Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Win nahme in den österreichischen Staa-ten Ende 1883 wieder eingehen lassen mußte. W. lebt noch jetzt als Schrift- steller in Brünn. S: Ein Wieder- *Winter, Flora, geb. Venetia- S: Ernste Bilder (2 Nn.: Wahrer *Winter, Georg, geb. am 13. Mai Win ist seit 1895 Pastor an der Dreikönigs-kirche in Dresden. Von 1896-1902 war er Schriftleiter des "Sächsischen Evangel. Arbeiterblattes" u. hat sich als solcher wie auch als Vorsitzender des Landesverbandes der sächsischen evangel. Arbeitervereine bemüht, im sozialen Sinne zu wirken. S: Jn der *Winter, Gotthard, geb. am 22. S: Lieb und Leid (Ge.), *Winter, Heinrich, pseud. Heinz *
Win nahme in den öſterreichiſchen Staa-ten Ende 1883 wieder eingehen laſſen mußte. W. lebt noch jetzt als Schrift- ſteller in Brünn. S: Ein Wieder- *Winter, Flora, geb. Venetia- S: Ernſte Bilder (2 Nn.: Wahrer *Winter, Georg, geb. am 13. Mai Win iſt ſeit 1895 Paſtor an der Dreikönigs-kirche in Dresden. Von 1896–1902 war er Schriftleiter des „Sächſiſchen Evangel. Arbeiterblattes“ u. hat ſich als ſolcher wie auch als Vorſitzender des Landesverbandes der ſächſiſchen evangel. Arbeitervereine bemüht, im ſozialen Sinne zu wirken. S: Jn der *Winter, Gotthard, geb. am 22. S: Lieb und Leid (Ge.), *Winter, Heinrich, pſeud. Heinz *
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Überſetzungen aus dem Polniſchen,<lb/> Ungariſchen und Franzöſiſchen für<lb/> Zeitſchriften zu liefern. Daran ſchloſ-<lb/> ſen ſich Romane und Novellen und<lb/> ſozialpolitiſche Arbeiten im inter-<lb/> nationalen Sinne. Dieſer Tätigkeit<lb/> iſt ſie auch treu geblieben, nachdem<lb/> ſie 1898 ihren Wohnſitz mit ihrem<lb/> Gatten in Budapeſt genommen hat.<lb/></p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Ernſte Bilder (2 Nn.: Wahrer<lb/> Glaube iſt Liebe. Unſere Frauen im<lb/> türkiſchen Harem), 1904.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Winter,</hi> Georg,</persName> </head> <p> geb. am 13. Mai<lb/> 1866 in Dresden, beſuchte das Gym-<lb/> naſium in Freiberg (Sachſen) u. Leip-<lb/> zig, genügte hier ſeiner Militärpflicht<lb/> und ſtudierte darauf an der Univerſi-<lb/> tät daſelbſt zunächſt Philologie, dann<lb/> Theologie. Nachdem er 1889 ſein<lb/> Kandidatenexamen u. 1891 die Prü-<lb/> fung <hi rendition="#aq">pro ministerio</hi> abgelegt, war er<lb/> 1892–95 Hilfsprediger in Leipzig, u.<lb/><cb/><lb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Win</hi></fw><lb/> iſt ſeit 1895 Paſtor an der Dreikönigs-<lb/> kirche in Dresden. Von 1896–1902<lb/> war er Schriftleiter des „Sächſiſchen<lb/> Evangel. Arbeiterblattes“ u. hat ſich<lb/> als ſolcher wie auch als Vorſitzender<lb/> des Landesverbandes der ſächſiſchen<lb/> evangel. Arbeitervereine bemüht, im<lb/> ſozialen Sinne zu wirken. </p><lb/> <div type="bibliography" n="2"> <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head> <p> Jn der<lb/> Dämmerung (Ge.), 1909.</p><lb/> </div> </div><lb/> <div type="index" n="1"> <head> <persName>*<hi rendition="#b">Winter,</hi> Gotthard,</persName> </head> <p> geb. am 22.<lb/> März 1855 zu Schwarzenberg i. Sach-<lb/> ſen, wurde auf der Fürſten- u. 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Win
Win
nahme in den öſterreichiſchen Staa-
ten Ende 1883 wieder eingehen laſſen
mußte. W. lebt noch jetzt als Schrift-
ſteller in Brünn.
S: Ein Wieder-
ſehen (D.), 1881.
*Winter, Flora, geb. Venetia-
ner, wurde am 8. Oktober 1870 in
dem Dörfchen Kahlenberg im Zipſer
Komitat (Ungarn) von jüdiſchen El-
tern geboren und hat ſich, zumeiſt in
Gebirgsdörfern wohnhaft, mit Aus-
nahme zweier Schuljahre, bloß auf
autodidaktiſchem Wege herangebildet.
Jhr elterliches Haus war danach an-
getan, ihrer ſchöngeiſtigen u. ſtreng
ethiſchen Richtung Rechnung zu tra-
gen und ſelbige aufs wärmſte zu pfle-
gen. Jm Alter von 17 Jahren ver-
heiratete ſie ſich mit dem Kaufmann
Philipp W. in Bikés-Cſaba (Ungarn);
aber ſchon nach drei Jahren geriet
deſſen Geſchäft in Konkurs. Flora
kam unter den Schutz ihres Onkels,
des kaiſerl. Rats Dr. Jgnaz Haas,
nach Wien, während ihr Gatte die
Stelle eines Reiſenden einnahm. Hier
in Wien begann ſie eingehend Lite-
ratur- und Sprachſtudien zu treiben
u. Überſetzungen aus dem Polniſchen,
Ungariſchen und Franzöſiſchen für
Zeitſchriften zu liefern. Daran ſchloſ-
ſen ſich Romane und Novellen und
ſozialpolitiſche Arbeiten im inter-
nationalen Sinne. Dieſer Tätigkeit
iſt ſie auch treu geblieben, nachdem
ſie 1898 ihren Wohnſitz mit ihrem
Gatten in Budapeſt genommen hat.
S: Ernſte Bilder (2 Nn.: Wahrer
Glaube iſt Liebe. Unſere Frauen im
türkiſchen Harem), 1904.
*Winter, Georg, geb. am 13. Mai
1866 in Dresden, beſuchte das Gym-
naſium in Freiberg (Sachſen) u. Leip-
zig, genügte hier ſeiner Militärpflicht
und ſtudierte darauf an der Univerſi-
tät daſelbſt zunächſt Philologie, dann
Theologie. Nachdem er 1889 ſein
Kandidatenexamen u. 1891 die Prü-
fung pro ministerio abgelegt, war er
1892–95 Hilfsprediger in Leipzig, u.
iſt ſeit 1895 Paſtor an der Dreikönigs-
kirche in Dresden. Von 1896–1902
war er Schriftleiter des „Sächſiſchen
Evangel. Arbeiterblattes“ u. hat ſich
als ſolcher wie auch als Vorſitzender
des Landesverbandes der ſächſiſchen
evangel. Arbeitervereine bemüht, im
ſozialen Sinne zu wirken.
S: Jn der
Dämmerung (Ge.), 1909.
*Winter, Gotthard, geb. am 22.
März 1855 zu Schwarzenberg i. Sach-
ſen, wurde auf der Fürſten- u. Lan-
desſchule in Grimma vorgebildet und
ſtudierte darauf in Leipzig, wo er ſich
1880 auf Grund der Schrift „Goethes
deutſche Geſinnung“ die Doktorwürde
erwarb. Er hielt ſich dann mehrere
Jahre im Auslande auf, in Frank-
reich, Jtalien, der Schweiz, Belgien,
Holland, u. ließ ſich nach ſeiner Heim-
kehr in Dresden als Schriftſteller
nieder. Seit 1887 lebt er als Chef-
redakteur des „Meißener Tageblatts“
in Meißen.
S: Lieb und Leid (Ge.),
1894.
*Winter, Heinrich, pſeud. Heinz
Winter, wurde am 23. Dezember
1852 in Wismar geboren, abſolvierte
die dortige Große Stadtſchule (Gym-
naſium), genügte 1870–71 im 90. Jn-
fanterieregiment ſeiner Militärpflicht
und widmete ſich dann dem Baufach.
Er ſtudierte in Berlin und München,
bis er 1874 infolge eines Piſtolen-
duells mit dem damaligen Leutnant
Wißmann, ſpäteren Gouverneur von
Oſtafrika, das ihm außer einer ſchwe-
ren Verwundung eine Feſtungshaft
von drei Monaten eintrug, aus ſei-
ner Laufbahn geſchleudert wurde.
Nach Verbüßung ſeiner Haft begab er
ſich zunächſt nach Nordamerika, be-
reiſte mit einem Grubenſyndikat Zen-
tral- und Südamerika und ging nach
vielen an Abenteuern reichen Kreuz-
u. Querfahrten 1879 nach Südafrika,
von wo er, um ſeine durch Fieber
geſchwächte Geſundheit wiederherzu-
ſtellen, 1884 nach Deutſchland zurück-
kehrte. Noch in demſelben Jahre reiſte
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