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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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post" teilnahm u. 1849-50 die "Jris,
Wochenschrift für Kunst und Litera-
tur" redigierte, lebte in der Folge
in Norddeutschland (Stettin, Rügen,
Berlin), sich mit ägyptischer Archäo-
logie beschäftigend, und kehrte 1852
nach Graz zurück, wo er bis 1859 der
Redaktion des "Grazer Telegraph"
angehörte. Seit dem Herbste 1859
lebte W. als Redakteur in Wien, seit
1861 in Brünn, seit 1863 in Salz-
burg, und seit 1867 wieder in Wien,
wo er als Mitredakteur der "Kon-
stitutionellen Vorstadt-Zeitung" bis
an seinen Tod, 28. September 1884,
tätig war.

S:

An der Grenzscheide
(Ep. G.), 1847. - Heinrich der Finkler
(O.), 1860. - Lady Esthers Freundin
(Schsp.), 1880. - Jch liebe! (Genre-
bild), 1880. - Madame l'Etiquette
(Lsp.), 1883. - Prinzessin Rose (Dr.
G.), 1883. - Ein graues Haar (Lsp.),
1880. - Verschiedene andere Opern,
Lustspiele und 15 Bde. Romanüber-
setzungen.

Woycke, August,

geb. am 19. April
1821 zu Danzig, machte seine Studien
in Berlin, ging 1849 als Privatlehrer
nach Warschau, wurde 1855 Realschul-
lehrer in Kalisch, und 1865 Gym-
nasiallehrer in Warschau. Hier starb
er am 24. September 1882.

S:

Ge-
dichte, 1845. - Proben neuerer pol-
nischer Lyrik und Epik (Übersetzun-
gen), 1861. - Sitten- und Charak-
terbilder aus Polen und Litauen,
1862.

Wrany, Eugen,

pseudon. Eugen
Raaben,
wurde am 15. Juli 1854
zu Kuttenberg in Böhmen geboren.
Sein Vater, ursprünglich fürstlich
Schwarzenbergscher Beamter, verließ
nach dem Revolutionsjahre 1848 die-
sen Dienst, war dann in verschie-
denen Stellungen tätig und wurde
1864 Güterdirektor der an die Kre-
ditanstalt verkauften Staatsdomäne
Pardubitz. Der Sohn besuchte 1864
bis 1868 das Untergymnasium in
Wien, 1868-72 das Obergymnasium
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auf der Kleinseite in Prag und bezog
1872 die Universität Prag, an wel-
cher er 1876 seine rechtswissenschaft-
lichen Studien beendete und 1879 die
Doktorwürde erlangte. Jnzwischen
war er 1877 bei dem k. k. Landge-
richte in Wien in die Gerichtspraxis
eingetreten, wurde 1878 Auskultant
u. 1885 Gerichtsadjunkt in Stockerau
(Niederösterreich). Seit 1889 wirkte
er in gleicher Eigenschaft in Wien u.
wurde hier zum Gerichtssekretär,
1899 zum Landgerichtsrat und 1910
zum Oberlandes-Gerichtsrat beför-
dert.

S:

Weil ich Sie hasse, Ma-
dame! (Lustsp.), 1882. - Die Feuer-
probe (Lsp.), 1883. - Der Löwenhof
(E.), 1884. - Lettres de cachet (Lsp.),
1888. - Kleine Geschichten, 1891. -
Voltaire und Lessing (Lsp.), 1893. -
Venus Anadyomene (N. in B.), 1896.
- Jm Bann der Wahrheit (Wiener
R.), 1900. - Karola Steinz (Schsp.),
1902. - Zwisch'n Gut und Bös (Volks-
stück n. e. E. Anzengrubers), 1903. -
Die Kuenringer (Dr. a. Österreichs
Gesch.), 1904 2. Aufl. 1907. - Halb-
witwen (3 Einakter), 1908. - Rudolf
Ardagger (R. ein. Oberösterreichers),
1911.

*Wratisch, Josef,

pseud. Phm.
Lauris,
wurde am 5. Jan. 1862 in
St. Veit (Kärnten) geboren, besuchte
in Villach vier Gymnasialklassen und
widmete sich nach einigen Jrrfahrten
der kommerziell-montanistischen Lauf-
bahn. Nach einigen Jahren verließ
er dieselbe wieder und beschäftigte sich
mit Patentverwertungen, gründete
dann einen Postkarten-Kunstverlag,
war danach als Handelsreisender tätig
u. durchquerte als solcher alle Staa-
ten des Kontinents und sammelte sich
reichliche Erfahrungen und Menschen-
kenntnis. Ein Feuilleton des bekann-
ten Schriftstellers Hermann Bahr
(s. d.!) regte W. zu seinem ersten dra-
matischen Versuch an. Er lebt seit
Jahren in Wien.

S:

's Franzerl
(Wiener Volksst.), 1905.

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poſt“ teilnahm u. 1849–50 die „Jris,
Wochenſchrift für Kunſt und Litera-
tur“ redigierte, lebte in der Folge
in Norddeutſchland (Stettin, Rügen,
Berlin), ſich mit ägyptiſcher Archäo-
logie beſchäftigend, und kehrte 1852
nach Graz zurück, wo er bis 1859 der
Redaktion des „Grazer Telegraph“
angehörte. Seit dem Herbſte 1859
lebte W. als Redakteur in Wien, ſeit
1861 in Brünn, ſeit 1863 in Salz-
burg, und ſeit 1867 wieder in Wien,
wo er als Mitredakteur der „Kon-
ſtitutionellen Vorſtadt-Zeitung“ bis
an ſeinen Tod, 28. September 1884,
tätig war.

S:

An der Grenzſcheide
(Ep. G.), 1847. – Heinrich der Finkler
(O.), 1860. – Lady Eſthers Freundin
(Schſp.), 1880. – Jch liebe! (Genre-
bild), 1880. – Madame l’Etiquette
(Lſp.), 1883. – Prinzeſſin Roſe (Dr.
G.), 1883. – Ein graues Haar (Lſp.),
1880. – Verſchiedene andere Opern,
Luſtſpiele und 15 Bde. Romanüber-
ſetzungen.

Woycke, Auguſt,

geb. am 19. April
1821 zu Danzig, machte ſeine Studien
in Berlin, ging 1849 als Privatlehrer
nach Warſchau, wurde 1855 Realſchul-
lehrer in Kaliſch, und 1865 Gym-
naſiallehrer in Warſchau. Hier ſtarb
er am 24. September 1882.

S:

Ge-
dichte, 1845. – Proben neuerer pol-
niſcher Lyrik und Epik (Überſetzun-
gen), 1861. – Sitten- und Charak-
terbilder aus Polen und Litauen,
1862.

Wrany, Eugen,

pſeudon. Eugen
Raaben,
wurde am 15. Juli 1854
zu Kuttenberg in Böhmen geboren.
Sein Vater, urſprünglich fürſtlich
Schwarzenbergſcher Beamter, verließ
nach dem Revolutionsjahre 1848 die-
ſen Dienſt, war dann in verſchie-
denen Stellungen tätig und wurde
1864 Güterdirektor der an die Kre-
ditanſtalt verkauften Staatsdomäne
Pardubitz. Der Sohn beſuchte 1864
bis 1868 das Untergymnaſium in
Wien, 1868–72 das Obergymnaſium
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auf der Kleinſeite in Prag und bezog
1872 die Univerſität Prag, an wel-
cher er 1876 ſeine rechtswiſſenſchaft-
lichen Studien beendete und 1879 die
Doktorwürde erlangte. Jnzwiſchen
war er 1877 bei dem k. k. Landge-
richte in Wien in die Gerichtspraxis
eingetreten, wurde 1878 Auskultant
u. 1885 Gerichtsadjunkt in Stockerau
(Niederöſterreich). Seit 1889 wirkte
er in gleicher Eigenſchaft in Wien u.
wurde hier zum Gerichtsſekretär,
1899 zum Landgerichtsrat und 1910
zum Oberlandes-Gerichtsrat beför-
dert.

S:

Weil ich Sie haſſe, Ma-
dame! (Luſtſp.), 1882. – Die Feuer-
probe (Lſp.), 1883. – Der Löwenhof
(E.), 1884. – Lettres de cachet (Lſp.),
1888. – Kleine Geſchichten, 1891. –
Voltaire und Leſſing (Lſp.), 1893. –
Venus Anadyomene (N. in B.), 1896.
– Jm Bann der Wahrheit (Wiener
R.), 1900. – Karola Steinz (Schſp.),
1902. – Zwiſch’n Gut und Bös (Volks-
ſtück n. e. E. Anzengrubers), 1903. –
Die Kuenringer (Dr. a. Öſterreichs
Geſch.), 1904 2. Aufl. 1907. – Halb-
witwen (3 Einakter), 1908. – Rudolf
Ardagger (R. ein. Oberöſterreichers),
1911.

*Wratiſch, Joſef,

pſeud. Phm.
Lauris,
wurde am 5. Jan. 1862 in
St. Veit (Kärnten) geboren, beſuchte
in Villach vier Gymnaſialklaſſen und
widmete ſich nach einigen Jrrfahrten
der kommerziell-montaniſtiſchen Lauf-
bahn. Nach einigen Jahren verließ
er dieſelbe wieder und beſchäftigte ſich
mit Patentverwertungen, gründete
dann einen Poſtkarten-Kunſtverlag,
war danach als Handelsreiſender tätig
u. durchquerte als ſolcher alle Staa-
ten des Kontinents und ſammelte ſich
reichliche Erfahrungen und Menſchen-
kenntnis. Ein Feuilleton des bekann-
ten Schriftſtellers Hermann Bahr
(ſ. d.!) regte W. zu ſeinem erſten dra-
matiſchen Verſuch an. Er lebt ſeit
Jahren in Wien.

S:

’s Franzerl
(Wiener Volksſt.), 1905.

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[46/0050] Woy Wra poſt“ teilnahm u. 1849–50 die „Jris, Wochenſchrift für Kunſt und Litera- tur“ redigierte, lebte in der Folge in Norddeutſchland (Stettin, Rügen, Berlin), ſich mit ägyptiſcher Archäo- logie beſchäftigend, und kehrte 1852 nach Graz zurück, wo er bis 1859 der Redaktion des „Grazer Telegraph“ angehörte. Seit dem Herbſte 1859 lebte W. als Redakteur in Wien, ſeit 1861 in Brünn, ſeit 1863 in Salz- burg, und ſeit 1867 wieder in Wien, wo er als Mitredakteur der „Kon- ſtitutionellen Vorſtadt-Zeitung“ bis an ſeinen Tod, 28. September 1884, tätig war. S: An der Grenzſcheide (Ep. G.), 1847. – Heinrich der Finkler (O.), 1860. – Lady Eſthers Freundin (Schſp.), 1880. – Jch liebe! (Genre- bild), 1880. – Madame l’Etiquette (Lſp.), 1883. – Prinzeſſin Roſe (Dr. G.), 1883. – Ein graues Haar (Lſp.), 1880. – Verſchiedene andere Opern, Luſtſpiele und 15 Bde. Romanüber- ſetzungen. Woycke, Auguſt, geb. am 19. April 1821 zu Danzig, machte ſeine Studien in Berlin, ging 1849 als Privatlehrer nach Warſchau, wurde 1855 Realſchul- lehrer in Kaliſch, und 1865 Gym- naſiallehrer in Warſchau. Hier ſtarb er am 24. September 1882. S: Ge- dichte, 1845. – Proben neuerer pol- niſcher Lyrik und Epik (Überſetzun- gen), 1861. – Sitten- und Charak- terbilder aus Polen und Litauen, 1862. Wrany, Eugen, pſeudon. Eugen Raaben, wurde am 15. Juli 1854 zu Kuttenberg in Böhmen geboren. Sein Vater, urſprünglich fürſtlich Schwarzenbergſcher Beamter, verließ nach dem Revolutionsjahre 1848 die- ſen Dienſt, war dann in verſchie- denen Stellungen tätig und wurde 1864 Güterdirektor der an die Kre- ditanſtalt verkauften Staatsdomäne Pardubitz. Der Sohn beſuchte 1864 bis 1868 das Untergymnaſium in Wien, 1868–72 das Obergymnaſium auf der Kleinſeite in Prag und bezog 1872 die Univerſität Prag, an wel- cher er 1876 ſeine rechtswiſſenſchaft- lichen Studien beendete und 1879 die Doktorwürde erlangte. Jnzwiſchen war er 1877 bei dem k. k. Landge- richte in Wien in die Gerichtspraxis eingetreten, wurde 1878 Auskultant u. 1885 Gerichtsadjunkt in Stockerau (Niederöſterreich). Seit 1889 wirkte er in gleicher Eigenſchaft in Wien u. wurde hier zum Gerichtsſekretär, 1899 zum Landgerichtsrat und 1910 zum Oberlandes-Gerichtsrat beför- dert. S: Weil ich Sie haſſe, Ma- dame! (Luſtſp.), 1882. – Die Feuer- probe (Lſp.), 1883. – Der Löwenhof (E.), 1884. – Lettres de cachet (Lſp.), 1888. – Kleine Geſchichten, 1891. – Voltaire und Leſſing (Lſp.), 1893. – Venus Anadyomene (N. in B.), 1896. – Jm Bann der Wahrheit (Wiener R.), 1900. – Karola Steinz (Schſp.), 1902. – Zwiſch’n Gut und Bös (Volks- ſtück n. e. E. Anzengrubers), 1903. – Die Kuenringer (Dr. a. Öſterreichs Geſch.), 1904 2. Aufl. 1907. – Halb- witwen (3 Einakter), 1908. – Rudolf Ardagger (R. ein. Oberöſterreichers), 1911. *Wratiſch, Joſef, pſeud. Phm. Lauris, wurde am 5. Jan. 1862 in St. Veit (Kärnten) geboren, beſuchte in Villach vier Gymnaſialklaſſen und widmete ſich nach einigen Jrrfahrten der kommerziell-montaniſtiſchen Lauf- bahn. Nach einigen Jahren verließ er dieſelbe wieder und beſchäftigte ſich mit Patentverwertungen, gründete dann einen Poſtkarten-Kunſtverlag, war danach als Handelsreiſender tätig u. durchquerte als ſolcher alle Staa- ten des Kontinents und ſammelte ſich reichliche Erfahrungen und Menſchen- kenntnis. Ein Feuilleton des bekann- ten Schriftſtellers Hermann Bahr (ſ. d.!) regte W. zu ſeinem erſten dra- matiſchen Verſuch an. Er lebt ſeit Jahren in Wien. S: ’s Franzerl (Wiener Volksſt.), 1905. *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/50>, abgerufen am 21.11.2024.