Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wei Lorbeer (Schsp.), 1902. - Sommer-nachtsträume (Schsp.), 1902. - Das Wohltätigkeitsfest (Kom.), 1903. Weingartner (Edler v. Münz- berg), Felix, als Kapellmeister und S: Karl Spitteler (Ein künst- Weingärtner, Joseph, geb. am Wei falen, besuchte seit 1817 das dortigeGymnasium u. studierte 1823-26 an den Universitäten Bonn u. Berlin die Rechte. Jm Jahre 1826 trat er als Auskultator beim kgl. Oberlandes- gericht zu Münster in die Justiz- praxis, wurde 1828 Referendar, 1832 Assessor am Land- und Stadtgericht zu Vreden, 1842 mit dem Titel Land- und Stadtgerichtsrat Dirigent der Gerichtsdeputation in Salzkotten, 1843 Direktor des Land- und Stadt- gerichts in Vlotho u. 1849 Direktor des Kreisgerichts in Warburg. Seit 1867 fungierte er jährlich im Herbste als Vorsitzender des Schwurgerichts zu Paderborn. Aus diesen Verhand- lungen war besonders die Anklage gegen den Wildschützen Klostermann wegen dreifachen Mordes interessant, u. W. bearbeitete diesen Prozeß daher für das Jahrbuch "Neuer Pitavall" (1869). Nachdem W. im Jahre 1876 sein 50jähriges Dienstjubiläum be- gangen hatte, trat er am 1. Oktober 1879 in den Ruhestand und zog sich in seine Vaterstadt zurück, wo er sich besonders mit seinem Lieblingsstu- dium, der Numismatik, beschäftigte, auf welchem Gebiet er auch schrift- stellerisch tätig gewesen ist. Er starb am 7. Septbr. 1896. S: Das Kind *Weinheimer, Hermann, geb. am *
Wei Lorbeer (Schſp.), 1902. – Sommer-nachtsträume (Schſp.), 1902. – Das Wohltätigkeitsfeſt (Kom.), 1903. Weingartner (Edler v. Münz- berg), Felix, als Kapellmeiſter und S: Karl Spitteler (Ein künſt- Weingärtner, Joſeph, geb. am Wei falen, beſuchte ſeit 1817 das dortigeGymnaſium u. ſtudierte 1823–26 an den Univerſitäten Bonn u. Berlin die Rechte. Jm Jahre 1826 trat er als Auskultator beim kgl. Oberlandes- gericht zu Münſter in die Juſtiz- praxis, wurde 1828 Referendar, 1832 Aſſeſſor am Land- und Stadtgericht zu Vreden, 1842 mit dem Titel Land- und Stadtgerichtsrat Dirigent der Gerichtsdeputation in Salzkotten, 1843 Direktor des Land- und Stadt- gerichts in Vlotho u. 1849 Direktor des Kreisgerichts in Warburg. Seit 1867 fungierte er jährlich im Herbſte als Vorſitzender des Schwurgerichts zu Paderborn. Aus dieſen Verhand- lungen war beſonders die Anklage gegen den Wildſchützen Kloſtermann wegen dreifachen Mordes intereſſant, u. W. bearbeitete dieſen Prozeß daher für das Jahrbuch „Neuer Pitavall“ (1869). Nachdem W. im Jahre 1876 ſein 50jähriges Dienſtjubiläum be- gangen hatte, trat er am 1. Oktober 1879 in den Ruheſtand und zog ſich in ſeine Vaterſtadt zurück, wo er ſich beſonders mit ſeinem Lieblingsſtu- dium, der Numismatik, beſchäftigte, auf welchem Gebiet er auch ſchrift- ſtelleriſch tätig geweſen iſt. Er ſtarb am 7. Septbr. 1896. S: Das Kind *Weinheimer, Hermann, geb. am *
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Wei
Wei
Lorbeer (Schſp.), 1902. – Sommer-
nachtsträume (Schſp.), 1902. – Das
Wohltätigkeitsfeſt (Kom.), 1903.
Weingartner (Edler v. Münz-
berg), Felix, als Kapellmeiſter und
Opernkomponiſt bekannter denn als
Dichter, wurde am 2. Juni 1863 in
Zara (Dalmatien) geboren, offen-
barte ſchon in ſeiner Kindheit ein
großes Talent für Muſik, ſo daß er
ſchon vom 5. Jahre an Muſikunter-
richt erhielt, erſt von ſeiner Mutter,
dann durch Dr. Wilhelm Mayer, den
Dirigenten des ſteiermärkiſchen Muſik-
vereins. Bereits 1880 erſchienen ſeine
erſten Klavierſtücke, welche ihm ein
Staatsſtipendium eintrugen. Nach
Abſolvierung des Gymnaſiums ging
W. 1881 nach Leipzig, wo er an der
Univerſität Philoſophie ſtudierte und
am Konſervatorium ſich muſikaliſch
weiter bildete, 1883 nach Weimar,
wo er Schüler von Franz Liſzt ward,
wurde aber bald durch Mangel an
Geldmitteln gezwungen, die Lauf-
bahn als Kapellmeiſter einzuſchlagen.
Als ſolcher wirkte er 1884 am Stadt-
theater in Königsberg, 1885 in Dan-
zig, 1887 in Hamburg, 1889 in Frank-
furt, ging noch in demſelben Jahre
als Hofkapellmeiſter nach Mannheim,
1891 als ſolcher nach Berlin, wo er
auch die Leitung der Symphonie-
Konzerte der königl. Kapelle über-
nahm, und 1898 nach München, wo
er an die Spitze des Kaim-Orcheſters
trat, das er bis 1905 leitete. Jm
Jahre 1907 wnrde er zum Dirigenten
der Hofoper in Wien ernannt, und
hatte er dieſe Stellung bis 1911 inne,
worauf er ſich zunächſt nach der
Schweiz begab. Als Schriftſteller
hat er mehrere Werke über Muſik ge-
ſchrieben und außerdem veröffent-
licht.
S: Karl Spitteler (Ein künſt-
leriſches Erlebnis), 1904. – Eine
muſikaliſche Walpurgisnacht (Scherz-
ſpiel), 1907. – Golgatha (Dr.), 1908.
Weingärtner, Joſeph, geb. am
22. Januar 1805 zu Münſter in Weſt-
falen, beſuchte ſeit 1817 das dortige
Gymnaſium u. ſtudierte 1823–26 an
den Univerſitäten Bonn u. Berlin die
Rechte. Jm Jahre 1826 trat er als
Auskultator beim kgl. Oberlandes-
gericht zu Münſter in die Juſtiz-
praxis, wurde 1828 Referendar, 1832
Aſſeſſor am Land- und Stadtgericht
zu Vreden, 1842 mit dem Titel Land-
und Stadtgerichtsrat Dirigent der
Gerichtsdeputation in Salzkotten,
1843 Direktor des Land- und Stadt-
gerichts in Vlotho u. 1849 Direktor
des Kreisgerichts in Warburg. Seit
1867 fungierte er jährlich im Herbſte
als Vorſitzender des Schwurgerichts
zu Paderborn. Aus dieſen Verhand-
lungen war beſonders die Anklage
gegen den Wildſchützen Kloſtermann
wegen dreifachen Mordes intereſſant,
u. W. bearbeitete dieſen Prozeß daher
für das Jahrbuch „Neuer Pitavall“
(1869). Nachdem W. im Jahre 1876
ſein 50jähriges Dienſtjubiläum be-
gangen hatte, trat er am 1. Oktober
1879 in den Ruheſtand und zog ſich
in ſeine Vaterſtadt zurück, wo er ſich
beſonders mit ſeinem Lieblingsſtu-
dium, der Numismatik, beſchäftigte,
auf welchem Gebiet er auch ſchrift-
ſtelleriſch tätig geweſen iſt. Er ſtarb
am 7. Septbr. 1896.
S: Das Kind
u. ſeine Poeſie (in plattd. Mundart),
1880. – Erzählungen aus Weſtfalen
(I. Land und Leute der weſtfäliſch-
holländiſchen Grenze. – II. Ut Mön-
ſters olle Tid), 1890.
*Weinheimer, Hermann, geb. am
1. Jan. 1874 in Löwenſtein (Würt-
temberg), beſuchte ſeit 1884 das Gym-
naſium in Heilbronn und ſtudierte
1892–96 in Erlangen, Greifswald u.
Tübingen Theologie und daneben
Philoſophie, Geſchichte und Volks-
wirtſchaft. Jm J. 1899 ging er als
Lehrer nach Argentinien, wo er vier
Jahre, meiſtens in Buenos Aires,
weilte, gehörte nach ſeiner Rückkehr
1903–04 der Redaktion der von D.
Naumann herausgegebenen politiſch-
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