Plan und Zweck dieser Geschichte der griechischen Künstler sind in der Einleitung dargelegt worden. Nur über ihre Entstehung mögen hier einige Bemerkungen Platz finden, da sie für die Beurtheilung der fertigen Arbeit nicht ohne Gewicht sind. Ich begann mit einer kritischen Revision des für seine Zeit sehr verdienstvollen Catalogus artificum von Sillig, welcher auch jetzt noch überall die Grundlage der Untersuchung gebildet hat. Mehr noch, als hierbei, fand sodann die Kritik an Raoul-Rochette's Lettre a Mr. Schorn zu thun, wel- che ihre Aufgabe, die verschiedenen Nachträge zu Sillig's Buch zu- sammenzustellen und zu sichten, in sehr ungenügender Weise ge- löst hatte (vgl. meine Recension in den Ann. dell' Inst. 1844. XVI, S. 268 -- 287). Durch diese Studien schien sich mir bereits eine durchaus neue Bearbeitung des Catalogus, auch nur innerhalb der von Sillig festgehaltenen Grenzen, als eine dankenswerthe Ar- beit herauszustellen. Indessen war schon früher darauf hingewiesen worden, wie wünschenswerth und in der Folge selbst nothwendig es sei, diese Grenzen zu erweitern, und das Material, welches in einem Verzeichnisse nur ganz äusserlich geordnet ist, einmal für die Zwecke der Kunstgeschichte systematisch zu verarbeiten. Indem ich den Versuch zur Lösung dieser Aufgabe zu machen unternahm, glaubte ich ihr anfangs genügen zu können, indem ich dem alpha-
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Vorrede.
Plan und Zweck dieser Geschichte der griechischen Künstler sind in der Einleitung dargelegt worden. Nur über ihre Entstehung mögen hier einige Bemerkungen Platz finden, da sie für die Beurtheilung der fertigen Arbeit nicht ohne Gewicht sind. Ich begann mit einer kritischen Revision des für seine Zeit sehr verdienstvollen Catalogus artificum von Sillig, welcher auch jetzt noch überall die Grundlage der Untersuchung gebildet hat. Mehr noch, als hierbei, fand sodann die Kritik an Raoul-Rochette’s Lettre à Mr. Schorn zu thun, wel- che ihre Aufgabe, die verschiedenen Nachträge zu Sillig’s Buch zu- sammenzustellen und zu sichten, in sehr ungenügender Weise ge- löst hatte (vgl. meine Recension in den Ann. dell’ Inst. 1844. XVI, S. 268 — 287). Durch diese Studien schien sich mir bereits eine durchaus neue Bearbeitung des Catalogus, auch nur innerhalb der von Sillig festgehaltenen Grenzen, als eine dankenswerthe Ar- beit herauszustellen. Indessen war schon früher darauf hingewiesen worden, wie wünschenswerth und in der Folge selbst nothwendig es sei, diese Grenzen zu erweitern, und das Material, welches in einem Verzeichnisse nur ganz äusserlich geordnet ist, einmal für die Zwecke der Kunstgeschichte systematisch zu verarbeiten. Indem ich den Versuch zur Lösung dieser Aufgabe zu machen unternahm, glaubte ich ihr anfangs genügen zu können, indem ich dem alpha-
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[[III]/0008]
Vorrede.
Plan und Zweck dieser Geschichte der griechischen Künstler sind in
der Einleitung dargelegt worden. Nur über ihre Entstehung mögen
hier einige Bemerkungen Platz finden, da sie für die Beurtheilung
der fertigen Arbeit nicht ohne Gewicht sind. Ich begann mit einer
kritischen Revision des für seine Zeit sehr verdienstvollen Catalogus
artificum von Sillig, welcher auch jetzt noch überall die Grundlage
der Untersuchung gebildet hat. Mehr noch, als hierbei, fand sodann
die Kritik an Raoul-Rochette’s Lettre à Mr. Schorn zu thun, wel-
che ihre Aufgabe, die verschiedenen Nachträge zu Sillig’s Buch zu-
sammenzustellen und zu sichten, in sehr ungenügender Weise ge-
löst hatte (vgl. meine Recension in den Ann. dell’ Inst. 1844. XVI,
S. 268 — 287). Durch diese Studien schien sich mir bereits eine
durchaus neue Bearbeitung des Catalogus, auch nur innerhalb
der von Sillig festgehaltenen Grenzen, als eine dankenswerthe Ar-
beit herauszustellen. Indessen war schon früher darauf hingewiesen
worden, wie wünschenswerth und in der Folge selbst nothwendig es
sei, diese Grenzen zu erweitern, und das Material, welches in
einem Verzeichnisse nur ganz äusserlich geordnet ist, einmal für
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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/8>, abgerufen am 21.11.2024.
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