Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Wör
2. (nicht 9.) Mai 1830 zu Metzlos in
Hessen geboren, wo sein Vater Di-
striktseinnehmer war. Nach dessen
Versetzung nach Arheilgen bei Darm-
stadt besuchte der Sohn vom zwölften
Jahre ab die Realschule, später die
polytechnische Schule in Darmstadt u.
widmete sich dann dem Postdienste.
Jn demselben fand er immer noch
einige Mußestunden, sich literarisch
zu betätigen, gründete auch 1856 mit
Dr. Becker in Marburg die Zeitschrift
"Die deutsche Frau", die bis 1860
Bestand hatte. 1862 trat W. aus dem
Postdienst, um hinfort literarisch tätig
zu sein; er arbeitete für die "Mainzer
Zeitung", "Hessische Landeszeitung",
"Frankfurter Zeitung", "Didaskalia"
u. a., gab von 1864-66 die in Mann-
heim erschienenen "Geschichtsblätter"
heraus und siedelte 1865 nach Dort-
mund über, wo er bis 1867 Redak-
teur der "Westfälischen Zeitung" war,
dann aber eine Buchdruckerei erwarb
und mit derselben 1876 einen Buch-
verlag verband. Diesen geschäftlichen
Unternehmungen stand er bis 1883
vor, wo er als Redakteur nach Lud-
wigshafen übersiedelte. Hier leitete
er eine Zeitlang das von der pfälzi-
schen Fortschrittspartei gegründete
"Pfälzische Journal" und gab seit
1890 den bekannten periodischen "Ge-
schichtskalender" heraus.

S:

Tannen-
berg (Ep. G.), 1852. - Antoinette von
Steinwart (R.); II, 1856. - Donna
Elvira (Dn.), 1857. - Nach 30 Jahren
(Familienroman); II, 1859. - Die
Erbin von Lotonsky, oder: Bruder
und Schwester (R.); II, 1861. - Ge-
dichte, 1861. - Ein poetisches Gemälde
der Befreiungskriege, 1863. - Die
Bundesbrüder (Freimaurerroman);
II, 1864. - Stilicho (Hist. Tr.), 1864.
- Amalasuntha (Dr.), 3. A., 1875. -
Ernste Gedanken (Ge.), 1903. - Aus-
gelebt (Dr.), 1906. - Miterlebtes
(Aus den Tagen der deutschen Re-
volution und deren Vorgeschichte),
1906.

[Spaltenumbruch]
Woer
*Worm, Fritz,

* am 11. Juli 1863
zu Barth in Pommern als der Sohn
eines Kunstdrechslermeisters, absol-
vierte 1884 am Seminar in Pölitz
seine Prüfung als Volksschullehrer,
war dann ein halbes Jahr Haus-
lehrer in Neuendorf-Heide, wurde
im Herbst 1884 zweiter Lehrer in
Niepars und 1886 Lehrer zu Carnin
in Pommern. Seit 1892 wirkt er
als solcher in Alt-Reddevitz auf der
Jnsel Rügen.

S:

De drei Rügener,
oder: Wer bringt dem Kaiser dat best
Geschenk? (Plattd. Festsp.), 1897. -
För Old un Jung (Hum.), 1896. -
Mein Rügenland (Ge.), 1896. - Vom
Ostseestrand (Ge.), 1896. - Mönch-
guter Bilder (Schilderungen der
Halbinsel Mönchgut), 1898. - Mönch-
gauder Spaukgeschichten (Allerhand
Döntgens), 1898. - Bur orer Eng-
länner? Entwerer - orer! (Plattd.
Lsp.), 1901. - Hei will woll frigen,
äwer blots "Ein" (Plattd. Lsp.), 1904.
- Hans möt frigen (Lsp.), 1900. -
De Heiratskannedat in dusend Äng-
sten, 1901. - Der Seeräuber von
Mönchgut (E.), 1908. - Truge Leiw
(Plattd. Volksst.), 1906. 2. A. 1908.
- Die Seemannsbraut (Pomm. E.),
1909. - Der Landesverräter (E.),
1910. - De Leiw hürt nie nich op (Dr.
m. Gesang), 1910. - Dat Kaiserhoch
(Plattd. Festsp.), 1910. - Selbstlose
Liebe (Volkst.), 1911.

*Woermann, Karl,

* am 4. Juli
1844 zu Hamburg als der Sohn eines
bekannten Großhändlers u. Schiffs-
reeders, erhielt seine Ausbildung vom
10. bis 15. Jahre in einer großen Er-
ziehungsanstalt auf dem Lande und
darauf, da er sich den höheren Stu-
dien widmen wollte, vorbereitenden
Gymnasialunterricht im elterlichen
Hause. Aber kaum hatte er einige
Monate die Hamburger Gelehrten-
schule besucht, so mußte er auf den
Rat der Ärzte zur Kräftigung seines
Nervensystems 1860 eine große See-
reise unternehmen, von der er erst im

*

[Spaltenumbruch]

Wör
2. (nicht 9.) Mai 1830 zu Metzlos in
Heſſen geboren, wo ſein Vater Di-
ſtriktseinnehmer war. Nach deſſen
Verſetzung nach Arheilgen bei Darm-
ſtadt beſuchte der Sohn vom zwölften
Jahre ab die Realſchule, ſpäter die
polytechniſche Schule in Darmſtadt u.
widmete ſich dann dem Poſtdienſte.
Jn demſelben fand er immer noch
einige Mußeſtunden, ſich literariſch
zu betätigen, gründete auch 1856 mit
Dr. Becker in Marburg die Zeitſchrift
„Die deutſche Frau“, die bis 1860
Beſtand hatte. 1862 trat W. aus dem
Poſtdienſt, um hinfort literariſch tätig
zu ſein; er arbeitete für die „Mainzer
Zeitung“, „Heſſiſche Landeszeitung“,
„Frankfurter Zeitung“, „Didaskalia“
u. a., gab von 1864–66 die in Mann-
heim erſchienenen „Geſchichtsblätter“
heraus und ſiedelte 1865 nach Dort-
mund über, wo er bis 1867 Redak-
teur der „Weſtfäliſchen Zeitung“ war,
dann aber eine Buchdruckerei erwarb
und mit derſelben 1876 einen Buch-
verlag verband. Dieſen geſchäftlichen
Unternehmungen ſtand er bis 1883
vor, wo er als Redakteur nach Lud-
wigshafen überſiedelte. Hier leitete
er eine Zeitlang das von der pfälzi-
ſchen Fortſchrittspartei gegründete
„Pfälziſche Journal“ und gab ſeit
1890 den bekannten periodiſchen „Ge-
ſchichtskalender“ heraus.

S:

Tannen-
berg (Ep. G.), 1852. – Antoinette von
Steinwart (R.); II, 1856. – Donna
Elvira (Dn.), 1857. – Nach 30 Jahren
(Familienroman); II, 1859. – Die
Erbin von Lotonsky, oder: Bruder
und Schweſter (R.); II, 1861. – Ge-
dichte, 1861. – Ein poetiſches Gemälde
der Befreiungskriege, 1863. – Die
Bundesbrüder (Freimaurerroman);
II, 1864. – Stilicho (Hiſt. Tr.), 1864.
– Amalaſuntha (Dr.), 3. A., 1875. –
Ernſte Gedanken (Ge.), 1903. – Aus-
gelebt (Dr.), 1906. – Miterlebtes
(Aus den Tagen der deutſchen Re-
volution und deren Vorgeſchichte),
1906.

[Spaltenumbruch]
Woer
*Worm, Fritz,

* am 11. Juli 1863
zu Barth in Pommern als der Sohn
eines Kunſtdrechſlermeiſters, abſol-
vierte 1884 am Seminar in Pölitz
ſeine Prüfung als Volksſchullehrer,
war dann ein halbes Jahr Haus-
lehrer in Neuendorf-Heide, wurde
im Herbſt 1884 zweiter Lehrer in
Niepars und 1886 Lehrer zu Carnin
in Pommern. Seit 1892 wirkt er
als ſolcher in Alt-Reddevitz auf der
Jnſel Rügen.

S:

De drei Rügener,
oder: Wer bringt dem Kaiſer dat beſt
Geſchenk? (Plattd. Feſtſp.), 1897. –
För Old un Jung (Hum.), 1896. –
Mein Rügenland (Ge.), 1896. – Vom
Oſtſeeſtrand (Ge.), 1896. – Mönch-
guter Bilder (Schilderungen der
Halbinſel Mönchgut), 1898. – Mönch-
gauder Spaukgeſchichten (Allerhand
Döntgens), 1898. – Bur orer Eng-
länner? Entwerer – orer! (Plattd.
Lſp.), 1901. – Hei will woll frigen,
äwer blots „Ein“ (Plattd. Lſp.), 1904.
– Hans möt frigen (Lſp.), 1900. –
De Heiratskannedat in duſend Äng-
ſten, 1901. – Der Seeräuber von
Mönchgut (E.), 1908. – Truge Leiw
(Plattd. Volksſt.), 1906. 2. A. 1908.
– Die Seemannsbraut (Pomm. E.),
1909. – Der Landesverräter (E.),
1910. – De Leiw hürt nie nich op (Dr.
m. Geſang), 1910. – Dat Kaiſerhoch
(Plattd. Feſtſp.), 1910. – Selbſtloſe
Liebe (Volkſt.), 1911.

*Woermann, Karl,

* am 4. Juli
1844 zu Hamburg als der Sohn eines
bekannten Großhändlers u. Schiffs-
reeders, erhielt ſeine Ausbildung vom
10. bis 15. Jahre in einer großen Er-
ziehungsanſtalt auf dem Lande und
darauf, da er ſich den höheren Stu-
dien widmen wollte, vorbereitenden
Gymnaſialunterricht im elterlichen
Hauſe. Aber kaum hatte er einige
Monate die Hamburger Gelehrten-
ſchule beſucht, ſo mußte er auf den
Rat der Ärzte zur Kräftigung ſeines
Nervenſyſtems 1860 eine große See-
reiſe unternehmen, von der er erſt im

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0045" n="41"/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Wör</hi></fw><lb/>
2. (nicht 9.) Mai 1830 zu Metzlos in<lb/>
He&#x017F;&#x017F;en geboren, wo &#x017F;ein Vater Di-<lb/>
&#x017F;triktseinnehmer war. Nach de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Ver&#x017F;etzung nach Arheilgen bei Darm-<lb/>
&#x017F;tadt be&#x017F;uchte der Sohn vom zwölften<lb/>
Jahre ab die Real&#x017F;chule, &#x017F;päter die<lb/>
polytechni&#x017F;che Schule in Darm&#x017F;tadt u.<lb/>
widmete &#x017F;ich dann dem Po&#x017F;tdien&#x017F;te.<lb/>
Jn dem&#x017F;elben fand er immer noch<lb/>
einige Muße&#x017F;tunden, &#x017F;ich literari&#x017F;ch<lb/>
zu betätigen, gründete auch 1856 mit<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Becker in Marburg die Zeit&#x017F;chrift<lb/>
&#x201E;Die deut&#x017F;che Frau&#x201C;, die bis 1860<lb/>
Be&#x017F;tand hatte. 1862 trat W. aus dem<lb/>
Po&#x017F;tdien&#x017F;t, um hinfort literari&#x017F;ch tätig<lb/>
zu &#x017F;ein; er arbeitete für die &#x201E;Mainzer<lb/>
Zeitung&#x201C;, &#x201E;He&#x017F;&#x017F;i&#x017F;che Landeszeitung&#x201C;,<lb/>
&#x201E;Frankfurter Zeitung&#x201C;, &#x201E;Didaskalia&#x201C;<lb/>
u. a., gab von 1864&#x2013;66 die in Mann-<lb/>
heim er&#x017F;chienenen &#x201E;Ge&#x017F;chichtsblätter&#x201C;<lb/>
heraus und &#x017F;iedelte 1865 nach Dort-<lb/>
mund über, wo er bis 1867 Redak-<lb/>
teur der &#x201E;We&#x017F;tfäli&#x017F;chen Zeitung&#x201C; war,<lb/>
dann aber eine Buchdruckerei erwarb<lb/>
und mit der&#x017F;elben 1876 einen Buch-<lb/>
verlag verband. Die&#x017F;en ge&#x017F;chäftlichen<lb/>
Unternehmungen &#x017F;tand er bis 1883<lb/>
vor, wo er als Redakteur nach Lud-<lb/>
wigshafen über&#x017F;iedelte. Hier leitete<lb/>
er eine Zeitlang das von der pfälzi-<lb/>
&#x017F;chen Fort&#x017F;chrittspartei gegründete<lb/>
&#x201E;Pfälzi&#x017F;che Journal&#x201C; und gab &#x017F;eit<lb/>
1890 den bekannten periodi&#x017F;chen &#x201E;Ge-<lb/>
&#x017F;chichtskalender&#x201C; heraus. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Tannen-<lb/>
berg (Ep. G.), 1852. &#x2013; Antoinette von<lb/>
Steinwart (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1856. &#x2013; Donna<lb/>
Elvira (Dn.), 1857. &#x2013; Nach 30 Jahren<lb/>
(Familienroman); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1859. &#x2013; Die<lb/>
Erbin von Lotonsky, oder: Bruder<lb/>
und Schwe&#x017F;ter (R.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1861. &#x2013; Ge-<lb/>
dichte, 1861. &#x2013; Ein poeti&#x017F;ches Gemälde<lb/>
der Befreiungskriege, 1863. &#x2013; Die<lb/>
Bundesbrüder (Freimaurerroman);<lb/><hi rendition="#aq">II,</hi> 1864. &#x2013; Stilicho (Hi&#x017F;t. Tr.), 1864.<lb/>
&#x2013; Amala&#x017F;untha (Dr.), 3. A., 1875. &#x2013;<lb/>
Ern&#x017F;te Gedanken (Ge.), 1903. &#x2013; Aus-<lb/>
gelebt (Dr.), 1906. &#x2013; Miterlebtes<lb/>
(Aus den Tagen der deut&#x017F;chen Re-<lb/>
volution und deren Vorge&#x017F;chichte),<lb/>
1906.</p><lb/>
          <cb/>
          <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#g">Woer</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Worm,</hi> Fritz,</persName>
        </head>
        <p> * am 11. Juli 1863<lb/>
zu Barth in Pommern als der Sohn<lb/>
eines Kun&#x017F;tdrech&#x017F;lermei&#x017F;ters, ab&#x017F;ol-<lb/>
vierte 1884 am Seminar in Pölitz<lb/>
&#x017F;eine Prüfung als Volks&#x017F;chullehrer,<lb/>
war dann ein halbes Jahr Haus-<lb/>
lehrer in Neuendorf-Heide, wurde<lb/>
im Herb&#x017F;t 1884 zweiter Lehrer in<lb/>
Niepars und 1886 Lehrer zu Carnin<lb/>
in Pommern. Seit 1892 wirkt er<lb/>
als &#x017F;olcher in Alt-Reddevitz auf der<lb/>
Jn&#x017F;el Rügen. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> De drei Rügener,<lb/>
oder: Wer bringt dem Kai&#x017F;er dat be&#x017F;t<lb/>
Ge&#x017F;chenk? (Plattd. Fe&#x017F;t&#x017F;p.), 1897. &#x2013;<lb/>
För Old un Jung (Hum.), 1896. &#x2013;<lb/>
Mein Rügenland (Ge.), 1896. &#x2013; Vom<lb/>
O&#x017F;t&#x017F;ee&#x017F;trand (Ge.), 1896. &#x2013; Mönch-<lb/>
guter Bilder (Schilderungen der<lb/>
Halbin&#x017F;el Mönchgut), 1898. &#x2013; Mönch-<lb/>
gauder Spaukge&#x017F;chichten (Allerhand<lb/>
Döntgens), 1898. &#x2013; Bur orer Eng-<lb/>
länner? Entwerer &#x2013; orer! (Plattd.<lb/>
L&#x017F;p.), 1901. &#x2013; Hei will woll frigen,<lb/>
äwer blots &#x201E;Ein&#x201C; (Plattd. L&#x017F;p.), 1904.<lb/>
&#x2013; Hans möt frigen (L&#x017F;p.), 1900. &#x2013;<lb/>
De Heiratskannedat in du&#x017F;end Äng-<lb/>
&#x017F;ten, 1901. &#x2013; Der Seeräuber von<lb/>
Mönchgut (E.), 1908. &#x2013; Truge Leiw<lb/>
(Plattd. Volks&#x017F;t.), 1906. 2. A. 1908.<lb/>
&#x2013; Die Seemannsbraut (Pomm. E.),<lb/>
1909. &#x2013; Der Landesverräter (E.),<lb/>
1910. &#x2013; De Leiw hürt nie nich op (Dr.<lb/>
m. Ge&#x017F;ang), 1910. &#x2013; Dat Kai&#x017F;erhoch<lb/>
(Plattd. Fe&#x017F;t&#x017F;p.), 1910. &#x2013; Selb&#x017F;tlo&#x017F;e<lb/>
Liebe (Volk&#x017F;t.), 1911.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Woermann,</hi> Karl,</persName>
        </head>
        <p> * am 4. Juli<lb/>
1844 zu Hamburg als der Sohn eines<lb/>
bekannten Großhändlers u. Schiffs-<lb/>
reeders, erhielt &#x017F;eine Ausbildung vom<lb/>
10. bis 15. Jahre in einer großen Er-<lb/>
ziehungsan&#x017F;talt auf dem Lande und<lb/>
darauf, da er &#x017F;ich den höheren Stu-<lb/>
dien widmen wollte, vorbereitenden<lb/>
Gymna&#x017F;ialunterricht im elterlichen<lb/>
Hau&#x017F;e. Aber kaum hatte er einige<lb/>
Monate die Hamburger Gelehrten-<lb/>
&#x017F;chule be&#x017F;ucht, &#x017F;o mußte er auf den<lb/>
Rat der Ärzte zur Kräftigung &#x017F;eines<lb/>
Nerven&#x017F;y&#x017F;tems 1860 eine große See-<lb/>
rei&#x017F;e unternehmen, von der er er&#x017F;t im<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0045] Wör Woer 2. (nicht 9.) Mai 1830 zu Metzlos in Heſſen geboren, wo ſein Vater Di- ſtriktseinnehmer war. Nach deſſen Verſetzung nach Arheilgen bei Darm- ſtadt beſuchte der Sohn vom zwölften Jahre ab die Realſchule, ſpäter die polytechniſche Schule in Darmſtadt u. widmete ſich dann dem Poſtdienſte. Jn demſelben fand er immer noch einige Mußeſtunden, ſich literariſch zu betätigen, gründete auch 1856 mit Dr. Becker in Marburg die Zeitſchrift „Die deutſche Frau“, die bis 1860 Beſtand hatte. 1862 trat W. aus dem Poſtdienſt, um hinfort literariſch tätig zu ſein; er arbeitete für die „Mainzer Zeitung“, „Heſſiſche Landeszeitung“, „Frankfurter Zeitung“, „Didaskalia“ u. a., gab von 1864–66 die in Mann- heim erſchienenen „Geſchichtsblätter“ heraus und ſiedelte 1865 nach Dort- mund über, wo er bis 1867 Redak- teur der „Weſtfäliſchen Zeitung“ war, dann aber eine Buchdruckerei erwarb und mit derſelben 1876 einen Buch- verlag verband. Dieſen geſchäftlichen Unternehmungen ſtand er bis 1883 vor, wo er als Redakteur nach Lud- wigshafen überſiedelte. Hier leitete er eine Zeitlang das von der pfälzi- ſchen Fortſchrittspartei gegründete „Pfälziſche Journal“ und gab ſeit 1890 den bekannten periodiſchen „Ge- ſchichtskalender“ heraus. S: Tannen- berg (Ep. G.), 1852. – Antoinette von Steinwart (R.); II, 1856. – Donna Elvira (Dn.), 1857. – Nach 30 Jahren (Familienroman); II, 1859. – Die Erbin von Lotonsky, oder: Bruder und Schweſter (R.); II, 1861. – Ge- dichte, 1861. – Ein poetiſches Gemälde der Befreiungskriege, 1863. – Die Bundesbrüder (Freimaurerroman); II, 1864. – Stilicho (Hiſt. Tr.), 1864. – Amalaſuntha (Dr.), 3. A., 1875. – Ernſte Gedanken (Ge.), 1903. – Aus- gelebt (Dr.), 1906. – Miterlebtes (Aus den Tagen der deutſchen Re- volution und deren Vorgeſchichte), 1906. *Worm, Fritz, * am 11. Juli 1863 zu Barth in Pommern als der Sohn eines Kunſtdrechſlermeiſters, abſol- vierte 1884 am Seminar in Pölitz ſeine Prüfung als Volksſchullehrer, war dann ein halbes Jahr Haus- lehrer in Neuendorf-Heide, wurde im Herbſt 1884 zweiter Lehrer in Niepars und 1886 Lehrer zu Carnin in Pommern. Seit 1892 wirkt er als ſolcher in Alt-Reddevitz auf der Jnſel Rügen. S: De drei Rügener, oder: Wer bringt dem Kaiſer dat beſt Geſchenk? (Plattd. Feſtſp.), 1897. – För Old un Jung (Hum.), 1896. – Mein Rügenland (Ge.), 1896. – Vom Oſtſeeſtrand (Ge.), 1896. – Mönch- guter Bilder (Schilderungen der Halbinſel Mönchgut), 1898. – Mönch- gauder Spaukgeſchichten (Allerhand Döntgens), 1898. – Bur orer Eng- länner? Entwerer – orer! (Plattd. Lſp.), 1901. – Hei will woll frigen, äwer blots „Ein“ (Plattd. Lſp.), 1904. – Hans möt frigen (Lſp.), 1900. – De Heiratskannedat in duſend Äng- ſten, 1901. – Der Seeräuber von Mönchgut (E.), 1908. – Truge Leiw (Plattd. Volksſt.), 1906. 2. A. 1908. – Die Seemannsbraut (Pomm. E.), 1909. – Der Landesverräter (E.), 1910. – De Leiw hürt nie nich op (Dr. m. Geſang), 1910. – Dat Kaiſerhoch (Plattd. Feſtſp.), 1910. – Selbſtloſe Liebe (Volkſt.), 1911. *Woermann, Karl, * am 4. Juli 1844 zu Hamburg als der Sohn eines bekannten Großhändlers u. Schiffs- reeders, erhielt ſeine Ausbildung vom 10. bis 15. Jahre in einer großen Er- ziehungsanſtalt auf dem Lande und darauf, da er ſich den höheren Stu- dien widmen wollte, vorbereitenden Gymnaſialunterricht im elterlichen Hauſe. Aber kaum hatte er einige Monate die Hamburger Gelehrten- ſchule beſucht, ſo mußte er auf den Rat der Ärzte zur Kräftigung ſeines Nervenſyſtems 1860 eine große See- reiſe unternehmen, von der er erſt im *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/45
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/45>, abgerufen am 21.11.2024.