Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Sti Gouvernante (Theatergeschn.), 1896.- Der Übermensch (P.), 1901. - Nim- bus (Rom.), 1905. - Bitt für mich (3 Akte), 1906. - Ein Paar aus dem großen Gewimmel (Geschn.), 1907. - Auferstehung zum Tode (Nn.), 1909. - Das ewige Jrren (N.), 1910. - Das Alderhaus (Gesch. e. stillen Menschen), 1910. - Das neue System (Lustsp.), 1911. *Stieber, Jda, führt jetzt den S: Die Bernhardmädeln (R.), *Stiefenhofer, Dominikus, geb. S: Lieder aus Schwaben (Ge.), 1877. *Stiefenhofer, Rosine, geb. am S: Gesam- Stieglitz, Heinrich, geboren als Sti seit 1820 in Göttingen, Leipzig undBerlin besonders Philologie. Jm Jahre 1827 übernahm er in letzterer Stadt die Stelle eines Gymnasial- hilfslehrers u. Kustos an der königl. Bibliothek u. vermählte sich im fol- genden Jahre mit Charlotte Sophie Willhöft aus Hamburg (* 1806), die er 1823 in Leipzig hatte kennen ler- nen. Bald darauf befiel ihn ein Ge- mütsleiden; er glaubte sich durch seine Verheiratung in der freien u. vollen Entwicklung seines Talentes gehemmt, um so mehr, als seine poe- tischen Produktionen nicht den von ihm gehofften Anklang fanden. Er legte seine Ämter nieder und suchte durch Badereisen, sowie durch einen längeren Aufenthalt bei Verwandten in Petersburg Heilung von seinem Trübsinn. Vergebens. Seine Gat- tin, die denselben unbewußt genährt hatte, indem sie seine dichterischen Fähigkeiten noch mehr überschätzte, als er selbst, kam nun auf den Ge- danken, ihn durch eine gewaltsame Aufregung, durch einen tiefen Schmerz aus seinem dumpfen Hinbrüten her- auszureißen. Sie erdolchte sich am 29. Dezember 1834 in ihrem Bette. Allein S. ward dadurch nicht aufge- richtet, sondern seine dichterische Pro- duktivität vollends gebrochen. Er lebte fortan, durch einen reichen Oheim in Petersburg vor Mangel geschützt, meist auf Reisen durch Deutschland, die Schweiz u. Jtalien, weilte u. a. 1836-38 in München, 1846 in Rom und starb zu Venedig am 23. (n. a. am 24.) August 1849 an der Cholera. Seine Leiche wurde nach Berlin geschafft u. am 17. Okt. 1850 neben der seiner Gattin auf dem Sophienkirchhof beigesetzt. S:
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Sti Gouvernante (Theatergeſchn.), 1896.– Der Übermenſch (P.), 1901. – Nim- bus (Rom.), 1905. – Bitt für mich (3 Akte), 1906. – Ein Paar aus dem großen Gewimmel (Geſchn.), 1907. – Auferſtehung zum Tode (Nn.), 1909. – Das ewige Jrren (N.), 1910. – Das Alderhaus (Geſch. e. ſtillen Menſchen), 1910. – Das neue Syſtem (Luſtſp.), 1911. *Stieber, Jda, führt jetzt den S: Die Bernhardmädeln (R.), *Stiefenhofer, Dominikus, geb. S: Lieder aus Schwaben (Ge.), 1877. *Stiefenhofer, Roſine, geb. am S: Geſam- Stieglitz, Heinrich, geboren als Sti ſeit 1820 in Göttingen, Leipzig undBerlin beſonders Philologie. Jm Jahre 1827 übernahm er in letzterer Stadt die Stelle eines Gymnaſial- hilfslehrers u. Kuſtos an der königl. Bibliothek u. vermählte ſich im fol- genden Jahre mit Charlotte Sophie Willhöft aus Hamburg (* 1806), die er 1823 in Leipzig hatte kennen ler- nen. Bald darauf befiel ihn ein Ge- mütsleiden; er glaubte ſich durch ſeine Verheiratung in der freien u. vollen Entwicklung ſeines Talentes gehemmt, um ſo mehr, als ſeine poe- tiſchen Produktionen nicht den von ihm gehofften Anklang fanden. Er legte ſeine Ämter nieder und ſuchte durch Badereiſen, ſowie durch einen längeren Aufenthalt bei Verwandten in Petersburg Heilung von ſeinem Trübſinn. Vergebens. Seine Gat- tin, die denſelben unbewußt genährt hatte, indem ſie ſeine dichteriſchen Fähigkeiten noch mehr überſchätzte, als er ſelbſt, kam nun auf den Ge- danken, ihn durch eine gewaltſame Aufregung, durch einen tiefen Schmerz aus ſeinem dumpfen Hinbrüten her- auszureißen. Sie erdolchte ſich am 29. Dezember 1834 in ihrem Bette. Allein S. ward dadurch nicht aufge- richtet, ſondern ſeine dichteriſche Pro- duktivität vollends gebrochen. Er lebte fortan, durch einen reichen Oheim in Petersburg vor Mangel geſchützt, meiſt auf Reiſen durch Deutſchland, die Schweiz u. Jtalien, weilte u. a. 1836–38 in München, 1846 in Rom und ſtarb zu Venedig am 23. (n. a. am 24.) Auguſt 1849 an der Cholera. Seine Leiche wurde nach Berlin geſchafft u. am 17. Okt. 1850 neben der ſeiner Gattin auf dem Sophienkirchhof beigeſetzt. S:
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Sti
Sti
Gouvernante (Theatergeſchn.), 1896.
– Der Übermenſch (P.), 1901. – Nim-
bus (Rom.), 1905. – Bitt für mich
(3 Akte), 1906. – Ein Paar aus dem
großen Gewimmel (Geſchn.), 1907. –
Auferſtehung zum Tode (Nn.), 1909.
– Das ewige Jrren (N.), 1910. – Das
Alderhaus (Geſch. e. ſtillen Menſchen),
1910. – Das neue Syſtem (Luſtſp.),
1911.
*Stieber, Jda, führt jetzt den
Namen Jda Bock. Sie wurde am
5. September 1872 in Wien geboren
und verheiratete ſich im Dezember
1902 mit dem Vorigen. Sie lebte als
Schriftſtellerin und ſtändige Mit-
arbeiterin größerer Tageszeitungen
in Wien und wohnt ſeit 1911 in Ber-
lin.
S: Die Bernhardmädeln (R.),
1902. – Der Heimweg (R., Fortſetzg.
d. vorigen), 1904. – Die Bernhard-
mädeln (Dr.), 1904.
*Stiefenhofer, Dominikus, geb.
am 3. Auguſt 1824 zu Wangen im
Allgäu (Württemberg), ließ ſich nach
beendigten juriſtiſchen Studien 1851
daſelbſt als Advokat nieder und trat
1859 als Beamter (Domänenrat) in
die Dienſte des Grafen Stadion in
Oberſtadion (Württemberg). Dort
ſtarb er am 11. Oktbr. 1888. Seine
Gattin Roſine hat ſich auch als
Schriftſtellerin bekannt gemacht (ſ. d.).
S: Lieder aus Schwaben (Ge.), 1877.
*Stiefenhofer, Roſine, geb. am
8. Aug. 1827 zu Ergenzingen (Würt-
temberg), war vermählt mit dem
Domänenrat S. und lebt nun als
Witwe in Oberſtadion.
S: Geſam-
melte Blätter (Ge.), 1890. – Der
letzte Graf von Linzgau (Dram. Ver-
ſuch), 1892. – Das Schloß am Rhein,
oder: Bilder aus einem Familien-
leben, 1892.
Stieglitz, Heinrich, geboren als
der Sohn eines jüdiſchen Kaufmanns
am 22. Februar 1801 zu Arolſen in
Waldeck, erhielt 1814 die chriſtliche
Taufe, beſuchte ſeit 1817 das Gym-
naſium in Gotha und ſtudierte dann
ſeit 1820 in Göttingen, Leipzig und
Berlin beſonders Philologie. Jm
Jahre 1827 übernahm er in letzterer
Stadt die Stelle eines Gymnaſial-
hilfslehrers u. Kuſtos an der königl.
Bibliothek u. vermählte ſich im fol-
genden Jahre mit Charlotte Sophie
Willhöft aus Hamburg (* 1806), die
er 1823 in Leipzig hatte kennen ler-
nen. Bald darauf befiel ihn ein Ge-
mütsleiden; er glaubte ſich durch
ſeine Verheiratung in der freien u.
vollen Entwicklung ſeines Talentes
gehemmt, um ſo mehr, als ſeine poe-
tiſchen Produktionen nicht den von
ihm gehofften Anklang fanden. Er
legte ſeine Ämter nieder und ſuchte
durch Badereiſen, ſowie durch einen
längeren Aufenthalt bei Verwandten
in Petersburg Heilung von ſeinem
Trübſinn. Vergebens. Seine Gat-
tin, die denſelben unbewußt genährt
hatte, indem ſie ſeine dichteriſchen
Fähigkeiten noch mehr überſchätzte,
als er ſelbſt, kam nun auf den Ge-
danken, ihn durch eine gewaltſame
Aufregung, durch einen tiefen Schmerz
aus ſeinem dumpfen Hinbrüten her-
auszureißen. Sie erdolchte ſich am
29. Dezember 1834 in ihrem Bette.
Allein S. ward dadurch nicht aufge-
richtet, ſondern ſeine dichteriſche Pro-
duktivität vollends gebrochen. Er
lebte fortan, durch einen reichen
Oheim in Petersburg vor Mangel
geſchützt, meiſt auf Reiſen durch
Deutſchland, die Schweiz u. Jtalien,
weilte u. a. 1836–38 in München,
1846 in Rom und ſtarb zu Venedig
am 23. (n. a. am 24.) Auguſt 1849
an der Cholera. Seine Leiche wurde
nach Berlin geſchafft u. am 17. Okt.
1850 neben der ſeiner Gattin auf
dem Sophienkirchhof beigeſetzt.
S:
Gedichte; hrsg. zum Beſten der Grie-
chen (mit Heinr. Große), 1823. – Ber-
liner Muſenalmanach f. d. Jahr 1830
(mit M. Veit und K. Werder hrsg.).
– Bilder des Orients; IV, 1831 bis
1833 [Jnhalt: I.–II. Gedichte. – Ein
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