Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wey wirkte später in gleicher Eigenschaftin Schlitz u. Neu-Jsenburg u. wurde hier 1853 Pfarrer der französisch-re- formierten Gemeinde. Jm Nov. 1871 wurde er Pfarrer in Hamm b. Worms, wo er bis Mitte 1896 im Amte stand. Ein Augenleiden bestimmte ihn, in den Ruhestand zu treten, und lebt er seitdem in Osthofen bei Worms. Seit dem J. 1848 schriftstellerisch tätig, hat er eine Reihe erbaulicher und lokal- historischer Werke verfaßt; hier blei- ben zu erwähnen S: Die wichtigsten *Weyergang, Wilhelmine, psd. S: Olle Wey - Maika (N.), 1877. - Scherzwortaus Kindermund, 1879. - Theodor Körner und sein Vaterhaus (Hist. E. f. d. Jugend), 1888. Weyermüller, Friedrich, wurde *
Wey wirkte ſpäter in gleicher Eigenſchaftin Schlitz u. Neu-Jſenburg u. wurde hier 1853 Pfarrer der franzöſiſch-re- formierten Gemeinde. Jm Nov. 1871 wurde er Pfarrer in Hamm b. Worms, wo er bis Mitte 1896 im Amte ſtand. Ein Augenleiden beſtimmte ihn, in den Ruheſtand zu treten, und lebt er ſeitdem in Oſthofen bei Worms. Seit dem J. 1848 ſchriftſtelleriſch tätig, hat er eine Reihe erbaulicher und lokal- hiſtoriſcher Werke verfaßt; hier blei- ben zu erwähnen S: Die wichtigſten *Weyergang, Wilhelmine, pſd. S: Olle Wey – Maika (N.), 1877. – Scherzwortaus Kindermund, 1879. – Theodor Körner und ſein Vaterhaus (Hiſt. E. f. d. Jugend), 1888. Weyermüller, Friedrich, wurde *
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Wey
Wey
wirkte ſpäter in gleicher Eigenſchaft
in Schlitz u. Neu-Jſenburg u. wurde
hier 1853 Pfarrer der franzöſiſch-re-
formierten Gemeinde. Jm Nov. 1871
wurde er Pfarrer in Hamm b. Worms,
wo er bis Mitte 1896 im Amte ſtand.
Ein Augenleiden beſtimmte ihn, in
den Ruheſtand zu treten, und lebt er
ſeitdem in Oſthofen bei Worms. Seit
dem J. 1848 ſchriftſtelleriſch tätig, hat
er eine Reihe erbaulicher und lokal-
hiſtoriſcher Werke verfaßt; hier blei-
ben zu erwähnen
S: Die wichtigſten
Zahlen der Weltgeſchichte in einer
Reimchronik, 1867. – Kurze Geſchichte
der deutſchen Kaiſer und Könige in
einer Reimchronik, 1871. – Branden-
burgiſch-preußiſche Geſchichte in einer
Reimchronik, 1871. – Kleine Bilder
aus dem Leben in Krieg u. Frieden
(Ge.), 1881. Neue Folge, 1908.
*Weyergang, Wilhelmine, pſd.
Ellen Lucia, wurde am 5. Januar
1839 in der Todesſtunde ihrer Mut-
ter zu Greifswald in Pommern ge-
boren, verlor ihre Eltern frühe und
widmete ſich aus wirklicher Vorliebe
dem Lehrfach, vielleicht auch, weil
ſie in dieſem Berufe nicht nur die ge-
achtetſte u. geſchützteſte Stellung, ſon-
dern auch die Möglichkeit zu finden
hoffte, allſeitige Kenntniſſe zu ſam-
meln und die verſchiedenartigen Le-
bensverhältniſſe, Länder und Sitten
aus eigener Anſchauung gründlich
kennen zu lernen. Nach mehrjährigen
Studien auf der kgl. Lehrerinnen-
Bildungsanſtalt zu Berlin wirkte ſie
in meiſt günſtigen Verhältniſſen im
Spreewalde, in Mecklenburg, Frank-
reich, England, unter den Polen uſw.,
ſich gern den ſtets neuen Eindrücken
hingebend. Jm Jahre 1866 wurde
ſie Lehrerin an der aus einem Privat-
inſtitut neugebildeten ſtädtiſch. höher.
Töchterſchule in ihrer Vaterſtdt, und
ſeit dem 1. Oktbr. 1880 wirkte ſie als
ſtädtiſche Lehrerin in Berlin. Dort
ſtarb ſie am 26. März 1903.
S: Olle
Scharteken (Plattd. En.), 1. Bd., 1876.
– Maika (N.), 1877. – Scherzwort
aus Kindermund, 1879. – Theodor
Körner und ſein Vaterhaus (Hiſt. E.
f. d. Jugend), 1888.
Weyermüller, Friedrich, wurde
am 21. Septbr. 1810 zu Niederbronn
im Elſaß als der Sohn eines Zim-
mermanns geboren, der daneben eine
Spezereihandlung führte. Seine Mut-
ter, eine Frau von innig zartem,
frommem Gemüt, vermittelte dem
Knaben ſchon früh die Kenntnis der
alten lutheriſchen Kernlieder, für
welche er ſpäter im Kampfe gegen den
Rationalismus ſo energiſch eintrat.
Nachdem er bis zu ſeiner Konfirma-
tion die Ortsſchule beſucht und Pri-
vatunterricht vom Ortspfarrer ge-
noſſen hatte, kam er zu ſeiner weite-
ren Ausbildung auf ein Jahr nach
Nancy und trat dann in das Geſchäf
ſeines Vaters ein. Seinen Wiſſens-
drang, dem ſein Beruf nicht genügte,
wußte er dadurch zu befriedigen, daß
er in den Nächten fleißig ſtudierte u.
ſich beſonders mit den deutſchen Dich-
tern bekannt machte. Dadurch erhielt
er auch die erſte Anregung zu eigenem
dichteriſchen Schaffen. Nach ſeiner
Verheiratung (1834) gründete er in
Niederbronn ein eigenes Geſchäft, dem
er bis an ſeinen Tod vorſtand. Jm
Jahre 1852 wurde er Mitglied des
Kirchenvorſtandes der lutheriſchen
Gemeinde und nahm als ſolches leb-
haften Anteil an dem Kampfe, des
ſich an der Wende der vierziger und
der fünfziger Jahre in der lutheri-
ſchen Kirche des Elſaſſes entſpann,
und in welchem er das altlutheriſche
Prinzip gegen den „ſeichten Ratio-
nalismus und den ungeſunden Pie-
tismus“ vertrat. Als 1848 die zur
Herſtellung einer neuen Kirchenver-
faſſung in Straßburg tagende Dele-
giertenverſammlung die Union ein-
zuführen gedachte, war es W., der da-
gegen einen ſcharfen Proteſt ſchrieb
und damit die Gefahr beſeitigte. Das
im J. 1850 erſchienene „Geſangbuch
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