Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 7. 6. Aufl. Leipzig, 1913.
Stö nes Gemüts; ein Freundeskreis,welcher sich in dem literarischen Ver- ein "Konkordia" auch zu heiterer Geselligkeit zusammenfand, und die Verbindung mit den Baseler Pro- fessoren gewährten ihm auch die Be- friedigung geistiger Bedürfnisse. Jm Jahre 1855 ward er zum ordent- lichen Mitgliede des Gelehrtenaus- schusses des Germanischen Museums erwählt, 1864 zum Oberstadtbiblio- thekar, 1874 zum Konservator des von ihm mitbegründeten historischen Museums und 1878 von der Univer- sität Straßburg zum Dr. phil. hon. c. ernannt. Die Palmen des officier de l'academie hatte er bereits 1864 erhalten. Er starb in der Nacht zum 19. März 1884. S: Alsatisches Ver- Sto 50 Jahren literar. Tätigkeit, 1885.- Der Aktuar Salzmann, Goethes Freund und Tischgenosse in Straß- burg, 1855. - Zur Geschichte des Volksaberglaubens im 16. Jahrh. Aus Geilers von Kaiserberg "Emeis", 1856. 2. A. 1875. - Pfeffels Epistel an die Nachwelt, mit Anmerkungen und ungedruckten Briefen Pfeffels, 1859. - Jörg Wickram, Volksschrift- steller und Stifter der Colmarer Meistersängerschule, 1866. - J. G. Roederer und seine Freunde (Biogr. und Briefe an ihn), 2. A. 1874. *Stöber, Fritz, geb. am 4. Dezem- S: Dämmerstrahlen (Ein Dichtbuch), *Stobitzer, Heinrich, wurde am *
Stö nes Gemüts; ein Freundeskreis,welcher ſich in dem literariſchen Ver- ein „Konkordia“ auch zu heiterer Geſelligkeit zuſammenfand, und die Verbindung mit den Baſeler Pro- feſſoren gewährten ihm auch die Be- friedigung geiſtiger Bedürfniſſe. Jm Jahre 1855 ward er zum ordent- lichen Mitgliede des Gelehrtenaus- ſchuſſes des Germaniſchen Muſeums erwählt, 1864 zum Oberſtadtbiblio- thekar, 1874 zum Konſervator des von ihm mitbegründeten hiſtoriſchen Muſeums und 1878 von der Univer- ſität Straßburg zum Dr. phil. hon. c. ernannt. Die Palmen des officier de l’academie hatte er bereits 1864 erhalten. Er ſtarb in der Nacht zum 19. März 1884. S: Alſatiſches Ver- Sto 50 Jahren literar. Tätigkeit, 1885.– Der Aktuar Salzmann, Goethes Freund und Tiſchgenoſſe in Straß- burg, 1855. – Zur Geſchichte des Volksaberglaubens im 16. Jahrh. Aus Geilers von Kaiſerberg „Emeis“, 1856. 2. A. 1875. – Pfeffels Epiſtel an die Nachwelt, mit Anmerkungen und ungedruckten Briefen Pfeffels, 1859. – Jörg Wickram, Volksſchrift- ſteller und Stifter der Colmarer Meiſterſängerſchule, 1866. – J. G. Roederer und ſeine Freunde (Biogr. und Briefe an ihn), 2. A. 1874. *Stöber, Fritz, geb. am 4. Dezem- S: Dämmerſtrahlen (Ein Dichtbuch), *Stobitzer, Heinrich, wurde am *
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Stö
Sto
nes Gemüts; ein Freundeskreis,
welcher ſich in dem literariſchen Ver-
ein „Konkordia“ auch zu heiterer
Geſelligkeit zuſammenfand, und die
Verbindung mit den Baſeler Pro-
feſſoren gewährten ihm auch die Be-
friedigung geiſtiger Bedürfniſſe. Jm
Jahre 1855 ward er zum ordent-
lichen Mitgliede des Gelehrtenaus-
ſchuſſes des Germaniſchen Muſeums
erwählt, 1864 zum Oberſtadtbiblio-
thekar, 1874 zum Konſervator des
von ihm mitbegründeten hiſtoriſchen
Muſeums und 1878 von der Univer-
ſität Straßburg zum Dr. phil. hon. c.
ernannt. Die Palmen des officier
de l’academie hatte er bereits 1864
erhalten. Er ſtarb in der Nacht zum
19. März 1884.
S: Alſatiſches Ver-
gißmeinnicht (ſ. o.), 1825. – Alſabil-
der (ſ. o.), 1836. – Erwinia (ſ. o.):
II, 1838–39. – Gedichte zur Feier des
400jährigen Münſterjubiläums, 1839.
– Gedichte, 1842. – Elſäſſiſches Sa-
genbuch (Ge.), 1842. – Elſäſſiſches
Volksbüchlein (Kinder- und Volks-
lieder, Märchen uſw.), 1842. – Der
Dichter Lenz u. Friederike v. Seſen-
heim, 1842. – Geſchichte der ſchönen
Literatur der Deutſchen, 1843. –
Oberrheiniſches Sagenbuch, 1842. –
Elſäſſiſche Neujahrsblätter (mit Fr.
Otto hrsg.); VI, 1843–48. – Alſatia
(Jahrbuch für elſäſiſche Geſchichten,
Sagen uſw.); XI, 1850–76. – Die
Sagen des Elaß, 1852. Neue Aus-
gabe, beſorgt von Kurt Mündel,
II, 1892–96. – Aus alten Zeiten
(über Land und Leute im Elſaß),
2. Aufl., 1872. – Erzählungen, Mär-
chen, Humoresken ꝛc., 1873. – Drei-
Ähren im Oberelſaß (Ge.), 1873. 2. A.
1877. – E Firobe (Feierabend) im e
Sundgauer Wirtshaus (Volksſzenen),
1865. – Erzählungen, Märchen, Hu-
moresken, Phantaſiebilder u. kleinere
Volksgeſchichten, 1873. – D’Geſchicht
vom Millhüſer un Basler Sprich-
wort: D’r Fürſteberger v’rgeſſe),
1882. – Neue Alſatia, ausgew. aus
50 Jahren literar. Tätigkeit, 1885.
– Der Aktuar Salzmann, Goethes
Freund und Tiſchgenoſſe in Straß-
burg, 1855. – Zur Geſchichte des
Volksaberglaubens im 16. Jahrh.
Aus Geilers von Kaiſerberg „Emeis“,
1856. 2. A. 1875. – Pfeffels Epiſtel
an die Nachwelt, mit Anmerkungen
und ungedruckten Briefen Pfeffels,
1859. – Jörg Wickram, Volksſchrift-
ſteller und Stifter der Colmarer
Meiſterſängerſchule, 1866. – J. G.
Roederer und ſeine Freunde (Biogr.
und Briefe an ihn), 2. A. 1874.
*Stöber, Fritz, geb. am 4. Dezem-
ber 1874 in Siedlinghauſen (Weſt-
falen), beſuchte bis zum 14. Jahre
die heimatliche Volksſchule u. wurde
dann zur weiteren Ausbildung einem
Franziskanerkloſter in Aachen anver-
traut. Auf einer Reiſe lernte er zu-
fällig den Lyriker Wilhelm Arent
(ſ. d.!) kennen, der ihm ernſtlich riet,
ſich der Kunſt, im beſonderen der Ma-
lerei, zu widmen. So beſuchte er
denn ſeit 1895 durch einige Jahre die
Berliner Kunſtakademie, bildete ſich
in verſchiedenen Ateliers bekannter
Maler weiter und lebt nun als ſol-
cher wieder in ſeinem Heimatsorte.
S: Dämmerſtrahlen (Ein Dichtbuch),
1900. – Am Abgrund (Nn.), 1904. –
Mein Heideland (Bilder a. d. weſtfäl.
Heide. Ge.), 1909. – Spökenkieker
(N.), 1910.
*Stobitzer, Heinrich, wurde am
13. Dez. 1856 zu Waldſaſſen in der
bayeriſchen Oberpfalz als der Sohn
eines Kaufmanns geboren, beſuchte
vom 12. Jahre an die Gewerbeſchule
in Wunſiedel und trat nach Vollen-
dung ſeiner Studien in den Dienſt
der königl. bayeriſchen Verkehrsan-
ſtalten. Seit 1874 wirkte er als Te-
legraphenbeamter in München, von
wo er infolge eines Nervenleidens
1890 nach Bamberg überſiedelte. Be-
reits 1872 war er als Novelliſt auf-
getreten, und hatte er ſeitdem in ver-
ſchiedenen Zeitſchriften Novellen und
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