Bücher, Karl: Die Entstehung der Volkswirtschaft. Sechs Vorträge. Tübingen, 1893.griff der Arbeitsteilung fallen und die sich noch täglich vor Das gilt auch von den verschiedenen Formen der Arbeits- In der Wirtschaftsgeschichte hat jedes von ihnen eine griff der Arbeitsteilung fallen und die ſich noch täglich vor Das gilt auch von den verſchiedenen Formen der Arbeits- In der Wirtſchaftsgeſchichte hat jedes von ihnen eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0159" n="137"/> griff der Arbeitsteilung fallen und die ſich noch täglich vor<lb/> unſern Augen abſpielen. Damit iſt freilich über ihre rela-<lb/> tive Bedeutung in dem modernen Wirtſchaftsleben noch ſehr<lb/> wenig geſagt. Denn das letztere iſt das Ergebnis eines<lb/> langen Entwicklungsprozeſſes, und wer es mit dem Auge<lb/> des Geſchichtsforſchers betrachtet, der findet überall Aelteſtes<lb/> und Jüngſtes neben einander: das erſte mit beſcheidener,<lb/> das andere mit breit hervortretender Wirkungsſphäre. Die<lb/> Menſchheit hat auf ihrem langen Entwicklungsgange von<lb/> der iſolierten zur ſozialen Wirtſchaft immer neue Weiſen<lb/> der Arbeitsorganiſation geſucht und gefunden. Aber ſie<lb/> hat darum die alten nicht fallen gelaſſen und wird ſie nicht<lb/> fallen laſſen, ſo lange ſie ihre Rolle nicht vollſtändig aus-<lb/> geſpielt haben. Denn auch in dieſem Punkte waltet das<lb/> große Geſetz der Wirtſchaftlichkeit: es geht nichts verloren,<lb/> das an irgend einer Stelle noch mit Nutzen Verwendung<lb/> finden kann.</p><lb/> <p>Das gilt auch von den verſchiedenen Formen der Arbeits-<lb/> teilung. Mögen auch Arbeitszerlegung und Arbeitsver-<lb/> ſchiebung in der Gegenwart an Bedeutung die Berufs- und<lb/> Produktionsteilung weit überragen, mag die Berufsbildung<lb/> als Form der Arbeitsteilung kaum mehr in Betracht kommen,<lb/> erloſchen iſt darum keines dieſer volkswirtſchaftlichen Organi-<lb/> ſationsprinzipien; ſondern jedes wirkt an den Stellen fort,<lb/> wo es ſeine Kraft noch bewähren kann.</p><lb/> <p>In der Wirtſchaftsgeſchichte hat jedes von ihnen eine<lb/> Periode der Vorherrſchaft gehabt. Die Berufsbildung<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0159]
griff der Arbeitsteilung fallen und die ſich noch täglich vor
unſern Augen abſpielen. Damit iſt freilich über ihre rela-
tive Bedeutung in dem modernen Wirtſchaftsleben noch ſehr
wenig geſagt. Denn das letztere iſt das Ergebnis eines
langen Entwicklungsprozeſſes, und wer es mit dem Auge
des Geſchichtsforſchers betrachtet, der findet überall Aelteſtes
und Jüngſtes neben einander: das erſte mit beſcheidener,
das andere mit breit hervortretender Wirkungsſphäre. Die
Menſchheit hat auf ihrem langen Entwicklungsgange von
der iſolierten zur ſozialen Wirtſchaft immer neue Weiſen
der Arbeitsorganiſation geſucht und gefunden. Aber ſie
hat darum die alten nicht fallen gelaſſen und wird ſie nicht
fallen laſſen, ſo lange ſie ihre Rolle nicht vollſtändig aus-
geſpielt haben. Denn auch in dieſem Punkte waltet das
große Geſetz der Wirtſchaftlichkeit: es geht nichts verloren,
das an irgend einer Stelle noch mit Nutzen Verwendung
finden kann.
Das gilt auch von den verſchiedenen Formen der Arbeits-
teilung. Mögen auch Arbeitszerlegung und Arbeitsver-
ſchiebung in der Gegenwart an Bedeutung die Berufs- und
Produktionsteilung weit überragen, mag die Berufsbildung
als Form der Arbeitsteilung kaum mehr in Betracht kommen,
erloſchen iſt darum keines dieſer volkswirtſchaftlichen Organi-
ſationsprinzipien; ſondern jedes wirkt an den Stellen fort,
wo es ſeine Kraft noch bewähren kann.
In der Wirtſchaftsgeſchichte hat jedes von ihnen eine
Periode der Vorherrſchaft gehabt. Die Berufsbildung
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