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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Eich
[geb]. am 2. Novbr. 1864 in Neu-Brei-
[fac]h (Ober-Elsaß), kam nach dem kurz
[dar]auf erfolgten Tode seines Vaters
[na]ch dem Heimatstädtchen seiner Mut-
[ter], Reichenweier, und erhielt in die-
[sem] altertümlichen, mit Reben um-
[krä]nzten, weit und breit berühmten
[W]einorte seine Erziehung. Nach Be-
[end]igung seiner Studien in Kolmar
[un]d Straßburg war er lange Jahre
[Le]hrer in Jllzach bei Mülhausen, und
[wu]rde diese Zeit nur durch den Be-
[su]ch des Straßburger Konservato-
[riu]ms für Musik unterbrochen. Seit
[18]94 lebt er als Mittelschullehrer u.
[Sc]hriftsteller in Mülhausen.

S:

D'
[Na]chtwächter (E luschtig Spiel in
[M]ülhauser Mdt.), 1908. - Unter Was-
[ga]utannen (M., En. und Sk.), 1910.
[D]araus besonders als Bühnenmanu-
[skr]ipt gedruckt: Die Zwerge vom
[S]ternsee (Dram. Wasgau-M.), 1910.

*Eichacker, Reinhold,

geb. am 21.
[M]ai 1886 in Siegburg (Rheinland)
[al]s Sohn des (1908 +) Oberlandes-
[ge]richtsrats a. D. Emil E., kam 1888
[na]ch Köln, absolvierte hier 1905 das
[G]ymnasium und trat als Fahnen-
[ju]nker in das Feldartillerieregiment
[N]r. 3 in Brandenburg a. Havel ein.
[N]achdem er in Glogau sein Offiziers-
[ex]amen bestanden, wurde er im Herbst
[19]06 zum Leutnant befördert. Jn-
[de]ssen geriet er mit seinen freien An-
[sc]hauungen und vorwärts strebenden
[P]länen bald in einen inneren Wider-
[sp]ruch zu den Ansichten seines Stan-
[de]s, und so trat er zu Anfang d. J.
[1]908 zur Reserve über und begann
[d]as Studium der Rechtswissenschaf-
[te]n in Bonn, das er im Mai 1911
[d]urch Ablegung des Referendarexa-
[m]ens und im Oktober d. J. durch
[P]romotion zum Dr. jur. zum Abschluß
[b]rachte. Er siedelte nun, da er sich
[in]zwischen (1909) verheiratet hatte,
[zu]nächst nach Bensberg bei Köln und
[1]912 nach Köln über. Zur Erwei-
[t]erung seines Gesichtskreises hat E.
[s]chon als Gymnasiast und später als
[Spaltenumbruch]

Ein
Offizier große Reisen ins Ausland
unternommen.

S:

Allerlei Klänge
(Ge.), 1908. 2. A. 1909. - Äternitas.
Geschichte einer Seele (D.), 1909. -
Odysseus (Schsp.), 1910. - Vergib
uns unsere Schuld (Dr.), 1911. - Nach
Sonnenuntergang (Alte u. neue Ge.),
1912. - Bunter Abend (Vortrags-
Sammlg. der Vortragsvereinigung
deutscher Künstler, mit Ernst Weitz-
Edwiga hrsg.), 1912.

Eichberg, Fritz

(II, S. 118).

S:


Hänsel und Gretel am Christabend
(Weihn.-Spiel f. d. Familie), 1912. -
Kinderfreude (25 Schattenbilder von
Konewka, V. von E.), 1912.

Eichhorn, Maria

(II, S. 120).

S:

Das süße Komteßchen. Die Schein-
heilige (zwei Re.), 1911. - Raoul le
Boucher (R.), 1911.

Eichrodt, Ludwig

(II, S. 121).

S:

Das Buch Biedermaier (Ge. v. E.,
Ad. Kußmaul u. Sam. Frdr. Sauter.
Neue Ausg. v. Frdr. Eichrodt), 1911.

Eimer, Manfred

(II, S. 123).

S:


Margherita Volani (Tr.), 1904.

*Einstmann, Fernande,

geborene
Lemcke, wurde am 6. August 1873
in Oldenburg (im Großherzogtum)
als einziges Kind eines Postsekretärs
geboren und verlebte im Elternhause
eine sonnige Kindheit, die aber mit
dem Tode der Mutter (1886) ein
jähes Ende erreichte. Denn als nach
wenigen Jahren der Vater sich wie-
der verheiratete, zeigte es sich bald,
daß eine innige Annäherung zwischen
Stiefmutter und Tochter ausgeschlos-
sen war. Für letztere kamen deshalb
einige traurige Jahre einer freud-
losen Jugend, die nur durch ein herr-
liches Pensionsjahr, das die Tochter
nach Absolvierung der Oldenburger
städtischen höheren Töchterschule in
Holstein verbrachte, unterbrochen
wurden. Verbittert und weit über
die Jahre gereift, verließ Fernande
mit 21 Jahren das Elternhaus, um
sich ihr Brot selber zu verdienen; aber
schon nach kurzer Zeit verlobte sie sich

* 12*

[Spaltenumbruch]

Eich
[geb]. am 2. Novbr. 1864 in Neu-Brei-
[fac]h (Ober-Elſaß), kam nach dem kurz
[dar]auf erfolgten Tode ſeines Vaters
[na]ch dem Heimatſtädtchen ſeiner Mut-
[ter], Reichenweier, und erhielt in die-
[ſem] altertümlichen, mit Reben um-
[krä]nzten, weit und breit berühmten
[W]einorte ſeine Erziehung. Nach Be-
[end]igung ſeiner Studien in Kolmar
[un]d Straßburg war er lange Jahre
[Le]hrer in Jllzach bei Mülhauſen, und
[wu]rde dieſe Zeit nur durch den Be-
[ſu]ch des Straßburger Konſervato-
[riu]ms für Muſik unterbrochen. Seit
[18]94 lebt er als Mittelſchullehrer u.
[Sc]hriftſteller in Mülhauſen.

S:

D’
[Na]chtwächter (E luſchtig Spiel in
[M]ülhauſer Mdt.), 1908. – Unter Was-
[ga]utannen (M., En. und Sk.), 1910.
[D]araus beſonders als Bühnenmanu-
[ſkr]ipt gedruckt: Die Zwerge vom
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*Eichacker, Reinhold,

geb. am 21.
[M]ai 1886 in Siegburg (Rheinland)
[al]s Sohn des (1908 †) Oberlandes-
[ge]richtsrats a. D. Emil E., kam 1888
[na]ch Köln, abſolvierte hier 1905 das
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[de]s, und ſo trat er zu Anfang d. J.
[1]908 zur Reſerve über und begann
[d]as Studium der Rechtswiſſenſchaf-
[te]n in Bonn, das er im Mai 1911
[d]urch Ablegung des Referendarexa-
[m]ens und im Oktober d. J. durch
[P]romotion zum Dr. jur. zum Abſchluß
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[in]zwiſchen (1909) verheiratet hatte,
[zu]nächſt nach Bensberg bei Köln und
[1]912 nach Köln über. Zur Erwei-
[t]erung ſeines Geſichtskreiſes hat E.
[ſ]chon als Gymnaſiaſt und ſpäter als
[Spaltenumbruch]

Ein
Offizier große Reiſen ins Ausland
unternommen.

S:

Allerlei Klänge
(Ge.), 1908. 2. A. 1909. – Äternitas.
Geſchichte einer Seele (D.), 1909. –
Odyſſeus (Schſp.), 1910. – Vergib
uns unſere Schuld (Dr.), 1911. – Nach
Sonnenuntergang (Alte u. neue Ge.),
1912. – Bunter Abend (Vortrags-
Sammlg. der Vortragsvereinigung
deutſcher Künſtler, mit Ernſt Weitz-
Edwiga hrsg.), 1912.

Eichberg, Fritz

(II, S. 118).

S:


Hänſel und Gretel am Chriſtabend
(Weihn.-Spiel f. d. Familie), 1912. –
Kinderfreude (25 Schattenbilder von
Konewka, V. von E.), 1912.

Eichhorn, Maria

(II, S. 120).

S:

Das ſüße Komteßchen. Die Schein-
heilige (zwei Re.), 1911. – Raoul le
Boucher (R.), 1911.

Eichrodt, Ludwig

(II, S. 121).

S:

Das Buch Biedermaier (Ge. v. E.,
Ad. Kußmaul u. Sam. Frdr. Sauter.
Neue Ausg. v. Frdr. Eichrodt), 1911.

Eimer, Manfred

(II, S. 123).

S:


Margherita Volani (Tr.), 1904.

*Einſtmann, Fernande,

geborene
Lemcke, wurde am 6. Auguſt 1873
in Oldenburg (im Großherzogtum)
als einziges Kind eines Poſtſekretärs
geboren und verlebte im Elternhauſe
eine ſonnige Kindheit, die aber mit
dem Tode der Mutter (1886) ein
jähes Ende erreichte. Denn als nach
wenigen Jahren der Vater ſich wie-
der verheiratete, zeigte es ſich bald,
daß eine innige Annäherung zwiſchen
Stiefmutter und Tochter ausgeſchloſ-
ſen war. Für letztere kamen deshalb
einige traurige Jahre einer freud-
loſen Jugend, die nur durch ein herr-
liches Penſionsjahr, das die Tochter
nach Abſolvierung der Oldenburger
ſtädtiſchen höheren Töchterſchule in
Holſtein verbrachte, unterbrochen
wurden. Verbittert und weit über
die Jahre gereift, verließ Fernande
mit 21 Jahren das Elternhaus, um
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ſchon nach kurzer Zeit verlobte ſie ſich

* 12*
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[179/0183] Eich Ein geb. am 2. Novbr. 1864 in Neu-Brei- fach (Ober-Elſaß), kam nach dem kurz darauf erfolgten Tode ſeines Vaters nach dem Heimatſtädtchen ſeiner Mut- ter, Reichenweier, und erhielt in die- ſem altertümlichen, mit Reben um- kränzten, weit und breit berühmten Weinorte ſeine Erziehung. Nach Be- endigung ſeiner Studien in Kolmar und Straßburg war er lange Jahre Lehrer in Jllzach bei Mülhauſen, und wurde dieſe Zeit nur durch den Be- ſuch des Straßburger Konſervato- riums für Muſik unterbrochen. Seit 1894 lebt er als Mittelſchullehrer u. Schriftſteller in Mülhauſen. S: D’ Nachtwächter (E luſchtig Spiel in Mülhauſer Mdt.), 1908. – Unter Was- gautannen (M., En. und Sk.), 1910. Daraus beſonders als Bühnenmanu- ſkript gedruckt: Die Zwerge vom Sternſee (Dram. Wasgau-M.), 1910. *Eichacker, Reinhold, geb. am 21. Mai 1886 in Siegburg (Rheinland) als Sohn des (1908 †) Oberlandes- gerichtsrats a. D. Emil E., kam 1888 nach Köln, abſolvierte hier 1905 das Gymnaſium und trat als Fahnen- junker in das Feldartillerieregiment Nr. 3 in Brandenburg a. Havel ein. Nachdem er in Glogau ſein Offiziers- examen beſtanden, wurde er im Herbſt 1906 zum Leutnant befördert. Jn- deſſen geriet er mit ſeinen freien An- ſchauungen und vorwärts ſtrebenden Plänen bald in einen inneren Wider- ſpruch zu den Anſichten ſeines Stan- des, und ſo trat er zu Anfang d. J. 1908 zur Reſerve über und begann das Studium der Rechtswiſſenſchaf- ten in Bonn, das er im Mai 1911 durch Ablegung des Referendarexa- mens und im Oktober d. J. durch Promotion zum Dr. jur. zum Abſchluß brachte. Er ſiedelte nun, da er ſich inzwiſchen (1909) verheiratet hatte, zunächſt nach Bensberg bei Köln und 1912 nach Köln über. Zur Erwei- terung ſeines Geſichtskreiſes hat E. ſchon als Gymnaſiaſt und ſpäter als Offizier große Reiſen ins Ausland unternommen. S: Allerlei Klänge (Ge.), 1908. 2. A. 1909. – Äternitas. Geſchichte einer Seele (D.), 1909. – Odyſſeus (Schſp.), 1910. – Vergib uns unſere Schuld (Dr.), 1911. – Nach Sonnenuntergang (Alte u. neue Ge.), 1912. – Bunter Abend (Vortrags- Sammlg. der Vortragsvereinigung deutſcher Künſtler, mit Ernſt Weitz- Edwiga hrsg.), 1912. Eichberg, Fritz (II, S. 118). S: Hänſel und Gretel am Chriſtabend (Weihn.-Spiel f. d. Familie), 1912. – Kinderfreude (25 Schattenbilder von Konewka, V. von E.), 1912. Eichhorn, Maria (II, S. 120). S: Das ſüße Komteßchen. Die Schein- heilige (zwei Re.), 1911. – Raoul le Boucher (R.), 1911. Eichrodt, Ludwig (II, S. 121). S: Das Buch Biedermaier (Ge. v. E., Ad. Kußmaul u. Sam. Frdr. Sauter. Neue Ausg. v. Frdr. Eichrodt), 1911. Eimer, Manfred (II, S. 123). S: Margherita Volani (Tr.), 1904. *Einſtmann, Fernande, geborene Lemcke, wurde am 6. Auguſt 1873 in Oldenburg (im Großherzogtum) als einziges Kind eines Poſtſekretärs geboren und verlebte im Elternhauſe eine ſonnige Kindheit, die aber mit dem Tode der Mutter (1886) ein jähes Ende erreichte. Denn als nach wenigen Jahren der Vater ſich wie- der verheiratete, zeigte es ſich bald, daß eine innige Annäherung zwiſchen Stiefmutter und Tochter ausgeſchloſ- ſen war. Für letztere kamen deshalb einige traurige Jahre einer freud- loſen Jugend, die nur durch ein herr- liches Penſionsjahr, das die Tochter nach Abſolvierung der Oldenburger ſtädtiſchen höheren Töchterſchule in Holſtein verbrachte, unterbrochen wurden. Verbittert und weit über die Jahre gereift, verließ Fernande mit 21 Jahren das Elternhaus, um ſich ihr Brot ſelber zu verdienen; aber ſchon nach kurzer Zeit verlobte ſie ſich * 12*

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/183>, abgerufen am 24.11.2024.