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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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- Der Prophet von Siena (E.), 1881.
- Deutscher Humor neuer Zeit (An-
thologie, mit Heinr. Merkens), 1881.
- Nohmol Schwobagschichta (mit Karl
W.), 1883. - Das Gudrunlied (in
neuhochdeutschen V. nachgedichtet),
1883. - Des Meisters Tochter (E.),
1883. - Auf der Wanderschaft. Wo-
dans Rache (2 En.), 1884. - Das
Blutgerüst v. Calabrien (Geschichts-
bild), 1885. - Unterm Krummstab
(Geschichtsbild), 1885. - Der Kopf
des Apostels (E.), 1885. - Simpli-
zius Simplizissimus, der Jäger von
Soest (nacherz.), 1885. 3. A. 1902. -
's Schwobaland in Lied und Wort
(Anthologie, mit G. Seuffer), 1886.
- Ein Kampf um Rom (Geschichtsbil-
der), 1886. - Die deutsche Literatur
in römischer Beleuchtung, 1886. -
Deutsches Heldenbuch, 1886. 2. A.
1903. - Der Bauernpfeifer (E.),
1887. - Allerhand Leut (Schwoba-
g'schichta), 1888. - Von Stufe zu
Stufe (E.), 1887, - Ein Glassplitter
(E.), 1888. - Ketzergerichte (9 histor.
En.), 1891. 2. A. 1895. - D' Pfarr-
magd (E.), 1893. 2. A. 1894. -
No' gstät! (E.), 1893. - A' Goischt
(Schwäb. E.), 1894. - De Über-
zwerch (E. in schwäbischer Mundart),
1895. - Oinaweg (A. Schwoba-
gschicht), 1897. - Der Blomabäure
ihr Domme (desgl.), 1899. - Neue
Schwobagschichta, 6 Bdchn. 1893-99.
- Der Einsiedler von Scharfenbach
(Gesch. aus dem Zillertal), 1900; ins
Polnische übers., 1900. - Verzwickte
Geschichta, 1900. - Deutsche Art
(3 vaterl. En.), 1900. - Jn Treuen
fest (Festspiel zum 400. Geburtstage
Philipps des Großmütigen), 1904. -
Der Leutfresser und sein Bub (Eine
Landsknechtgesch.), 1905. - Der Hei-
debauer und seine Söhne (Eine
Wuchergesch.), 2. A. 1906. - Von
Stufe zu Stufe. Um Haus und Hof
(zwei E.), 2. Aufl. 1907. - Bohlinger
Leute (Schwäb. Bauern- u. Pfarrer-
R.), 1910.

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Weiter, Gotthelf,

Pseud. für Wil-
helm von Bippen;
s. d.!

Weitershausen, Karl,

wurde am
11. November 1811 in Beltersheim
(Hessen-Darmstadt) geboren, wo sein
Vater Oberförster war. Er verlebte
eine sehr glückliche Jugend, geleitet
u. unterrichtet von seiner hochgebil-
deten Mutter, verließ 1824 seine
traute Heimat, an der er innig hing,
u. bezog das Gymnasium zu Darm-
stadt und später die Universität Gie-
ßen, an der er bis 1832 Theologie
studierte. Da er stets der freieren
Richtung huldigte und mit großer
Begeisterung an den damaligen Frei-
heitsbestrebungen teilnahm, so kam
auch sein Name in das "schwarze
Buch" des politischen Jnquisitions-
gerichtes, und er beschloß nach der
freien Republik in Amerika auszu-
wandern, sobald er sich die nötigen
Mittel durch Unterrichtgeben erwor-
ben haben würde. 1837 fuhr er über
den Ozean. Er erhielt alsbald eine
Stelle als Pastor in Chambersburg,
Staat Pennsylvanien, die er 1839 mit
derjenigen in Alleghanny City ver-
tauschte. Hier fand er einen großen
Wirkungskreis, gewann bald die Liebe
und Achtung aller Deutschen u. baute
eine große Gemeinde auf. Nachdem
er 30 Jahre lang gewirkt, feierte er
unter großartiger Beteiligung sein
Jubiläum. Jm November 1874 legte
er wegen Kränklichkeit sein Amt nie-
der, erfreute sich aber doch noch eines
langen Lebensabends. Er starb hoch-
geehrt im Dezbr. 1891. Alle Bestre-
bungen, deutsches Wesen, deutsche
Sitte zu fördern, fanden in ihm einen
stets bereiten Freund. Durch Rede
und Wort, durch Gedichte und Auf-
sätze wirkte er für die Sache der Frei-
heit und Wahrheit; er gab u. a. zwei
Jahre lang eine "Deutsche Jugend-
zeitung" für die reifere Jugend her-
aus (1844-45).

S:

Der Sänger deut-
scher Volkslieder (mit Aug. Becker u. a.
hrsg.), 1832. - Gedichte; II, 1870-73.

*


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Wei
– Der Prophet von Siena (E.), 1881.
– Deutſcher Humor neuer Zeit (An-
thologie, mit Heinr. Merkens), 1881.
– Nohmôl Schwôbagſchichta (mit Karl
W.), 1883. – Das Gudrunlied (in
neuhochdeutſchen V. nachgedichtet),
1883. – Des Meiſters Tochter (E.),
1883. – Auf der Wanderſchaft. Wo-
dans Rache (2 En.), 1884. – Das
Blutgerüſt v. Calabrien (Geſchichts-
bild), 1885. – Unterm Krummſtab
(Geſchichtsbild), 1885. – Der Kopf
des Apoſtels (E.), 1885. – Simpli-
zius Simpliziſſimus, der Jäger von
Soeſt (nacherz.), 1885. 3. A. 1902. –
’s Schwobaland in Lied und Wort
(Anthologie, mit G. Seuffer), 1886.
– Ein Kampf um Rom (Geſchichtsbil-
der), 1886. – Die deutſche Literatur
in römiſcher Beleuchtung, 1886. –
Deutſches Heldenbuch, 1886. 2. A.
1903. – Der Bauernpfeifer (E.),
1887. – Allerhand Leut (Schwoba-
g’ſchichta), 1888. – Von Stufe zu
Stufe (E.), 1887, – Ein Glasſplitter
(E.), 1888. – Ketzergerichte (9 hiſtor.
En.), 1891. 2. A. 1895. – D’ Pfarr-
magd (E.), 1893. 2. A. 1894. –
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(Schwäb. E.), 1894. – De Über-
zwerch (E. in ſchwäbiſcher Mundart),
1895. – Oinâweg (A. Schwoba-
gſchicht), 1897. – Der Blomabäure
ihr Domme (desgl.), 1899. – Neue
Schwobagſchichta, 6 Bdchn. 1893–99.
– Der Einſiedler von Scharfenbach
(Geſch. aus dem Zillertal), 1900; ins
Polniſche überſ., 1900. – Verzwickte
Geſchichta, 1900. – Deutſche Art
(3 vaterl. En.), 1900. – Jn Treuen
feſt (Feſtſpiel zum 400. Geburtstage
Philipps des Großmütigen), 1904. –
Der Leutfreſſer und ſein Bub (Eine
Landsknechtgeſch.), 1905. – Der Hei-
debauer und ſeine Söhne (Eine
Wuchergeſch.), 2. A. 1906. – Von
Stufe zu Stufe. Um Haus und Hof
(zwei E.), 2. Aufl. 1907. – Bohlinger
Leute (Schwäb. Bauern- u. Pfarrer-
R.), 1910.

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Wei
Weiter, Gotthelf,

Pſeud. für Wil-
helm von Bippen;
ſ. d.!

Weitershauſen, Karl,

wurde am
11. November 1811 in Beltersheim
(Heſſen-Darmſtadt) geboren, wo ſein
Vater Oberförſter war. Er verlebte
eine ſehr glückliche Jugend, geleitet
u. unterrichtet von ſeiner hochgebil-
deten Mutter, verließ 1824 ſeine
traute Heimat, an der er innig hing,
u. bezog das Gymnaſium zu Darm-
ſtadt und ſpäter die Univerſität Gie-
ßen, an der er bis 1832 Theologie
ſtudierte. Da er ſtets der freieren
Richtung huldigte und mit großer
Begeiſterung an den damaligen Frei-
heitsbeſtrebungen teilnahm, ſo kam
auch ſein Name in das „ſchwarze
Buch“ des politiſchen Jnquiſitions-
gerichtes, und er beſchloß nach der
freien Republik in Amerika auszu-
wandern, ſobald er ſich die nötigen
Mittel durch Unterrichtgeben erwor-
ben haben würde. 1837 fuhr er über
den Ozean. Er erhielt alsbald eine
Stelle als Paſtor in Chambersburg,
Staat Pennſylvanien, die er 1839 mit
derjenigen in Alleghanny City ver-
tauſchte. Hier fand er einen großen
Wirkungskreis, gewann bald die Liebe
und Achtung aller Deutſchen u. baute
eine große Gemeinde auf. Nachdem
er 30 Jahre lang gewirkt, feierte er
unter großartiger Beteiligung ſein
Jubiläum. Jm November 1874 legte
er wegen Kränklichkeit ſein Amt nie-
der, erfreute ſich aber doch noch eines
langen Lebensabends. Er ſtarb hoch-
geehrt im Dezbr. 1891. Alle Beſtre-
bungen, deutſches Weſen, deutſche
Sitte zu fördern, fanden in ihm einen
ſtets bereiten Freund. Durch Rede
und Wort, durch Gedichte und Auf-
ſätze wirkte er für die Sache der Frei-
heit und Wahrheit; er gab u. a. zwei
Jahre lang eine „Deutſche Jugend-
zeitung“ für die reifere Jugend her-
aus (1844–45).

S:

Der Sänger deut-
ſcher Volkslieder (mit Aug. Becker u. a.
hrsg.), 1832. – Gedichte; II, 1870–73.

*
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[384/0388] Wei Wei – Der Prophet von Siena (E.), 1881. – Deutſcher Humor neuer Zeit (An- thologie, mit Heinr. Merkens), 1881. – Nohmôl Schwôbagſchichta (mit Karl W.), 1883. – Das Gudrunlied (in neuhochdeutſchen V. nachgedichtet), 1883. – Des Meiſters Tochter (E.), 1883. – Auf der Wanderſchaft. Wo- dans Rache (2 En.), 1884. – Das Blutgerüſt v. Calabrien (Geſchichts- bild), 1885. – Unterm Krummſtab (Geſchichtsbild), 1885. – Der Kopf des Apoſtels (E.), 1885. – Simpli- zius Simpliziſſimus, der Jäger von Soeſt (nacherz.), 1885. 3. A. 1902. – ’s Schwobaland in Lied und Wort (Anthologie, mit G. Seuffer), 1886. – Ein Kampf um Rom (Geſchichtsbil- der), 1886. – Die deutſche Literatur in römiſcher Beleuchtung, 1886. – Deutſches Heldenbuch, 1886. 2. A. 1903. – Der Bauernpfeifer (E.), 1887. – Allerhand Leut (Schwoba- g’ſchichta), 1888. – Von Stufe zu Stufe (E.), 1887, – Ein Glasſplitter (E.), 1888. – Ketzergerichte (9 hiſtor. En.), 1891. 2. A. 1895. – D’ Pfarr- magd (E.), 1893. 2. A. 1894. – No’ gſtät! (E.), 1893. – A’ Goiſcht (Schwäb. E.), 1894. – De Über- zwerch (E. in ſchwäbiſcher Mundart), 1895. – Oinâweg (A. Schwoba- gſchicht), 1897. – Der Blomabäure ihr Domme (desgl.), 1899. – Neue Schwobagſchichta, 6 Bdchn. 1893–99. – Der Einſiedler von Scharfenbach (Geſch. aus dem Zillertal), 1900; ins Polniſche überſ., 1900. – Verzwickte Geſchichta, 1900. – Deutſche Art (3 vaterl. En.), 1900. – Jn Treuen feſt (Feſtſpiel zum 400. Geburtstage Philipps des Großmütigen), 1904. – Der Leutfreſſer und ſein Bub (Eine Landsknechtgeſch.), 1905. – Der Hei- debauer und ſeine Söhne (Eine Wuchergeſch.), 2. A. 1906. – Von Stufe zu Stufe. Um Haus und Hof (zwei E.), 2. Aufl. 1907. – Bohlinger Leute (Schwäb. Bauern- u. Pfarrer- R.), 1910. Weiter, Gotthelf, Pſeud. für Wil- helm von Bippen; ſ. d.! Weitershauſen, Karl, wurde am 11. November 1811 in Beltersheim (Heſſen-Darmſtadt) geboren, wo ſein Vater Oberförſter war. Er verlebte eine ſehr glückliche Jugend, geleitet u. unterrichtet von ſeiner hochgebil- deten Mutter, verließ 1824 ſeine traute Heimat, an der er innig hing, u. bezog das Gymnaſium zu Darm- ſtadt und ſpäter die Univerſität Gie- ßen, an der er bis 1832 Theologie ſtudierte. Da er ſtets der freieren Richtung huldigte und mit großer Begeiſterung an den damaligen Frei- heitsbeſtrebungen teilnahm, ſo kam auch ſein Name in das „ſchwarze Buch“ des politiſchen Jnquiſitions- gerichtes, und er beſchloß nach der freien Republik in Amerika auszu- wandern, ſobald er ſich die nötigen Mittel durch Unterrichtgeben erwor- ben haben würde. 1837 fuhr er über den Ozean. Er erhielt alsbald eine Stelle als Paſtor in Chambersburg, Staat Pennſylvanien, die er 1839 mit derjenigen in Alleghanny City ver- tauſchte. Hier fand er einen großen Wirkungskreis, gewann bald die Liebe und Achtung aller Deutſchen u. baute eine große Gemeinde auf. Nachdem er 30 Jahre lang gewirkt, feierte er unter großartiger Beteiligung ſein Jubiläum. Jm November 1874 legte er wegen Kränklichkeit ſein Amt nie- der, erfreute ſich aber doch noch eines langen Lebensabends. Er ſtarb hoch- geehrt im Dezbr. 1891. Alle Beſtre- bungen, deutſches Weſen, deutſche Sitte zu fördern, fanden in ihm einen ſtets bereiten Freund. Durch Rede und Wort, durch Gedichte und Auf- ſätze wirkte er für die Sache der Frei- heit und Wahrheit; er gab u. a. zwei Jahre lang eine „Deutſche Jugend- zeitung“ für die reifere Jugend her- aus (1844–45). S: Der Sänger deut- ſcher Volkslieder (mit Aug. Becker u. a. hrsg.), 1832. – Gedichte; II, 1870–73. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/388>, abgerufen am 22.11.2024.