für verdächtig erklärt wird. Ich möchte auch für das Alter des Kopfes nicht unbedingt einstehen, indem der so bestimmt ausgeprägte Typus des Heros z. B. in der Stirn verflacht, auch das Haar nicht in den gewöhnlichen kurzen Locken, sondern etwas zu lang behandelt erscheint. Vgl. Köhler S. 138. Ein bärtiger Kopf mit dem Namen des Solon befand sich übrigens einst in Andreini's Besitz, dem er gestohlen wurde: Gori Columb. libert. Liviae p. 145.
Der Kopf eines epheubekränzten lachenden Satyrs auf einem orientalischen Achat, der im Jahre 1726 im Columba- rium der Freigelassenen der Livia gefunden sein soll, ward zuerst durch Gori Dact. Smith. t. 15 bekannt. Doch zweifelt schon Visconti Op. var. II, p. 208 an der Echtheit des Kopfes wie der Inschrift, welche ausserdem durch ihre Vertheilung in zwei Absätze [fremdsprachliches Material - fehlt] über dem Kopfe Verdacht erweckt.
Ebenfalls bei Gori Dact. Smith. t. 62 [Lippert I, 62] er- schien ein Carneol: Kopf der Livia als Ceres, mit Lorbeer- kranz und am Hinterhaupte verschleiert. Wenn die Zeich- nung richtig ist, glaube ich in der Anlage des Schleiers, so wie auch in den Formen des Kopfes selbst eine moderne Hand zu erkennen. Die Inschrift hinter demselben lautet [fremdsprachliches Material - fehlt].
Mindestens von unsicherem Gepräge ist ein Kopf des Vulcan mit spitzer Mütze. Hinter der Schulter, wo auch der Hammer sichtbar ist, steht die Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] in nicht eben sorgfältiger Schrift: Cades I, 6, 3; vgl. Gerhard Arch. Anz. 1851, S. 97.
Das "Fragment einer prachtvollen Gemme mit dem Na- men des Solon, eine Victoria mit Trophäen darstellend" im Besitz des Herrn Westropp wird nur kurz erwähnt bei Ger- hard Arch. Anz. 1856, p. 177. -- Ein anderes Fragment einer ungeflügelten stieropfernden Victoria mit der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt] findet sich bei Raspe 7764. -- Durch Fehlerhaftigkeit der Inschrift verrathen sich als unecht: ein römischer Kaiser, stehend mit der Lanze und auf den Schild gestützt, mit der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]; Raspe 7327, sowie ein Satyr auf einem Carneol mit der Inschrift COLVNOC: Raspe 4479.
Teukros.
Auf einem Amethyst, der, aus Andreini's Sammlung stam- mend, jetzt im florentiner Museum sich befindet, ist Herakles
für verdächtig erklärt wird. Ich möchte auch für das Alter des Kopfes nicht unbedingt einstehen, indem der so bestimmt ausgeprägte Typus des Heros z. B. in der Stirn verflacht, auch das Haar nicht in den gewöhnlichen kurzen Locken, sondern etwas zu lang behandelt erscheint. Vgl. Köhler S. 138. Ein bärtiger Kopf mit dem Namen des Solon befand sich übrigens einst in Andreini’s Besitz, dem er gestohlen wurde: Gori Columb. libert. Liviae p. 145.
Der Kopf eines epheubekränzten lachenden Satyrs auf einem orientalischen Achat, der im Jahre 1726 im Columba- rium der Freigelassenen der Livia gefunden sein soll, ward zuerst durch Gori Dact. Smith. t. 15 bekannt. Doch zweifelt schon Visconti Op. var. II, p. 208 an der Echtheit des Kopfes wie der Inschrift, welche ausserdem durch ihre Vertheilung in zwei Absätze [fremdsprachliches Material – fehlt] über dem Kopfe Verdacht erweckt.
Ebenfalls bei Gori Dact. Smith. t. 62 [Lippert I, 62] er- schien ein Carneol: Kopf der Livia als Ceres, mit Lorbeer- kranz und am Hinterhaupte verschleiert. Wenn die Zeich- nung richtig ist, glaube ich in der Anlage des Schleiers, so wie auch in den Formen des Kopfes selbst eine moderne Hand zu erkennen. Die Inschrift hinter demselben lautet [fremdsprachliches Material – fehlt].
Mindestens von unsicherem Gepräge ist ein Kopf des Vulcan mit spitzer Mütze. Hinter der Schulter, wo auch der Hammer sichtbar ist, steht die Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] in nicht eben sorgfältiger Schrift: Cades I, 6, 3; vgl. Gerhard Arch. Anz. 1851, S. 97.
Das „Fragment einer prachtvollen Gemme mit dem Na- men des Solon, eine Victoria mit Trophäen darstellend‟ im Besitz des Herrn Westropp wird nur kurz erwähnt bei Ger- hard Arch. Anz. 1856, p. 177. — Ein anderes Fragment einer ungeflügelten stieropfernden Victoria mit der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt] findet sich bei Raspe 7764. — Durch Fehlerhaftigkeit der Inschrift verrathen sich als unecht: ein römischer Kaiser, stehend mit der Lanze und auf den Schild gestützt, mit der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]; Raspe 7327, sowie ein Satyr auf einem Carneol mit der Inschrift COLVNOC: Raspe 4479.
Teukros.
Auf einem Amethyst, der, aus Andreini’s Sammlung stam- mend, jetzt im florentiner Museum sich befindet, ist Herakles
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für verdächtig erklärt wird. Ich möchte auch für das Alter
des Kopfes nicht unbedingt einstehen, indem der so bestimmt
ausgeprägte Typus des Heros z. B. in der Stirn verflacht,
auch das Haar nicht in den gewöhnlichen kurzen Locken,
sondern etwas zu lang behandelt erscheint. Vgl. Köhler
S. 138. Ein bärtiger Kopf mit dem Namen des Solon befand
sich übrigens einst in Andreini’s Besitz, dem er gestohlen
wurde: Gori Columb. libert. Liviae p. 145.
Der Kopf eines epheubekränzten lachenden Satyrs auf
einem orientalischen Achat, der im Jahre 1726 im Columba-
rium der Freigelassenen der Livia gefunden sein soll, ward
zuerst durch Gori Dact. Smith. t. 15 bekannt. Doch zweifelt
schon Visconti Op. var. II, p. 208 an der Echtheit des Kopfes
wie der Inschrift, welche ausserdem durch ihre Vertheilung in
zwei Absätze _ über dem Kopfe Verdacht erweckt.
Ebenfalls bei Gori Dact. Smith. t. 62 [Lippert I, 62] er-
schien ein Carneol: Kopf der Livia als Ceres, mit Lorbeer-
kranz und am Hinterhaupte verschleiert. Wenn die Zeich-
nung richtig ist, glaube ich in der Anlage des Schleiers, so
wie auch in den Formen des Kopfes selbst eine moderne
Hand zu erkennen. Die Inschrift hinter demselben lautet
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Mindestens von unsicherem Gepräge ist ein Kopf des
Vulcan mit spitzer Mütze. Hinter der Schulter, wo auch der
Hammer sichtbar ist, steht die Inschrift _ in nicht
eben sorgfältiger Schrift: Cades I, 6, 3; vgl. Gerhard Arch.
Anz. 1851, S. 97.
Das „Fragment einer prachtvollen Gemme mit dem Na-
men des Solon, eine Victoria mit Trophäen darstellend‟ im
Besitz des Herrn Westropp wird nur kurz erwähnt bei Ger-
hard Arch. Anz. 1856, p. 177. — Ein anderes Fragment einer
ungeflügelten stieropfernden Victoria mit der Inschrift _
findet sich bei Raspe 7764. — Durch Fehlerhaftigkeit der
Inschrift verrathen sich als unecht: ein römischer Kaiser,
stehend mit der Lanze und auf den Schild gestützt, mit der
Inschrift _ ; Raspe 7327, sowie ein Satyr auf einem
Carneol mit der Inschrift COLVNOC: Raspe 4479.
Teukros.
Auf einem Amethyst, der, aus Andreini’s Sammlung stam-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/548>, abgerufen am 24.11.2024.
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