ist auch das nicht unumgänglich nothwendig. Er siegte meh- rere Male und war zur Zeit seines Todes allem Anscheine nach in einem Alter, in welchem er noch an fernere Siege denken konnte. So mochte es geschehen, dass erst nach sei- nem Tode Freunde oder Verwandte den Ruhm seiner Siege durch eine Statue feierten.
Da also die Alten nicht ausdrücklich von zwei Künstlern des Namens Ageladas sprechen, da ferner nach Beseitigung des Herakles von Melite und bei Berücksichtigung der Unsicher- heit in der Aufstellungszeit olympischer Siegerstatuen die übrigen Angaben sich auf eine und dieselbe Person beziehen lassen, so nehmen wir an, dass Ageladas etwa Ol. 70 die Kunst zu üben begann und bis gegen Ol. 82 am Leben war. Damit stimmt denn auch die Angabe des Pausanias vollkommen über- ein, dass die Zeit des Onatas mit der des Hegias und Agela- das zusammentreffe1). Onatas blüht Ol. 75--80, würde also gerade in die Zeit fallen, welche zwischen dem von Thiersch angenommenen Sikyonier und dem Argiver Ageladas in der Mitte liegt. Damals aber, bald nach Ol. 78, 4, mussten Ona- tas und Ageladas an den Werken arbeiten, die wegen gleich- zeitiger Siege der Tarentiner über barbarische Nachbarvölker geweiht wurden, wenn das richtig ist, was wir weiter unten bei Gelegenheit des Onatas zu beweisen gedenken.
Diese Untersuchung über das Zeitalter des Ageladas hat eine Ausdehnung gewonnen, welche sich nur dadurch recht- fertigen lässt, dass eines Theils mehrere allgemeine, für Künst- lerchronologie wichtige Fragen dabei ihre Erledigung gefunden haben, andern Theils eine feste Bestimmung seiner Zeit für die mehrerer anderer Künstler in der folgenden Periode mass- gebend und darum von aussergewöhnlicher Bedeutung ist, Wir müssen dafür leider in allem übrigen, was ihn als Künst- ler angeht, wegen der Unzulänglichkeit unserer Quellen um so kürzer sein.
Seine Werke, unter denen wir auch der schon früher er- wähnten noch einmal mit kurzen Worten gedenken wollen, sind folgende:
1) Der Zeus Ithomaeos; s. o.
1) VIII, 42, 4.
ist auch das nicht unumgänglich nothwendig. Er siegte meh- rere Male und war zur Zeit seines Todes allem Anscheine nach in einem Alter, in welchem er noch an fernere Siege denken konnte. So mochte es geschehen, dass erst nach sei- nem Tode Freunde oder Verwandte den Ruhm seiner Siege durch eine Statue feierten.
Da also die Alten nicht ausdrücklich von zwei Künstlern des Namens Ageladas sprechen, da ferner nach Beseitigung des Herakles von Melite und bei Berücksichtigung der Unsicher- heit in der Aufstellungszeit olympischer Siegerstatuen die übrigen Angaben sich auf eine und dieselbe Person beziehen lassen, so nehmen wir an, dass Ageladas etwa Ol. 70 die Kunst zu üben begann und bis gegen Ol. 82 am Leben war. Damit stimmt denn auch die Angabe des Pausanias vollkommen über- ein, dass die Zeit des Onatas mit der des Hegias und Agela- das zusammentreffe1). Onatas blüht Ol. 75—80, würde also gerade in die Zeit fallen, welche zwischen dem von Thiersch angenommenen Sikyonier und dem Argiver Ageladas in der Mitte liegt. Damals aber, bald nach Ol. 78, 4, mussten Ona- tas und Ageladas an den Werken arbeiten, die wegen gleich- zeitiger Siege der Tarentiner über barbarische Nachbarvölker geweiht wurden, wenn das richtig ist, was wir weiter unten bei Gelegenheit des Onatas zu beweisen gedenken.
Diese Untersuchung über das Zeitalter des Ageladas hat eine Ausdehnung gewonnen, welche sich nur dadurch recht- fertigen lässt, dass eines Theils mehrere allgemeine, für Künst- lerchronologie wichtige Fragen dabei ihre Erledigung gefunden haben, andern Theils eine feste Bestimmung seiner Zeit für die mehrerer anderer Künstler in der folgenden Periode mass- gebend und darum von aussergewöhnlicher Bedeutung ist, Wir müssen dafür leider in allem übrigen, was ihn als Künst- ler angeht, wegen der Unzulänglichkeit unserer Quellen um so kürzer sein.
Seine Werke, unter denen wir auch der schon früher er- wähnten noch einmal mit kurzen Worten gedenken wollen, sind folgende:
1) Der Zeus Ithomaeos; s. o.
1) VIII, 42, 4.
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ist auch das nicht unumgänglich nothwendig. Er siegte meh-
rere Male und war zur Zeit seines Todes allem Anscheine
nach in einem Alter, in welchem er noch an fernere Siege
denken konnte. So mochte es geschehen, dass erst nach sei-
nem Tode Freunde oder Verwandte den Ruhm seiner Siege
durch eine Statue feierten.
Da also die Alten nicht ausdrücklich von zwei Künstlern
des Namens Ageladas sprechen, da ferner nach Beseitigung
des Herakles von Melite und bei Berücksichtigung der Unsicher-
heit in der Aufstellungszeit olympischer Siegerstatuen die
übrigen Angaben sich auf eine und dieselbe Person beziehen
lassen, so nehmen wir an, dass Ageladas etwa Ol. 70 die Kunst
zu üben begann und bis gegen Ol. 82 am Leben war. Damit
stimmt denn auch die Angabe des Pausanias vollkommen über-
ein, dass die Zeit des Onatas mit der des Hegias und Agela-
das zusammentreffe 1). Onatas blüht Ol. 75—80, würde also
gerade in die Zeit fallen, welche zwischen dem von Thiersch
angenommenen Sikyonier und dem Argiver Ageladas in der
Mitte liegt. Damals aber, bald nach Ol. 78, 4, mussten Ona-
tas und Ageladas an den Werken arbeiten, die wegen gleich-
zeitiger Siege der Tarentiner über barbarische Nachbarvölker
geweiht wurden, wenn das richtig ist, was wir weiter unten
bei Gelegenheit des Onatas zu beweisen gedenken.
Diese Untersuchung über das Zeitalter des Ageladas hat
eine Ausdehnung gewonnen, welche sich nur dadurch recht-
fertigen lässt, dass eines Theils mehrere allgemeine, für Künst-
lerchronologie wichtige Fragen dabei ihre Erledigung gefunden
haben, andern Theils eine feste Bestimmung seiner Zeit für
die mehrerer anderer Künstler in der folgenden Periode mass-
gebend und darum von aussergewöhnlicher Bedeutung ist,
Wir müssen dafür leider in allem übrigen, was ihn als Künst-
ler angeht, wegen der Unzulänglichkeit unserer Quellen um
so kürzer sein.
Seine Werke, unter denen wir auch der schon früher er-
wähnten noch einmal mit kurzen Worten gedenken wollen,
sind folgende:
1) Der Zeus Ithomaeos; s. o.
1) VIII, 42, 4.
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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 1. Braunschweig: Schwetschke, 1853, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen01_1853/85>, abgerufen am 21.11.2024.
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