Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859.

Bild:
<< vorherige Seite

Endlich 10) ist noch ein Gefäss bei Bomarzo gefunden,
wie es scheint, eine Amphora, deren Henkel aus zwei Meer-
pferden in runder Bildung bestehen. Dargestellt ist auf der
einen Seite ein Kampf zwischen zwei nackten, mit Speer und
Schild gerüsteten Kriegern; auf der andern ein Jüngling, der
einem älteren Manne mit Stab einen cylinderförmigen Gegen-
stand anbietet. Am Fusse steht der Name des Künstlers
[fremdsprachliches Material - fehlt] (ob mit [fremdsprachliches Material - fehlt] oder [fremdsprachliches Material - fehlt] verbunden, wird
nicht gesagt): Vittori, Storia di Bomarzo p. 66. Die Schrei-
bung des Namens könnte auf die Vermuthung führen, dass
dieses Gefäss mit N. 2 identisch sei; doch wird das letztere
als eine Trinkschale bezeichnet.

Euthymides.

1) Amphora mit rothen Figuren, früher im Besitz Canino's
(Mus. etr. n. 1386; Reserve etr. p. 11, n. 38), jetzt in Mün-
chen (N. 378): Hektor, HEKTOP, als unbärtiger Jüngling,
mit Beinschienen, im Begriffe sich den Brustharnisch über
den kurzen Chiton anzulegen. Ihm zur Seite erhebt Hekabe,
HEKABE (r.), in langem Chiton und Mantel, in der Rechten
seinen Helm, während die Lanze in ihrer Linken, der mit
einem Silenskopf gezierte Schild zu ihren Füssen ruht. Auf
der andern Seite steht der alte Priamos [fremdsprachliches Material - fehlt], durch eine
Glatze charakterisirt, in seinen Mantel gehüllt und in der
Linken einen knotigen Stab haltend, während er sinnend den
Zeigefinger der Rechten erhebt. [fremdsprachliches Material - fehlt]. Drei bärtige, bekränzte
und nur mit der Chlamys bekleidete Männer in Tanzbewe-
gung; [fremdsprachliches Material - fehlt], in der Rechten einen Kantharos haltend,
streckt die geöffnete Rechte wie abwehrend dem [fremdsprachliches Material - fehlt]
entgegen, der einen knotigen Stab erhebend seinen Blick rück-
wärts nach dem Becher richtet; vor dem dritten, der ihm ge-
genüber tanzt, liest man den Namen TELES (r.) und [fremdsprachliches Material - fehlt]-
[fremdsprachliches Material - fehlt]. Die Künstlerinschrift findet sich theils zwischen Hektor
und Priamos:

[fremdsprachliches Material - fehlt]

theils hinter Komarchos: [fremdsprachliches Material - fehlt] d. h.
[fremdsprachliches Material - fehlt]: Ger-
hard, Aus. Vas. III, T. 188; vgl. Jahn, Vasensamml. Einl.
N. 777. -- 2) Amphora mit rothen Figuren aus Vulci, einst

Endlich 10) ist noch ein Gefäss bei Bomarzo gefunden,
wie es scheint, eine Amphora, deren Henkel aus zwei Meer-
pferden in runder Bildung bestehen. Dargestellt ist auf der
einen Seite ein Kampf zwischen zwei nackten, mit Speer und
Schild gerüsteten Kriegern; auf der andern ein Jüngling, der
einem älteren Manne mit Stab einen cylinderförmigen Gegen-
stand anbietet. Am Fusse steht der Name des Künstlers
[fremdsprachliches Material – fehlt] (ob mit [fremdsprachliches Material – fehlt] oder [fremdsprachliches Material – fehlt] verbunden, wird
nicht gesagt): Vittori, Storia di Bomarzo p. 66. Die Schrei-
bung des Namens könnte auf die Vermuthung führen, dass
dieses Gefäss mit N. 2 identisch sei; doch wird das letztere
als eine Trinkschale bezeichnet.

Euthymides.

1) Amphora mit rothen Figuren, früher im Besitz Canino’s
(Mus. étr. n. 1386; Réserve étr. p. 11, n. 38), jetzt in Mün-
chen (N. 378): Hektor, HEKTOP, als unbärtiger Jüngling,
mit Beinschienen, im Begriffe sich den Brustharnisch über
den kurzen Chiton anzulegen. Ihm zur Seite erhebt Hekabe,
HEKABE (r.), in langem Chiton und Mantel, in der Rechten
seinen Helm, während die Lanze in ihrer Linken, der mit
einem Silenskopf gezierte Schild zu ihren Füssen ruht. Auf
der andern Seite steht der alte Priamos [fremdsprachliches Material – fehlt], durch eine
Glatze charakterisirt, in seinen Mantel gehüllt und in der
Linken einen knotigen Stab haltend, während er sinnend den
Zeigefinger der Rechten erhebt. [fremdsprachliches Material – fehlt]. Drei bärtige, bekränzte
und nur mit der Chlamys bekleidete Männer in Tanzbewe-
gung; [fremdsprachliches Material – fehlt], in der Rechten einen Kantharos haltend,
streckt die geöffnete Rechte wie abwehrend dem [fremdsprachliches Material – fehlt]
entgegen, der einen knotigen Stab erhebend seinen Blick rück-
wärts nach dem Becher richtet; vor dem dritten, der ihm ge-
genüber tanzt, liest man den Namen TELES (r.) und [fremdsprachliches Material – fehlt]-
[fremdsprachliches Material – fehlt]. Die Künstlerinschrift findet sich theils zwischen Hektor
und Priamos:

[fremdsprachliches Material – fehlt]

theils hinter Komarchos: [fremdsprachliches Material – fehlt] d. h.
[fremdsprachliches Material – fehlt]: Ger-
hard, Aus. Vas. III, T. 188; vgl. Jahn, Vasensamml. Einl.
N. 777. — 2) Amphora mit rothen Figuren aus Vulci, einst

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0703" n="686"/>
          <p>Endlich 10) ist noch ein Gefäss bei Bomarzo gefunden,<lb/>
wie es scheint, eine Amphora, deren Henkel aus zwei Meer-<lb/>
pferden in runder Bildung bestehen. Dargestellt ist auf der<lb/>
einen Seite ein Kampf zwischen zwei nackten, mit Speer und<lb/>
Schild gerüsteten Kriegern; auf der andern ein Jüngling, der<lb/>
einem älteren Manne mit Stab einen cylinderförmigen Gegen-<lb/>
stand anbietet. Am Fusse steht der Name des Künstlers<lb/><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> (ob mit <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> oder <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> verbunden, wird<lb/>
nicht gesagt): Vittori, Storia di Bomarzo p. 66. Die Schrei-<lb/>
bung des Namens könnte auf die Vermuthung führen, dass<lb/>
dieses Gefäss mit N. 2 identisch sei; doch wird das letztere<lb/>
als eine Trinkschale bezeichnet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Euthymides</hi>.</p><lb/>
          <p>1) Amphora mit rothen Figuren, früher im Besitz Canino&#x2019;s<lb/>
(Mus. étr. n. 1386; Réserve étr. p. 11, n. 38), jetzt in Mün-<lb/>
chen (N. 378): Hektor, <hi rendition="#i">HEKTOP</hi>, als unbärtiger Jüngling,<lb/>
mit Beinschienen, im Begriffe sich den Brustharnisch über<lb/>
den kurzen Chiton anzulegen. Ihm zur Seite erhebt Hekabe,<lb/><hi rendition="#i">HEKABE</hi> (<hi rendition="#i">r.</hi>), in langem Chiton und Mantel, in der Rechten<lb/>
seinen Helm, während die Lanze in ihrer Linken, der mit<lb/>
einem Silenskopf gezierte Schild zu ihren Füssen ruht. Auf<lb/>
der andern Seite steht der alte Priamos <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>, durch eine<lb/>
Glatze charakterisirt, in seinen Mantel gehüllt und in der<lb/>
Linken einen knotigen Stab haltend, während er sinnend den<lb/>
Zeigefinger der Rechten erhebt. <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>. Drei bärtige, bekränzte<lb/>
und nur mit der Chlamys bekleidete Männer in Tanzbewe-<lb/>
gung; <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>, in der Rechten einen Kantharos haltend,<lb/>
streckt die geöffnete Rechte wie abwehrend dem <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign><lb/>
entgegen, der einen knotigen Stab erhebend seinen Blick rück-<lb/>
wärts nach dem Becher richtet; vor dem dritten, der ihm ge-<lb/>
genüber tanzt, liest man den Namen <hi rendition="#i">TELES</hi> (<hi rendition="#i">r.</hi>) und <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>-<lb/><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>. Die Künstlerinschrift findet sich theils zwischen Hektor<lb/>
und Priamos:</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">
              <foreign xml:lang="gre">
                <gap reason="fm" unit="words"/>
              </foreign>
            </hi> </p><lb/>
          <p>theils hinter Komarchos: <foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign> d. h.<lb/><foreign xml:lang="gre"><gap reason="fm" unit="words"/></foreign>: Ger-<lb/>
hard, Aus. Vas. III, T. 188; vgl. Jahn, Vasensamml. Einl.<lb/>
N. 777. &#x2014; 2) Amphora mit rothen Figuren aus Vulci, einst<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[686/0703] Endlich 10) ist noch ein Gefäss bei Bomarzo gefunden, wie es scheint, eine Amphora, deren Henkel aus zwei Meer- pferden in runder Bildung bestehen. Dargestellt ist auf der einen Seite ein Kampf zwischen zwei nackten, mit Speer und Schild gerüsteten Kriegern; auf der andern ein Jüngling, der einem älteren Manne mit Stab einen cylinderförmigen Gegen- stand anbietet. Am Fusse steht der Name des Künstlers _ (ob mit _ oder _ verbunden, wird nicht gesagt): Vittori, Storia di Bomarzo p. 66. Die Schrei- bung des Namens könnte auf die Vermuthung führen, dass dieses Gefäss mit N. 2 identisch sei; doch wird das letztere als eine Trinkschale bezeichnet. Euthymides. 1) Amphora mit rothen Figuren, früher im Besitz Canino’s (Mus. étr. n. 1386; Réserve étr. p. 11, n. 38), jetzt in Mün- chen (N. 378): Hektor, HEKTOP, als unbärtiger Jüngling, mit Beinschienen, im Begriffe sich den Brustharnisch über den kurzen Chiton anzulegen. Ihm zur Seite erhebt Hekabe, HEKABE (r.), in langem Chiton und Mantel, in der Rechten seinen Helm, während die Lanze in ihrer Linken, der mit einem Silenskopf gezierte Schild zu ihren Füssen ruht. Auf der andern Seite steht der alte Priamos _ , durch eine Glatze charakterisirt, in seinen Mantel gehüllt und in der Linken einen knotigen Stab haltend, während er sinnend den Zeigefinger der Rechten erhebt. _ . Drei bärtige, bekränzte und nur mit der Chlamys bekleidete Männer in Tanzbewe- gung; _ , in der Rechten einen Kantharos haltend, streckt die geöffnete Rechte wie abwehrend dem _ entgegen, der einen knotigen Stab erhebend seinen Blick rück- wärts nach dem Becher richtet; vor dem dritten, der ihm ge- genüber tanzt, liest man den Namen TELES (r.) und _ - _ . Die Künstlerinschrift findet sich theils zwischen Hektor und Priamos: _ theils hinter Komarchos: _ d. h. _ : Ger- hard, Aus. Vas. III, T. 188; vgl. Jahn, Vasensamml. Einl. N. 777. — 2) Amphora mit rothen Figuren aus Vulci, einst

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der zweite Band der "Geschichte der griechischen … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/703
Zitationshilfe: Brunn, Heinrich von: Geschichte der griechischen Künstler. Bd. 2. Stuttgart, 1859, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brunn_griechen02_1859/703>, abgerufen am 16.06.2024.