fehlen uns positive Beweise, welche dieses Bild oder auch irgend eines der in Pompeji entdeckten (vgl. Overbeck: he- roische Bildw. S. 292) mit dem Originale des Athenion in Verbindung zu setzen erlaubten. -- Ueber frequentia, s. oben unter Pamphilos. -- Was Phylarchos anlangt, so kennen wir allerdings einen Mythen- und Geschichtsschreiber, wel- cher nach Vossius (de hist. gr. I, c. 17) noch Ol. 155 am Leben war. Wäre es dieser, welchen Athenion gemalt hatte, so würde er mit Heraklides und Metrodor gleichzeitig sein, neben denen er bei Plinius erscheint. Allein Preller (Dem. u. Pers. S. 376) bemerkt mit Recht, dass Phylarchos eben so wohl einen Obersten der Reiterei bezeichnen könne. In- dem er dabei auf den Vergleich des Athenion mit Nikias hinweist, macht er darauf aufmerksam, dass Pausanias (1, 26, 3) einen athenischen Führer Olympiodoros zur Zeit des Kassander erwähnt, welcher sich namentlich in einem Tref- fen gegen die Makedonier bei Eleusis auszeichnete und des- halb unter anderen durch ein Bild an diesem Orte geehrt wurde. Obwohl die Zeit des Treffens nicht genau angegeben ist, so lässt sich doch daraus, dass Kassander Ol. 121, 1 stirbt und unter Ol. 121, 3 ein Archon Olympiodor angeführt wird, der Schluss ziehen, dass Athenion um Ol. 120, als ein etwas jüngerer Zeitgenosse des Nikias in der Kunst thätig gewesen sein mag.
Rückblick.
Die Thatsache, dass unsere Nachrichten über die Ma- lerei während der Periode der Diadochen äusserst dürftig sind, wird von vorn herein uns minder auffällig sein, wenn wir uns erinnern, dass wir hinsichtlich der Bildhauerei den- selben Mangel zu beklagen hatten. Dieselben Gründe, welche dort wirkten, haben ihre Geltung auch hier. Sie beruhen darin, dass einer Seits bald nach Alexanders Tode die höchste Blüthe der Kunst bereits vorüber war, anderer Seits die Quellen unserer Nachrichten über die frühere Zeit meist auf die Schriftsteller der Diadochenperiode zu- rückgehen, welche auf ihre eigenen Zeitgenossen keine Rück- sicht nahmen (vgl. Th. 1, S. 504). Wir haben diese Um- stände wegen der Maler vielleicht weniger zu bedauern, als wegen der Bildhauer. Denn während die Kunst der letzteren
fehlen uns positive Beweise, welche dieses Bild oder auch irgend eines der in Pompeji entdeckten (vgl. Overbeck: he- roische Bildw. S. 292) mit dem Originale des Athenion in Verbindung zu setzen erlaubten. — Ueber frequentia, s. oben unter Pamphilos. — Was Phylarchos anlangt, so kennen wir allerdings einen Mythen- und Geschichtsschreiber, wel- cher nach Vossius (de hist. gr. I, c. 17) noch Ol. 155 am Leben war. Wäre es dieser, welchen Athenion gemalt hatte, so würde er mit Heraklides und Metrodor gleichzeitig sein, neben denen er bei Plinius erscheint. Allein Preller (Dem. u. Pers. S. 376) bemerkt mit Recht, dass Phylarchos eben so wohl einen Obersten der Reiterei bezeichnen könne. In- dem er dabei auf den Vergleich des Athenion mit Nikias hinweist, macht er darauf aufmerksam, dass Pausanias (1, 26, 3) einen athenischen Führer Olympiodoros zur Zeit des Kassander erwähnt, welcher sich namentlich in einem Tref- fen gegen die Makedonier bei Eleusis auszeichnete und des- halb unter anderen durch ein Bild an diesem Orte geehrt wurde. Obwohl die Zeit des Treffens nicht genau angegeben ist, so lässt sich doch daraus, dass Kassander Ol. 121, 1 stirbt und unter Ol. 121, 3 ein Archon Olympiodor angeführt wird, der Schluss ziehen, dass Athenion um Ol. 120, als ein etwas jüngerer Zeitgenosse des Nikias in der Kunst thätig gewesen sein mag.
Rückblick.
Die Thatsache, dass unsere Nachrichten über die Ma- lerei während der Periode der Diadochen äusserst dürftig sind, wird von vorn herein uns minder auffällig sein, wenn wir uns erinnern, dass wir hinsichtlich der Bildhauerei den- selben Mangel zu beklagen hatten. Dieselben Gründe, welche dort wirkten, haben ihre Geltung auch hier. Sie beruhen darin, dass einer Seits bald nach Alexanders Tode die höchste Blüthe der Kunst bereits vorüber war, anderer Seits die Quellen unserer Nachrichten über die frühere Zeit meist auf die Schriftsteller der Diadochenperiode zu- rückgehen, welche auf ihre eigenen Zeitgenossen keine Rück- sicht nahmen (vgl. Th. 1, S. 504). Wir haben diese Um- stände wegen der Maler vielleicht weniger zu bedauern, als wegen der Bildhauer. Denn während die Kunst der letzteren
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Verbindung zu setzen erlaubten. — Ueber frequentia, s. oben
unter Pamphilos. — Was Phylarchos anlangt, so kennen
wir allerdings einen Mythen- und Geschichtsschreiber, wel-
cher nach Vossius (de hist. gr. I, c. 17) noch Ol. 155 am
Leben war. Wäre es dieser, welchen Athenion gemalt hatte,
so würde er mit Heraklides und Metrodor gleichzeitig sein,
neben denen er bei Plinius erscheint. Allein Preller (Dem.
u. Pers. S. 376) bemerkt mit Recht, dass Phylarchos eben
so wohl einen Obersten der Reiterei bezeichnen könne. In-
dem er dabei auf den Vergleich des Athenion mit Nikias
hinweist, macht er darauf aufmerksam, dass Pausanias (1,
26, 3) einen athenischen Führer Olympiodoros zur Zeit des
Kassander erwähnt, welcher sich namentlich in einem Tref-
fen gegen die Makedonier bei Eleusis auszeichnete und des-
halb unter anderen durch ein Bild an diesem Orte geehrt
wurde. Obwohl die Zeit des Treffens nicht genau angegeben
ist, so lässt sich doch daraus, dass Kassander Ol. 121, 1
stirbt und unter Ol. 121, 3 ein Archon Olympiodor angeführt
wird, der Schluss ziehen, dass Athenion um Ol. 120, als ein
etwas jüngerer Zeitgenosse des Nikias in der Kunst thätig
gewesen sein mag.
Rückblick.
Die Thatsache, dass unsere Nachrichten über die Ma-
lerei während der Periode der Diadochen äusserst dürftig
sind, wird von vorn herein uns minder auffällig sein, wenn
wir uns erinnern, dass wir hinsichtlich der Bildhauerei den-
selben Mangel zu beklagen hatten. Dieselben Gründe,
welche dort wirkten, haben ihre Geltung auch hier. Sie
beruhen darin, dass einer Seits bald nach Alexanders Tode
die höchste Blüthe der Kunst bereits vorüber war, anderer
Seits die Quellen unserer Nachrichten über die frühere
Zeit meist auf die Schriftsteller der Diadochenperiode zu-
rückgehen, welche auf ihre eigenen Zeitgenossen keine Rück-
sicht nahmen (vgl. Th. 1, S. 504). Wir haben diese Um-
stände wegen der Maler vielleicht weniger zu bedauern, als
wegen der Bildhauer. Denn während die Kunst der letzteren
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Brunn, Heinrich: Geschichte der griechischen Künstler. T. 2, Abt. 1. Braunschweig, 1856, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen0201_1856/303>, abgerufen am 24.11.2024.
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