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Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

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(VI, 2, S. 301, Anm. 1121; Taf. VIII, D) und "der Sage nach
wurde das erwähnte Kleinod bei Trier aufgefunden und ge-
hörte noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts durch die Fol-
gen der französischen Revolution von dort vertriebenen Geist-
lichen." In Arneth's Werk über die wiener Cameen, wo
Taf. XIII, 1 die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] gele-
sen wird, ist als Ort des Fundes die Umgegend von Mainz
und als die Zeit das Jahr 1798 angegeben. Wären nun hier-
mit unsere Nachrichten erschöpft, so müsste die Möglichkeit
einer Fälschung allerdings zugegeben werden. Aber noch
ehe Köhler's Anklage veröffentlicht wurde, hatte bereits Wel-
cker (Rhein. Mus. N. F. VI, S. 386) bemerkt, dass "in des
Pater Wiltheim Luxemburgum Romanum ein Stein des Klo-
sters Echternach vorkomme, der nach ihm den Kaiser Augu-
stus im Lorbeerkranz vorstellt mit der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]
[fremdsprachliches Material - fehlt]." In diesem erst 1842 zu Luxemburg von
Dr. Neyen herausgegebenen Werke heisst es nun aus-
führlicher so (S. 290): "Inter antiquitates Efternacen-
ses primus esto locus nobilissimae gemmae, quae in mo-
nasterii cimeliis forma tali ac magnitudine (wie in der Abbil-
dung 365). Color ei ex coeruleo modice viridis; ipsa opaca,
nec translucens. Iaspidem credo. ... Ambitur argenteo mar-
gine novelli operis, haerente eiusdem metalli catenula, apta
sic ex collo suspendi. ... Iam materiae gemmae ita certat ars,
ut longe vincat, genere sculpturae anaglyptico, imagine pro-
iecta foras, ad totam sesquiunciam. -- At quis ille, cuius no-
men graecis minutissimis, et visum prope fugientibus litteris
adscriptum? Pandant Suetonius et Plinius. ... Et post haec
dubitetur gemmae nobilissimae Efternacensis auctorem esse
illum Plinii et Suetonii Dioscoridem? Cuius nomen, quod hic
non legis integrum, aetatis vitio imputandum, margine gem-
mae ibi detrito, ubi exit Dioscoridis vocabulum, reliquis litte-
ris [fremdsprachliches Material - fehlt] ... hoc itaque gratulandum, quod Dioscoridi
praenomen fuisse [fremdsprachliches Material - fehlt] haec gemma docet." Das letz-
tere nun freilich nicht; und eben so wenig bewährt sich, was
Wiltheim weiter noch über die Aehnlichkeit des Kopfes mit
Augustus bemerkt. Dagegen lehrt die beigegebene Abbildung
nebst der Angabe über die Farbe des Steins ganz unwider-
leglich, dass die von Wiltheim beschriebene und nach den
von mir eingezogenen Erkundigungen in Echternach nicht

(VI, 2, S. 301, Anm. 1121; Taf. VIII, D) und „der Sage nach
wurde das erwähnte Kleinod bei Trier aufgefunden und ge-
hörte noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts durch die Fol-
gen der französischen Revolution von dort vertriebenen Geist-
lichen.‟ In Arneth’s Werk über die wiener Cameen, wo
Taf. XIII, 1 die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] gele-
sen wird, ist als Ort des Fundes die Umgegend von Mainz
und als die Zeit das Jahr 1798 angegeben. Wären nun hier-
mit unsere Nachrichten erschöpft, so müsste die Möglichkeit
einer Fälschung allerdings zugegeben werden. Aber noch
ehe Köhler’s Anklage veröffentlicht wurde, hatte bereits Wel-
cker (Rhein. Mus. N. F. VI, S. 386) bemerkt, dass „in des
Pater Wiltheim Luxemburgum Romanum ein Stein des Klo-
sters Echternach vorkomme, der nach ihm den Kaiser Augu-
stus im Lorbeerkranz vorstellt mit der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]
[fremdsprachliches Material – fehlt].‟ In diesem erst 1842 zu Luxemburg von
Dr. Neyen herausgegebenen Werke heisst es nun aus-
führlicher so (S. 290): „Inter antiquitates Efternacen-
ses primus esto locus nobilissimae gemmae, quae in mo-
nasterii cimeliis forma tali ac magnitudine (wie in der Abbil-
dung 365). Color ei ex coeruleo modice viridis; ipsa opaca,
nec translucens. Iaspidem credo. … Ambitur argenteo mar-
gine novelli operis, haerente eiusdem metalli catenula, apta
sic ex collo suspendi. … Iam materiae gemmae ita certat ars,
ut longe vincat, genere sculpturae anaglyptico, imagine pro-
iecta foras, ad totam sesquiunciam. — At quis ille, cuius no-
men graecis minutissimis, et visum prope fugientibus litteris
adscriptum? Pandant Suetonius et Plinius. … Et post haec
dubitetur gemmae nobilissimae Efternacensis auctorem esse
illum Plinii et Suetonii Dioscoridem? Cuius nomen, quod hic
non legis integrum, aetatis vitio imputandum, margine gem-
mae ibi detrito, ubi exit Dioscoridis vocabulum, reliquis litte-
ris [fremdsprachliches Material – fehlt] … hoc itaque gratulandum, quod Dioscoridi
praenomen fuisse [fremdsprachliches Material – fehlt] haec gemma docet.‟ Das letz-
tere nun freilich nicht; und eben so wenig bewährt sich, was
Wiltheim weiter noch über die Aehnlichkeit des Kopfes mit
Augustus bemerkt. Dagegen lehrt die beigegebene Abbildung
nebst der Angabe über die Farbe des Steins ganz unwider-
leglich, dass die von Wiltheim beschriebene und nach den
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[506/0523] (VI, 2, S. 301, Anm. 1121; Taf. VIII, D) und „der Sage nach wurde das erwähnte Kleinod bei Trier aufgefunden und ge- hörte noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts durch die Fol- gen der französischen Revolution von dort vertriebenen Geist- lichen.‟ In Arneth’s Werk über die wiener Cameen, wo Taf. XIII, 1 die Inschrift _ gele- sen wird, ist als Ort des Fundes die Umgegend von Mainz und als die Zeit das Jahr 1798 angegeben. Wären nun hier- mit unsere Nachrichten erschöpft, so müsste die Möglichkeit einer Fälschung allerdings zugegeben werden. Aber noch ehe Köhler’s Anklage veröffentlicht wurde, hatte bereits Wel- cker (Rhein. Mus. N. F. VI, S. 386) bemerkt, dass „in des Pater Wiltheim Luxemburgum Romanum ein Stein des Klo- sters Echternach vorkomme, der nach ihm den Kaiser Augu- stus im Lorbeerkranz vorstellt mit der Inschrift _ _ .‟ In diesem erst 1842 zu Luxemburg von Dr. Neyen herausgegebenen Werke heisst es nun aus- führlicher so (S. 290): „Inter antiquitates Efternacen- ses primus esto locus nobilissimae gemmae, quae in mo- nasterii cimeliis forma tali ac magnitudine (wie in der Abbil- dung 365). Color ei ex coeruleo modice viridis; ipsa opaca, nec translucens. Iaspidem credo. … Ambitur argenteo mar- gine novelli operis, haerente eiusdem metalli catenula, apta sic ex collo suspendi. … Iam materiae gemmae ita certat ars, ut longe vincat, genere sculpturae anaglyptico, imagine pro- iecta foras, ad totam sesquiunciam. — At quis ille, cuius no- men graecis minutissimis, et visum prope fugientibus litteris adscriptum? Pandant Suetonius et Plinius. … Et post haec dubitetur gemmae nobilissimae Efternacensis auctorem esse illum Plinii et Suetonii Dioscoridem? Cuius nomen, quod hic non legis integrum, aetatis vitio imputandum, margine gem- mae ibi detrito, ubi exit Dioscoridis vocabulum, reliquis litte- ris _ … hoc itaque gratulandum, quod Dioscoridi praenomen fuisse _ haec gemma docet.‟ Das letz- tere nun freilich nicht; und eben so wenig bewährt sich, was Wiltheim weiter noch über die Aehnlichkeit des Kopfes mit Augustus bemerkt. Dagegen lehrt die beigegebene Abbildung nebst der Angabe über die Farbe des Steins ganz unwider- leglich, dass die von Wiltheim beschriebene und nach den von mir eingezogenen Erkundigungen in Echternach nicht

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Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/523>, abgerufen am 24.11.2024.