Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Wie helm IV. gewidmeten Übersetzung desÄschylos von Johannes Franz, und im folgenden Jahre wurde seine Tra- gödie "Die Waise von Lucca" auf dringende Empfehlung seines Freun- des L. Tieck an der Berliner Hof- bühne zur Aufführung gebracht. Jm Jahre 1847 siedelte W. nach Amerika über und lebte er seitdem als Arzt in Baltimore, wo er im Februar 1903 starb. Er war auch viele Jahre Re- dakteur des dort erscheinenden "Kor- respondent" gewesen. S: Die Prose- *Wiener, Oskar, geb. am 4. März S: Gedichte, 1899. - Balladen Wie das schöne Fest (Neue En.), 1910. -Kinderland (Ge. u. En.), 10. T. 1910. - Das deutsche Jägerlied, 1911. *Wiener, Wilhelm, wurde am 16. S: Friedrich Herold Wiesberg, Wilhelm, geb. am 13. * 28*
Wie helm IV. gewidmeten Überſetzung desÄſchylos von Johannes Franz, und im folgenden Jahre wurde ſeine Tra- gödie „Die Waiſe von Lucca“ auf dringende Empfehlung ſeines Freun- des L. Tieck an der Berliner Hof- bühne zur Aufführung gebracht. Jm Jahre 1847 ſiedelte W. nach Amerika über und lebte er ſeitdem als Arzt in Baltimore, wo er im Februar 1903 ſtarb. Er war auch viele Jahre Re- dakteur des dort erſcheinenden „Kor- reſpondent“ geweſen. S: Die Proſe- *Wiener, Oskar, geb. am 4. März S: Gedichte, 1899. – Balladen Wie das ſchöne Feſt (Neue En.), 1910. –Kinderland (Ge. u. En.), 10. T. 1910. – Das deutſche Jägerlied, 1911. *Wiener, Wilhelm, wurde am 16. S: Friedrich Herold Wiesberg, Wilhelm, geb. am 13. * 28*
<TEI> <text> <body> <div type="index" n="1"> <p><pb facs="#f0439" n="435"/><lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wie</hi></fw><lb/> helm <hi rendition="#aq">IV.</hi> gewidmeten Überſetzung des<lb/> Äſchylos von Johannes Franz, und<lb/> im folgenden Jahre wurde ſeine Tra-<lb/> gödie „Die Waiſe von Lucca“ auf<lb/> dringende Empfehlung ſeines Freun-<lb/> des L. Tieck an der Berliner Hof-<lb/> bühne zur Aufführung gebracht. Jm<lb/> Jahre 1847 ſiedelte W. nach Amerika<lb/> über und lebte er ſeitdem als Arzt in<lb/> Baltimore, wo er im Februar 1903<lb/> ſtarb. Er war auch viele Jahre Re-<lb/> dakteur des dort erſcheinenden „Kor-<lb/> reſpondent“ geweſen. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Die Proſe-<lb/> lytin (R.), 1834. – Selma, die Seherin<lb/> (R.), 1838. – Herbſtroſen (En. und<lb/> Nn.), 1839. – Die Waiſe von Lucca<lb/> (Dr.), 1844. – Die Dramen John<lb/> Fords, des Zeitgenoſſen Shakeſpea-<lb/> res, ins Deutſche übertragen, 1845.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Wiener,</hi> Oskar,</persName> </head> <p> geb. am 4. März<lb/> 1873 in Prag als der Sohn eines<lb/> Fabrikanten, wurde gegen ſeinen<lb/> Willen für den kaufmänniſchen Be-<lb/> ruf beſtimmt, ſtudierte deshalb an<lb/> der Akademie für Handel und Ge-<lb/> werbe und trat dann in ein Bank-<lb/> haus ein. Als ganz junger Menſch<lb/> ſchon wurde er durch alte hiſtoriſche<lb/> Erinnerungen, die ſich an Prag knüp-<lb/> fen, zum Dichten angeregt, und bald<lb/> hatte er auch in der Geſellſchaft<lb/> „Jungprag“ einen Kreis von jugend-<lb/> lichen Schwärmern um ſich geſammelt.<lb/> Detlev von Liliencron, der einer Ein-<lb/> ladung dieſes Vereins nach Prag<lb/> folgte, war es, der W. zur Ausgabe<lb/> ſeiner erſten Gedichte veranlaßte.<lb/> Der Dichter lebt ſeit mehreren Jah-<lb/> ren als Schriftſteller in ſeiner Vater-<lb/> ſtadt. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Gedichte, 1899. – Balladen<lb/> und Schwänke, 1903. – Das deutſche<lb/> Kinderlied (Literar-hiſtor. Studie),<lb/> 1904. – Das hat die liebe Liebe getan<lb/> (Liederbuch), 1905. – Aus der Kinder-<lb/> welt (Liederheft), 1905. – Verſtiegene<lb/> Novellen, 1907. – Das deutſche Stu-<lb/> dentenlied, 1906. – Das deutſche<lb/> Handwerkerlied, 1907. – Der luſtige<lb/> Kindergarten (Ge.), 1907. – Das<lb/> deutſche Bauernlied, 1909. – So endete<lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Wie</hi></fw><lb/> das ſchöne Feſt (Neue En.), 1910. –<lb/> Kinderland (Ge. u. En.), 10. T. 1910.<lb/> – Das deutſche Jägerlied, 1911.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Wiener,</hi> Wilhelm,</persName> </head> <p> wurde am 16.<lb/> Febr. 1833 zu Monsheim bei Worms<lb/> geboren, wo ſein Vater Zollbeamter<lb/> war. Nachdem er die Gymnaſien zu<lb/> Frankfurt a. M. und Darmſtadt be-<lb/> ſucht hatte, ſtudierte er von 1852 bis<lb/> 1855 in Gießen Theologie, weilte<lb/> dann ein Jahr zu Friedberg in der<lb/> Wetterau als Mitglied des dortigen<lb/> Predigerſeminars und wirkte eine<lb/> kurze Zeit als Hauslehrer auf dem<lb/> Rittergute Haſelhock bei Bad Nau-<lb/> heim u. als Jnſtitutslehrer in Darm-<lb/> ſtadt. Er wurde darauf Konrektor<lb/> an der Schule zu Biedenkopf, ſpäter<lb/> Mitprediger in Erbach, Pfarrvikar<lb/> in Beuern bei Gießen, in Worms u.<lb/> abermals in Beuern, bis er endlich<lb/> am 1. Januar 1869 nach mehr als<lb/> elfjährigem Vikariate zweiter refor-<lb/> mierter Pfarrer in Groß-Umſtadt<lb/> wurde. Hier beteiligte er ſich an der<lb/> Gründung einer ſtädtiſchen Real-<lb/> ſchule, an welcher er zuerſt in neue-<lb/> ren Sprachen, dann in Geſchichte u.<lb/> Religion unterrichtete. Seit dem 1.<lb/> März 1876 wirkte er als Pfarrer in<lb/> Rüſſelheim am Main, von wo er<lb/> 1881 als zweiter Pfarrer nach Worms<lb/> kam. Die Univerſität Gießen verlieh<lb/> ihm 1893 die Würde eines <hi rendition="#aq">Lic. theol.</hi><lb/> Jn demſelben Jahre wurde er erſter<lb/> Pfarrer in Worms und am 1. März<lb/> 1894 auch Dekan. 1897 trat er in<lb/> den Ruheſtand. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Friedrich Herold<lb/> (E.), 1864. – Die Pfarrerstochter von<lb/> Worms (E.), 1868. – Am heiligen<lb/> Herde (Hausandachten), 1880. – Ver-<lb/> ſchiedene theolog. u. ſoziale Schriften.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName><hi rendition="#b">Wiesberg,</hi> Wilhelm,</persName> </head> <p> geb. am 13.<lb/> Septbr. 1850 zu Wien, verlor ſeinen<lb/> Vater ſehr früh u. bildete ſich unter<lb/> Leitung ſeiner Mutter als Autodidakt.<lb/> Er las viel, fing ſchon frühe an, ſich<lb/> in witzig ſatiriſchen Gedichten zu ver-<lb/> ſuchen, ſchickte mit 12 Jahren ſeinen<lb/> erſten Beitrag an das Wiener Witz-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">* 28*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [435/0439]
Wie
Wie
helm IV. gewidmeten Überſetzung des
Äſchylos von Johannes Franz, und
im folgenden Jahre wurde ſeine Tra-
gödie „Die Waiſe von Lucca“ auf
dringende Empfehlung ſeines Freun-
des L. Tieck an der Berliner Hof-
bühne zur Aufführung gebracht. Jm
Jahre 1847 ſiedelte W. nach Amerika
über und lebte er ſeitdem als Arzt in
Baltimore, wo er im Februar 1903
ſtarb. Er war auch viele Jahre Re-
dakteur des dort erſcheinenden „Kor-
reſpondent“ geweſen.
S: Die Proſe-
lytin (R.), 1834. – Selma, die Seherin
(R.), 1838. – Herbſtroſen (En. und
Nn.), 1839. – Die Waiſe von Lucca
(Dr.), 1844. – Die Dramen John
Fords, des Zeitgenoſſen Shakeſpea-
res, ins Deutſche übertragen, 1845.
*Wiener, Oskar, geb. am 4. März
1873 in Prag als der Sohn eines
Fabrikanten, wurde gegen ſeinen
Willen für den kaufmänniſchen Be-
ruf beſtimmt, ſtudierte deshalb an
der Akademie für Handel und Ge-
werbe und trat dann in ein Bank-
haus ein. Als ganz junger Menſch
ſchon wurde er durch alte hiſtoriſche
Erinnerungen, die ſich an Prag knüp-
fen, zum Dichten angeregt, und bald
hatte er auch in der Geſellſchaft
„Jungprag“ einen Kreis von jugend-
lichen Schwärmern um ſich geſammelt.
Detlev von Liliencron, der einer Ein-
ladung dieſes Vereins nach Prag
folgte, war es, der W. zur Ausgabe
ſeiner erſten Gedichte veranlaßte.
Der Dichter lebt ſeit mehreren Jah-
ren als Schriftſteller in ſeiner Vater-
ſtadt.
S: Gedichte, 1899. – Balladen
und Schwänke, 1903. – Das deutſche
Kinderlied (Literar-hiſtor. Studie),
1904. – Das hat die liebe Liebe getan
(Liederbuch), 1905. – Aus der Kinder-
welt (Liederheft), 1905. – Verſtiegene
Novellen, 1907. – Das deutſche Stu-
dentenlied, 1906. – Das deutſche
Handwerkerlied, 1907. – Der luſtige
Kindergarten (Ge.), 1907. – Das
deutſche Bauernlied, 1909. – So endete
das ſchöne Feſt (Neue En.), 1910. –
Kinderland (Ge. u. En.), 10. T. 1910.
– Das deutſche Jägerlied, 1911.
*Wiener, Wilhelm, wurde am 16.
Febr. 1833 zu Monsheim bei Worms
geboren, wo ſein Vater Zollbeamter
war. Nachdem er die Gymnaſien zu
Frankfurt a. M. und Darmſtadt be-
ſucht hatte, ſtudierte er von 1852 bis
1855 in Gießen Theologie, weilte
dann ein Jahr zu Friedberg in der
Wetterau als Mitglied des dortigen
Predigerſeminars und wirkte eine
kurze Zeit als Hauslehrer auf dem
Rittergute Haſelhock bei Bad Nau-
heim u. als Jnſtitutslehrer in Darm-
ſtadt. Er wurde darauf Konrektor
an der Schule zu Biedenkopf, ſpäter
Mitprediger in Erbach, Pfarrvikar
in Beuern bei Gießen, in Worms u.
abermals in Beuern, bis er endlich
am 1. Januar 1869 nach mehr als
elfjährigem Vikariate zweiter refor-
mierter Pfarrer in Groß-Umſtadt
wurde. Hier beteiligte er ſich an der
Gründung einer ſtädtiſchen Real-
ſchule, an welcher er zuerſt in neue-
ren Sprachen, dann in Geſchichte u.
Religion unterrichtete. Seit dem 1.
März 1876 wirkte er als Pfarrer in
Rüſſelheim am Main, von wo er
1881 als zweiter Pfarrer nach Worms
kam. Die Univerſität Gießen verlieh
ihm 1893 die Würde eines Lic. theol.
Jn demſelben Jahre wurde er erſter
Pfarrer in Worms und am 1. März
1894 auch Dekan. 1897 trat er in
den Ruheſtand.
S: Friedrich Herold
(E.), 1864. – Die Pfarrerstochter von
Worms (E.), 1868. – Am heiligen
Herde (Hausandachten), 1880. – Ver-
ſchiedene theolog. u. ſoziale Schriften.
Wiesberg, Wilhelm, geb. am 13.
Septbr. 1850 zu Wien, verlor ſeinen
Vater ſehr früh u. bildete ſich unter
Leitung ſeiner Mutter als Autodidakt.
Er las viel, fing ſchon frühe an, ſich
in witzig ſatiriſchen Gedichten zu ver-
ſuchen, ſchickte mit 12 Jahren ſeinen
erſten Beitrag an das Wiener Witz-
* 28*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |