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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853.

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schreiten in der gesammten Entwickelung der griechischen Kunst
vom ersten Anfange bis zu ihrem Untergange. Indem wir uns
stets mit der möglichsten Unbefangenheit und Strenge an das
hielten, was uns unsere Quellen darboten, um daraus das in-
nere Wesen der einzelnen Erscheinungen zu bestimmen, hat
sich uns überall ganz ungesucht das Resultat ergeben, dass
das Spätere sich stets mit einer inneren Nothwendigkeit aus
dem Früheren entwickelte; und so gewaltig auch zuweilen der
Fortschritt war, immer fand er den Boden schon vorbereitet,
nirgends zeigten sich gewaltsame, unvermittelte Uebergänge.
Wie aber die Entwickelung in sich eine geregelte, wir können
wohl sagen, organische war, so zeigte sie sich auch in ihrem
Verhältnisse zu der gesammten Geschichte des griechischen
Geistes und Lebens: sie folgt ihr in der vollsten Harmonie
und bleibt von Anfang bis zu Ende mit ihr in steter und
inniger Wechselbeziehung. Wenn in diesem Einklange ge-
wiss keine geringe Gewähr für die Richtigkeit der bisher
gewonnenen allgemeinen Resultate liegt, so wird dieselbe ihr
Gewicht auch für diese letzte Periode behaupten. Denn blicken
wir nur auf die vorhergehenden Zeiten der Kunst, blicken
wir ferner auf die ganze Stellung, welche die Ueberreste des
griechischen Geistes unter der Herrschaft der Römer einnah-
men, so wird, was wir an den einzelnen Werken dieser Pe-
riode beobachtet haben, als die nothwendige Folge der frühe-
ren, als der nothwendige Schluss der gesammten Entwickelung
der griechischen Kunst erscheinen.



Gebauer-Schwetschke'sche Buchdruckerei in Halle.

schreiten in der gesammten Entwickelung der griechischen Kunst
vom ersten Anfange bis zu ihrem Untergange. Indem wir uns
stets mit der möglichsten Unbefangenheit und Strenge an das
hielten, was uns unsere Quellen darboten, um daraus das in-
nere Wesen der einzelnen Erscheinungen zu bestimmen, hat
sich uns überall ganz ungesucht das Resultat ergeben, dass
das Spätere sich stets mit einer inneren Nothwendigkeit aus
dem Früheren entwickelte; und so gewaltig auch zuweilen der
Fortschritt war, immer fand er den Boden schon vorbereitet,
nirgends zeigten sich gewaltsame, unvermittelte Uebergänge.
Wie aber die Entwickelung in sich eine geregelte, wir können
wohl sagen, organische war, so zeigte sie sich auch in ihrem
Verhältnisse zu der gesammten Geschichte des griechischen
Geistes und Lebens: sie folgt ihr in der vollsten Harmonie
und bleibt von Anfang bis zu Ende mit ihr in steter und
inniger Wechselbeziehung. Wenn in diesem Einklange ge-
wiss keine geringe Gewähr für die Richtigkeit der bisher
gewonnenen allgemeinen Resultate liegt, so wird dieselbe ihr
Gewicht auch für diese letzte Periode behaupten. Denn blicken
wir nur auf die vorhergehenden Zeiten der Kunst, blicken
wir ferner auf die ganze Stellung, welche die Ueberreste des
griechischen Geistes unter der Herrschaft der Römer einnah-
men, so wird, was wir an den einzelnen Werken dieser Pe-
riode beobachtet haben, als die nothwendige Folge der frühe-
ren, als der nothwendige Schluss der gesammten Entwickelung
der griechischen Kunst erscheinen.



Gebauer-Schwetschke’sche Buchdruckerei in Halle.

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[620/0633] schreiten in der gesammten Entwickelung der griechischen Kunst vom ersten Anfange bis zu ihrem Untergange. Indem wir uns stets mit der möglichsten Unbefangenheit und Strenge an das hielten, was uns unsere Quellen darboten, um daraus das in- nere Wesen der einzelnen Erscheinungen zu bestimmen, hat sich uns überall ganz ungesucht das Resultat ergeben, dass das Spätere sich stets mit einer inneren Nothwendigkeit aus dem Früheren entwickelte; und so gewaltig auch zuweilen der Fortschritt war, immer fand er den Boden schon vorbereitet, nirgends zeigten sich gewaltsame, unvermittelte Uebergänge. Wie aber die Entwickelung in sich eine geregelte, wir können wohl sagen, organische war, so zeigte sie sich auch in ihrem Verhältnisse zu der gesammten Geschichte des griechischen Geistes und Lebens: sie folgt ihr in der vollsten Harmonie und bleibt von Anfang bis zu Ende mit ihr in steter und inniger Wechselbeziehung. Wenn in diesem Einklange ge- wiss keine geringe Gewähr für die Richtigkeit der bisher gewonnenen allgemeinen Resultate liegt, so wird dieselbe ihr Gewicht auch für diese letzte Periode behaupten. Denn blicken wir nur auf die vorhergehenden Zeiten der Kunst, blicken wir ferner auf die ganze Stellung, welche die Ueberreste des griechischen Geistes unter der Herrschaft der Römer einnah- men, so wird, was wir an den einzelnen Werken dieser Pe- riode beobachtet haben, als die nothwendige Folge der frühe- ren, als der nothwendige Schluss der gesammten Entwickelung der griechischen Kunst erscheinen. Gebauer-Schwetschke’sche Buchdruckerei in Halle.

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/633>, abgerufen am 21.11.2024.