Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Vorrede.

Sechs Jahre sind seit dem Erscheinen des ersten Theiles der
griechischen Künstlergeschichte verflossen, länger als drei seit
der Veröffentlichung der Fortsetzung. Wie aber die damalige
Verzögerung ihren Grund in meiner Rückkehr von Rom nach
Deutschland hatte und in einer mit diesem Wechsel des Wohn-
orts verbundenen, durchaus veränderten Stellung und Thätig-
keit, so muss auch die jetzige Verspätung im Abschlusse des
Ganzen ihre Entschuldigung in durchaus verwandten, nur noch
ungünstigeren Verhältnissen finden, indem das Glück der Rück-
kehr nach Rom in einen erwünschten Wirkungskreis gerade in
seinem Beginne durch harte Prüfungen des Schicksals verbittert
wurde.

Der Abtheilungen, die schon längere Zeit der Oeffentlich-
keit übergeben sind, in dieser Vorrede noch zu gedenken, er-
scheint vielleicht überflüssig. Indessen hat die Kritik, die sich
mit dem ersten Theile in so verschiedener Weise beschäftigt
hat, dem zweiten gegenüber sich in auffallendem Maasse schweig-
sam verhalten, gleichsam als erwarte sie denselben von mir
noch ausdrücklich in die Welt eingeführt zu sehen. Ich halte
dieses Schweigen weder für eine Vernachlässigung, noch für
einen Zufall. Die Geschichte der Bildhauer ist seit Winckel-

*
Vorrede.

Sechs Jahre sind seit dem Erscheinen des ersten Theiles der
griechischen Künstlergeschichte verflossen, länger als drei seit
der Veröffentlichung der Fortsetzung. Wie aber die damalige
Verzögerung ihren Grund in meiner Rückkehr von Rom nach
Deutschland hatte und in einer mit diesem Wechsel des Wohn-
orts verbundenen, durchaus veränderten Stellung und Thätig-
keit, so muss auch die jetzige Verspätung im Abschlusse des
Ganzen ihre Entschuldigung in durchaus verwandten, nur noch
ungünstigeren Verhältnissen finden, indem das Glück der Rück-
kehr nach Rom in einen erwünschten Wirkungskreis gerade in
seinem Beginne durch harte Prüfungen des Schicksals verbittert
wurde.

Der Abtheilungen, die schon längere Zeit der Oeffentlich-
keit übergeben sind, in dieser Vorrede noch zu gedenken, er-
scheint vielleicht überflüssig. Indessen hat die Kritik, die sich
mit dem ersten Theile in so verschiedener Weise beschäftigt
hat, dem zweiten gegenüber sich in auffallendem Maasse schweig-
sam verhalten, gleichsam als erwarte sie denselben von mir
noch ausdrücklich in die Welt eingeführt zu sehen. Ich halte
dieses Schweigen weder für eine Vernachlässigung, noch für
einen Zufall. Die Geschichte der Bildhauer ist seit Winckel-

*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0010" n="[III]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorrede</hi>.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">S</hi>echs Jahre sind seit dem Erscheinen des ersten Theiles der<lb/>
griechischen Künstlergeschichte verflossen, länger als drei seit<lb/>
der Veröffentlichung der Fortsetzung. Wie aber die damalige<lb/>
Verzögerung ihren Grund in meiner Rückkehr von Rom nach<lb/>
Deutschland hatte und in einer mit diesem Wechsel des Wohn-<lb/>
orts verbundenen, durchaus veränderten Stellung und Thätig-<lb/>
keit, so muss auch die jetzige Verspätung im Abschlusse des<lb/>
Ganzen ihre Entschuldigung in durchaus verwandten, nur noch<lb/>
ungünstigeren Verhältnissen finden, indem das Glück der Rück-<lb/>
kehr nach Rom in einen erwünschten Wirkungskreis gerade in<lb/>
seinem Beginne durch harte Prüfungen des Schicksals verbittert<lb/>
wurde.</p><lb/>
        <p>Der Abtheilungen, die schon längere Zeit der Oeffentlich-<lb/>
keit übergeben sind, in dieser Vorrede noch zu gedenken, er-<lb/>
scheint vielleicht überflüssig. Indessen hat die Kritik, die sich<lb/>
mit dem ersten Theile in so verschiedener Weise beschäftigt<lb/>
hat, dem zweiten gegenüber sich in auffallendem Maasse schweig-<lb/>
sam verhalten, gleichsam als erwarte sie denselben von mir<lb/>
noch ausdrücklich in die Welt eingeführt zu sehen. Ich halte<lb/>
dieses Schweigen weder für eine Vernachlässigung, noch für<lb/>
einen Zufall. Die Geschichte der Bildhauer ist seit Winckel-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[III]/0010] Vorrede. Sechs Jahre sind seit dem Erscheinen des ersten Theiles der griechischen Künstlergeschichte verflossen, länger als drei seit der Veröffentlichung der Fortsetzung. Wie aber die damalige Verzögerung ihren Grund in meiner Rückkehr von Rom nach Deutschland hatte und in einer mit diesem Wechsel des Wohn- orts verbundenen, durchaus veränderten Stellung und Thätig- keit, so muss auch die jetzige Verspätung im Abschlusse des Ganzen ihre Entschuldigung in durchaus verwandten, nur noch ungünstigeren Verhältnissen finden, indem das Glück der Rück- kehr nach Rom in einen erwünschten Wirkungskreis gerade in seinem Beginne durch harte Prüfungen des Schicksals verbittert wurde. Der Abtheilungen, die schon längere Zeit der Oeffentlich- keit übergeben sind, in dieser Vorrede noch zu gedenken, er- scheint vielleicht überflüssig. Indessen hat die Kritik, die sich mit dem ersten Theile in so verschiedener Weise beschäftigt hat, dem zweiten gegenüber sich in auffallendem Maasse schweig- sam verhalten, gleichsam als erwarte sie denselben von mir noch ausdrücklich in die Welt eingeführt zu sehen. Ich halte dieses Schweigen weder für eine Vernachlässigung, noch für einen Zufall. Die Geschichte der Bildhauer ist seit Winckel- *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/10
Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/10>, abgerufen am 21.11.2024.