Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Ste 1879. - Paragraph sieben (Lustsp.),1887. - Morphium (Schsp.), 1890. - Weiße Rosen (Lebensbild), 1897. Stempfle, Karl Wilhelm Fried- rich, geb. am 3. November 1817 zu S:
*Stengel, Franziska von, Tochter Ste Geistesuntätigkeit überließ. Aberplötzlich raffte sie sich aus dieser Träg- heit empor. Mit besonderer Vorliebe versuchte sie sich zunächst in Gedichten, die seit 1822 in der "Charis" zum Abdruck kamen, und die Muse wurde ihr eine freundliche Spenderin von Erholung, Trost und Labung in man- chen trüben Stunden. Später hat sich die Dichterin fast ausschließlich dem Roman zugewandt. Sie hat ihren Wohnsitz in Mannheim bei- behalten und ist daselbst auch 1843 gestorben. Als Wohltäterin der Armen u. als Gründerin der Klein- kinderschule in Mannheim genoß sie die allgemeinste Verehrung, die auch nach ihrem Tode einen Ausdruck fand in dem Denkmal, das ihr die Stadt auf dem Friedhofe setzen ließ. S:
*Stengel, Franziska v., Nichte der *
Ste 1879. – Paragraph ſieben (Luſtſp.),1887. – Morphium (Schſp.), 1890. – Weiße Roſen (Lebensbild), 1897. Stempfle, Karl Wilhelm Fried- rich, geb. am 3. November 1817 zu S:
*Stengel, Franziska von, Tochter Ste Geiſtesuntätigkeit überließ. Aberplötzlich raffte ſie ſich aus dieſer Träg- heit empor. Mit beſonderer Vorliebe verſuchte ſie ſich zunächſt in Gedichten, die ſeit 1822 in der „Charis“ zum Abdruck kamen, und die Muſe wurde ihr eine freundliche Spenderin von Erholung, Troſt und Labung in man- chen trüben Stunden. Später hat ſich die Dichterin faſt ausſchließlich dem Roman zugewandt. Sie hat ihren Wohnſitz in Mannheim bei- behalten und iſt daſelbſt auch 1843 geſtorben. Als Wohltäterin der Armen u. als Gründerin der Klein- kinderſchule in Mannheim genoß ſie die allgemeinſte Verehrung, die auch nach ihrem Tode einen Ausdruck fand in dem Denkmal, das ihr die Stadt auf dem Friedhofe ſetzen ließ. S:
*Stengel, Franziska v., Nichte der *
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Ste
Ste
1879. – Paragraph ſieben (Luſtſp.),
1887. – Morphium (Schſp.), 1890. –
Weiße Roſen (Lebensbild), 1897.
Stempfle, Karl Wilhelm Fried-
rich, geb. am 3. November 1817 zu
Wallerſtein in Bayern, widmete ſich
dem Studium der katholiſchen Theo-
logie, erhielt am 9. Septbr. 1841 die
Prieſterweihe, wurde am 11. März
1845 Pfarrer in Zöbingen (Würt-
temberg) und 1850 auch Kamerer
für Ellwangen. Ende März 1859
kam er als Stadtpfarrer nach Ra-
vensburg, wurde hier auch 1867
Schulinſpektor und 1868 Dekan und
ſtarb am 28. Dezember 1885.
S:
Knoſpen und Blüten in Gedichten,
1857. – Hymne an die heil. Cäcilia
(komp. v. O. Dreſſel), 1876.
*Stengel, Franziska von, Tochter
des 1851 geſtorbenen Kanzlers am
badiſchen Obergericht zu Mannheim,
Ernſt v. Stengel, wurde am 6. Mai
1801 in Mannheim geboren u. kam
ſchon wenige Monate nach ihrer Ge-
burt nach Bruchſal, wohin ihr Vater
als damaliger Oberhofgerichtsrat
verſetzt ward. Hier hatte ſie das
achte Jahr ihres Lebens erreicht,
ohne daß für ihre geiſtige Ausbil-
dung etwas geſchehen war, als ihr
Vater dem Kollegio, bei dem er an-
geſtellt war, wieder nach Mannheim
folgen mußte. Franziska beſuchte
hier bis zum 13. Lebensjahre die
öffentliche Schule u. erhielt dann bis
zum 16. Jahre Privatunterricht in
allen Wiſſenſchaften u. Kenntniſſen,
die ſich für ein Mädchen gebildeten
Standes eignen. Der Tod ihrer
Mutter legte ihr danach die Pflicht
auf, die Sorge für das Hausweſen
u. die jüngern Geſchwiſter zu über-
nehmen, u. ſie konnte vor der Hand
an ihre geiſtige Ausbildung nicht
mehr denken: blieb ihr doch kaum
Zeit, ſich in der Malerei, die ſie be-
ſonders liebte, zu üben. Bald wurde
ſie auch dieſer überdrüſſig, u. wenig
fehlte, daß ſie ſich einer gänzlichen
Geiſtesuntätigkeit überließ. Aber
plötzlich raffte ſie ſich aus dieſer Träg-
heit empor. Mit beſonderer Vorliebe
verſuchte ſie ſich zunächſt in Gedichten,
die ſeit 1822 in der „Charis“ zum
Abdruck kamen, und die Muſe wurde
ihr eine freundliche Spenderin von
Erholung, Troſt und Labung in man-
chen trüben Stunden. Später hat
ſich die Dichterin faſt ausſchließlich
dem Roman zugewandt. Sie hat
ihren Wohnſitz in Mannheim bei-
behalten und iſt daſelbſt auch 1843
geſtorben. Als Wohltäterin der
Armen u. als Gründerin der Klein-
kinderſchule in Mannheim genoß ſie
die allgemeinſte Verehrung, die auch
nach ihrem Tode einen Ausdruck fand
in dem Denkmal, das ihr die Stadt
auf dem Friedhofe ſetzen ließ.
S:
Das Diadem u. der Blütenkranz (E.),
1826. – Monika, die Gottgeweihte;
II, 1828. – Adrienne; III, 1829. –
Die letzten Zapolya; II, 1831. – Die
Aſſaſſinen, oder: Die Eroberung der
Königsperle durch den Bund der
Blutigen, 1832. – Der Fürſt u. die
Bäuerin, 1833. – Maximilian Ema-
nuel und ſeine Bayern; III, 1835. –
Sinzendorf (Wahrheit u. Dichtung);
II, 1835. – Otto von Oldesloe (Hiſt.
R.), 1838. – Karl Ludwig, Kurfürſt
von der Pfalz u. Luiſe v. Degenfeld
(Hiſt. R.), 1838. – Der Bäckerjunge
(R.); II, 1841. – Die letzten Zährin-
ger (R.); II, 1842. – Das apuliſche
Kind (Hiſt. R.), 1843. – Wildhanns
(Hiſt. R.); III, 1843. – Die Roſe von
Jnnsbruck (R.); II, 1844.
*Stengel, Franziska v., Nichte der
Vorigen, wurde am 20. April 1842
zu Karlsruhe geboren u. iſt die Toch-
ter des 1870 geſtorbenen Präſidenten
der Oberrechnungskammer, Frhrrn.
Franz von Stengel, der zur Zeit des
Konkordats (bis 1860) badiſcher Mi-
niſter war. Kindheit und erſtes Ju-
gendleben boten nichts, was auf
ihren geiſtigen Entwicklungsgang
ſonderlich eingewirkt hätte, es müßte
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