – Der Wahlkanditat [ſep. 1893]). – Das Opfer (Schauſp.), 1897. – Lorenzino (Tr.), 1897. – Die Renaiſſance. Ein Dramazyklus; IV, 1898–99 (Jnhalt: I. Teſſa, 2. A. 1901. – II. Savona- rola. – III. Cäſar Borgia. – IV. Lo- renzino, 3. Aufl. 1901). – Moderne Dramen (2 Sammlgn., 1900 (Jnhalt: I. Der Wahlkandidat. – Agnes Korn [ſep. 1895]. – Der neue Adel. – Der Vater [ſep. 1894]. – II. Der Dämon. – Der Einzige. – Der Übermenſch). – Jn der Frühe (Neue Ge. 1894–1901); 1901. – Florian Geyer (Deutſches Tr.), 1901. – Gedichte (Auswahl), 1904. – Lolo (Künſtlerkomödie), 1904. – No- vellen, 1. Bd. (Michael Schönherrs Liebesfrühling u. andere Novellen), 1904. 2. Bd. (Der Meſſiaszüchter und andere Novellen), 1906. – Der Gür- tel der Venus (Trag.), 1908. – Der verſchloſſene Garten (Ge. a. d. Jahr. 1901–09), 1910. – Könige (Schſp.), 1912. Weigle, Gottlieb David Ludwig,
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Wei
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Kindheit mit vielen und ſchweren
Krankheiten zu kämpfen, ſo daß er
bis zum neunten Jahre keine öffent-
liche Schule beſuchen konnte, ſondern
durch Privatlehrer unterrichtet wer-
den mußte. Dann war er zwei Jahre
lang Schüler der I. Bürgerſchule da-
ſelbſt u. bezog Oſtern 1881 das dor-
tige Gymnaſium. Aber ſchon ein
Jahr ſpäter brachte ihn der Schar-
lach an den Rand des Grabes und
wirkte ſo verheerend auf die inneren
Organe des Knaben ein, daß in der
Folge an einen regelmäßigen Unter-
richt nicht zu denken war und W.
ſchließlich zu Oſtern 1894 das Gym-
naſialſtudium aufgeben mußte. Je
mehr ſein leidender Zuſtand ihn von
der Außenwelt abſchloß, um ſo mehr
widmete er ſich in der Einſamkeit ſei-
nen Lieblingsgebieten in der Geiſtes-
welt, der Geſchichte und Literatur,
der Naturwiſſenſchaft u. der Theorie
der Kunſt in den verſchiedenen For-
men. So entſtanden denn 1895 ſein
Feſtſpiel „Herzog Julius von Braun-
ſchweig“ und 1898 ſein hiſtoriſches
Drama „Durch Nacht zum Licht“, die
beide im Lande Braunſchweig viel-
fach aufgeführt wurden, aber bisher
noch nicht veröffentlicht ſind. W. lebt
noch jetzt, vereint mit ſeiner Mutter,
im eigenen Heim ſeinen literariſchen
und künſtleriſchen Beſtrebungen in
Wolfenbüttel.
S: Waldeinſamkeit
(Lyriſch-philoſoph. D.), 1902. – Geiſt
und Stoff. Ein Weltzyklus (desgl.),
1905.
Weigand, Wilhelm, geboren am
13. März 1832 in Giſſigheim (Baden),
lebt (1892) als Schriftſteller in Mün-
chen-Bogenhauſen, redigierte hier auf
kurze Zeit (1904) die „Süddeutſchen
Monatshefte“.
S: Die Frankentaler
(R.), 1889, 5. A. 1912. – Jm Exil
(Nn.), 1890. – Gedichte 1890. – Dra-
matiſche Gedichte (Savonarola. –
Siegfried. – Wilbrand), 1891. – Rüge-
lieder, 1892. – Sommer (Neue Ge.),
1894. – Macht (Dr.), 1895. – Der
zwiefache Eros (En.), 1896. – Zwei
neue Luſtſpiele, 2. A. 1896 (Jnhalt:
Der neue Adel [ſep. 1893]. – Der
Wahlkanditat [ſep. 1893]). – Das
Opfer (Schauſp.), 1897. – Lorenzino
(Tr.), 1897. – Die Renaiſſance. Ein
Dramazyklus; IV, 1898–99 (Jnhalt:
I. Teſſa, 2. A. 1901. – II. Savona-
rola. – III. Cäſar Borgia. – IV. Lo-
renzino, 3. Aufl. 1901). – Moderne
Dramen (2 Sammlgn., 1900 (Jnhalt:
I. Der Wahlkandidat. – Agnes Korn
[ſep. 1895]. – Der neue Adel. – Der
Vater [ſep. 1894]. – II. Der Dämon.
– Der Einzige. – Der Übermenſch). –
Jn der Frühe (Neue Ge. 1894–1901);
1901. – Florian Geyer (Deutſches Tr.),
1901. – Gedichte (Auswahl), 1904. –
Lolo (Künſtlerkomödie), 1904. – No-
vellen, 1. Bd. (Michael Schönherrs
Liebesfrühling u. andere Novellen),
1904. 2. Bd. (Der Meſſiaszüchter und
andere Novellen), 1906. – Der Gür-
tel der Venus (Trag.), 1908. – Der
verſchloſſene Garten (Ge. a. d. Jahr.
1901–09), 1910. – Könige (Schſp.),
1912.
Weigle, Gottlieb David Ludwig,
wurde am 12. Auguſt (n. and. am
11. März) 1814 in Ludwigsburg geb.,
wo ſein Vater Weißgerber war. Er
erlernte das Handwerk ſeines Vaters
und unterſtützte dieſen bis zum Jahre
1849, wo er in Stuttgart ein eigenes
Gerbergeſchäft etablierte. Weitere
Nachrichten fehlen. Er wird oft ver-
wechſelt mit dem Basler Miſſionar
Gottfried Hartmann W., dem Dichter
des bekannten Volksliedes „Drunten
im Unterland“, der am 1. Juli 1816
in Zell bei Eßlingen geboren ward
und am 7. Juni 1855 in Mangalur
in Oſtindien ſtarb.
S: Gott iſt mein
Lied (Chriſtl. Ge.), 1849.
*Weihe, Martin Philipp, ent-
ſtammt einer uralten weſtfäliſchen
Predigerfamilie und war der Urenkel
des bekannten (1771 †) Feldpredigers
Friedrich Auguſt W. in Gohfeld bei
Minden. Er wurde 1823 in Sprenge
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