Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Drittes Buch. schreckete unsern Herkuliskus in etwas/ und vermuhtete daher wenig Höffligkeit und Liebezur Tugend bey diesem Unholden. Hingegen kehrete sich Phraortes/ als dem des Königes Stolz bekand wahr/ gar nichts daran/ sondern ließ zum andernmale seine alleruntertäh- nigste Dienste anmelden/ nebest andeutung/ er würde seine Königl. Hocheit zubemühen sich nicht unterstanden haben/ wann er nicht deroselben ein sonderliches einzuliefern hätte/ nehmlich einen schönen ritterlichen/ tugendliebenden fremden Jüngling/ deßgleichen ihrer Königl. Hocheit sehr wenig oder wol gar keiner würde vorkommen seyn. Worauff er sei- nes Ansuchens einwilligung bekam; stieg vor dem innersten Schloßtohr ab/ und ließ Her- kuliskus/ von Pharnabazus und Mazeus begleitet/ hinter ihm her treten/ auff welchen alle Anwesende ihre Augen wendeten/ und nicht anders meineten/ er währe ein Engelisches Bilde. Anfangs hatte sich derselbe verwundert über dieser Stad grösse/ und ihrem präch- tigen Ansehen/ aber hier entsetzete er sich wegen der ungläublichen Vortrefligkeit dieses Kö- niglichen Schlosses/ da alles auffs üppigste gebauet wahr/ und man daß ganze Werk von dem außerlesensten Alabaster und kraußbunten Schein-Marmel auffgemauret sahe. Der Glanz der übergüldeten Dächer und gegossenen Bilder/ welcher von den Sonnen- strahlen entstund/ blendete den Anschauenden das Gesicht; des Schlosses Begriff wahr so weit/ daß mans vor eine zimliche Stad schätzen mögen/ und wahr nicht desto weniger ein jeder Stein auffs allerfleissigste außgearbeitet/ so daß man Urteilen muste/ hundert tau- send Steinmätzen hätten es in etliche hundert Jahren nicht enden können; der zierlichen Windeltreppen/ lustigen Umbgänge unter den Dächern/ und der Hange-Garten wahr sast keine Zahl; und wann ich nur die vornehmsten Gemächer mit ihrer Zierligkeit entwerf- fen solte/ würde ich ein zimliches Buch damit anfüllen. Eine schr weite Windeitreppe/ fast mitten am Gebäu Ostwerts/ wahr die ansehnlichste/ welche mit 60 Kriegsknechten und 20 Trabanten außwendig besetzet/ niemand zu steigen erläubet wahr/ ohn die außdrük- lichen Königlichen geheiß bescheinigen kunten/ und weil sie dahinauff begleitet wurden/ muhtmassete Herkuliskus nicht vergebens/ es währe der Gang zum Königlichen Gema- che; deren dann drey in außgestrekter länge aneinander gebauet wahren/ und kunte man durch alle drey hindurch von einem Ende zum andern sehen. Im hintersten saß der König/ wann er Gehör vergünstigte/ auff einem erhabenen Stuel mit güldenen Tüchern behän- get/ die von ädlen Steinen glänzeten. Außwendig vor der Tühr legete der Groß Fürst sei- nen Säbel ab/ wie auch Herkuliskus/ der mit Pharnabazus und Mazeus daselbst wartete/ biß er hinein gefodert würde; dann Phraortes trat anfangs allein hinzu/ fiel bald im Ein- gange nach Parthischem Gebrauch auff die Knie/ und taht dem Könige den Fußfal/ und da er dieses Gemachs Ende erreichet hatte/ und zum mitteln eintrat/ leistete er eben diesel- be Ehrerbietung/ im dritten und innersten/ blieb er liegen/ biß Artabanus ihm durch Nei- gung des Reichsstabes auffstehen hieß/ da er seine Rede diesergestalt führete. Allergroß- mächtigster unüberwindlichster König/ allergnädigster Herr: Die Götter verleihen euer Königl. Hocheit stetswierige Gesundheit und glükliche Herschung; befehle mich dero- selben in trefster Untertähnigkeit und Gehorsam/ und zeige derselben demühtigst an/ daß aus fernen Landen durch der Götter Vorschub mir von dem Glük ein wolständiger schö- ner Jüngling zugeführet ist/ welcher/ unangesehen seiner Jugend/ im Schiessen/ Fechten/ Reiten/
Drittes Buch. ſchreckete unſern Herkuliſkus in etwas/ und vermuhtete daher wenig Hoͤffligkeit und Liebezur Tugend bey dieſem Unholden. Hingegen kehrete ſich Phraortes/ als dem des Koͤniges Stolz bekand wahr/ gar nichts daran/ ſondern ließ zum andernmale ſeine alleruntertaͤh- nigſte Dienſte anmelden/ nebeſt andeutung/ er wuͤrde ſeine Koͤnigl. Hocheit zubemuͤhen ſich nicht unterſtanden haben/ wañ er nicht deroſelben ein ſonderliches einzuliefern haͤtte/ nehmlich einen ſchoͤnen ritterlichen/ tugendliebenden fremden Juͤngling/ deßgleichen ihrer Koͤnigl. Hocheit ſehr wenig oder wol gar keiner wuͤrde vorkommen ſeyn. Worauff er ſei- nes Anſuchens einwilligung bekam; ſtieg vor dem innerſten Schloßtohr ab/ und ließ Her- kuliſkus/ von Pharnabazus und Mazeus begleitet/ hinter ihm her treten/ auff welchen alle Anweſende ihre Augen wendeten/ und nicht anders meineten/ er waͤhre ein Engeliſches Bilde. Anfangs hatte ſich derſelbe verwundert uͤber dieſer Stad groͤſſe/ uñ ihrem praͤch- tigen Anſehen/ aber hier entſetzete er ſich wegen der unglaͤublichen Vortrefligkeit dieſes Koͤ- niglichen Schloſſes/ da alles auffs uͤppigſte gebauet wahr/ und man daß ganze Werk von dem außerleſenſten Alabaſter und kraußbunten Schein-Marmel auffgemauret ſahe. Der Glanz der uͤberguͤldeten Daͤcher und gegoſſenen Bilder/ welcher von den Sonnen- ſtrahlen entſtund/ blendete den Anſchauenden das Geſicht; des Schloſſes Begriff wahr ſo weit/ daß mans vor eine zimliche Stad ſchaͤtzen moͤgen/ und wahr nicht deſto weniger ein jeder Stein auffs allerfleiſſigſte außgearbeitet/ ſo daß man Urteilen muſte/ hundert tau- ſend Steinmaͤtzen haͤtten es in etliche hundert Jahren nicht enden koͤnnen; der zierlichen Windeltreppen/ luſtigen Umbgaͤnge unter den Daͤchern/ und der Hange-Garten wahr ſaſt keine Zahl; und wann ich nur die vornehmſten Gemaͤcher mit ihrer Zierligkeit entwerf- fen ſolte/ wuͤrde ich ein zimliches Buch damit anfuͤllen. Eine ſchr weite Windeitreppe/ faſt mitten am Gebaͤu Oſtwerts/ wahr die anſehnlichſte/ welche mit 60 Kriegsknechten und 20 Trabanten außwendig beſetzet/ niemand zu ſteigen erlaͤubet wahꝛ/ ohn die außdruͤk- lichen Koͤniglichen geheiß beſcheinigen kunten/ und weil ſie dahinauff begleitet wurden/ muhtmaſſete Herkuliſkus nicht vergebens/ es waͤhre der Gang zum Koͤniglichen Gema- che; deren dann drey in außgeſtrekter laͤnge aneinander gebauet wahren/ und kunte man durch alle drey hindurch von einem Ende zum andern ſehen. Im hinterſtẽ ſaß der Koͤnig/ wann er Gehoͤr verguͤnſtigte/ auff einem erhabenen Stuel mit guͤldenen Tuͤchern behaͤn- get/ die von aͤdlen Steinen glaͤnzeten. Außwendig vor der Tuͤhr legete der Groß Fuͤrſt ſei- nen Saͤbel ab/ wie auch Herkuliſkus/ der mit Pharnabazus und Mazeus daſelbſt wartete/ biß er hinein gefodert wuͤrde; dann Phraortes trat anfangs allein hinzu/ fiel bald im Ein- gange nach Parthiſchem Gebrauch auff die Knie/ und taht dem Koͤnige den Fußfal/ und da er dieſes Gemachs Ende erreichet hatte/ und zum mitteln eintrat/ leiſtete er eben dieſel- be Ehrerbietung/ im dritten und innerſten/ blieb er liegen/ biß Artabanus ihm durch Nei- gung des Reichsſtabes auffſtehen hieß/ da er ſeine Rede dieſergeſtalt fuͤhrete. Allergroß- maͤchtigſter unuͤberwindlichſter Koͤnig/ allergnaͤdigſter Herr: Die Goͤtter verleihen euer Koͤnigl. Hocheit ſtetswierige Geſundheit und gluͤkliche Herſchung; befehle mich dero- ſelben in trefſter Untertaͤhnigkeit und Gehorſam/ und zeige derſelben demuͤhtigſt an/ daß aus fernen Landen durch der Goͤtter Vorſchub mir von dem Gluͤk ein wolſtaͤndiger ſchoͤ- ner Juͤngling zugefuͤhret iſt/ welcher/ unangeſehen ſeiner Jugend/ im Schieſſen/ Fechten/ Reiten/
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Drittes Buch.
ſchreckete unſern Herkuliſkus in etwas/ und vermuhtete daher wenig Hoͤffligkeit und Liebe
zur Tugend bey dieſem Unholden. Hingegen kehrete ſich Phraortes/ als dem des Koͤniges
Stolz bekand wahr/ gar nichts daran/ ſondern ließ zum andernmale ſeine alleruntertaͤh-
nigſte Dienſte anmelden/ nebeſt andeutung/ er wuͤrde ſeine Koͤnigl. Hocheit zubemuͤhen
ſich nicht unterſtanden haben/ wañ er nicht deroſelben ein ſonderliches einzuliefern haͤtte/
nehmlich einen ſchoͤnen ritterlichen/ tugendliebenden fremden Juͤngling/ deßgleichen ihrer
Koͤnigl. Hocheit ſehr wenig oder wol gar keiner wuͤrde vorkommen ſeyn. Worauff er ſei-
nes Anſuchens einwilligung bekam; ſtieg vor dem innerſten Schloßtohr ab/ und ließ Her-
kuliſkus/ von Pharnabazus und Mazeus begleitet/ hinter ihm her treten/ auff welchen alle
Anweſende ihre Augen wendeten/ und nicht anders meineten/ er waͤhre ein Engeliſches
Bilde. Anfangs hatte ſich derſelbe verwundert uͤber dieſer Stad groͤſſe/ uñ ihrem praͤch-
tigen Anſehen/ aber hier entſetzete er ſich wegen der unglaͤublichen Vortrefligkeit dieſes Koͤ-
niglichen Schloſſes/ da alles auffs uͤppigſte gebauet wahr/ und man daß ganze Werk von
dem außerleſenſten Alabaſter und kraußbunten Schein-Marmel auffgemauret ſahe.
Der Glanz der uͤberguͤldeten Daͤcher und gegoſſenen Bilder/ welcher von den Sonnen-
ſtrahlen entſtund/ blendete den Anſchauenden das Geſicht; des Schloſſes Begriff wahr
ſo weit/ daß mans vor eine zimliche Stad ſchaͤtzen moͤgen/ und wahr nicht deſto weniger
ein jeder Stein auffs allerfleiſſigſte außgearbeitet/ ſo daß man Urteilen muſte/ hundert tau-
ſend Steinmaͤtzen haͤtten es in etliche hundert Jahren nicht enden koͤnnen; der zierlichen
Windeltreppen/ luſtigen Umbgaͤnge unter den Daͤchern/ und der Hange-Garten wahr ſaſt
keine Zahl; und wann ich nur die vornehmſten Gemaͤcher mit ihrer Zierligkeit entwerf-
fen ſolte/ wuͤrde ich ein zimliches Buch damit anfuͤllen. Eine ſchr weite Windeitreppe/
faſt mitten am Gebaͤu Oſtwerts/ wahr die anſehnlichſte/ welche mit 60 Kriegsknechten
und 20 Trabanten außwendig beſetzet/ niemand zu ſteigen erlaͤubet wahꝛ/ ohn die außdruͤk-
lichen Koͤniglichen geheiß beſcheinigen kunten/ und weil ſie dahinauff begleitet wurden/
muhtmaſſete Herkuliſkus nicht vergebens/ es waͤhre der Gang zum Koͤniglichen Gema-
che; deren dann drey in außgeſtrekter laͤnge aneinander gebauet wahren/ und kunte man
durch alle drey hindurch von einem Ende zum andern ſehen. Im hinterſtẽ ſaß der Koͤnig/
wann er Gehoͤr verguͤnſtigte/ auff einem erhabenen Stuel mit guͤldenen Tuͤchern behaͤn-
get/ die von aͤdlen Steinen glaͤnzeten. Außwendig vor der Tuͤhr legete der Groß Fuͤrſt ſei-
nen Saͤbel ab/ wie auch Herkuliſkus/ der mit Pharnabazus und Mazeus daſelbſt wartete/
biß er hinein gefodert wuͤrde; dann Phraortes trat anfangs allein hinzu/ fiel bald im Ein-
gange nach Parthiſchem Gebrauch auff die Knie/ und taht dem Koͤnige den Fußfal/ und
da er dieſes Gemachs Ende erreichet hatte/ und zum mitteln eintrat/ leiſtete er eben dieſel-
be Ehrerbietung/ im dritten und innerſten/ blieb er liegen/ biß Artabanus ihm durch Nei-
gung des Reichsſtabes auffſtehen hieß/ da er ſeine Rede dieſergeſtalt fuͤhrete. Allergroß-
maͤchtigſter unuͤberwindlichſter Koͤnig/ allergnaͤdigſter Herr: Die Goͤtter verleihen euer
Koͤnigl. Hocheit ſtetswierige Geſundheit und gluͤkliche Herſchung; befehle mich dero-
ſelben in trefſter Untertaͤhnigkeit und Gehorſam/ und zeige derſelben demuͤhtigſt an/ daß
aus fernen Landen durch der Goͤtter Vorſchub mir von dem Gluͤk ein wolſtaͤndiger ſchoͤ-
ner Juͤngling zugefuͤhret iſt/ welcher/ unangeſehen ſeiner Jugend/ im Schieſſen/ Fechten/
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Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 622. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/660>, abgerufen am 26.06.2024. |