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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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er sich 1860 verheiratet, eröffnete er
in Dornbach nächst Wien eine Wirt-
schaft, die er aber schon nach zwei
Jahren mit Einbuße seines Vermö-
gens schließen mußte, und nun kehrte
er wieder zur Schriftstellerei und
Journalistik zurück. Er trat zunächst
in die Redaktion von O. F. Ebers-
bergs "Kikeriki" ein, schrieb in den
Jahren 1866-67 eine Anzahl Possen
und Burlesken für die Pokornysche
Singspielhalle, war von 1872-1875
Lokalredakteur des "Jllustrierten
Wiener Extrablatts", für das er
auch noch später bis 1882 als Mit-
arbeiter tätig war, und war zuletzt
externer Mitarbeiter des "Neuen Wie-
ner Tageblatts" und des "Fremden-
blatts". Jm Jahre 1887 nahm er
seine unterbrochene Tätigkeit für die
Volksbühne wieder auf. Er starb am
9. Dezember 1903 in Wien.

S:

Der
Teufel im Herzen (Lebensbild, mit
Th. Flamm), 1867. - Eine ruhige
Partie (Lsp.), 1869. - Tausender u.
Guldenzettel (Allegor. Zeitgemälde,
mit J. Seitz), 1887. - Die Hölle auf
Erden (P., mit J. Seitz), 1887. - Die
Gigerln von Wien (P.), 1888. - Der
Grabenfiaker (P.), 1889. - Noch mal
jung! (P.), 1890. - Groß-Wien (P.),
1891. - Die Wiener auf'm Land
(Volksst.), 1892. - Wiener Feiertage
(Volksst.), 1893.

*Winchenbach, Richard,

geb. am
7. Okt. 1840 zu Friedeberg in der Neu-
mark, erhielt seine Schulbildung erst
in Guben, dann auf dem Pädago-
gium in Züllichau u. bezog 1860 das
Friedrich-Wilhelms-Jnstitut in Ber-
lin, um Medizin u. Naturwissenschaf-
ten zu studieren. Krankheit halber
mußte er diese Anstalt verlassen und
zur Kräftigung seiner Gesundheit ein
Jahr lang auf dem Lande verweilen.
Nachdem er in Greifswald seine Stu-
dien beendet u. als Freiwilliger den
Krieg von 1866 mitgemacht, absol-
vierte er die Staatsprüfung u. trat
1868 bei dem 4. Husarenregiment zu
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Win
Ohlau in Schlesien als Arzt ein.
Später stand er in Breslau, Glatz,
Stralsund, Gollnow, Metz u. seit 1879
in Stralsund in Garnison, nahm auch
an dem ganzen Feldzuge in Frank-
reich teil. Jm Jahre 1885 schied er
aus dem Militärdienst und eröffnete
in Schloß Marbach am Untersee in
Baden eine Heilanstalt für naturge-
mäße Lebensweise, die er aber nach
einigen Jahren wieder aufgab. Seit-
dem lebte er in Frankfurt a. M., seit
1894 in Wiesbaden, wo er eine Kur-
anstalt für Zuckerkranke leitete, über-
nahm 1895 die Leitung einer Kuran-
stalt in Tharandt (Sachsen) u. wurde
1896 Anstaltsarzt in Königsbrunn
a. E.

S:

Hifthornklänge aus deut-
schem Walde (Ge.), 1880. 2. A. 1902.
- Aus der Einsamkeit (Ge.), 1902.

Winckler, Alfred Joseph,

geb. am
6. Juli 1881 in Rheine in Westf. als
Sohn des Salinendirektors Dr. W.,
studierte in Bonn und ließ sich nach
mehreren großen Reisen 1907 als
praktischer Zahnarzt in Homberg am
Rhein nieder.

S:

Wir Drei (Ein
Gedichtbuch, mit W. Vershofen und
Jakob Kneip), 1904.

*Winckler, Ernst,

geb. am 19. Jan.
1883 in Leipzig, verlor schon in früher
Jugend seine Mutter, und da auch
sein Vater kränklich war, so übergab
dieser ihn 1894 der Erziehung eines
Landpfarrers in der Nähe von Leip-
zig, bis sein Übertritt in die Francke-
schen Stiftungen in Halle erfolgte,
deren Latina er besuchte. Die letzten
anderthalb Jahre seiner Gymnasial-
zeit verbrachte er in Eisenberg (Sach-
sen-Altenburg) u. bezog dann (1903)
die Universität Leipzig, wo er die
Rechte studierte u. seit 1906 als Refe-
rendar tätig ist.

S:

Brennende Liebe
(Ge.), 1908.

Winckler, Willibald,

wurde am
1. Juli 1838 zu Magdeburg geboren
und, da seine Eltern frühe starben,
im dortigen Waisenhause erzogen.
14 Jahre alt, trat er als Lehrling in

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Win
er ſich 1860 verheiratet, eröffnete er
in Dornbach nächſt Wien eine Wirt-
ſchaft, die er aber ſchon nach zwei
Jahren mit Einbuße ſeines Vermö-
gens ſchließen mußte, und nun kehrte
er wieder zur Schriftſtellerei und
Journaliſtik zurück. Er trat zunächſt
in die Redaktion von O. F. Ebers-
bergs „Kikeriki“ ein, ſchrieb in den
Jahren 1866–67 eine Anzahl Poſſen
und Burlesken für die Pokornyſche
Singſpielhalle, war von 1872–1875
Lokalredakteur des „Jlluſtrierten
Wiener Extrablatts“, für das er
auch noch ſpäter bis 1882 als Mit-
arbeiter tätig war, und war zuletzt
externer Mitarbeiter des „Neuen Wie-
ner Tageblatts“ und des „Fremden-
blatts“. Jm Jahre 1887 nahm er
ſeine unterbrochene Tätigkeit für die
Volksbühne wieder auf. Er ſtarb am
9. Dezember 1903 in Wien.

S:

Der
Teufel im Herzen (Lebensbild, mit
Th. Flamm), 1867. – Eine ruhige
Partie (Lſp.), 1869. – Tauſender u.
Guldenzettel (Allegor. Zeitgemälde,
mit J. Seitz), 1887. – Die Hölle auf
Erden (P., mit J. Seitz), 1887. – Die
Gigerln von Wien (P.), 1888. – Der
Grabenfiaker (P.), 1889. – Noch mal
jung! (P.), 1890. – Groß-Wien (P.),
1891. – Die Wiener auf’m Land
(Volksſt.), 1892. – Wiener Feiertage
(Volksſt.), 1893.

*Winchenbach, Richard,

geb. am
7. Okt. 1840 zu Friedeberg in der Neu-
mark, erhielt ſeine Schulbildung erſt
in Guben, dann auf dem Pädago-
gium in Züllichau u. bezog 1860 das
Friedrich-Wilhelms-Jnſtitut in Ber-
lin, um Medizin u. Naturwiſſenſchaf-
ten zu ſtudieren. Krankheit halber
mußte er dieſe Anſtalt verlaſſen und
zur Kräftigung ſeiner Geſundheit ein
Jahr lang auf dem Lande verweilen.
Nachdem er in Greifswald ſeine Stu-
dien beendet u. als Freiwilliger den
Krieg von 1866 mitgemacht, abſol-
vierte er die Staatsprüfung u. trat
1868 bei dem 4. Huſarenregiment zu
[Spaltenumbruch]

Win
Ohlau in Schleſien als Arzt ein.
Später ſtand er in Breslau, Glatz,
Stralſund, Gollnow, Metz u. ſeit 1879
in Stralſund in Garniſon, nahm auch
an dem ganzen Feldzuge in Frank-
reich teil. Jm Jahre 1885 ſchied er
aus dem Militärdienſt und eröffnete
in Schloß Marbach am Unterſee in
Baden eine Heilanſtalt für naturge-
mäße Lebensweiſe, die er aber nach
einigen Jahren wieder aufgab. Seit-
dem lebte er in Frankfurt a. M., ſeit
1894 in Wiesbaden, wo er eine Kur-
anſtalt für Zuckerkranke leitete, über-
nahm 1895 die Leitung einer Kuran-
ſtalt in Tharandt (Sachſen) u. wurde
1896 Anſtaltsarzt in Königsbrunn
a. E.

S:

Hifthornklänge aus deut-
ſchem Walde (Ge.), 1880. 2. A. 1902.
– Aus der Einſamkeit (Ge.), 1902.

Winckler, Alfred Joſeph,

geb. am
6. Juli 1881 in Rheine in Weſtf. als
Sohn des Salinendirektors Dr. W.,
ſtudierte in Bonn und ließ ſich nach
mehreren großen Reiſen 1907 als
praktiſcher Zahnarzt in Homberg am
Rhein nieder.

S:

Wir Drei (Ein
Gedichtbuch, mit W. Vershofen und
Jakob Kneip), 1904.

*Winckler, Ernſt,

geb. am 19. Jan.
1883 in Leipzig, verlor ſchon in früher
Jugend ſeine Mutter, und da auch
ſein Vater kränklich war, ſo übergab
dieſer ihn 1894 der Erziehung eines
Landpfarrers in der Nähe von Leip-
zig, bis ſein Übertritt in die Francke-
ſchen Stiftungen in Halle erfolgte,
deren Latina er beſuchte. Die letzten
anderthalb Jahre ſeiner Gymnaſial-
zeit verbrachte er in Eiſenberg (Sach-
ſen-Altenburg) u. bezog dann (1903)
die Univerſität Leipzig, wo er die
Rechte ſtudierte u. ſeit 1906 als Refe-
rendar tätig iſt.

S:

Brennende Liebe
(Ge.), 1908.

Winckler, Willibald,

wurde am
1. Juli 1838 zu Magdeburg geboren
und, da ſeine Eltern frühe ſtarben,
im dortigen Waiſenhauſe erzogen.
14 Jahre alt, trat er als Lehrling in

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[463/0467] Win Win er ſich 1860 verheiratet, eröffnete er in Dornbach nächſt Wien eine Wirt- ſchaft, die er aber ſchon nach zwei Jahren mit Einbuße ſeines Vermö- gens ſchließen mußte, und nun kehrte er wieder zur Schriftſtellerei und Journaliſtik zurück. Er trat zunächſt in die Redaktion von O. F. Ebers- bergs „Kikeriki“ ein, ſchrieb in den Jahren 1866–67 eine Anzahl Poſſen und Burlesken für die Pokornyſche Singſpielhalle, war von 1872–1875 Lokalredakteur des „Jlluſtrierten Wiener Extrablatts“, für das er auch noch ſpäter bis 1882 als Mit- arbeiter tätig war, und war zuletzt externer Mitarbeiter des „Neuen Wie- ner Tageblatts“ und des „Fremden- blatts“. Jm Jahre 1887 nahm er ſeine unterbrochene Tätigkeit für die Volksbühne wieder auf. Er ſtarb am 9. Dezember 1903 in Wien. S: Der Teufel im Herzen (Lebensbild, mit Th. Flamm), 1867. – Eine ruhige Partie (Lſp.), 1869. – Tauſender u. Guldenzettel (Allegor. Zeitgemälde, mit J. Seitz), 1887. – Die Hölle auf Erden (P., mit J. Seitz), 1887. – Die Gigerln von Wien (P.), 1888. – Der Grabenfiaker (P.), 1889. – Noch mal jung! (P.), 1890. – Groß-Wien (P.), 1891. – Die Wiener auf’m Land (Volksſt.), 1892. – Wiener Feiertage (Volksſt.), 1893. *Winchenbach, Richard, geb. am 7. Okt. 1840 zu Friedeberg in der Neu- mark, erhielt ſeine Schulbildung erſt in Guben, dann auf dem Pädago- gium in Züllichau u. bezog 1860 das Friedrich-Wilhelms-Jnſtitut in Ber- lin, um Medizin u. Naturwiſſenſchaf- ten zu ſtudieren. Krankheit halber mußte er dieſe Anſtalt verlaſſen und zur Kräftigung ſeiner Geſundheit ein Jahr lang auf dem Lande verweilen. Nachdem er in Greifswald ſeine Stu- dien beendet u. als Freiwilliger den Krieg von 1866 mitgemacht, abſol- vierte er die Staatsprüfung u. trat 1868 bei dem 4. Huſarenregiment zu Ohlau in Schleſien als Arzt ein. Später ſtand er in Breslau, Glatz, Stralſund, Gollnow, Metz u. ſeit 1879 in Stralſund in Garniſon, nahm auch an dem ganzen Feldzuge in Frank- reich teil. Jm Jahre 1885 ſchied er aus dem Militärdienſt und eröffnete in Schloß Marbach am Unterſee in Baden eine Heilanſtalt für naturge- mäße Lebensweiſe, die er aber nach einigen Jahren wieder aufgab. Seit- dem lebte er in Frankfurt a. M., ſeit 1894 in Wiesbaden, wo er eine Kur- anſtalt für Zuckerkranke leitete, über- nahm 1895 die Leitung einer Kuran- ſtalt in Tharandt (Sachſen) u. wurde 1896 Anſtaltsarzt in Königsbrunn a. E. S: Hifthornklänge aus deut- ſchem Walde (Ge.), 1880. 2. A. 1902. – Aus der Einſamkeit (Ge.), 1902. Winckler, Alfred Joſeph, geb. am 6. Juli 1881 in Rheine in Weſtf. als Sohn des Salinendirektors Dr. W., ſtudierte in Bonn und ließ ſich nach mehreren großen Reiſen 1907 als praktiſcher Zahnarzt in Homberg am Rhein nieder. S: Wir Drei (Ein Gedichtbuch, mit W. Vershofen und Jakob Kneip), 1904. *Winckler, Ernſt, geb. am 19. Jan. 1883 in Leipzig, verlor ſchon in früher Jugend ſeine Mutter, und da auch ſein Vater kränklich war, ſo übergab dieſer ihn 1894 der Erziehung eines Landpfarrers in der Nähe von Leip- zig, bis ſein Übertritt in die Francke- ſchen Stiftungen in Halle erfolgte, deren Latina er beſuchte. Die letzten anderthalb Jahre ſeiner Gymnaſial- zeit verbrachte er in Eiſenberg (Sach- ſen-Altenburg) u. bezog dann (1903) die Univerſität Leipzig, wo er die Rechte ſtudierte u. ſeit 1906 als Refe- rendar tätig iſt. S: Brennende Liebe (Ge.), 1908. Winckler, Willibald, wurde am 1. Juli 1838 zu Magdeburg geboren und, da ſeine Eltern frühe ſtarben, im dortigen Waiſenhauſe erzogen. 14 Jahre alt, trat er als Lehrling in *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon07_1913/467>, abgerufen am 21.11.2024.