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Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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wird Diameter Circuli, und A D. oder B D. Semidiameter oder Radius, das
ist/ die Hälffte des Diametri genennet Fig. 11.

Scharffe oder spitzige Winckel seynd enger oder kleiner/ als die rechten Win-
ckel/ Fig. 3. 5. 7. 9.

Stumpffe oder weite Winckel seynd grösser als rechte Winckel/ vid. Fig.
4. 6. 8. 10.

Eine fürgegebene Linie in zwey gleiche Theile zu thei-
len/ welche beyderseits rechte Winckel machet.

Die Linie sey A B. wann nun der Circkel auf beyden Enden eingesetzet/ und
mit einer Länge (welche etwas grösser als die Helffte der fürgegebenen Linie
seyn muß) oben und unten die Creutzbogen gezogen werden/ so wird auf de-
ren Durchschneidung ein Linial gelegt/ und die vorgegebene Linie mit einer Blind-
linie durchzogen/ so ist A B. bey C. in 2. gleiche Theile zerschnitten/ und machet
beyderseits rechte Winckel. Auf dergleichen Art ist die Perpendicular-Linie in
Fig. 11. aufgerichtet. Hiesige Fürgabe zeiget Fig. 12.

Jede gleiche Linie in begehrte gleiche Theile
zu theilen/

Die gegebene Linie sey A B. dieser ziehe ich eine parallel, so auf beyden
Seiten länger als A B. Nun theile ich solche in gleiche Theile/ so viel ich derer in
begehrter Linie haben will/ bey C D E F G H und I. zu ersehen/ hernach an I.
und B. ingleichen an C. und A. ein Linial angeschlagen/ und die Linien I L. und C
R.
gezogen; wo sich nun beyde Linien durchschneiden/ als hier bey K. durch den-
selben Punct K. können alsdann (wann das Linial auf K und D. geleget/ und
ferner mit den andern Puncten auch also continuiret wird) die andern Theile
abgeschnitten werden/ wie zu ersehen in Fig. 13.

NOTA.

Bey Verfertigung des Maasstabes/ ingleichen bey Theilung des Ge-
schützes/ sollen noch 2. andere Manieren/ eine Linie in 10. 100. biß 1000. glei-
che Theile zu theilen/ angewiesen werden.

Einen rechten Winckel zu machen.

Auf die fürgegebene Linie A B. in den Punct C. einen rechten Winckel zu
ordnen; So setze ich den einen Fuß des Cirkels in den Punct C. den andern
spanne ich ungefehr in D. aus/ ziehe den Bogen D H. ein wenig über den vier-
ten Then eines gantzes Cirkels/ hernach mache ich mit der Weite C D. den Stück-
bogen D E. (welcher allezeit 60(°. hält) dieses Bogens Helffte D F. trage aus
E. nach H. werts/ so sich endet in G. und allzeit 90(°. begreifft aus; gemeldtem
Punct G. lasse ich eine Linie herunter auf C. fallen/ so werden sich beyderseits
rechte Winckel zeigen/ Fig. 14.

Eine behende Manier/ einen rechten Winckel zu machen/
oder eine Perpendicular-Linien aufzurichten.

Auf den Punct C. der fürgegebenen Linie A B. einen rechten Winckel zu
ordnen/ spanne demnach den Cirkel aus C. ohngefehr in D. aus/ und lasse den Cir-
kel Fuß in D. stehen/ mit dem andern mache ich auf die Linie A B. den Punct E.
hinwiederumb mit gemeldter Weite oberwerts das Cirkelbögelein F. lege her-

nach



wird Diameter Circuli, und A D. oder B D. Semidiameter oder Radius, das
iſt/ die Haͤlffte des Diametri genennet Fig. 11.

Scharffe oder ſpitzige Winckel ſeynd enger oder kleiner/ als die rechten Win-
ckel/ Fig. 3. 5. 7. 9.

Stumpffe oder weite Winckel ſeynd groͤſſer als rechte Winckel/ vid. Fig.
4. 6. 8. 10.

Eine fuͤrgegebene Linie in zwey gleiche Theile zu thei-
len/ welche beyderſeits rechte Winckel machet.

Die Linie ſey A B. wann nun der Circkel auf beyden Enden eingeſetzet/ und
mit einer Laͤnge (welche etwas groͤſſer als die Helffte der fuͤrgegebenen Linie
ſeyn muß) oben und unten die Creutzbogen gezogen werden/ ſo wird auf de-
ren Durchſchneidung ein Linial gelegt/ und die vorgegebene Linie mit einer Blind-
linie durchzogen/ ſo iſt A B. bey C. in 2. gleiche Theile zerſchnitten/ und machet
beyderſeits rechte Winckel. Auf dergleichen Art iſt die Perpendicular-Linie in
Fig. 11. aufgerichtet. Hieſige Fuͤrgabe zeiget Fig. 12.

Jede gleiche Linie in begehrte gleiche Theile
zu theilen/

Die gegebene Linie ſey A B. dieſer ziehe ich eine parallel, ſo auf beyden
Seiten laͤnger als A B. Nun theile ich ſolche in gleiche Theile/ ſo viel ich derer in
begehrter Linie haben will/ bey C D E F G H und I. zu erſehen/ hernach an I.
und B. ingleichen an C. und A. ein Linial angeſchlagen/ und die Linien I L. und C
R.
gezogen; wo ſich nun beyde Linien durchſchneiden/ als hier bey K. durch den-
ſelben Punct K. koͤnnen alsdann (wann das Linial auf K und D. geleget/ und
ferner mit den andern Puncten auch alſo continuiret wird) die andern Theile
abgeſchnitten werden/ wie zu erſehen in Fig. 13.

NOTA.

Bey Verfertigung des Maasſtabes/ ingleichen bey Theilung des Ge-
ſchuͤtzes/ ſollen noch 2. andere Manieren/ eine Linie in 10. 100. biß 1000. glei-
che Theile zu theilen/ angewieſen werden.

Einen rechten Winckel zu machen.

Auf die fuͤrgegebene Linie A B. in den Punct C. einen rechten Winckel zu
ordnen; So ſetze ich den einen Fuß des Cirkels in den Punct C. den andern
ſpanne ich ungefehr in D. aus/ ziehe den Bogen D H. ein wenig uͤber den vier-
ten Then eines gantzes Cirkels/ hernach mache ich mit der Weite C D. den Stuͤck-
bogen D E. (welcher allezeit 60(°. haͤlt) dieſes Bogens Helffte D F. trage aus
E. nach H. werts/ ſo ſich endet in G. und allzeit 90(°. begreifft aus; gemeldtem
Punct G. laſſe ich eine Linie herunter auf C. fallen/ ſo werden ſich beyderſeits
rechte Winckel zeigen/ Fig. 14.

Eine behende Manier/ einen rechten Winckel zu machen/
oder eine Perpendicular-Linien aufzurichten.

Auf den Punct C. der fuͤrgegebenen Linie A B. einen rechten Winckel zu
ordnen/ ſpanne demnach den Cirkel aus C. ohngefehr in D. aus/ und laſſe den Cir-
kel Fuß in D. ſtehen/ mit dem andern mache ich auf die Linie A B. den Punct E.
hinwiederumb mit gemeldter Weite oberwerts das Cirkelboͤgelein F. lege her-

nach
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[2/0018] wird Diameter Circuli, und A D. oder B D. Semidiameter oder Radius, das iſt/ die Haͤlffte des Diametri genennet Fig. 11. Scharffe oder ſpitzige Winckel ſeynd enger oder kleiner/ als die rechten Win- ckel/ Fig. 3. 5. 7. 9. Stumpffe oder weite Winckel ſeynd groͤſſer als rechte Winckel/ vid. Fig. 4. 6. 8. 10. Eine fuͤrgegebene Linie in zwey gleiche Theile zu thei- len/ welche beyderſeits rechte Winckel machet. Die Linie ſey A B. wann nun der Circkel auf beyden Enden eingeſetzet/ und mit einer Laͤnge (welche etwas groͤſſer als die Helffte der fuͤrgegebenen Linie ſeyn muß) oben und unten die Creutzbogen gezogen werden/ ſo wird auf de- ren Durchſchneidung ein Linial gelegt/ und die vorgegebene Linie mit einer Blind- linie durchzogen/ ſo iſt A B. bey C. in 2. gleiche Theile zerſchnitten/ und machet beyderſeits rechte Winckel. Auf dergleichen Art iſt die Perpendicular-Linie in Fig. 11. aufgerichtet. Hieſige Fuͤrgabe zeiget Fig. 12. Jede gleiche Linie in begehrte gleiche Theile zu theilen/ Die gegebene Linie ſey A B. dieſer ziehe ich eine parallel, ſo auf beyden Seiten laͤnger als A B. Nun theile ich ſolche in gleiche Theile/ ſo viel ich derer in begehrter Linie haben will/ bey C D E F G H und I. zu erſehen/ hernach an I. und B. ingleichen an C. und A. ein Linial angeſchlagen/ und die Linien I L. und C R. gezogen; wo ſich nun beyde Linien durchſchneiden/ als hier bey K. durch den- ſelben Punct K. koͤnnen alsdann (wann das Linial auf K und D. geleget/ und ferner mit den andern Puncten auch alſo continuiret wird) die andern Theile abgeſchnitten werden/ wie zu erſehen in Fig. 13. NOTA. Bey Verfertigung des Maasſtabes/ ingleichen bey Theilung des Ge- ſchuͤtzes/ ſollen noch 2. andere Manieren/ eine Linie in 10. 100. biß 1000. glei- che Theile zu theilen/ angewieſen werden. Einen rechten Winckel zu machen. Auf die fuͤrgegebene Linie A B. in den Punct C. einen rechten Winckel zu ordnen; So ſetze ich den einen Fuß des Cirkels in den Punct C. den andern ſpanne ich ungefehr in D. aus/ ziehe den Bogen D H. ein wenig uͤber den vier- ten Then eines gantzes Cirkels/ hernach mache ich mit der Weite C D. den Stuͤck- bogen D E. (welcher allezeit 60(°. haͤlt) dieſes Bogens Helffte D F. trage aus E. nach H. werts/ ſo ſich endet in G. und allzeit 90(°. begreifft aus; gemeldtem Punct G. laſſe ich eine Linie herunter auf C. fallen/ ſo werden ſich beyderſeits rechte Winckel zeigen/ Fig. 14. Eine behende Manier/ einen rechten Winckel zu machen/ oder eine Perpendicular-Linien aufzurichten. Auf den Punct C. der fuͤrgegebenen Linie A B. einen rechten Winckel zu ordnen/ ſpanne demnach den Cirkel aus C. ohngefehr in D. aus/ und laſſe den Cir- kel Fuß in D. ſtehen/ mit dem andern mache ich auf die Linie A B. den Punct E. hinwiederumb mit gemeldter Weite oberwerts das Cirkelboͤgelein F. lege her- nach

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Zitationshilfe: Buchner, Johann Siegmund: Theoria Et Praxis Artilleriæ. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/buchner_theoria01_1682/18>, abgerufen am 23.11.2024.