die Herkunft aus der de Thoms'schen Sammlung, verbunden mit einigen Auffälligkeiten in der Anlage des Kopfes recht- fertigen es, wenn Clarac p. 143 überhaupt an der Echtheit des Steines zweifelt. Der Name verdankt vielleicht theil- weise seinen Ursprung dem MHNAC neben einem bärtigen Kopfe auf einem Sard bei Gruter p. 1043, 10, dessen Be- ziehung auf einen Künstler jedoch erst nachzuweisen wäre. Den eben dort (n. 8) erwähnten [fremdsprachliches Material - fehlt] wenig- stens nimmt Raspe, wie es scheint, nur einmal (Introd. p. XXX) für den Künstler, das andere Mal (n. 10630) dagegen für den Namen der dargestellten Person; vgl. Köhler S. 76; C. I. 7214 und 15.
Milesios.
Fragmentirte Glaspaste: Apollo sitzend auf elegantem Ses- sel vor einem auf quadrater Basis aufgestellten Dreifuss; im Abschnitt [fremdsprachliches Material - fehlt]: Gori Dact. Smith. II, p. 11; die dort versprochene Publication durch Stosch ist unterblieben. Bracci II, 283 setzt den Namen unter die verdächtigen; und sollte auch gegen seine Echtheit nichts einzuwenden sein, so ist er doch wahrscheinlicher auf den dargestellten Gott, als auf einen Künstler zu beziehen, wie auch Clarac S. 146 be- merkt. -- C. I. 7219.
Miron.
Carneol, Kopf einer Muse oder weibliches Portrait mit der Inschrift [fremdsprachliches Material - fehlt]: Winck. Descr. II, 1249, der aus der Buch- stabenform auf eine späte Zeit des Verfalls schliesst, wäh- rend Tölken (Verz. d. berl. Gemmen S. 227, n. 1311) die In- schrift betrüglich hinzugefügt nennt; s. auch Cades II, C, 2. Die Schreibung des Namens mit Iota lässt uns auch in den folgenden Fällen moderne Fälschung erkennen: Glaspaste; Aiax, der sich auf einem Altar den Tod giebt; [fremdsprachliches Material - fehlt]: Raspe 9371 (vgl. Winck. Descr. III, 298). -- Carneol, Daphne von Apollo verfolgt, eine Composition, die lebhaft an Bernini's Gruppe erinnert; [fremdsprachliches Material - fehlt]: Raspe 3010; pl. 32; Cades I, E, 70. -- Schreitender Löwe; [fremdsprachliches Material - fehlt] in der Blacas'schen Samm- lung: Cades XV, O, 279; R. Rochette Lettre p. 144; Clarac p. 151. -- Endlich ist durch einen Cades'schen Abdruck (II, C, 19) noch die Darstellung der nackten Büste einer Frau bekannt, welche eine bacchische Maske hält; die Inschrift neben ihr lautet nicht, wie R. Rochette Lettre p. 144 behaup-
die Herkunft aus der de Thoms’schen Sammlung, verbunden mit einigen Auffälligkeiten in der Anlage des Kopfes recht- fertigen es, wenn Clarac p. 143 überhaupt an der Echtheit des Steines zweifelt. Der Name verdankt vielleicht theil- weise seinen Ursprung dem MHNAC neben einem bärtigen Kopfe auf einem Sard bei Gruter p. 1043, 10, dessen Be- ziehung auf einen Künstler jedoch erst nachzuweisen wäre. Den eben dort (n. 8) erwähnten [fremdsprachliches Material – fehlt] wenig- stens nimmt Raspe, wie es scheint, nur einmal (Introd. p. XXX) für den Künstler, das andere Mal (n. 10630) dagegen für den Namen der dargestellten Person; vgl. Köhler S. 76; C. I. 7214 und 15.
Milesios.
Fragmentirte Glaspaste: Apollo sitzend auf elegantem Ses- sel vor einem auf quadrater Basis aufgestellten Dreifuss; im Abschnitt [fremdsprachliches Material – fehlt]: Gori Dact. Smith. II, p. 11; die dort versprochene Publication durch Stosch ist unterblieben. Bracci II, 283 setzt den Namen unter die verdächtigen; und sollte auch gegen seine Echtheit nichts einzuwenden sein, so ist er doch wahrscheinlicher auf den dargestellten Gott, als auf einen Künstler zu beziehen, wie auch Clarac S. 146 be- merkt. — C. I. 7219.
Miron.
Carneol, Kopf einer Muse oder weibliches Portrait mit der Inschrift [fremdsprachliches Material – fehlt]: Winck. Descr. II, 1249, der aus der Buch- stabenform auf eine späte Zeit des Verfalls schliesst, wäh- rend Tölken (Verz. d. berl. Gemmen S. 227, n. 1311) die In- schrift betrüglich hinzugefügt nennt; s. auch Cades II, C, 2. Die Schreibung des Namens mit Iota lässt uns auch in den folgenden Fällen moderne Fälschung erkennen: Glaspaste; Aiax, der sich auf einem Altar den Tod giebt; [fremdsprachliches Material – fehlt]: Raspe 9371 (vgl. Winck. Descr. III, 298). — Carneol, Daphne von Apollo verfolgt, eine Composition, die lebhaft an Bernini’s Gruppe erinnert; [fremdsprachliches Material – fehlt]: Raspe 3010; pl. 32; Cades I, E, 70. — Schreitender Löwe; [fremdsprachliches Material – fehlt] in der Blacas’schen Samm- lung: Cades XV, O, 279; R. Rochette Lettre p. 144; Clarac p. 151. — Endlich ist durch einen Cades’schen Abdruck (II, C, 19) noch die Darstellung der nackten Büste einer Frau bekannt, welche eine bacchische Maske hält; die Inschrift neben ihr lautet nicht, wie R. Rochette Lettre p. 144 behaup-
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[620/0637]
die Herkunft aus der de Thoms’schen Sammlung, verbunden
mit einigen Auffälligkeiten in der Anlage des Kopfes recht-
fertigen es, wenn Clarac p. 143 überhaupt an der Echtheit
des Steines zweifelt. Der Name verdankt vielleicht theil-
weise seinen Ursprung dem MHNAC neben einem bärtigen
Kopfe auf einem Sard bei Gruter p. 1043, 10, dessen Be-
ziehung auf einen Künstler jedoch erst nachzuweisen wäre.
Den eben dort (n. 8) erwähnten _ wenig-
stens nimmt Raspe, wie es scheint, nur einmal (Introd. p. XXX)
für den Künstler, das andere Mal (n. 10630) dagegen für
den Namen der dargestellten Person; vgl. Köhler S. 76;
C. I. 7214 und 15.
Milesios.
Fragmentirte Glaspaste: Apollo sitzend auf elegantem Ses-
sel vor einem auf quadrater Basis aufgestellten Dreifuss;
im Abschnitt _ : Gori Dact. Smith. II, p. 11; die
dort versprochene Publication durch Stosch ist unterblieben.
Bracci II, 283 setzt den Namen unter die verdächtigen; und
sollte auch gegen seine Echtheit nichts einzuwenden sein, so
ist er doch wahrscheinlicher auf den dargestellten Gott, als
auf einen Künstler zu beziehen, wie auch Clarac S. 146 be-
merkt. — C. I. 7219.
Miron.
Carneol, Kopf einer Muse oder weibliches Portrait mit der
Inschrift _ : Winck. Descr. II, 1249, der aus der Buch-
stabenform auf eine späte Zeit des Verfalls schliesst, wäh-
rend Tölken (Verz. d. berl. Gemmen S. 227, n. 1311) die In-
schrift betrüglich hinzugefügt nennt; s. auch Cades II, C, 2.
Die Schreibung des Namens mit Iota lässt uns auch in den
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Aiax, der sich auf einem Altar den Tod giebt; _ :
Raspe 9371 (vgl. Winck. Descr. III, 298). — Carneol, Daphne
von Apollo verfolgt, eine Composition, die lebhaft an Bernini’s
Gruppe erinnert; _ : Raspe 3010; pl. 32; Cades I, E, 70.
— Schreitender Löwe; _ in der Blacas’schen Samm-
lung: Cades XV, O, 279; R. Rochette Lettre p. 144; Clarac
p. 151. — Endlich ist durch einen Cades’schen Abdruck (II,
C, 19) noch die Darstellung der nackten Büste einer Frau
bekannt, welche eine bacchische Maske hält; die Inschrift
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]
Der zweite Band der "Geschichte der griechischen Künstler" von Heinrich von Brunn enthält ebenfalls den "Zweiten Teil der ersten Abteilung", die im Deutschen Textarchiv als eigenständiges Werk verzeichnet ist.
Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/637>, abgerufen am 24.11.2024.
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