Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659.Vierdes Buch. darauff zuantworten verzog/ sagete Vologeses zu Pakorus; komt mein Freund/ wirwollen uns in den nähesten Graben stürzen/ umb der Quaal und des Jammers abzukom- men; dann Artaxerxes der Abtrünnige hat dieses Mittel erdacht/ unserm Könige alle Kriegsverständige abspenstig zu machen; gehet ihm solches an/ so ist Charas sein eigen/ ehe ein viertel Jahr zum Ende läuft/ welches Elend ich nicht begehre zuerleben. Der Kö- nig bedachte sich darauff/ kauffte Bagophanes solches geschenke wieder abe/ und gab diesen beyden Freyheit/ damit/ ohn seine Verkleinerung/ nach belieben zuschalten/ welche nicht al- lein alles geträulich an Kleofis übermachten/ sondern bewägeten auch der Gefangenen Obristen und Ritmeistere Gemahlen und Verwanten/ daß sie eine Tonne Schaz/ Kleofis zur Verehrung/ dabey legeten; welche Höfligkeit Herkules bey der Lieferung so wol gefiel/ daß alle diese 90 Gefangene mit Pferden und Rustung versehen/ und zurük geschicket wur- den/ weil auch Timokles ein Gedoppeltes vor seine Pferde bekommen hatte. Vordißmahl aber hielt der König mit vorgedachten Herren als vornehmsten Reichs Seulen wegen des Kriegs/ Unterredung/ und daß in sechs Wochen alles zum grossen Feldzuge solte fer- tig seyn. Zwo Wochen nach Bagophanes Wiederkunft/ ward von dem Könige und den Vornehmsten Reichs Fürsten (die sich nunmehr des Werks ernstlich annahmen) vor gut angesehen/ daß Fürst Vologeses selbst noch einmahl mit einem kleinen Heer von 36000 wolgeübeten Reutern an die Persischen Grenzen ginge/ sich der Kriegsart der beyden Fremden eigentlich zuerkunden/ und eine Schlacht/ wann er Vortel sehen würde/ mit ih- nen zuwagen/ auffdaß/ wo möglig/ der empfangene dreyfache Schimpff außgelöschet/ und den Völckern ein Muht gemacht würde. Der König gab ihm Befehl/ die Persische Gren- ze Stad/ da Bagophanes Abbruch gelitten/ der Erden gleich zumachen/ alle Gewapneten niderzuhauen/ und die Wehrlosen gefangen zu nehmen. Worauff Fürst Vologeses zur Antwort gab; Wann man wolte Städte belagern und stürmen/ müste man darzu Fußvöl- ker und ander gebührlich Zeug gebrauchen; er währe nit willens sich Bagophanes gleich zuverhalten/ sondern dem Feinde im Felde entgegen zuzihen/ und allen möglichen Fleiß an- zuwenden/ ob die zornigen Götter sich wieder gnädig erzeigen/ und ihm einen ehrlichen Sieg gönnen wolten; wo nicht/ müste er auch zufriede seyn/ und dem Himmel seinen Wil- len lassen; inzwischen würde der König die Streitwagen/ Elefanten und Völker durch die bestelleten Obristen täglich lassen üben und zum Treffen gewähnen. Spitamenes und Ma- dates wahren zugegen und zeigeten ihm geträulich an/ was vor eine Art in Schlachten sie von unsern Helden angemerket hatten/ wiederrihten auch diesen Zug/ welchen Volo- geses gerne von sich abgewälzet hätte/ weil er sich außdrüklich vernehmen ließ/ der Sinn trüge ihm zu/ daß er ohn Schlappe nicht wiederkehren würde; Aber des Königes Wille muste vor sich gehen/ bloß nur/ daß unsere Helden von ihrer Heimreise abgehalten würden/ dessen er sich doch nicht durfte merken lassen/ wiewol er allemahl die hohen Häupter erin- nerte/ sie würden den ihm von dem Buben Valikulesangelegten unablöschlichen Schimpf nicht ungerochen lassen. Artaxerxes Kundschaffer zu Charas schrieben ihm Vologeses Auffbruch zeitig über/ daher die Unsere schlossen/ dem Feinde an den Grenzen vorzubeugen/ und wo möglich/ auff Parthischem Grund und Bodem zubegegnen. Der Persen Groß- Fürst fragete Gobares aus Höfligkeit/ was vor Feld Herren gegen den Reichs beschriehe- nen Vologeses würden zuwählen seyn; welcher antwortete: Weil die tapffere Helden/ König
Vierdes Buch. darauff zuantworten verzog/ ſagete Vologeſes zu Pakorus; komt mein Freund/ wirwollen uns in den naͤheſten Graben ſtuͤrzen/ umb der Quaal und des Jammers abzukom- men; dann Artaxerxes der Abtruͤnnige hat dieſes Mittel erdacht/ unſerm Koͤnige alle Kriegsverſtaͤndige abſpenſtig zu machen; gehet ihm ſolches an/ ſo iſt Charas ſein eigen/ ehe ein viertel Jahr zum Ende laͤuft/ welches Elend ich nicht begehre zuerleben. Der Koͤ- nig bedachte ſich darauff/ kauffte Bagophanes ſolches geſchenke wieder abe/ und gab dieſen beyden Freyheit/ damit/ ohn ſeine Verkleinerung/ nach belieben zuſchalten/ welche nicht al- lein alles getraͤulich an Kleofis uͤbermachten/ ſondern bewaͤgeten auch der Gefangenen Obriſten und Ritmeiſtere Gemahlen und Verwanten/ daß ſie eine Tonne Schaz/ Kleofis zur Verehrung/ dabey legeten; welche Hoͤfligkeit Herkules bey der Lieferung ſo wol gefiel/ daß alle dieſe 90 Gefangene mit Pferden und Ruſtung verſehen/ und zurük geſchicket wur- den/ weil auch Timokles ein Gedoppeltes vor ſeine Pferde bekom̃en hatte. Vordißmahl aber hielt der Koͤnig mit vorgedachten Herren als vornehmſten Reichs Seulen wegen des Kriegs/ Unterredung/ und daß in ſechs Wochen alles zum groſſen Feldzuge ſolte fer- tig ſeyn. Zwo Wochen nach Bagophanes Wiederkunft/ ward von dem Koͤnige und den Vornehmſten Reichs Fuͤrſten (die ſich nunmehr des Werks ernſtlich annahmen) vor gut angeſehen/ daß Fürſt Vologeſes ſelbſt noch einmahl mit einem kleinen Heer von 36000 wolgeuͤbeten Reutern an die Perſiſchen Grenzen ginge/ ſich der Kriegsart der beyden Fremden eigentlich zuerkunden/ und eine Schlacht/ wann er Vortel ſehen wuͤrde/ mit ih- nen zuwagen/ auffdaß/ wo moͤglig/ der empfangene dreyfache Schimpff außgeloͤſchet/ und den Voͤlckern ein Muht gemacht wuͤrde. Der Koͤnig gab ihm Befehl/ die Perſiſche Gren- ze Stad/ da Bagophanes Abbruch gelitten/ der Erden gleich zumachen/ alle Gewapneten niderzuhauen/ und die Wehrloſen gefangen zu nehmen. Worauff Fuͤrſt Vologeſes zur Antwort gab; Wañ man wolte Staͤdte belagern und ſtuͤrmen/ muͤſte man darzu Fußvoͤl- ker uñ ander gebuͤhrlich Zeug gebrauchen; er waͤhre nit willens ſich Bagophanes gleich zuverhalten/ ſondern dem Feinde im Felde entgegen zuzihen/ und allen moͤglichen Fleiß an- zuwenden/ ob die zornigen Goͤtter ſich wieder gnaͤdig erzeigen/ und ihm einen ehrlichen Sieg goͤnnen wolten; wo nicht/ muͤſte er auch zufriede ſeyn/ und dem Himmel ſeinen Wil- len laſſen; inzwiſchen wuͤrde der Koͤnig die Streitwagen/ Elefanten und Voͤlker durch die beſtelleten Obriſten taͤglich laſſen üben und zum Treffen gewaͤhnen. Spitamenes uñ Ma- dates wahren zugegen und zeigeten ihm getraͤulich an/ was vor eine Art in Schlachten ſie von unſern Helden angemerket hatten/ wiederrihten auch dieſen Zug/ welchen Volo- geſes gerne von ſich abgewaͤlzet haͤtte/ weil er ſich außdruͤklich vernehmen ließ/ der Sinn truͤge ihm zu/ daß er ohn Schlappe nicht wiederkehren wuͤrde; Aber des Koͤniges Wille muſte vor ſich gehen/ bloß nur/ daß unſere Helden von ihrer Heimreiſe abgehalten wuͤrden/ deſſen er ſich doch nicht durfte merken laſſen/ wiewol er allemahl die hohen Haͤupter erin- nerte/ ſie wuͤrden den ihm von dem Buben Valikulesangelegten unabloͤſchlichẽ Schimpf nicht ungerochen laſſen. Artaxerxes Kundſchaffer zu Charas ſchrieben ihm Vologeſes Auffbruch zeitig uͤber/ daher die Unſere ſchloſſen/ dem Feinde an den Grenzen vorzubeugẽ/ und wo moͤglich/ auff Parthiſchem Grund und Bodem zubegegnen. Der Perſen Groß- Fuͤrſt fragete Gobares aus Hoͤfligkeit/ was vor Feld Herren gegen den Reichs beſchriehe- nen Vologeſes wuͤrden zuwaͤhlen ſeyn; welcher antwortete: Weil die tapffere Helden/ Koͤnig
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0981" n="943"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vierdes Buch.</hi></fw><lb/> darauff zuantworten verzog/ ſagete Vologeſes zu Pakorus; komt mein Freund/ wir<lb/> wollen uns in den naͤheſten Graben ſtuͤrzen/ umb der Quaal und des Jammers abzukom-<lb/> men; dann Artaxerxes der Abtruͤnnige hat dieſes Mittel erdacht/ unſerm Koͤnige alle<lb/> Kriegsverſtaͤndige abſpenſtig zu machen; gehet ihm ſolches an/ ſo iſt Charas ſein eigen/<lb/> ehe ein viertel Jahr zum Ende laͤuft/ welches Elend ich nicht begehre zuerleben. Der Koͤ-<lb/> nig bedachte ſich darauff/ kauffte Bagophanes ſolches geſchenke wieder abe/ und gab dieſen<lb/> beyden Freyheit/ damit/ ohn ſeine Verkleinerung/ nach belieben zuſchalten/ welche nicht al-<lb/> lein alles getraͤulich an Kleofis uͤbermachten/ ſondern bewaͤgeten auch der Gefangenen<lb/> Obriſten und Ritmeiſtere Gemahlen und Verwanten/ daß ſie eine Tonne Schaz/ Kleofis<lb/> zur Verehrung/ dabey legeten; welche Hoͤfligkeit Herkules bey der Lieferung ſo wol gefiel/<lb/> daß alle dieſe 90 Gefangene mit Pferden und Ruſtung verſehen/ und zurük geſchicket wur-<lb/> den/ weil auch Timokles ein Gedoppeltes vor ſeine Pferde bekom̃en hatte. Vordißmahl<lb/> aber hielt der Koͤnig mit vorgedachten Herren als vornehmſten Reichs Seulen wegen<lb/> des Kriegs/ Unterredung/ und daß in ſechs Wochen alles zum groſſen Feldzuge ſolte fer-<lb/> tig ſeyn. Zwo Wochen nach Bagophanes Wiederkunft/ ward von dem Koͤnige und den<lb/> Vornehmſten Reichs Fuͤrſten (die ſich nunmehr des Werks ernſtlich annahmen) vor gut<lb/> angeſehen/ daß Fürſt Vologeſes ſelbſt noch einmahl mit einem kleinen Heer von 36000<lb/> wolgeuͤbeten Reutern an die Perſiſchen Grenzen ginge/ ſich der Kriegsart der beyden<lb/> Fremden eigentlich zuerkunden/ und eine Schlacht/ wann er Vortel ſehen wuͤrde/ mit ih-<lb/> nen zuwagen/ auffdaß/ wo moͤglig/ der empfangene dreyfache Schimpff außgeloͤſchet/ und<lb/> den Voͤlckern ein Muht gemacht wuͤrde. Der Koͤnig gab ihm Befehl/ die Perſiſche Gren-<lb/> ze Stad/ da Bagophanes Abbruch gelitten/ der Erden gleich zumachen/ alle Gewapneten<lb/> niderzuhauen/ und die Wehrloſen gefangen zu nehmen. Worauff Fuͤrſt Vologeſes zur<lb/> Antwort gab; Wañ man wolte Staͤdte belagern und ſtuͤrmen/ muͤſte man darzu Fußvoͤl-<lb/> ker uñ ander gebuͤhrlich Zeug gebrauchen; er waͤhre nit willens ſich Bagophanes gleich<lb/> zuverhalten/ ſondern dem Feinde im Felde entgegen zuzihen/ und allen moͤglichen Fleiß an-<lb/> zuwenden/ ob die zornigen Goͤtter ſich wieder gnaͤdig erzeigen/ und ihm einen ehrlichen<lb/> Sieg goͤnnen wolten; wo nicht/ muͤſte er auch zufriede ſeyn/ und dem Himmel ſeinen Wil-<lb/> len laſſen; inzwiſchen wuͤrde der Koͤnig die Streitwagen/ Elefanten und Voͤlker durch die<lb/> beſtelleten Obriſten taͤglich laſſen üben und zum Treffen gewaͤhnen. Spitamenes uñ Ma-<lb/> dates wahren zugegen und zeigeten ihm getraͤulich an/ was vor eine Art in Schlachten<lb/> ſie von unſern Helden angemerket hatten/ wiederrihten auch dieſen Zug/ welchen Volo-<lb/> geſes gerne von ſich abgewaͤlzet haͤtte/ weil er ſich außdruͤklich vernehmen ließ/ der Sinn<lb/> truͤge ihm zu/ daß er ohn Schlappe nicht wiederkehren wuͤrde; Aber des Koͤniges Wille<lb/> muſte vor ſich gehen/ bloß nur/ daß unſere Helden von ihrer Heimreiſe abgehalten wuͤrden/<lb/> deſſen er ſich doch nicht durfte merken laſſen/ wiewol er allemahl die hohen Haͤupter erin-<lb/> nerte/ ſie wuͤrden den ihm von dem Buben Valikulesangelegten unabloͤſchlichẽ Schimpf<lb/> nicht ungerochen laſſen. Artaxerxes Kundſchaffer zu Charas ſchrieben ihm Vologeſes<lb/> Auffbruch zeitig uͤber/ daher die Unſere ſchloſſen/ dem Feinde an den Grenzen vorzubeugẽ/<lb/> und wo moͤglich/ auff Parthiſchem Grund und Bodem zubegegnen. Der Perſen Groß-<lb/> Fuͤrſt fragete Gobares aus Hoͤfligkeit/ was vor Feld Herren gegen den Reichs beſchriehe-<lb/> nen Vologeſes wuͤrden zuwaͤhlen ſeyn; welcher antwortete: Weil die tapffere Helden/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Koͤnig</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [943/0981]
Vierdes Buch.
darauff zuantworten verzog/ ſagete Vologeſes zu Pakorus; komt mein Freund/ wir
wollen uns in den naͤheſten Graben ſtuͤrzen/ umb der Quaal und des Jammers abzukom-
men; dann Artaxerxes der Abtruͤnnige hat dieſes Mittel erdacht/ unſerm Koͤnige alle
Kriegsverſtaͤndige abſpenſtig zu machen; gehet ihm ſolches an/ ſo iſt Charas ſein eigen/
ehe ein viertel Jahr zum Ende laͤuft/ welches Elend ich nicht begehre zuerleben. Der Koͤ-
nig bedachte ſich darauff/ kauffte Bagophanes ſolches geſchenke wieder abe/ und gab dieſen
beyden Freyheit/ damit/ ohn ſeine Verkleinerung/ nach belieben zuſchalten/ welche nicht al-
lein alles getraͤulich an Kleofis uͤbermachten/ ſondern bewaͤgeten auch der Gefangenen
Obriſten und Ritmeiſtere Gemahlen und Verwanten/ daß ſie eine Tonne Schaz/ Kleofis
zur Verehrung/ dabey legeten; welche Hoͤfligkeit Herkules bey der Lieferung ſo wol gefiel/
daß alle dieſe 90 Gefangene mit Pferden und Ruſtung verſehen/ und zurük geſchicket wur-
den/ weil auch Timokles ein Gedoppeltes vor ſeine Pferde bekom̃en hatte. Vordißmahl
aber hielt der Koͤnig mit vorgedachten Herren als vornehmſten Reichs Seulen wegen
des Kriegs/ Unterredung/ und daß in ſechs Wochen alles zum groſſen Feldzuge ſolte fer-
tig ſeyn. Zwo Wochen nach Bagophanes Wiederkunft/ ward von dem Koͤnige und den
Vornehmſten Reichs Fuͤrſten (die ſich nunmehr des Werks ernſtlich annahmen) vor gut
angeſehen/ daß Fürſt Vologeſes ſelbſt noch einmahl mit einem kleinen Heer von 36000
wolgeuͤbeten Reutern an die Perſiſchen Grenzen ginge/ ſich der Kriegsart der beyden
Fremden eigentlich zuerkunden/ und eine Schlacht/ wann er Vortel ſehen wuͤrde/ mit ih-
nen zuwagen/ auffdaß/ wo moͤglig/ der empfangene dreyfache Schimpff außgeloͤſchet/ und
den Voͤlckern ein Muht gemacht wuͤrde. Der Koͤnig gab ihm Befehl/ die Perſiſche Gren-
ze Stad/ da Bagophanes Abbruch gelitten/ der Erden gleich zumachen/ alle Gewapneten
niderzuhauen/ und die Wehrloſen gefangen zu nehmen. Worauff Fuͤrſt Vologeſes zur
Antwort gab; Wañ man wolte Staͤdte belagern und ſtuͤrmen/ muͤſte man darzu Fußvoͤl-
ker uñ ander gebuͤhrlich Zeug gebrauchen; er waͤhre nit willens ſich Bagophanes gleich
zuverhalten/ ſondern dem Feinde im Felde entgegen zuzihen/ und allen moͤglichen Fleiß an-
zuwenden/ ob die zornigen Goͤtter ſich wieder gnaͤdig erzeigen/ und ihm einen ehrlichen
Sieg goͤnnen wolten; wo nicht/ muͤſte er auch zufriede ſeyn/ und dem Himmel ſeinen Wil-
len laſſen; inzwiſchen wuͤrde der Koͤnig die Streitwagen/ Elefanten und Voͤlker durch die
beſtelleten Obriſten taͤglich laſſen üben und zum Treffen gewaͤhnen. Spitamenes uñ Ma-
dates wahren zugegen und zeigeten ihm getraͤulich an/ was vor eine Art in Schlachten
ſie von unſern Helden angemerket hatten/ wiederrihten auch dieſen Zug/ welchen Volo-
geſes gerne von ſich abgewaͤlzet haͤtte/ weil er ſich außdruͤklich vernehmen ließ/ der Sinn
truͤge ihm zu/ daß er ohn Schlappe nicht wiederkehren wuͤrde; Aber des Koͤniges Wille
muſte vor ſich gehen/ bloß nur/ daß unſere Helden von ihrer Heimreiſe abgehalten wuͤrden/
deſſen er ſich doch nicht durfte merken laſſen/ wiewol er allemahl die hohen Haͤupter erin-
nerte/ ſie wuͤrden den ihm von dem Buben Valikulesangelegten unabloͤſchlichẽ Schimpf
nicht ungerochen laſſen. Artaxerxes Kundſchaffer zu Charas ſchrieben ihm Vologeſes
Auffbruch zeitig uͤber/ daher die Unſere ſchloſſen/ dem Feinde an den Grenzen vorzubeugẽ/
und wo moͤglich/ auff Parthiſchem Grund und Bodem zubegegnen. Der Perſen Groß-
Fuͤrſt fragete Gobares aus Hoͤfligkeit/ was vor Feld Herren gegen den Reichs beſchriehe-
nen Vologeſes wuͤrden zuwaͤhlen ſeyn; welcher antwortete: Weil die tapffere Helden/
Koͤnig
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/981 |
Zitationshilfe: | Bucholtz, Andreas Heinrich: Des Christlichen Teutschen Groß-Fürsten Herkules Und der Böhmischen Königlichen Fräulein Valjska Wunder-Geschichte. Bd. 1. Braunschweig, 1659, S. 943. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchholtz_herkules01_1659/981>, abgerufen am 17.06.2024. |