Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Zie
Arkeden (Erked) in Siebenbürgen
kam. Jhr Wunsch, Lehrerin zu wer-
den, scheiterte vornehmlich an dem
Umstande, daß keine geeignete Bil-
dungsanstalt in ihrer Heimatstadt
vorhanden war. Um indes ihr eige-
nes Jch nach Möglichkeit auszuge-
stalten, wurde sie Kindergärtnerin,
ohne jedoch die gewünschte Befrie-
digung in diesem Beruf zu finden.
Dann begab sie sich nach Pest, wo
sie als Erzieherin und Klavierleh-
rerin wirkte. Der Tod ihrer Mutter
rief sie ins Vaterhaus zurück, machte
sie aber auch zur Dichterin. Jm Jahre
1897 wurde endlich ihre langjährige
Sehnsucht, Deutschland kennen zu
lernen, gestillt; sie siedelte nach Ber-
lin über, wo ihr Bruder Karl als
Porträtmaler lebt, und ist hier seit-
dem als Schriftstellerin, besonders
auch für die Jnteressen der deutschen
Stammesgenossen in Siebenbürgen
tätig.

S:

Gedichte, 1896. - Wenn
die Ähren reifen (Dorfbilder aus
Siebenbürgen), 1908.

Ziegler, Rudolf O.,

wurde am 2.
März 1828 zu Büren, Kt. Bern, ge-
boren. Auf der Kantonschule zu
Solothurn betrieb er neben den obli-
gatorischen Fächern besonders neuere
Sprachen, trat dann auf Wunsch des
Vaters, eines Arztes, zur Medizin
über und studierte auf den Univer-
sitäten in Bonn, Heidelberg, Würz-
burg, wo er zum Dr. med. promo-
vierte, dann in Prag und Wien und
endlich in Paris. Überall beschäf-
tigten ihn außer dem Fachstudium
aufs angelegentlichste Poesie und
neuere Sprachen. Jm Jahre 1852
ließ er sich als Arzt in Solothurn
nieder, ward daneben 1855 an der
Kantonschule Lehrer der englischen
Sprache u. Literatur und übernahm
auch einige Stunden Unterricht in
deutscher Literatur. Jm Jahre 1862
ward er für eine die Schweiz und
Süddeutschland umfassende Filiale
der Londoner Lebensversicherungs-
[Spaltenumbruch]

Zie
Gesellschaft "Union" Direktor in
Bern, redigierte daneben seit 1871
die "Jllustrierte Schweiz" und später
das Feuilleton der Berner Zeitung
"Der Bund". Er starb am 14. Oktbr.
1881.

S:

Heimat und Fremde (Nn.
u. En.); III, 1876.

*Ziehen, Eduard August Phi-
lipp,

psd. Eduard Ellersberg,
wurde am 29. Oktbr. 1819 zu Tostedt
im Königreich Hannover geboren, wo
sein Vater das Amt eines lutherischen
Predigers bekleidete. Von diesem in
den Anfangsgründen der klassischen
Sprachen unterrichtet, besuchte er
von 1833 an das Gymnasium zu
Lüneburg und bezog Ostern 1840 die
Universität Göttingen, um Theologie
und Philologie zu studieren, wandte
sich jedoch bald mit Vorliebe der Lite-
ratur, sowie dem Studium der neuerer
Sprachen zu. Von 1841-42 besuchte
er die Universität Bonn und kehrte
von da nach Göttingen zurück, wo e[r]
bis Michaelis 1843 seine Studie[n]
fortsetzte. Nach Beendigung der letz-
teren begab er sich nach Frankfur[t]
a. M., wo er als Privatlehrer in
Hause des hannöversch. Bundestags[-]
gesandten von Lenthe bis zum Jahr[e]
1848 tätig war. Von dieser Zeit a[n]
privatisierte er in Frankfurt und star[b]
daselbst am 10. Oktober 1884. Al[ls]
Dichter trat er zuerst 1845-47 i[m]
Cottaschen "Morgenblatt", im "Rhei[-]
nischen Taschenbuch" und in den vo[n]
H. Rollett herausgegebenen "Lyri[-]
schen Blättern" auf. Um die alte[n]
Volkslieder und klassischen Dichtu[n-]
gen der nordischen Völker studiere[n]
zu können, legte er sich mit Eifer au[f]
die Erlernung der schwedischen, däni[-]
schen, vlämischen, holländischen un[d]
englischen Sprache, die er denn au[ch]
völlig beherrschte.

S:

Ferdinand vo[n]
Schill (Hist. Dr.), 1847. - Der Erb[-]
graf (Lsp.), 1848. - Wendische Weide[n]
(En.), 1854. - Norddeutsches Lebe[n]
(En. u. Sk.); II, 1856. - Eginha[rd]
und Emma (Lyr.-ep. G.), 1860. - De[r]

*

[Spaltenumbruch]

Zie
Arkeden (Erked) in Siebenbürgen
kam. Jhr Wunſch, Lehrerin zu wer-
den, ſcheiterte vornehmlich an dem
Umſtande, daß keine geeignete Bil-
dungsanſtalt in ihrer Heimatſtadt
vorhanden war. Um indes ihr eige-
nes Jch nach Möglichkeit auszuge-
ſtalten, wurde ſie Kindergärtnerin,
ohne jedoch die gewünſchte Befrie-
digung in dieſem Beruf zu finden.
Dann begab ſie ſich nach Peſt, wo
ſie als Erzieherin und Klavierleh-
rerin wirkte. Der Tod ihrer Mutter
rief ſie ins Vaterhaus zurück, machte
ſie aber auch zur Dichterin. Jm Jahre
1897 wurde endlich ihre langjährige
Sehnſucht, Deutſchland kennen zu
lernen, geſtillt; ſie ſiedelte nach Ber-
lin über, wo ihr Bruder Karl als
Porträtmaler lebt, und iſt hier ſeit-
dem als Schriftſtellerin, beſonders
auch für die Jntereſſen der deutſchen
Stammesgenoſſen in Siebenbürgen
tätig.

S:

Gedichte, 1896. – Wenn
die Ähren reifen (Dorfbilder aus
Siebenbürgen), 1908.

Ziegler, Rudolf O.,

wurde am 2.
März 1828 zu Büren, Kt. Bern, ge-
boren. Auf der Kantonſchule zu
Solothurn betrieb er neben den obli-
gatoriſchen Fächern beſonders neuere
Sprachen, trat dann auf Wunſch des
Vaters, eines Arztes, zur Medizin
über und ſtudierte auf den Univer-
ſitäten in Bonn, Heidelberg, Würz-
burg, wo er zum Dr. med. promo-
vierte, dann in Prag und Wien und
endlich in Paris. Überall beſchäf-
tigten ihn außer dem Fachſtudium
aufs angelegentlichſte Poeſie und
neuere Sprachen. Jm Jahre 1852
ließ er ſich als Arzt in Solothurn
nieder, ward daneben 1855 an der
Kantonſchule Lehrer der engliſchen
Sprache u. Literatur und übernahm
auch einige Stunden Unterricht in
deutſcher Literatur. Jm Jahre 1862
ward er für eine die Schweiz und
Süddeutſchland umfaſſende Filiale
der Londoner Lebensverſicherungs-
[Spaltenumbruch]

Zie
Geſellſchaft „Union“ Direktor in
Bern, redigierte daneben ſeit 1871
die „Jlluſtrierte Schweiz“ und ſpäter
das Feuilleton der Berner Zeitung
„Der Bund“. Er ſtarb am 14. Oktbr.
1881.

S:

Heimat und Fremde (Nn.
u. En.); III, 1876.

*Ziehen, Eduard Auguſt Phi-
lipp,

pſd. Eduard Ellersberg,
wurde am 29. Oktbr. 1819 zu Toſtedt
im Königreich Hannover geboren, wo
ſein Vater das Amt eines lutheriſchen
Predigers bekleidete. Von dieſem in
den Anfangsgründen der klaſſiſchen
Sprachen unterrichtet, beſuchte er
von 1833 an das Gymnaſium zu
Lüneburg und bezog Oſtern 1840 die
Univerſität Göttingen, um Theologie
und Philologie zu ſtudieren, wandte
ſich jedoch bald mit Vorliebe der Lite-
ratur, ſowie dem Studium der neuerer
Sprachen zu. Von 1841–42 beſuchte
er die Univerſität Bonn und kehrte
von da nach Göttingen zurück, wo e[r]
bis Michaelis 1843 ſeine Studie[n]
fortſetzte. Nach Beendigung der letz-
teren begab er ſich nach Frankfur[t]
a. M., wo er als Privatlehrer in
Hauſe des hannöverſch. Bundestags[-]
geſandten von Lenthe bis zum Jahr[e]
1848 tätig war. Von dieſer Zeit a[n]
privatiſierte er in Frankfurt und ſtar[b]
daſelbſt am 10. Oktober 1884. Al[ls]
Dichter trat er zuerſt 1845–47 i[m]
Cottaſchen „Morgenblatt“, im „Rhei[-]
niſchen Taſchenbuch“ und in den vo[n]
H. Rollett herausgegebenen „Lyri[-]
ſchen Blättern“ auf. Um die alte[n]
Volkslieder und klaſſiſchen Dichtu[n-]
gen der nordiſchen Völker ſtudiere[n]
zu können, legte er ſich mit Eifer au[f]
die Erlernung der ſchwediſchen, däni[-]
ſchen, vlämiſchen, holländiſchen un[d]
engliſchen Sprache, die er denn au[ch]
völlig beherrſchte.

S:

Ferdinand vo[n]
Schill (Hiſt. Dr.), 1847. – Der Erb[-]
graf (Lſp.), 1848. – Wendiſche Weide[n]
(En.), 1854. – Norddeutſches Lebe[n]
(En. u. Sk.); II, 1856. – Eginha[rd]
und Emma (Lyr.-ep. G.), 1860. – De[r]

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="index" n="1">
        <p><pb facs="#f0094" n="90"/><cb/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Zie</hi></fw><lb/>
Arkeden (Erked) in Siebenbürgen<lb/>
kam. Jhr Wun&#x017F;ch, Lehrerin zu wer-<lb/>
den, &#x017F;cheiterte vornehmlich an dem<lb/>
Um&#x017F;tande, daß keine geeignete Bil-<lb/>
dungsan&#x017F;talt in ihrer Heimat&#x017F;tadt<lb/>
vorhanden war. Um indes ihr eige-<lb/>
nes Jch nach Möglichkeit auszuge-<lb/>
&#x017F;talten, wurde &#x017F;ie Kindergärtnerin,<lb/>
ohne jedoch die gewün&#x017F;chte Befrie-<lb/>
digung in die&#x017F;em Beruf zu finden.<lb/>
Dann begab &#x017F;ie &#x017F;ich nach Pe&#x017F;t, wo<lb/>
&#x017F;ie als Erzieherin und Klavierleh-<lb/>
rerin wirkte. Der Tod ihrer Mutter<lb/>
rief &#x017F;ie ins Vaterhaus zurück, machte<lb/>
&#x017F;ie aber auch zur Dichterin. Jm Jahre<lb/>
1897 wurde endlich ihre langjährige<lb/>
Sehn&#x017F;ucht, Deut&#x017F;chland kennen zu<lb/>
lernen, ge&#x017F;tillt; &#x017F;ie &#x017F;iedelte nach Ber-<lb/>
lin über, wo ihr Bruder Karl als<lb/>
Porträtmaler lebt, und i&#x017F;t hier &#x017F;eit-<lb/>
dem als Schrift&#x017F;tellerin, be&#x017F;onders<lb/>
auch für die Jntere&#x017F;&#x017F;en der deut&#x017F;chen<lb/>
Stammesgeno&#x017F;&#x017F;en in Siebenbürgen<lb/>
tätig. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Gedichte, 1896. &#x2013; Wenn<lb/>
die Ähren reifen (Dorfbilder aus<lb/>
Siebenbürgen), 1908.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName><hi rendition="#b">Ziegler,</hi> Rudolf O.,</persName>
        </head>
        <p> wurde am 2.<lb/>
März 1828 zu Büren, Kt. Bern, ge-<lb/>
boren. Auf der Kanton&#x017F;chule zu<lb/>
Solothurn betrieb er neben den obli-<lb/>
gatori&#x017F;chen Fächern be&#x017F;onders neuere<lb/>
Sprachen, trat dann auf Wun&#x017F;ch des<lb/>
Vaters, eines Arztes, zur Medizin<lb/>
über und &#x017F;tudierte auf den Univer-<lb/>
&#x017F;itäten in Bonn, Heidelberg, Würz-<lb/>
burg, wo er zum <hi rendition="#aq">Dr. med.</hi> promo-<lb/>
vierte, dann in Prag und Wien und<lb/>
endlich in Paris. Überall be&#x017F;chäf-<lb/>
tigten ihn außer dem Fach&#x017F;tudium<lb/>
aufs angelegentlich&#x017F;te Poe&#x017F;ie und<lb/>
neuere Sprachen. Jm Jahre 1852<lb/>
ließ er &#x017F;ich als Arzt in Solothurn<lb/>
nieder, ward daneben 1855 an der<lb/>
Kanton&#x017F;chule Lehrer der engli&#x017F;chen<lb/>
Sprache u. Literatur und übernahm<lb/>
auch einige Stunden Unterricht in<lb/>
deut&#x017F;cher Literatur. Jm Jahre 1862<lb/>
ward er für eine die Schweiz und<lb/>
Süddeut&#x017F;chland umfa&#x017F;&#x017F;ende Filiale<lb/>
der Londoner Lebensver&#x017F;icherungs-<lb/><cb/>
<fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Zie</hi></fw><lb/>
Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft &#x201E;Union&#x201C; Direktor in<lb/>
Bern, redigierte daneben &#x017F;eit 1871<lb/>
die &#x201E;Jllu&#x017F;trierte Schweiz&#x201C; und &#x017F;päter<lb/>
das Feuilleton der Berner Zeitung<lb/>
&#x201E;Der Bund&#x201C;. Er &#x017F;tarb am 14. Oktbr.<lb/>
1881. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Heimat und Fremde (Nn.<lb/>
u. En.); <hi rendition="#aq">III,</hi> 1876.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div type="index" n="1">
        <head>
          <persName>*<hi rendition="#b">Ziehen,</hi> <hi rendition="#g">Eduard</hi> Augu&#x017F;t Phi-<lb/>
lipp,</persName>
        </head>
        <p> p&#x017F;d. <hi rendition="#g">Eduard Ellersberg,</hi><lb/>
wurde am 29. Oktbr. 1819 zu To&#x017F;tedt<lb/>
im Königreich Hannover geboren, wo<lb/>
&#x017F;ein Vater das Amt eines lutheri&#x017F;chen<lb/>
Predigers bekleidete. Von die&#x017F;em in<lb/>
den Anfangsgründen der kla&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
Sprachen unterrichtet, be&#x017F;uchte er<lb/>
von 1833 an das Gymna&#x017F;ium zu<lb/>
Lüneburg und bezog O&#x017F;tern 1840 die<lb/>
Univer&#x017F;ität Göttingen, um Theologie<lb/>
und Philologie zu &#x017F;tudieren, wandte<lb/>
&#x017F;ich jedoch bald mit Vorliebe der Lite-<lb/>
ratur, &#x017F;owie dem Studium der neuerer<lb/>
Sprachen zu. Von 1841&#x2013;42 be&#x017F;uchte<lb/>
er die Univer&#x017F;ität Bonn und kehrte<lb/>
von da nach Göttingen zurück, wo e<supplied>r</supplied><lb/>
bis Michaelis 1843 &#x017F;eine Studie<supplied>n</supplied><lb/>
fort&#x017F;etzte. Nach Beendigung der letz-<lb/>
teren begab er &#x017F;ich nach Frankfur<supplied>t</supplied><lb/>
a. M., wo er als Privatlehrer in<lb/>
Hau&#x017F;e des hannöver&#x017F;ch. Bundestags<supplied>-</supplied><lb/>
ge&#x017F;andten von Lenthe bis zum Jahr<supplied>e</supplied><lb/>
1848 tätig war. Von die&#x017F;er Zeit a<supplied>n</supplied><lb/>
privati&#x017F;ierte er in Frankfurt und &#x017F;tar<supplied>b</supplied><lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t am 10. Oktober 1884. Al<supplied>ls</supplied><lb/>
Dichter trat er zuer&#x017F;t 1845&#x2013;47 i<supplied>m</supplied><lb/>
Cotta&#x017F;chen &#x201E;Morgenblatt&#x201C;, im &#x201E;Rhei<supplied>-</supplied><lb/>
ni&#x017F;chen Ta&#x017F;chenbuch&#x201C; und in den vo<supplied>n</supplied><lb/>
H. Rollett herausgegebenen &#x201E;Lyri<supplied>-</supplied><lb/>
&#x017F;chen Blättern&#x201C; auf. Um die alte<supplied>n</supplied><lb/>
Volkslieder und kla&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen Dichtu<supplied>n-</supplied><lb/>
gen der nordi&#x017F;chen Völker &#x017F;tudiere<supplied>n</supplied><lb/>
zu können, legte er &#x017F;ich mit Eifer au<supplied>f</supplied><lb/>
die Erlernung der &#x017F;chwedi&#x017F;chen, däni<supplied>-</supplied><lb/>
&#x017F;chen, vlämi&#x017F;chen, holländi&#x017F;chen un<supplied>d</supplied><lb/>
engli&#x017F;chen Sprache, die er denn au<supplied>ch</supplied><lb/>
völlig beherr&#x017F;chte. </p><lb/>
        <div type="bibliography" n="2">
          <head> <hi rendition="#i">S:</hi> </head>
          <p> Ferdinand vo<supplied>n</supplied><lb/>
Schill (Hi&#x017F;t. Dr.), 1847. &#x2013; Der Erb<supplied>-</supplied><lb/>
graf (L&#x017F;p.), 1848. &#x2013; Wendi&#x017F;che Weide<supplied>n</supplied><lb/>
(En.), 1854. &#x2013; Norddeut&#x017F;ches Lebe<supplied>n</supplied><lb/>
(En. u. Sk.); <hi rendition="#aq">II,</hi> 1856. &#x2013; Eginha<supplied>rd</supplied><lb/>
und Emma (Lyr.-ep. G.), 1860. &#x2013; De<supplied>r</supplied><lb/>
<fw type="sig" place="bottom">*</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0094] Zie Zie Arkeden (Erked) in Siebenbürgen kam. Jhr Wunſch, Lehrerin zu wer- den, ſcheiterte vornehmlich an dem Umſtande, daß keine geeignete Bil- dungsanſtalt in ihrer Heimatſtadt vorhanden war. Um indes ihr eige- nes Jch nach Möglichkeit auszuge- ſtalten, wurde ſie Kindergärtnerin, ohne jedoch die gewünſchte Befrie- digung in dieſem Beruf zu finden. Dann begab ſie ſich nach Peſt, wo ſie als Erzieherin und Klavierleh- rerin wirkte. Der Tod ihrer Mutter rief ſie ins Vaterhaus zurück, machte ſie aber auch zur Dichterin. Jm Jahre 1897 wurde endlich ihre langjährige Sehnſucht, Deutſchland kennen zu lernen, geſtillt; ſie ſiedelte nach Ber- lin über, wo ihr Bruder Karl als Porträtmaler lebt, und iſt hier ſeit- dem als Schriftſtellerin, beſonders auch für die Jntereſſen der deutſchen Stammesgenoſſen in Siebenbürgen tätig. S: Gedichte, 1896. – Wenn die Ähren reifen (Dorfbilder aus Siebenbürgen), 1908. Ziegler, Rudolf O., wurde am 2. März 1828 zu Büren, Kt. Bern, ge- boren. Auf der Kantonſchule zu Solothurn betrieb er neben den obli- gatoriſchen Fächern beſonders neuere Sprachen, trat dann auf Wunſch des Vaters, eines Arztes, zur Medizin über und ſtudierte auf den Univer- ſitäten in Bonn, Heidelberg, Würz- burg, wo er zum Dr. med. promo- vierte, dann in Prag und Wien und endlich in Paris. Überall beſchäf- tigten ihn außer dem Fachſtudium aufs angelegentlichſte Poeſie und neuere Sprachen. Jm Jahre 1852 ließ er ſich als Arzt in Solothurn nieder, ward daneben 1855 an der Kantonſchule Lehrer der engliſchen Sprache u. Literatur und übernahm auch einige Stunden Unterricht in deutſcher Literatur. Jm Jahre 1862 ward er für eine die Schweiz und Süddeutſchland umfaſſende Filiale der Londoner Lebensverſicherungs- Geſellſchaft „Union“ Direktor in Bern, redigierte daneben ſeit 1871 die „Jlluſtrierte Schweiz“ und ſpäter das Feuilleton der Berner Zeitung „Der Bund“. Er ſtarb am 14. Oktbr. 1881. S: Heimat und Fremde (Nn. u. En.); III, 1876. *Ziehen, Eduard Auguſt Phi- lipp, pſd. Eduard Ellersberg, wurde am 29. Oktbr. 1819 zu Toſtedt im Königreich Hannover geboren, wo ſein Vater das Amt eines lutheriſchen Predigers bekleidete. Von dieſem in den Anfangsgründen der klaſſiſchen Sprachen unterrichtet, beſuchte er von 1833 an das Gymnaſium zu Lüneburg und bezog Oſtern 1840 die Univerſität Göttingen, um Theologie und Philologie zu ſtudieren, wandte ſich jedoch bald mit Vorliebe der Lite- ratur, ſowie dem Studium der neuerer Sprachen zu. Von 1841–42 beſuchte er die Univerſität Bonn und kehrte von da nach Göttingen zurück, wo er bis Michaelis 1843 ſeine Studien fortſetzte. Nach Beendigung der letz- teren begab er ſich nach Frankfurt a. M., wo er als Privatlehrer in Hauſe des hannöverſch. Bundestags- geſandten von Lenthe bis zum Jahre 1848 tätig war. Von dieſer Zeit an privatiſierte er in Frankfurt und ſtarb daſelbſt am 10. Oktober 1884. Alls Dichter trat er zuerſt 1845–47 im Cottaſchen „Morgenblatt“, im „Rhei- niſchen Taſchenbuch“ und in den von H. Rollett herausgegebenen „Lyri- ſchen Blättern“ auf. Um die alten Volkslieder und klaſſiſchen Dichtun- gen der nordiſchen Völker ſtudieren zu können, legte er ſich mit Eifer auf die Erlernung der ſchwediſchen, däni- ſchen, vlämiſchen, holländiſchen und engliſchen Sprache, die er denn auch völlig beherrſchte. S: Ferdinand von Schill (Hiſt. Dr.), 1847. – Der Erb- graf (Lſp.), 1848. – Wendiſche Weiden (En.), 1854. – Norddeutſches Leben (En. u. Sk.); II, 1856. – Eginhard und Emma (Lyr.-ep. G.), 1860. – Der *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/94
Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 8. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon08_1913/94>, abgerufen am 21.11.2024.