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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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Woer
dert wurden. Jm Jahre 1909 ver-
heiratete sie sich mit dem Literarhisto-
riker Roman Woerner (s. d.!) und
siedelte mit dem Gatten 1911 nach
München über.

S:

Sonnenuhr (Ge.),
1910.

Woerner, Pauline,

siehe Pau-
line Krone!

Wörnitz, Hans von der,

Pseud.
für Hans Wilhelm Fischer; s. d.!

*Woerth, Ludwig Emil,

geb. am
19. April 1870 zu Benfeld im Elsaß,
besuchte dort die Elementar- und
Mittelschule und 1884-87 das Gym-
nasium in Sarnen (Schweiz), wo sein
Lehrer, der bekannte Literaturprofes-
sor und Dichter Leo Fischer (s. d.!)
auch seinen Schüler zu dichterischen
Versuchen anzuregen wußte. Nachdem
er 1887-88 noch das bischöfliche Gym-
nasium in Straßburg i. E. besucht
hatte, mußte er seine Studien auf-
geben, da die Verhältnisse -- der
Vater war schon 1875 gestorben --
eine Fortsetzung derselben nicht ge-
statteten. Er wurde zuerst Hilfs-
gemeindeschreiber in Benfeld, nach
acht Monaten Schreiber bei einem
Notar daselbst, genügte vom Herbst
1890-92 in Koblenz beim Königin
Augusta-Garde-Grenadierregiment
seiner Militärpflicht und wurde dann
Reisender in der Kolonialwaren-
branche. Als solcher lebte er bis 1899
in Schlettstadt (Elsaß) und seitdem in
Mülhausen i. E.

S:

Auf Vogesen-
pfaden (Ge.), 1897. 2. Aufl. 1898. -
Neue Wanderlieder (Ge., mit Karl
Zumstein [s. d.!]), 1906.

Wörther, Franz,

wurde am 6. De-
zember 1830 zu Klein-Heubach am
Main im bayrischen Unterfranken als
der Sohn eines Maurermeisters am
fürstlich Löwensteinschen Hofe gebo-
ren u. sollte sich gleichfalls dem Bau-
fache widmen. Jndessen schon 1843
verunglückte der Vater in seinem Be-
rufe, u. da dem Knaben kein Freund
u. Gönner zur Seite stand, so wurde
er zu einem Schuhmacher in die Lehre
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Wou
getan. Nach drei harten Lehrjahren
schnürte er sein Ränzel und durchzog
als Geselle Nord- und Mitteldeutsch-
land, bis er sich zum Militär stellen
mußte. Nach fünfundeinhalbjährigem
Dienste nahm er sein Handwerk wie-
der auf und machte sich in seinem Hei-
matflecken als Meister seßhaft. Sein
poetisches Talent ist ihm ein Tröster
in manchen sorgenvollen Stunden des
Lebens gewesen und hat ihm auch im
Alter ein zufriedenes Gemüt bewahrt.
Eine Sammlung seiner Gedichte und
Gedanken gab Karl Schrattenthal her-
aus als

S:

Franz Wörther, ein Dich-
ter und Denker aus dem Volke, 1897.

Wothe, Anny,

s. Anna Mahn-
Wothe;

*Wouvermans, Aime

von, ent-
stammte einer berühmten niederlän-
dischen Familie, deren Glieder zum
Teil später nach Österreich kamen und
hier als Militärs mit Auszeichnung
dienten. Er wurde am 4. März 1824
in Wien geboren, wo sein Vater da-
mals als Major lebte; nach dem Tode
des letzteren (1832) übernahm der aus
dem Jahre 1809 rühmlichst bekannte
Tiroler Heerführer Martin Freiherr
von Teimer als Vormund u. Pflege-
vater die Erziehung des Knaben. Die-
ser besuchte anfänglich das Gymna-
sium in Graz, trat jedoch im 13. Jahre
als Volontär beim 4. Chevauxlegers-
Regimente ein, wurde 1842 Leutnant
in der ungarischen Nobelgarde, später
im Regiment Bianchi u. führte wäh-
rend der polnischen Revolution 1846
eine Pazifizierungskolonne in Ost-
Galizien. Jm Oktober 1846 trat W.
in k. k. Zivildienste, arbeitete als po-
litischer Kommissär in Trembowla,
dann beim Kreisamte in Tarnopol,
quittierte aber nach Ausbruch der
Märzrevolution 1848 diese Stellung
u. ging nach Wien, wo er in die Re-
daktion der "Debatten-Zeitung" ein-
trat. Noch in demselben Jahre sie-
delte W. nach Graz über, wo er an
der Redaktion der "Grazer Schnell-

*

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Woer
dert wurden. Jm Jahre 1909 ver-
heiratete ſie ſich mit dem Literarhiſto-
riker Roman Woerner (ſ. d.!) und
ſiedelte mit dem Gatten 1911 nach
München über.

S:

Sonnenuhr (Ge.),
1910.

Woerner, Pauline,

ſiehe Pau-
line Krone!

Wörnitz, Hans von der,

Pſeud.
für Hans Wilhelm Fiſcher; ſ. d.!

*Woerth, Ludwig Emil,

geb. am
19. April 1870 zu Benfeld im Elſaß,
beſuchte dort die Elementar- und
Mittelſchule und 1884–87 das Gym-
naſium in Sarnen (Schweiz), wo ſein
Lehrer, der bekannte Literaturprofeſ-
ſor und Dichter Leo Fiſcher (ſ. d.!)
auch ſeinen Schüler zu dichteriſchen
Verſuchen anzuregen wußte. Nachdem
er 1887–88 noch das biſchöfliche Gym-
naſium in Straßburg i. E. beſucht
hatte, mußte er ſeine Studien auf-
geben, da die Verhältniſſe — der
Vater war ſchon 1875 geſtorben —
eine Fortſetzung derſelben nicht ge-
ſtatteten. Er wurde zuerſt Hilfs-
gemeindeſchreiber in Benfeld, nach
acht Monaten Schreiber bei einem
Notar daſelbſt, genügte vom Herbſt
1890–92 in Koblenz beim Königin
Auguſta-Garde-Grenadierregiment
ſeiner Militärpflicht und wurde dann
Reiſender in der Kolonialwaren-
branche. Als ſolcher lebte er bis 1899
in Schlettſtadt (Elſaß) und ſeitdem in
Mülhauſen i. E.

S:

Auf Vogeſen-
pfaden (Ge.), 1897. 2. Aufl. 1898. –
Neue Wanderlieder (Ge., mit Karl
Zumſtein [ſ. d.!]), 1906.

Wörther, Franz,

wurde am 6. De-
zember 1830 zu Klein-Heubach am
Main im bayriſchen Unterfranken als
der Sohn eines Maurermeiſters am
fürſtlich Löwenſteinſchen Hofe gebo-
ren u. ſollte ſich gleichfalls dem Bau-
fache widmen. Jndeſſen ſchon 1843
verunglückte der Vater in ſeinem Be-
rufe, u. da dem Knaben kein Freund
u. Gönner zur Seite ſtand, ſo wurde
er zu einem Schuhmacher in die Lehre
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Wou
getan. Nach drei harten Lehrjahren
ſchnürte er ſein Ränzel und durchzog
als Geſelle Nord- und Mitteldeutſch-
land, bis er ſich zum Militär ſtellen
mußte. Nach fünfundeinhalbjährigem
Dienſte nahm er ſein Handwerk wie-
der auf und machte ſich in ſeinem Hei-
matflecken als Meiſter ſeßhaft. Sein
poetiſches Talent iſt ihm ein Tröſter
in manchen ſorgenvollen Stunden des
Lebens geweſen und hat ihm auch im
Alter ein zufriedenes Gemüt bewahrt.
Eine Sammlung ſeiner Gedichte und
Gedanken gab Karl Schrattenthal her-
aus als

S:

Franz Wörther, ein Dich-
ter und Denker aus dem Volke, 1897.

Wothe, Anny,

ſ. Anna Mahn-
Wothe;

*Wouvermans, Aimé

von, ent-
ſtammte einer berühmten niederlän-
diſchen Familie, deren Glieder zum
Teil ſpäter nach Öſterreich kamen und
hier als Militärs mit Auszeichnung
dienten. Er wurde am 4. März 1824
in Wien geboren, wo ſein Vater da-
mals als Major lebte; nach dem Tode
des letzteren (1832) übernahm der aus
dem Jahre 1809 rühmlichſt bekannte
Tiroler Heerführer Martin Freiherr
von Teimer als Vormund u. Pflege-
vater die Erziehung des Knaben. Die-
ſer beſuchte anfänglich das Gymna-
ſium in Graz, trat jedoch im 13. Jahre
als Volontär beim 4. Chevauxlegers-
Regimente ein, wurde 1842 Leutnant
in der ungariſchen Nobelgarde, ſpäter
im Regiment Bianchi u. führte wäh-
rend der polniſchen Revolution 1846
eine Pazifizierungskolonne in Oſt-
Galizien. Jm Oktober 1846 trat W.
in k. k. Zivildienſte, arbeitete als po-
litiſcher Kommiſſär in Trembowla,
dann beim Kreisamte in Tarnopol,
quittierte aber nach Ausbruch der
Märzrevolution 1848 dieſe Stellung
u. ging nach Wien, wo er in die Re-
daktion der „Debatten-Zeitung“ ein-
trat. Noch in demſelben Jahre ſie-
delte W. nach Graz über, wo er an
der Redaktion der „Grazer Schnell-

*
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[45/0049] Woer Wou dert wurden. Jm Jahre 1909 ver- heiratete ſie ſich mit dem Literarhiſto- riker Roman Woerner (ſ. d.!) und ſiedelte mit dem Gatten 1911 nach München über. S: Sonnenuhr (Ge.), 1910. Woerner, Pauline, ſiehe Pau- line Krone! Wörnitz, Hans von der, Pſeud. für Hans Wilhelm Fiſcher; ſ. d.! *Woerth, Ludwig Emil, geb. am 19. April 1870 zu Benfeld im Elſaß, beſuchte dort die Elementar- und Mittelſchule und 1884–87 das Gym- naſium in Sarnen (Schweiz), wo ſein Lehrer, der bekannte Literaturprofeſ- ſor und Dichter Leo Fiſcher (ſ. d.!) auch ſeinen Schüler zu dichteriſchen Verſuchen anzuregen wußte. Nachdem er 1887–88 noch das biſchöfliche Gym- naſium in Straßburg i. E. beſucht hatte, mußte er ſeine Studien auf- geben, da die Verhältniſſe — der Vater war ſchon 1875 geſtorben — eine Fortſetzung derſelben nicht ge- ſtatteten. Er wurde zuerſt Hilfs- gemeindeſchreiber in Benfeld, nach acht Monaten Schreiber bei einem Notar daſelbſt, genügte vom Herbſt 1890–92 in Koblenz beim Königin Auguſta-Garde-Grenadierregiment ſeiner Militärpflicht und wurde dann Reiſender in der Kolonialwaren- branche. Als ſolcher lebte er bis 1899 in Schlettſtadt (Elſaß) und ſeitdem in Mülhauſen i. E. S: Auf Vogeſen- pfaden (Ge.), 1897. 2. Aufl. 1898. – Neue Wanderlieder (Ge., mit Karl Zumſtein [ſ. d.!]), 1906. Wörther, Franz, wurde am 6. De- zember 1830 zu Klein-Heubach am Main im bayriſchen Unterfranken als der Sohn eines Maurermeiſters am fürſtlich Löwenſteinſchen Hofe gebo- ren u. ſollte ſich gleichfalls dem Bau- fache widmen. Jndeſſen ſchon 1843 verunglückte der Vater in ſeinem Be- rufe, u. da dem Knaben kein Freund u. Gönner zur Seite ſtand, ſo wurde er zu einem Schuhmacher in die Lehre getan. Nach drei harten Lehrjahren ſchnürte er ſein Ränzel und durchzog als Geſelle Nord- und Mitteldeutſch- land, bis er ſich zum Militär ſtellen mußte. Nach fünfundeinhalbjährigem Dienſte nahm er ſein Handwerk wie- der auf und machte ſich in ſeinem Hei- matflecken als Meiſter ſeßhaft. Sein poetiſches Talent iſt ihm ein Tröſter in manchen ſorgenvollen Stunden des Lebens geweſen und hat ihm auch im Alter ein zufriedenes Gemüt bewahrt. Eine Sammlung ſeiner Gedichte und Gedanken gab Karl Schrattenthal her- aus als S: Franz Wörther, ein Dich- ter und Denker aus dem Volke, 1897. Wothe, Anny, ſ. Anna Mahn- Wothe; *Wouvermans, Aimé von, ent- ſtammte einer berühmten niederlän- diſchen Familie, deren Glieder zum Teil ſpäter nach Öſterreich kamen und hier als Militärs mit Auszeichnung dienten. Er wurde am 4. März 1824 in Wien geboren, wo ſein Vater da- mals als Major lebte; nach dem Tode des letzteren (1832) übernahm der aus dem Jahre 1809 rühmlichſt bekannte Tiroler Heerführer Martin Freiherr von Teimer als Vormund u. Pflege- vater die Erziehung des Knaben. Die- ſer beſuchte anfänglich das Gymna- ſium in Graz, trat jedoch im 13. Jahre als Volontär beim 4. Chevauxlegers- Regimente ein, wurde 1842 Leutnant in der ungariſchen Nobelgarde, ſpäter im Regiment Bianchi u. führte wäh- rend der polniſchen Revolution 1846 eine Pazifizierungskolonne in Oſt- Galizien. Jm Oktober 1846 trat W. in k. k. Zivildienſte, arbeitete als po- litiſcher Kommiſſär in Trembowla, dann beim Kreisamte in Tarnopol, quittierte aber nach Ausbruch der Märzrevolution 1848 dieſe Stellung u. ging nach Wien, wo er in die Re- daktion der „Debatten-Zeitung“ ein- trat. Noch in demſelben Jahre ſie- delte W. nach Graz über, wo er an der Redaktion der „Grazer Schnell- *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/49>, abgerufen am 21.11.2024.