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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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ginal zurückzuführen 1). Endlich haben wir noch Kunde von
dem Bilde eines Asklepios als Knaben durch die Epigramme
einer in den Trajansthermen zu Rom gefundenen Basis. Es
ward nicht zur Zeit des Künstlers, sondern später dem Gotte
von einem Arzte Nikomedes aus Smyrna geweiht: C. I. Gr. n.
5674. Anall. II, p. 384, n. 9 u. 10. Die drei statuarischen Werke
des Boethos, von welchen wir etwas wissen, sind also sämmt-
lich Kinderfiguren.

Menodotos und Diodotos sind zuerst von Winckel-
mann (Werke VI, 1, S. 38) erwähnt worden: "Zu Rom war im
sechszehnten Jahrhunderte ein Hercules von zween Meistern
gearbeitet, wie eine Inschrift, welche an dieser Statue stand,
anzeiget; ich fand dieselbe in einem Plinius, Basler Ausgabe
von 1525, mit geschriebenen Anmerkungen von Fulvius Ursinus
und Barthol. Aegius, in der Bibliothek des Herrn von Stosch
zu Florenz. Die Inschrift ist folgende:

[Abbildung]

C. I. Gr. n. 6164. Ausserdem soll sich zu Gaeta eine Basis
mit der Inschrift:

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gefunden haben: C. I. Gr. n. 6146. Da indessen der Nomina-
tiv des vorangestellten Götternamens auffällig ist, und die In-
schrift aus den Papieren Ligori's stammt, so ist auf ihre Echt-
heit nicht viel zu bauen. Dadurch aber fällt ein leiser Ver-
dacht auf die zuerst angeführte. Denn wenn auch Ursinus
nicht selbst Fälscher war, so nahm er doch vieles Falsche auf
Treue und Glauben von Ligorio auf. Lassen wir indessen die-
sen Verdacht für jetzt ruhen, so muss sich uns die Frage

1) Vgl. Jahn, Ber. d. sächs. Ges. 1848, II, S. 48. Woraus die Variante
der Bamberger Handschrift: puer sex annis (aus anno corrigirt) anserem stran-
gulat, anstatt: puer eximie anserem strangulat, entstanden sein mag, vermag
ich so wenig wie Jahn anzugeben.

ginal zurückzuführen 1). Endlich haben wir noch Kunde von
dem Bilde eines Asklepios als Knaben durch die Epigramme
einer in den Trajansthermen zu Rom gefundenen Basis. Es
ward nicht zur Zeit des Künstlers, sondern später dem Gotte
von einem Arzte Nikomedes aus Smyrna geweiht: C. I. Gr. n.
5674. Anall. II, p. 384, n. 9 u. 10. Die drei statuarischen Werke
des Boëthos, von welchen wir etwas wissen, sind also sämmt-
lich Kinderfiguren.

Menodotos und Diodotos sind zuerst von Winckel-
mann (Werke VI, 1, S. 38) erwähnt worden: „Zu Rom war im
sechszehnten Jahrhunderte ein Hercules von zween Meistern
gearbeitet, wie eine Inschrift, welche an dieser Statue stand,
anzeiget; ich fand dieselbe in einem Plinius, Basler Ausgabe
von 1525, mit geschriebenen Anmerkungen von Fulvius Ursinus
und Barthol. Aegius, in der Bibliothek des Herrn von Stosch
zu Florenz. Die Inschrift ist folgende:

[Abbildung]

C. I. Gr. n. 6164. Ausserdem soll sich zu Gaëta eine Basis
mit der Inschrift:

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gefunden haben: C. I. Gr. n. 6146. Da indessen der Nomina-
tiv des vorangestellten Götternamens auffällig ist, und die In-
schrift aus den Papieren Ligori’s stammt, so ist auf ihre Echt-
heit nicht viel zu bauen. Dadurch aber fällt ein leiser Ver-
dacht auf die zuerst angeführte. Denn wenn auch Ursinus
nicht selbst Fälscher war, so nahm er doch vieles Falsche auf
Treue und Glauben von Ligorio auf. Lassen wir indessen die-
sen Verdacht für jetzt ruhen, so muss sich uns die Frage

1) Vgl. Jahn, Ber. d. sächs. Ges. 1848, II, S. 48. Woraus die Variante
der Bamberger Handschrift: puer sex annis (aus anno corrigirt) anserem stran-
gulat, anstatt: puer eximie anserem strangulat, entstanden sein mag, vermag
ich so wenig wie Jahn anzugeben.
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[501/0514] ginal zurückzuführen 1). Endlich haben wir noch Kunde von dem Bilde eines Asklepios als Knaben durch die Epigramme einer in den Trajansthermen zu Rom gefundenen Basis. Es ward nicht zur Zeit des Künstlers, sondern später dem Gotte von einem Arzte Nikomedes aus Smyrna geweiht: C. I. Gr. n. 5674. Anall. II, p. 384, n. 9 u. 10. Die drei statuarischen Werke des Boëthos, von welchen wir etwas wissen, sind also sämmt- lich Kinderfiguren. Menodotos und Diodotos sind zuerst von Winckel- mann (Werke VI, 1, S. 38) erwähnt worden: „Zu Rom war im sechszehnten Jahrhunderte ein Hercules von zween Meistern gearbeitet, wie eine Inschrift, welche an dieser Statue stand, anzeiget; ich fand dieselbe in einem Plinius, Basler Ausgabe von 1525, mit geschriebenen Anmerkungen von Fulvius Ursinus und Barthol. Aegius, in der Bibliothek des Herrn von Stosch zu Florenz. Die Inschrift ist folgende: [Abbildung] C. I. Gr. n. 6164. Ausserdem soll sich zu Gaëta eine Basis mit der Inschrift: [Abbildung] gefunden haben: C. I. Gr. n. 6146. Da indessen der Nomina- tiv des vorangestellten Götternamens auffällig ist, und die In- schrift aus den Papieren Ligori’s stammt, so ist auf ihre Echt- heit nicht viel zu bauen. Dadurch aber fällt ein leiser Ver- dacht auf die zuerst angeführte. Denn wenn auch Ursinus nicht selbst Fälscher war, so nahm er doch vieles Falsche auf Treue und Glauben von Ligorio auf. Lassen wir indessen die- sen Verdacht für jetzt ruhen, so muss sich uns die Frage 1) Vgl. Jahn, Ber. d. sächs. Ges. 1848, II, S. 48. Woraus die Variante der Bamberger Handschrift: puer sex annis (aus anno corrigirt) anserem stran- gulat, anstatt: puer eximie anserem strangulat, entstanden sein mag, vermag ich so wenig wie Jahn anzugeben.

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/514>, abgerufen am 24.11.2024.